R
Roger
Guest
Der tropfenförmige Schild, auch irreführender Weise Normannenschild genannt, hatte sich Mitte des 11. Jahrhunderts in Westeuropa durchgesetzt, es scheint ihn in unterschiedlichen Größen gegeben zu haben, mit und ohne Buckel. Im 12. Jahrhundert waren die Schilde häufig mit aufwändigen Gespängen verziert, mit und ohne kleinen Schildbuckel, der allerdings eher eine Reminiszenz an vergangene Zeiten darstellt und nunmehr weitestgehend funktionslos war. Wappendarstellungen auf Schilden scheint es noch nicht gegeben zu haben. Bis in die erste Hälfte des 12. Jahrhunderts bleibt der obere Rand gerundet. Spätestens in der zweiten Jahrhunderthälfte vollzieht sich die Entwicklung zu Schilden mit gerader Oberkante. Sie sind nun sehr groß, manchmal von den Knöcheln bis zu den Schultern reichend, und zwar nicht nur bei Reitern sondern auch bei Infanteristen. Auffällig auch die extreme, körperumschließende Wölbung der Schilde, was sicherlich eine immer passivere Schildführung zur Folge hatte. Der somit exponierte Schwertarm wurde durchgehend durch vermutlich gepolstertes Kettengeflecht und eine breite Parierstange geschützt, längst nicht mehr durch den Schild.