Sängerkrieg auf der Wartburg

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Angesichts des Wagnerjahres ist ja der Sängerkrieg auf der Wartburg wieder zu einem Thema geworden. Doch der Tannhäuser ist damals nach der Überlieferung aus dem 13. Jahrhundert gar nicht dabei gewesen! Durch das Grimm-Festival hat mir der Kultursommer Nordhessen die Möglichkeit gegeben, eine Fassung des Sängerkrieges entsprechend der Sage, wie sie die Brüder Grimm festgehalten haben, zu rekonstruieren und in einer Musiktheaterfassung darzubieten. Dabei bietet die Grimm-Handlung den roten Faden, Jakob und Wilhelm werden das Geschehen kommentieren, aber anders als bei Wagner spielt auch die Urfassung, wie sie um 1250 entstand eine große Rolle. Das ganze war ja im Original ein dramatisches Epos mit wechselnden Rrollen - die wichtigsten Teile, das "Fürstenlob" und das "Rätselspiel", auf die sich die Grimms beziehen, wurden dabei (in verknappter Form) mit eingebaut, allerdings in heutige Sprache übertragen bei Beibehaltung von Versmaß und Reimstruktur. Auch die dazu gehörigen Melodien aus der Jenaer und Colmarer Liederhandschrift wurden eingearbeitet, dazu viele Minnelieder, wie sie von den Akteuren Walther von der Vogelweide, dem Tugendhaften Schreiber und Wolfram von Eschenbach überliefert sind. Das ganze ist aber hoffentlich kein akademisches Experiment geworden, sondern ein Musiktheaterstück mit dramatischer Zuspitzung, das nicht nur den Bildungs- sondern auch den Unterhaltungsauftrag ernst nimmt. Mit dabei sind bekannte Mittelaltermusiker und -darsteller wie Knud Seckel, Chnutz vom Hopfen, Hans Hegner, Jochen Faulhammer und - als Dämon - Marcus van Langen. Drückt uns die Daumen, dass dieser Dauerregen mal ein paar Tage Pause macht! Die Premiere (und bislang auch einzige Aufführung) ist am Samstag, 15. Juni, um 20.30 Uhr. Tickets gibt es beim Kultursommer Nordhessen!
 

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