Liebe Astridur! Welche Ernährungsliste?
Ich arbeite ausschliesslich mit belegten Lebensmitteln (siehe diverse Untersuchungsberichte) und Ergebnissen der Archäobotanik und Archäozoologie. Zum Thema Zwiebeln habe ich vor 2 Jahren (?) einen Artikel über die Ergebnisse meiner Recherche geschrieben, als entgegenn allgemeiner Behauptung sich die Zwiebel so gar nicht belegen liess. Nach der Veröffentlichung erfuhr ich dann, das mein Ergebnis (= keine Zwiebeln bei den Wikingern) sozusagen "ein alter Hut" ist. :whistling: Okay, immerhin bin ich mit meiner Recherche zum richtigen Ergebnis gekommen.
Original von Astridur Selbst in alten isl. Schriften werden Zwiebeln aufgeführt.
In den Orginaltexten steht Lauk(a)r... , das bedeutet aber ursprünglich Lauch. Erst im Laufe der Zeit wandelte die sich die bedeutung zu "Zwiebel". Das lässt sich heute noch in skandinvischen Sprachen nachweisen (z.B. dänisch løg, schwedisch lök).
Weinblätter, nun gut, aber durch den Handel mit dem Orient vielleicht nicht so ganz von er Hand zu weisen.
Nein, kein handel mit Lebensmittel ausgenommen sehr sehr wenige Luxusartikel wie Wein (für die Kirche unverzichtbar) und Walnüsse (haltbar). Das kann sich aber wirklich nur für die höchste Gesellschaftsschicht (Königshof etc,) leisten. Zudem gilt im Frühmittelalter noch das Prinzip der Selbstversorgung. Beispiel: die nur 50 km entfernt liegende Siedlung Elisenhof kaufte nachweislich keine Lebensmittel nichts dazu, obwohl sie direkt an der Handelroute lagen und die Auswahl der anbaubaren (nur 4 Feldfrüchte) und sammelbaren Lebensmittel (in der waldlosen Marsch) sehr dürftig war. Selbst die große Handelsstadt Haithabu beschaffte sich seine Lebensmittel nur ausder unmittelbaren Umgebung und nicht durch den Handel von ausserhalb.
Den Mörser benutzen wir, weil wir wissen, dass die Römer ihn benutzt haben.
Zeitlich etwas arg weit entferent, nicht wahr? Die Römer z.B hatten auch Fußbodenheizung...
Und einen Tontopf verwenden ? Du weisst ja nicht, was Dir entgeht, ein bißchen zu experimentieren.
Ich "experimentiere" mit dem, was mir die Archäologie hergibt. DAS ist doch ein wesentlicher Inhalt des Hobbies: herauszubekommen, wie funktionierte das. Geht das wirklich? Und man benutze Tontöpfe (Unmengen Funde) , also probiere ich aus, wie man damit kocht. Und wie man mit den belgten lebensmittel eine schmackhafte Mahlzeit bereitet. Das ist nämlich dei Kunst, ohne all die moderenen Gewürze und "Anleihen" aus anderen Zeiten und Ländern, damit zu kochen. Schliesslich wollen wir (und die Besucher) eine Vorstellung davon bekommen, wie es wohl bei den Wikingern war.
Ein bisschen Spass wollen wir ja schon noch an unserem Hobby haben.
Habe ich, siehe Signatur. 8) Und wenn mir Geschichte keinen Spaß machen würde, hätte ich mir ja ein anderes Hobby gesucht, nicht wahr?