Wie sah eine mittelalterliche Prinzessin aus?

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Katja37

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Liebes Forum, ich bin bald am Verzweifeln. Ich schreibe an einem kleinen Kinderbüchlein über das Leben von adligen Mädchen um 1000 herum. Aber wie sahen die Prinzessinnen früher aus? Im Internet finde ich nur Darstellungen älterer Epochen. Wer kann mir helfen? Ich wäre sehr dankbar. Vielen Dank und viele Grüße Katja
 
Ist das so relevant, wenn es Belletristik ist? Andernfalls, also wenn es um ein fundiertes Sachbuch gehen würde, kann ich mir nicht vorstellen, dass du die Frage so stellen würdest.
 
Hallo Katja, Schmuck & Styling im Spiegel der Zeiten... Haartracht über frühe Münzabbildungen allerding Abbildungen Römischer Damen (Antike), Schmuck und weitere Hygieutensilien des (FMA)Frühen Mittelalter finden sich im Ausstellungsbebleitbuch Evas Beauty Case des LVR Museum Bonn Hirmer Verlag isbn 978-3-7774-2588-7 www.hirmer-verlag.de Frühe Kömniginnen diese waren zuvor schließich Prinzessinnen.. findest du in dem Museumsausstellungsbegleitband - Königinnen der Merowinger - Adelsgräger aus den Kirchen von Köln, Saint-Denis, Chelles undFrankfurt am Main Schnell +Steiner Verlag isbn 987-3-7954-2739-9 oder versuche es mal mit der Suche nach Wikingerkönigin - Königin Asa- die mit dem Osebergschiff beerdigt wurde. Hier finden sich vielleicht auch Trachtabbildungen, ihre mitbeerdigte Begleiteriun war anscheinen auch eine Slavische Frau. Im Band 5 der Osebergfunde - der 2005 herauskam wird Schwerpunktmäßig den Textilfunden gewidmet. Ansonsten Trachte der Wikingerfrauen und Tracht der Slavischen Frauen eingeben, diese Trachten dann in der besten Ausführung das sollte hinkommen. Achtung - Bei Slavischen und Finnischen/ Baltischen Damen ist die Ausstattung abweichend von der, der Wikingerinnen. Bei Slavischen Fauen Im Stirnbereich gibt es z.B. die Schläfenringe wohl an einem umlaufenen Stirnband befestigt ... doch dazu wissen hier die Damen viel besser Bescheid. Eine Finnische Tracht findet sich auf Seite 67, unter Tracht - auch Damen nach Wikingischen Regionen Seite 192 Männertracht Mammen Seite 193 Wikingische Madonnenfiguren das 12 Jh - die Abbildung sehen aus wie Königinnen aus Seite 22 und 209 ales unter dem Museumsbegleitband Wikinger-Waräger-Normannen die Skandinavier und Europa 800-1200 isbn 87-7303-559-9 (Von diesem Buch habe ich noch eine Softcoverausgabe anzubieten) Die Kleidung der einfachnen Damen genommen und mehr Seide oder z.B. mutmaßlich selten vorhanden aber durchaus bekannt frühe Baumwolle als teure Importware, reich bestickte feine Gewebe sowie das der Schmuck mutmaßlich exclusiver gewesen sein dürfte, mehr Gold und Silber wo ansonsten Bronze und Silber oder gar geringer wertige Schmuckteile getragen wurden... Und viel Farbe....in Oslo wurden 2005 im Historischen Museum mehr als 29 teils sehr starke Fraben für Wollfärbung ausgestellt... In Stockholm waren in 2001 im Goldraum des Staatens Historika Museum unfassbar große Gold und Silberschmuckstücke für Männer als auch Frauen zu besichtigen. Schalenfibeln aus Silber und Goldbesetzt, die wenn ich mich recht erinnere, nahezu doppelt so groß waren als die Repliken die heutig meist im Hobby getragen werden. Auch gibt es neben der Ausstattung der Wikingerzeitlichen Mammentracht aus Dänemark auch eine begleitende Tracht einer Frau hohen Standes die oft nebeneinander ausgestellt und auf Ausstelungsreise gingen, .. ggf. findest du auch diese Abbildung. Bitte immer die Quellennachweise und Bilderrechte beachten wenn du aus den Büchern etwas heraus abbildest - aber das weist und beachtest du ja sicher längst. Soweit erst einmal von mir... Übrigens suchst du hier nur Informationen zum Büchlein oder bist du an der Darstellung des FMA interressiert oder schon gar dabei? Grüße sendet Olegsson :wiki4
 
die Königinnen der Merowinger sind aber wiederum zu früh, ebenso die Wikinger. Such bitte mal nach Kaiserin Theophanu, die lebte in Ottonik also um das Jahr 1000 herum. Wenn Du es wirklich genau nimmst - sonst würdest Du ja nicht fragen - müsstest Du Dich auch auf eine Region festlegen. Also die Region aus der die Prinzessin kommt, nicht etwa in in die sie verheiratet wird. Wichtig ist bei den Bildnissen zu schauen, wann sie geschafffen wurden,es sollte so ungefähr um 1000 rum sein, damit es tatsächlich die Mode der Zeit wieder gibt : https://www.welt.de/geschichte/kopf...ve-Griechin-ueberzeugte-sogar-den-Kaiser.html (Quelle : https://www.welt.de/geschichte/) Ich finds ganz großartig das Du es auch bei einem Kinderbuch genau nimmst. Danke schön dafür !
 
Um die 1000 herum reden wir in unseren Breiten von der ottonischen Zeit, vielleicht hilft Dir ja diese Übersicht hier etwas weiter: https://blog.ottonenzeit.de/ottonische-modenschau (Quelle: blog.ottonenzeit.de) Die Leute die diese Seite unterhalten sind übrigens durchaus ansprechbar und helfen in Detailfragen bestimmt gern weiter. :) Viel Spaß und Erfolg beim Schreiben, schön dass Du Dich darum bemühst es "richtig" zu machen! <3
 
Hallo in die Runde, ich möchte ja niemanden verärgern und in unserer Region ist um 1000 die Zeit der Ottonen. Und ja, natürlich sind die Merowingerköniginnen weit früher, aber eventuell besser als Bezug für Katjas Anliegen der Prinzessin um 1000 n.Chr. als zu den Damen des Spätmittelalter - oder den Prizessinnen wie sie auf den Mittelalterfesten unterwegs sind. Die Frage ging unter der Rubrik Die Slaven ein. Da sind wir in der Baltischen Region, dort war um 1000 noch vieles den späten Wikingern und Slaven der Ostseebevölkerung ähnlich. Ähnlich nicht gleich... Und wie bekannt ging die Wikingerzeit mindestens bis 1066 und endete auch nicht genau mit der Schlacht von Hastings, uns ist klar das die Mammentracht und auch der Osebergfund früher entstand. Das liest dann Katja auch wenn sie auf diese Abbildungen geht, es sollte sich zumindest im begleitenden Text eine Zeitliche Einteilung finden. Nun da können dann ggf. die Informationen aus den 3 Bänden "Europas Mitte um 1000" genauer hilfreich sein. Konrad Theiss Verlag Stuttgart 2000 Bestellnummer 15098-8 Schläfenringe z.B. auf Seite 719 Band 2 weiterer Schmuck auf vielen Seiten der 3 Bände, Abbildung Seite 343 und 351 Herzogin Mathilde von Schwaben (ja auch hier keine Slavin) die König Mieszko II eine Abschrift reicht", Seite 249 - 4 Huldigende Damen aus dem Evangeliar Ottos III (Reichnenau vor 1000), weiterer Slavischer Ohrschmuck z.B. auch auf Seite 368 Abb.253, 254 Damenabbildungen auf Seite 804 und 805 Krönung Kaiser Ottos III, durch Petrus und Paulus in der Bamberger Appokalypse Reichenau 1000-1002 In den Bänden Otto der Grosse Magdeburg und Europa Begleitbände der Ausstellung im Kulturhistorischen Museum Magdeburg 27.08-02.12.2001 Isbn 3-8053-2616-5 ist unter anderem zu finden, Kaiserin Gisela auf Seite 32 Perikopenbuch Heinrichs III 1039-1043 Seite 125 Darstellung Kaiserin Adelheids und Odilios von Chluny aus einem Evangeliar um 1000(?) aus Seite 127 findet sich auch Theopanu´s Heiratsurkunde leider keine Abbildung von ihr, Theopanu wurde zuvor von Silyia als Zeitlich passende Vorgabe für die gesuchte Prinzessinnendarstellung um 1000 empfohlen. Nun dann erst einmal bis bald. Das FMA ist mir näher als die ausgehende Zeit der Wikinger nach 1000 aber natürlich íst die Zeit von 793- 1063 nicht alles und nicht der Nabel der Welt... Und wie Thomas W. schrieb, stelle sich Katja bitte hier einmal im Forum unter Vorstellung vor Gruß Olegsson :wiki4
 
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jetzt gehts aber los ! Wie sie auf Mittelalterfesten unterwegs sind ... seit wann ist das der Standart hier wenn Jemand fragt ?
 
Nein das ist natürlich nicht der Standart, die durch alle hier im Forum gegebenen Informationen soll natürlich das Anliegen um Hilfe zur Recherche in die historische Wirklichkeit führen.
 
Moin Wenn es denn eine slawische Prinzessin sein sollte, derweil das hier im Thread gepostet wurde.... Nordwestslawisch ? Westslawisch ? Südslawisch oder Ostslawisch ? Die gibt es einiges in Europa im Jahre 1000... Ein paar Details zum geplanten Kinderbuch wären hilfreich @Katja37...
 
Ja, ein paar mehr Details wären super. Wo soll die Geschichte denn spielen? Mit einer genauen geographischen Einordnung kann man auch besser helfen. Allein schon zwischen nördlichen und südlichen Westslawen besteht ein relativ großer kultureller Unterschied, der sich durch die verschiedenen externen Einflüsse entwickelt hat. Von den Ostslawen ganz zu schweigen - das Baltikum nehme ich hier außen vor. Dort hat es eine ganz eigene Kultur, die mit der der Slawen nichts gemein hat.
 
Ich denke, da Katja schreibt sie wohnt in einem Dorf in Brandenburg, dass es um diese Gegend geht. Katja, vielleicht kannst Du mal in Düppel nachfragen? Sicher gibt es dort Leute, die sich auch mit dieser Zeit auskennen. Ansonsten würde ich sagen, für ein Kinderbuch welches ganz einfach gehalten werden soll, würde ich jetzt nicht so ins Detail gehen. Also die regionalen Unterschiede bei der Größe von Schläfenringen oder die Muster der Zierbänder - das ist wohl in dem Fall eher nebensächlich. Ein passendes Kleid, passende Kopfbedeckung ... dann so Details wie passendes Geschirr und, ganz wichtig: eine passende Umgebung sind wichtig. Also Hauptsache die Prinzessin hat jetzt nicht ein Lillifee-Kleid an und im Hintergrund der Illustration ist das typische Märchenschloss zu sehen.
 
Prinzessin - gab es diesen Titel überhaupt schon? Ich habe im Hinterkopf, dass Otto I. not amused war, dass Theophanu, die er als Braut seines Filius angefordert hatte, keine "Purpurgeborene" war.
 
Prinzessinnen im Mittelalter trugen in der Regel wallende rosa Kleidchen mit Glitzerdiadem auf dem Kopf und ritten den ganzen Tag auf Einhörnern umher. Ich bitte dich, das weiß doch schließlich jeder! :D Nein, im Ernst. Du stellst da in der Tat eine unbequeme Frage. Denn über "das Leben" adliger Kinder ist so gut wie nichs überliefert. Weder in Bild- noch in Schriftquellen. Die Kurzen wurden chronistisch erst relevant, wenn es an's Dynastische ging. Also wer hat wann wen geheiratet bzw wurde wem versprochen. Das Alltagsleben - Fehlanzeige. Ja, Es gibt Literatur zu der von dir gewünschten Zeit. Aber die bringt dir halt nix. Ich hab grad mal z.B. das empfohlene Europas Mitte um 1000 kurz wieder aus seinem verstaubten Platz im Regal geholt und durchgeblättert. Du wirst da nichts finden, was dir weiterhilft. Da eine direkte ausführliche Beschreibung des Alltagslebens von Kindern allgemein und adligen Kindern im Speziellen fehlt, müssen wir interpretieren, transferieren und extrapolieren. Auch um eine Argumentation nach common sense (eine in der Wissenschaft übrigens anerkannte und nicht ehrenrührige Methode) kommen wir wohl nicht herum. Selbst über eine der bekanntesten Frauen dieser Zeit, die schon erwähnte Theophanu, ist, trotz ihrer Bedeutung, aus der Zeit vor ihrer Heirat mit Otto II nichts überliefert. Wir wissen nicht einmal, wann genau sie geboren ist. Zum Aussehen bzw Kleidung: Es sind schon grundsätzlich aus dieser Zeit sehr wenige Kinder abgebildet, wenn, dann meistens nur ikonographisch. Und die wenigen, die abgebildet sind, sind meist Jungen, die zum Beispiel bei Papis Krönung dabei stehen. Mädchen gaaanz selten. In späteren Zeiten, 14. 15. Jahrhundert, wirst du mehr finden. Was aber auffällt bei allen Kinderabbildungen ist, dass sie in der Regel gekleidet sind wie die Erwachsenen, nur halt in Kindergröße. Das könntest du also schon mal ziemlich sicher hernehmen und machst wohl nicht viel verkehrt. Schau, wie die Mama gekleidet ist - dazu gibt es genügend Abbildungen, wenn auch nicht so viele wie bei den Herren - und lass die Kleine einfach genauso angezogen sein. So weit liegen wir ziemlich sicher aufgrund der kargen, aber doch rudimentär vorhandenen Quellenlage guten Gewissens nicht daneben. Zum Alltag: Hier wird es schwieriger. Da man damals nie wusste, was die Zukunft bringt und speziell adlige Kinder u.U. eine dynastische Funktion hatten, mussten sie recht früh in der Lage sein, den Ausfall der Eltern notfalls weitgehend zu ersetzen. Zwar mit Vormündern bis zum Erreichen eines gewissen Alters, aber dieses Alter kam recht früh. Viele Jungen führten schon im Teenageralter (14 / 15) zumindest Teile der Armee in die Schlacht, Mädchen mussten in diesem Alter teils den Haushalt führen können. Wie gesagt: Unter Umständen. Daher wurden die Kinder schon recht früh mit den Fertigkeiten, die sie als Erwachsene beherrschen mussten, vertraut gemacht. Die Jungen eher mit den männlichen Erfordernissen, die meist eher handfest waren, die Mädchen eher mit den häuslichen, aber auch den musischen Pflichten. Ja, die Mädchen waren, nach heutigen Maßstäben gemessen, in der Regel die gebildeteren. Deine Prinzessin wird also mit einer ziemlichen Sicherheit nicht nur verschiedene Handarbeiten erlernen, sondern durchaus auch Lesen und Schreiben, aber auch die verwaltungstechnischen Bereiche der Haushaltsführung dürften ihr geläufig gewesen sein. Es ist auch nicht unwahrscheinlich, dass sie ein gewisses Repertoire an Liedern und Geschichten, vornehmlich kirchliche, kannte. Vielleicht beherrscht sie auch ein Instrument - oder lernt es zumindest. Theophanu, die ja als Referenz recht trefflich benannt wurde, galt als ausgesprochen gebildet und errang so schon auf der Reise an ihren neuen Wohnort recht schnell die Sympathie und den Respekt ihres Schwiegervaters. Obwohl wir nicht wissen, wann genau sie geboren ist, war sie zum Zeitpunkt ihrer Hochzeit erst ein Teenager. (die von Otto dem Großen eigentlich gewünschte Prinzessin Anna wäre zu diesem Zeitpunkt - 972 - übrigen erst neun gewesen, was aber offenbar kein Grund gegen eine Heirat gewesen wäre). Nun war Theophanu, obwohl keine "Purpurgeborene", sicherlich auch kein einfaches Mädel aus niederem Adel. Insofern ist ihr Bildungsstand also nicht unbedingt mit einer "einfachen" Adligen zu vergleichen (wie schon von anderen empfohlen: Bisschen mehr Info zu dem geplanten Buch wäre schön), aber die Tendenz ist zu erkennen: Bildung adelt ein Mädchen. Wir können also ziemlich sicher annehmen, dass deine Adlestochter - um jetzt mal den offenbar etwas spaltenden Begriff der Prinzessin zu vermeiden - schon recht früh eine umfassende Bildung sowohl in handarbeitlichen, musischen, literarischen und akademischen Fertigkeiten erhält. Die frühe Kindheit: Jetzt wird es gaaanz schwer und wir müssen uns auf dünnes Geäst vorwagen. Die nun mal nicht zu verleugnenden Ralitäten in Bezug auf die kindliche Entwicklung lassen es wahrscheinlich erscheinen, dass die Kleine bis zum Erreichen einer gewissen Schulreife wohl hauptsächlich mit Spielen beschäftigt gewesen sein dürfte. Ob sie nun mit Reifen, mit Bällen, mit Puppen oder was weiß ich gespielt hat? Keine Ahnung, wahrscheinlich aber all das.
 
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