Bogner
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Weiß jemand etwas Belegbares über das Brotbacken im MA ? Nicht Getreidebrei (Muos), sondern ausgebackenens Brot interessiert mich. Gelegentlich, in unregelmäßigen Abständen, backe ich mir mein eigenes Brot. Es besteht dann im Normalfall ausschließlich aus frisch gemahlenem Roggen-Vollkkornmehl, Natursauerteigansatz vom letzten Backtag, Wasser,Salz und ein wenig gemahlenem Kümmel. Heute habe ich das Brot probeweise mit den gleichen Gewürzen angereichert, die auch in Rezepten für das Vinschgauer Brot aus Südtirol üblich sind. Nun würde ich gerne herausfinden, was von alledem sich ggf. mit einer ernsthaften MA-Darstellung (Hochmittelalter) vereinbaren ließe. Also: Welche Getreidesorten wurden im HoMi in welchen Mengen in Norddeutschland angebaut - und wie viel jeweils davon verblieb Bauern, Hirten oder Zeidlern u. ä. zum Eigenbedarf? Soweit ich bisher weiß, gehörte Weizen eher zur Herrenspeise. Gibt es originale Brotrezepte aus dieser Zeit? Welche Triebmittel sind darin vorgesehen? Wäre es denkbar, belegbar oder eher unwahrscheinlich, dass die Heil- und Gewürzpflanzen, welche schon im Frühmittelalter von Karl dem Großen zur Versorgung seines reisenden Hofstaates (mit dem Capitulare de villis) eingefordert wurden, im Hochmittelalter auch in ländlichen Siedlungen und Bauerngärten angepflanzt wurden? Ab wann - und dann in welchen Gesellschaftsschichten - war es überhaupt üblich, außer dem grundlegenden Körnerbrei auch mal gebackenes Brot zu essen? Dabei denke ich nicht an die kleinen, ungesäuerten Fladen oder Hostien, die zum christlichen Abendmahlsritual gehören, sondern an die Alltagsernährung. Freue mich über jeden Hinweis, Quellentip usw. .