Trageweise dieser Verteilerfibel????

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Toke

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Hallo zusammen, mal ne kurze Frage, wie wird denn diese Verteilerfibel getragen?http://www.reenactors-shop.de/product_info.php?info=p80_Verteilerfibel-Gotland.html Falls das Werbung ist oder sonstwie gegen irgendwelche Regeln verstößt, bitte löschen! Beste Grüße, Toke!
 
@ seelenfaengerin: Herzlichen Dank! Das spart mir das Suchen, ich bin nämlich nicht so schnell an meinem Uraltcomputer. Ich habe solche Fibeln mal bei einer Wikingerin gesehen, sie trug 2 als Verschluß rechts und links am (schürzenartigen) Überkleid, mit Glasperlenketten dazwischen und Schere und Nadeldose daranhängend.
 
@morgaine kein problem. wenn du dir den link im ersten beitrag anschaust, siehst du, dass vor dem http einfach nur ein freizeichen fehlt :)
 
gute frage ich vermute mal das man da ein stück stoff von dem kleid durchgezogen hatte. das teil schein völlig neu zu sein :huh: ...also neu gefunden. vielleicht der schmuckhalter für die sehr warmen tage ,andenen der trägerrock drüber zuwarm wäre.
 
Es gibt einen Fund in Gotland wo ein Lederband von der Tierkopffibel kommt sich um den Dorn der Verteilerfibel schlingt und an der Verteilerfibel so einiges an Utesil abgeht! Ob der Dorn der Fibel nun noch extra durch den Kleidungsstoff ging konnte man nicht Nachweisen! Grüße
 
Also die Gerätefibel gehört zur Frauentracht auf Gotland, in Schweden, Westrussland und im Ostbaltikum. Die Hauptkonzentration liegt auf Gotland und liegt bei etwa 120 Funden. "Unter den ungefähr 25 fachmännisch untersuchten Skelettgräbern, bei denen die Lage der Gerätefibel hervorgeht, findet sich die Fibel in der Regel auf der linken Brustseite in Oberarmhöhe, vom Ellenbogen aufwärts."(Eine Ausnahme Grötlingbo, Barshalder: auf der rechten seite) Evtl. wurden die Fibeln an einer extra auf der Kleidung applizierten Schnur/einem Band befestigt um keine löcher in die Kleidung zu machen. Die Ketten, an denen Geräte wie Nadeldosen, Scheidenmesser, Schmuckanhänger etc. befestigt waren hatten eine Länge von etwa 20-25 cm. Man kann davon ausgehen, das die Gerätefibel im allgemeinen aus Gotlädischer Produktion stammt. Die o.g. Fibel entspricht dem Typ 1 nach Thunmark-Nylen und entstammt der Vendelzeit, nach der sie in Festland-Schweden verschwand. Diese Fibelform wurde aber auf Gotland noch in der frühen Wikingerzeit getragen, in einer Ausnahme (Ire Gr.229) noch im 11.Jh. (hier in Wikingerzeitlicher Ausführung) Literatur: Lena Thunmark-Nylén: Die Wikingerzeit Gotlands Bd. III-1, Kap.23, S.234-238 P.S.: @Maik: Von nem Lederband hab ich grad nix gelesen... Steht dazu noch was in der WKG?
 
Die Tragweise mit einem zusätzlichen aufgenähten Stück Stoff/Band liegt nahe. Ich habe es erst ohne versucht und der Stoff "knubbelte" sich dann ganz unschön im Fibelloch. Als ich ein zusätzliches Band (über dem dann der Dorn der Gerätefbel liegt) aufnähte, fiel die Schürze glatt. Wenn man die richtige Bandlänge (Abstand Nadel/von Gewand x2) einplant, dann kann man auch Gebamsel anähngen, ohne dass es den Schürzenstoff allzusehr nach unten zieht. Grüße Kadlin In meiner Galerie ist ein Foto von der Fibel. Noch nicht mit allem Gebamsel und etwas zu tief ... 8)
 
Also erstmal Danke für die vielen schnellen Antworten. Und vielen Dank, Kadlin! Es ist vielleicht sinnvoll am Gewand dann eine Schlaufe auf Brusthöhe anzubringen, wo man die Verteilerfibel befestien kann, oder? Einfach zum "Anhacken" oder "weglassen", je nach Bedarf. Beste Grüße, Toke
 
Stimmt Toke, so habe ich es auch gehandhabt! Allerdings mit Brettchenborte, aber einfach aus dem Grund weil das gleiche Muster schon auf der Schürze war und ich noch einen kleinen Rest davon übrig hatte. Dieser Fibeltyp ist allerdings typischerweise für eine Gotland-Darstellung geeignet. Es gibt noch eine ähnliche Gerätefibel, die auf Gotland und auch im Ladogaseegebiet gefunden wurde. Sie ist flacher und einfacher zu befestigen, da der Wulst fehlt. Ein Bild davon habe ich gerade nicht greifbar, aber Podol (www.podol.de) hat sie im Angebot. Appropos Angebot; ein schneller Blick auf Podol hat gezeigt, dass die ihre gewölbte Gerätefibel derzeit im Angebot haben ... wenn das jetzt Schleichwerbung war, ich bekomme KEINE Provision !!! :rolleyes: Grüße Kadlin
 
Oh Danke! Ich schau grad nur im Allgemeinen für meine Frau. Die will inzwischen auch das "A" verfolgen. Allerdings sich nicht großartig damit beschäftigen, deswegen bleibts an mir hängen ;) . Ich schau nur grad so nach ner netten Grundaustattung mit ein paar Schnörkel, immerhin ist sie die Frau des Sklavenhändlers :thumbsup: .(Haithabu 900) Beste Grüße, Toke
 
Hallo Isleif, das mit dem Lederband würde mich auch interessieren! Ich kann mir da keine sinnvolle Verwendung für vorstellen ... also ich meine, NUR mit Lederband wäre die Gerätefibel am Lederband nach unten gerutscht, also müsste sie auch im Stoff des Gewandes befestigt gewesen sein?!? Habe da heute mittag schon nachgegrübelt, ohne auf ein Ergebnis gekommen zu sein. Andererseits, am Metall der Fibelnadel müsste wenn dem so ist auch Stoff und nicht nur Leder erhalten geblieben sein? Auch ist mir in Deinem Foto die Lage des Messers unklar. Ich sehe keine Kette von der Verteilerfibel, am Gürtel (wäre nach der Lage am Skelett eine logische Erklärung) gibt es imho in Frauengräbern auf Gotland nicht. Warum also auf der Bauchregion? Einfach eine nachträglich aufgelegte Grabbeigabe? Überhaupt ist die Fundlage (und genaue Fundbeschreibung) für Messer in Frauengräbern nicht sehr ergiebig. Diese Woche gehts noch in die Bibo, weil ich Hinweise für ein Frauenmesser mit Schnitzerei auf Gotland gefunden habe. Ich hoffe auf weiterführende Lektüre und eventuell ein Fundbild. Wenn ich was erhellendes finde, dann stelle ich es hier ein. Grüße Kadlin
 
@ Isleif: Ah, alles klar. Sieht nach den Ausgrabungen von Dan Carlsson in Fröjel aus... Da kann ich dann auch mal suchen ;) @ Toke: Eine Fibel vom Typ 2 (hoher Rahmen auf runder Krempe mit meist acht sternförmigen Ausläufern) wurde auch in Haithabu angetroffen (Südsiedlung, Gr 66; Steuer 1974, S.36, Taf. 18:4). Vielleicht findet sich dazu auch noch was in den Haithabu-Publikationen. Allerdings möchte ich betonen, das so ein Fund die Ausnahme bildet und evtl zur Tracht einer in Haithabu gestorbenen Gotländerin gehört haben kann.
 

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