Welches Wollgarn nehmt Ihr?

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aennlin

Guest
Hallo, nachdem ich mit Baumwollgarn meine ersten Erfahrungen im Brettchenweben gemacht habe, wollte ich nun Wolle einmal ausprobieren. Mein erster Versuch hier war mit Blue Faced Leicester Garn 16/2 naturgefärbt mit einer Lauflänge von 800 m. Dabei habe festgestellt, dass im Vergleich zur Baumwolle die Kettfäden relativ dehnbar sind. Ich bekomme die Fäden nicht richtig angezogen, auch habe ich Angst, dass diese reissen könnten. Vom bisherigem Ergebnis bin ich nicht zufrieden, auch ist es schwieriger den Schußfaden gleichmäßig anzuziehen. Zu dicke Wolle wollte ich aber nicht nehmen, da mir bei den Borten gerade das feinere Gewebe besser gefällt. Vielleicht kann mir ja jemand helfen. Auf Eure Antworten freut sich Aennlin
 
hallo aennlin die Stärke sollte kein Problem machen. ich webe mit drei verschiedenen Stärken und nur mit reiner Schurwolle. - 12/2 ist von der Stärke etwas dicker als Dein 16 /2 - 20/2 ist sehr dünn, aber früher wußten die Leute eben auch schon was schön war. Hier solltest Du sehr schnell die Fehler erkennen können, ansonsten bekommst einen Vogel beim Auftrennen, da es sehr schnell und fest verhakt. Aber mit diesem webe ich das meiste. - und mit 17/4 dieses ist am leichtesten zu verarbeiten da sie vierfach verzwirnt ist verhaken sich die Wollfasern nicht so stark wie bei der zweifach. Es stimmt, Baumwolle läßt sich nicht so dehnen bzw verweben wie Wolle. Wolle ist eigentlich am schwersten. Mach die Spannung trotzdem nicht zu stark, mach keinen Anschlag mit dem Webschiffchen, sondern zieh mit beiden Händen die Kettfäden auseinander. Dein Problem mit dem Schußfaden, kann ich nicht ganz nachvollziehen, wenn Du ihn zuweit durchziehst dann hol ihn wieder etwas raus. Wenn er raussteht, dann zieh ihn weiter rein.
 
Hallo Franziska, vielen Dank schon mal für die Antwort. Als nächstes werde ich doch mal ein 4-fädiges Garn ausprobieren. Die Stärke 16/4 hab ich noch hier in meinem Vorrat. Dann hab ich mal den direkten Vergleich in der Verarbeitung. Mit dem Problem des Schußfadens meinte ich genau das ständige Korrigieren. Bei der Baumwolle war es bisher so, dass ich ohne besonders darauf zu achten, meist die gleiche Breite hatte. Bei der Schurwolle ist dies nicht so. Aber vielleicht kommt das mit der Zeit. Den Anschlag ohne Webschiffchen werde ich mal ausprobieren. Vielleicht ist das ja des Rätsels Lösung. Vielen Dank für den Tip. Grüße Aennlin
 
Ich webe ebenfalls sowohl mit dem 20/2 und dem 12/2 (meistens von Traub) und auch ich ziehe das Fach mit den Händen auseinander und schlage nicht mit dem Schiffchen an. Bei beiden Garnstärken hatte ich noch keine großartigen Probleme, ich habe aber festgestellt, dass einige Farben seltsamerweise mehr fusseln/filzen als andere, zum Beispiel hatte ich mal ein hellblau, dass hätte ich in die Tonne treten können :cursing: . Klar, Rückwärtsweben ist bei Wolle nicht gerade das Gelbe vom Ei, bei dem 20/2er Garn habe ich auch schon Stellen gehabt, die man trotz beheben des Fehlers hinterher immer noch gesehen hat, die sahen irgendwie fusselig aus. Lustig, ich finde gerade die Dehnbarkeit der Wolle macht eine gleichmäßige Spannung einfacher, gänzlich undehnbares Material wie Leinen oder (noch schlimmer) Seide, finde ich viel schwieriger gleichmäßig zu spannen und vor allem gleichmäßig zu halten beim Weiterziehen der Kette. Wenn sich das Material dehnt, dann gleicht sich einiges an Unregelmäßigkeiten von allein aus, es sei denn, man hat schon beim Aufziehen der Kette so eine mörderische Spannung drauf, dass dieser "Puffer" nicht mehr vorhanden ist. Ich wünsche dir jedenfalls weiterhin viel Erfolg!
 
da muß ich Tjorven zustimmen, dass die Dehnbarkeit der Wolle Vorteile in der Spannung bringt falls der eine oder andere Kettfaden nicht gleich wie der andere ist. Man muß die Kettfäden auch nicht so stark spannen bis nichts mehr zum Dehnen geht......dann wäre das ja Kampfweben :D
 
ich hab immer mit einfachem baumwollgarn gewoben.aber mittlerweile die lust dran verloren.waren aber nur recht einfache muster4x4,8x8,12x12 ja,auch männer weben brettchenborte!!!falls es mal jemanden wundern sollte.wozu viel geld ausgeben,wenn man(N) es auch selbst machen kann
 
ich hab immer mit einfachem baumwollgarn gewoben.aber mittlerweile die lust dran verloren.waren aber nur recht einfache muster4x4,8x8,12x12 ja,auch männer weben brettchenborte!!!falls es mal jemanden wundern sollte.wozu viel geld ausgeben,wenn man(N) es auch selbst machen kann
lieber Kutte.....Du bist der Letzte der sich verteidigen muß weil Du als Mann Brettchenborten webst. Das war die Arbeit von Männern! Die Frau war für die Herstellung des Garnes zuständig. Hauptsächlich stellten die Männer die Borten her.
 
:eek:ff: Ich finde brettchenwebende Männer cool - die meisten geben nur zu schnell auf :whistling: !
 
na ich hab nur die einfachen muster gemacht....vor und zurück(wie schon oben geschrieben).auch hatte ich echt viele borten.zuviele für mich,fing an,diese zu verkaufen,aber weil echt viele diese machen,blieb mir oft nur noch tauschen übrig oder damit protzen,wie sau...als halteseil für mein schild,als zurrgurt,über der feuerstelle zum topf anhängen(man glaubt echt nicht,was man da für blicke erntet)...an die schwierigen muster bin ichnicht ran gekommen.auch fand ich irgendwie die kommentare mancher frauen nervig....das muster wäre nicht A,baumwolle wäre nichtA(selbige weben aber mit seide... :kopfhau )...war mir irgendwann zu doof.aber wenn ich will,kann ich jederzeit wieder damit anfangen...ist noch alles zuhaus und die muster und webbriefe im kopf eingespeichert
 
jetzt muß ich doch auch nochmal was dazu schreiben. ich gehöre nämlich auch zu den nervigen Frauen, die das Material sehr genau nehmen. vorneweg: jedes Material ist A....ob Baumwolle, Leinen oder Seide. Es kommt auf das Zeitalter an. Baumwolle paßt einfach nicht ins Mittelalter, Seide aber schon. Nur konnte sich kaum einer Seide leisten. Wenn man es genau nimmt, dann waren auch Leinenborten seltener.....hauptsächlich bestanden die Borten eben aus Wolle oder Seide. Es kommt immer darauf an wie streng man das A in seiner Darstellung sieht......ob Muster oder Material es sollte korrekt an die Interesierten oder auch Käufer weitergegeben werden. Deswegen wird niemand verurteilt ....ich nenne das Aufklärung. Nur so kann Wissen erhalten werden. Deswegen frage ich mich schon warum man für eine Darstellung im Mittelalter Baumwolle verwendet. - es ist nur um 2 Euro die Spule billiger als Leinen. - es ist teurer als Wolle ABER: lieber eine Baumwollborte als eine maschinelle Plastikkitschborte
 
Hm, jetzt driften wir gerade etwas vom ,ursprünglichen Thema ab - aber es geht immerhin um "Garn", und mich interessiert das jetzt: ich finde Baumwolle nicht schlimm, ich verwebe auch Baumwolle (für zivile Zwecke, Rollenspieler, was weiß ich ist das ja auch vollkommen in Ordnung), weil ich da eben nur in den nächsten Drogeriemarkt muß um mir Nachsschub zu holen. Das mit der Wolle ist so eine Sache, die muß ich bestellen, das geht nicht mal eben so - ebenso das Leinengarn. Seide ist damals wie heute nicht ganz preiswert und leidet sehr unter meinen rauhen Händen, eigentlich müßte ich mit Handschuhen weben, das geht aber gar nicht. Um mal eben so die Hände zu beschäftigen nehme ich das, was gerade da ist, von der Optik her finde ich die Borten aus dünnem Wollgarn am schönsten. Die wollen aber auch pfleglich behandelt werden, ich habe nach einem Jahr mal eine von mir weggetauschte Wollborte auf einer Tunika gesehen, die war völlig verfusselt und verfilzt (mechanische Reibung oder Waschmaschine, keine Ahnung), das fand ich schon traurig. Baumwolle kann einiges ab, da hängt zum Beispiel mein Hund dran, wenn wir lagern. Bei Leinengarn überlege ich schon immer, wie es da mit der Färbbarkeit aussah - Pflanzenfarben auf Leinen ist ja so eine Sache...
 
Ja es stimmt wir driften etwas ab.....schau mer mal wie lange die Mods das mitmachen ;) es spricht überhaupt nichts dagegen wenn jemand mit Baumwolle webt.....mir ging es eigentlich um den Satz von Kutte:
auch fand ich irgendwie die kommentare mancher frauen nervig....das muster wäre nicht A,baumwolle wäre nichtA(selbige weben aber mit seide... :kopfhau )...war mir irgendwann zu doof
Seide gab es definitiv! wenn jemand auf einer Veranstaltung brettchenwebt oder auf selbstgemachtes angesprochen wird, dann sollte man wissen wo ein Material oder ein Muster einzuordnen ist. Wenn man viel Arbeit oder Geld in eine Borte investiert, dann sollte man das Recht darauf haben zu wissen ob es einfach nur hübsch aussieht oder ob es authentisch ist. @ Tjorven: lediglich die Realseide bleibt gerne mal an der Haut hängen, wenn sie rau ist. Londonseide ist da kein Problem Dann gibt es noch eine Handcreme von Weleda....Sandorn Handcreme....und dann klappts auch mit der Realseide
 
Mit Baumwolle habe ich angefangen, da ich das Material kannte und durch verschiedene Häkelarbeiten zu Hause hatte. Da wußte ich wie es sich verhält (in Bezug auf Dehnbarkeit, etc.). Die Borten habe ich bisher alle für einen modernen Zweck gemacht. Da war es ganz passend, dass die Farben sehr intensiv sind. Bei Leinen hab ich eher das Problem der Beschaffung, da ich auch hier nicht weiß, welches Garn (Lauflänge, wie viele Fäden...). Da freu ich mich schon auf Freienfels, da kann ich dann mal einkaufen. Bei meinem Wollgarn hab ich ab und zu mal 25g einfarbiges Garn beim Färben mit in den Topf geschmissen. Jetzt hab ich einige Farben zur Auswahl. Übrigens war der Tip den Anschlag ohne Webschiffchen zu machen super. An die Dehnbarkeit habe ich mich ebenfalls gewöhnt, das ist aber eine größere Umstellung als am Anfang gedacht. Grüße Aennlin
 
lediglich die Realseide bleibt gerne mal an der Haut hängen, wenn sie rau ist. Londonseide ist da kein Problem
Ah, danke für den Tipp - ich schreib´s gleich mal auf meinen Wunschzettel ;) !
 
Da hake ich nochmal ganz Off Topic nach: Was ist denn Londonseide? Mir sagt nur Real- und Schappeseide was, ist Londonseide = Schappeseide? Habe gestern meinen ersten Broschierversuch beendet, der ist aus Realseide, und da bleibt schon teilweise immer was hängen, aber ist einfach trotzdem ein wunderschönes Material. Zurück zur Wolle: Als nächstes kommt mein erster Versuch einer Wollborte dran, habe das 12/2 Kammgarn von Traub. Das Band wird wohl im Vergleich zu meinen bisherigen recht breit werden... Bin gespannt wie das dann läuft. Kammgewebt habe ich schon mit dem Garn, es hakt schon gerne mal, aber wenn ich das Fach mit den Fingern aufspreitze und zum Anschlagen die Finger nehme statt ein Schiffchen (irgendwie webe ich Bänder fast immer ohne Schiffchen bisher...) geht das recht gut. Einmal wollte ich ein Stück wieder aufmachen, aber habe nach 2 Reihen zurückweben aufgegeben weil die Kettfäden schon so stark ineinander verhakt waren. Ich vermute mal dass das beim Brettchenweben noch schlimmer ist, also sollte man Webfehler wohl wirklich möglichst sofort erkennen wenn man irgendeine Chance haben will sie zu korrigieren... Mit Gleichmässigkeit des Schussfadens von der Aennlin am Anfang schreibt habe ich eigentlich noch nie Probleme gehabt (zumindest nicht beim Kammweben mit Wolle oder beim Brettchenweben mit Seide oder Baumwolle), ich lasse den Schussfaden immer zunächst noch ein paar Zentimeter raus hängen, bilde dann mein nächstes Fach (sprich Brettchen drehen oder Webkamm in die andere Position bringen), schlage an und ziehe den Faden erst dann fest. Damit kriege ich das (meistens ;-) ) relativ gleichmässig. Macht ihr das genauso oder anders? LG Brenna
 
Londonseide = Eine Seide die aus London kommt und nähfadendünn ist. Sie ist nicht nur dünner sondern auch stärker verzwirnt wie die Realseide daher bleibt man nicht so leicht an den Fasern hängen. Meine Erfahrungen mit Realseide ist diese, dass wenn man die Hände vorher gut eincremt und dann noch einen extrem festen Anschlag macht, dann bleibt man an der Borte nicht so leicht hängen wie wenn man einen leichten Anschlag macht. Rückwärtsweben bei Wolle: da hilft mir immer ein Zahnstocher um die kleinen Verfilzungen zu lösen.
 
Danke für die Tips :) Dann geh ich am besten die Tage mal ein paar Zahnstocher kaufen :D
 
Ich nehme immer eine Stopfnadel/ Sticknadel ohne Spitze ;) zum Rückwärtsweben .
 
20/4 pflanzengefärbtes Wollgarn zum Brettchenweben, kein Schiffchen und ich webe die Borten nur max. 3-4 Meter lang, da verheddert sich nichts. Die Wolle beziehe ich bei www.die-petersens.de.
 

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