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Maren
Guest
... mal so ganz hypothetisch in die Runde gefragt.... 8) ... stellt euch vor, ihr (hättet langes Haar) und wäret Braut bei einer Wikingerhochzeit. Wie würdet ihr eure Haare tragen?
lg PetraEin Beispiel gegen die Verallgemeinerung von als christlich betrachteten Kleidungssitten und die unreflektierte Übernahme von gesellschaftlichen Allgemeinplätzen ist die Kopfbedeckung der Frauen. Kopfdeckungen habe verschiedene Aufgaben zu erfüllen: zum einen sollen die Haar geschützt und am Platz gehalten werden, zum anderen ist eine Kopfbedeckung eine eindrucksvolle Möglichkeit, wertvolle Materialen zu verwenden. Kopfbedeckungen finden in Schriftquellen wie z.B. den erst viele Jahre nach dem Ende der Wikingerzeit niedergeschriebenen Sagas Erwähnung. Viele der Texte wurden schon im vorletzten Jahrhundert übersetzt und werden aktuell neu bearbeitet – mit neuen Erkenntnissen. Die zeitgenössischen Schriftquellen sind mehrheitlich im klösterlichen Kontext entstanden und spiegeln ein sittliches Idealbild – also nicht zwangläufig den realen Alltag. Das Fundmaterial ist häufig so fragmentiert oder spärlich, dass keine genaue Aussage möglich wird. So ist die detaillierte Auswertung von wikingerzeitlichen Kopfbedeckungen aus Dublin ein besonderer Glücksfall. Wertvolle Tücher, Schals und Kappen machen es wahrscheinlich, dass Kopfbedeckungen in jedem Alter getragen worden sind. Die alte Lehrmeinung vom Kopftuch der verheirateten Wikingerinnen ist zu überdenken – der oft gehörte Lehrsatz von den freien Heidinnen, die stolz die langen Zöpfe zur Schau trugen, sogar haltlos.
Dahinter steht natürlich unausgesprochen die Annahme, daß es sich bei Kopfbedeckungen für Frauen grundsätzlich um eine "christliche" Sitte handelt. Wissen wir das? Ich habe auch schon Rekonstruktionen gesehen von einer Frauentracht aus der Bronzezeit mit hüftlangen Schleiern. Die Lady hatte vom Christentum ganz bestimmt noch nichts gehört ^^. Vielleicht denken wir ja da auch völlig falsch, weil wir zu sehr im Frauenbild der Moderne gefangen sind? Unsere Großmütter und Urgroßmütter haben hart dafür gekämpft, Hosen und kurze Haare tragen zu dürfen; in ähnlicher Weise kommen uns Kopfbedeckungen wie frauenfeindlicher Zwang vor. Sieht man ja auch bei den immer wieder hochköchelnden Diskussionen ums muslimische Kopftuch. Aber wir können toten Frauen nicht mehr in die Köpfe gucken. Vielleicht haben sie das ja ganz anders empfunden? Vielleicht waren sie ganz gierig nach Hauben und Schleiern und haben ihren Ehemännern in den Ohren gelegen "Ich will auch so einen Schleier wie Nachbarin XY"? - Textilien waren, ich denke, darauf will Frau Crumbach hinaus, eine ideale Möglichkeit, um zu protzen. Kopfbedeckungen sind zunächst mal nicht wirklich notwendig, wer sich dafür also auch noch Stoff leisten kann, und dann womöglich noch so teuren Stoff wie Seide und das Ganze schön verziert, der gibt ganz klar zu verstehen, daß er sich als materiell gut versorgt empfindet ^^. Nur, damit kein Mißverständnis aufkommt: Ist selbstverständlich auch nur Spekulation. An den Beitrag zum "Walkürenknoten" kann ich mich leider auch nicht erinnern. Ich denke aber, daß dafür Haare bis weit über Hüftlänge notwendig sind, sonst rutscht das untere Ende doch immer wieder zurück? Feines Haar wäre wahrscheinlich auch von Vorteil. Meine Haare sind auch zu kurz (nicht ganz taillenlang) und viel zu dick; ich hab's gerade probiert ^^.[...]aber so im ich sage mal grob "christlichen Sinne" ist es bei den Wikis, soweit ich weiß, mit nichts begründet... ?
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