Wilfried
Well-known member
Hallo Leute, es grüßt Euch Wilfried Da nun in diversen Threads immer wieder das brutale Vorgehen KdGs gegen die Sachsen "erwähnt " wird, mit Bedauern der Opfer wollte ich mal ein paar Sachen schreiben, wie sich die Sache mir so darstellt aus den Quellen der Fränkischen Annalen und anderen. Geschrieben steht das Vorgehen der Franken gegen die bösen Sachsen bis hin zum angedrohten Völkermord, falls nicht die totale Unterwerfung erfolgt. Aber warum der Aufriss? Jahrhunderte lang haben "Sachsen" und "Franken" dem kleinen Grenzkrieg und Grenzverkehr gefrönt .Unter den Merowingern, einem auf beiden Seiten anerkannten Fürstengeschlecht, erst nach dem die abdankten , eskalierte die Sache. Nun, es ist auch nicht verwunderlich, haben doch der Großknecht und seine Söhne ( die fränkischen Hausmeier) sich angemaßt, etliche hogen Heren Befehle geben zu wollen. Aus sächsischer Sicht ein Unding, das ein Verwalter sich an die Stelle seines Herrn setzt, auch seine Nachkommen sind Söhne eines Verräters. Also höchstens Anführer eine Räuberbande und nicht ehrenwerte Leute Aus fränkischer Sicht sind genau diese Verräter, da sie sich nicht an die Eide gegenüber dem Reich halten. Das ALLE Sachsen einen Eid leisten müssen, damit sie gebunden sind, ging über das Verständnis der in einer Hierarchie eingebundenen Franken. Der junge KdG wollte nun zu Anfang seiner Zeit den dauernden Krieg Westfalen/ Salfranken mit einer großangelegten Aktion ein für alle mal beenden und fiel in Westfalen ein. Dabei trat er dem (späteren ?)Schwiegersohn des dänischen Königs, heren Widukind, auf die Füße. Die Westfalen hatten die Aktion dieses "Räuberhauptmanns" wohl falsch eingeschätzt, die "Mobilmachung" dauerte vergleichsweise zu lange und es wurden Verträge beeidet. An die war aber Widukind nicht gebunden, auch die anderen Gaue interessierten diese Eide nicht, fränkische "Beamte", die in anderen Gauen etwas durchsetzen wollten , wurden entsprechend bekämpft, was die Franken als Verrat und Aufstand ansahen. Das wiederum Zwang nun wieder KdG zum Handeln. Aktionen gegen eidtreue Sachsen, "kollateralschäden " sozusagen, entbanden diese wiederum von ihrem Eid und gab ihnen das Recht, gegen die Franken vorzugehen. Schon vor KdG hatte der Angelsächsische Mönch Winfried, genannt Bonifatius, mit der christlichen Mission begonnen und auch Erfolge erzielt. Ganz normal mit dem Nicänischen Glaubensbekenntnis und auch ohne Christenverfolgung. Als jetzt aber die Franken versuchten, eine Herrschaft aufzubauen, mussten die Christen zum Beichten zu nem Franken, gut, dem jetzt zu beichten was auf dem Thing gegen die Franken beschlossen worden war, ist Landesverrat, so ziemlich das einzige "offizialdelikt" und das führte zum hängen, was auch als Christenverfolgung durch Heiden ausgelegt wurde. Weiterhin habe ich den Verdacht, das auf sächsischer Seite auch Christen gegen die Franken vorgingen, was diese ja nun als besonders schlimm erachteten. (Die Tochter des "Verlierers" der Schlacht bei Ohrum , Hasso,stiftete das Kloster Gandersheim und stattete dieses mit recht großen Ländereien aus. Land verschenkt man aber als sächsischer Bauer nicht einfach so und wenn die Verwandtschaft der Dame nicht christlichen Glaubens gewesen wäre, hätten sie DAS zu verhindern gewußt) Dies alles ließ wohl KdG zu dem Schluß kommen, das Sachsen nur als christliches Land zu "befrieden" wäre, denn hätte er aufgegeben, hätten wohl etliche Sachsen das im Krieg verlorene entweder bei den Franken oder den Thüringern, auch fränkisches Reich, wiedergeholt. Er hätte also ständig Krieg an den Rändern seines Reiches gehabt, schlimmer als vorher. Widukind und die seinen konnten aber auch nicht nachgeben, da ja dann bei Schwäche des "Heren" irgendein Gutsverwalter dessen Stelle hätte einnehmen dürfen und die von Karl eingesetzten Ministerialen waren ja nicht "standesgemäß", nicht einmal für einfache Freie, da diese Leute ja jemandem "gehörten", KdG nämlich. Und KEIN (Nieder)sachse lässt sich von eines fremden Mannes Knecht was sagen. Und ein Zehntel des Einkommens für den Pfarrer und die Kirche geben, geht auch nicht, erstens kann ein Priester selber arbeiten und wenn nicht, soll er sich wen suchen, und wenn er ne Kirche will, gut, soll er sie bauen. Wer die Musik bestellt, der bezahlt auch. Das man gern freiwillig auch mehr gibt, nun, DAS wußten die Franken wieder nicht, das es so dumme Leute gibt, die einfach so was hergeben. Am Ende sah sich also KdG gezwungen, auch für damalige Zeit äusserst brutal gegen die Sachsen vorzugehen, eigene Leute anzusiedeln und ganze Dörfer Zwangsumzusiedeln. Und jeden, der sich nicht taufen lassen wollte, um zu bringen. Aber warum haben sich die Leute eher schlachten lassen als taufen? In der Taufformel nach KdG mußten sie Sasnothas abschwören, aber DAS war ja kein Gott, sondern die Gemeinschaft aller, das heißt, mit diesem Eid begaben sich die Sachsen ausserhalb ihrer Gesellschft, ein schwerer, für manche zu schwerer Schrit. Dazu kommt noch der "Kannibalismus" des Christentums ( Dies ist mein Fleisch..., dies ist mein Blut....) Für jemanden der nur in allergrößter Not oder bei hochheiligen Handlungen Pferd isst, ist Mensch überhaupt nicht denkbar. Lieber Tod als als Menschenfresser und Verräter vor die Ahnen treten!