Wikingerhochzeit

This site may earn a commission from merchant affiliate links, including eBay, Amazon, and others.
M

Maren

Guest
... mal so ganz hypothetisch in die Runde gefragt.... 8) ... stellt euch vor, ihr (hättet langes Haar) und wäret Braut bei einer Wikingerhochzeit. Wie würdet ihr eure Haare tragen?
 
Soweit ich weiss, trugen unverheiratete Mädchen die Haare offen, und verheiratete Frauen die Haare hochgesteckt oder geflochten. Somit wäre bei einer Hochzeit eine "Frauenfrisur" angebracht, denke ich.
 
Kommt ganz auf den Anspruch drauf an, und ich weiß jetzt nicht ob verheiratete Wikingerfrauen ihr Haar auch bedecken mussten ;) Ich würde die Haare flechten und noch bunte Bänder mit einflechten. Dann entweder die Zöpfe (oder den Zopf) einfach über den Rücken hängen lassen oder eben die Zöpfe (den Zopf) um den Kopf legen. Einen hübschen Blumenkranz dazu auf den Kopf - fertig.
 
Suebenknoten = schlappe 600 Jahre vor der Wikingerzeit, oder? ;) Wahrscheinlich kennt diese Seite eh schon jeder, aber für den Fall der Fälle: Women's Hairstyles. Von der Yorvik Haube habe ich schon mal eine ganz zierliche, bestickte Variante gesehen; ich denke, da ließe sich schon was Hübsches fabrizieren. Zum Thema "offene Haare" gab's da noch eine ganz interessante Meinung von Sylvia Crumbach in diesem Artikel:
Ein Beispiel gegen die Verallgemeinerung von als christlich betrachteten Kleidungssitten und die unreflektierte Übernahme von gesellschaftlichen Allgemeinplätzen ist die Kopfbedeckung der Frauen. Kopfdeckungen habe verschiedene Aufgaben zu erfüllen: zum einen sollen die Haar geschützt und am Platz gehalten werden, zum anderen ist eine Kopfbedeckung eine eindrucksvolle Möglichkeit, wertvolle Materialen zu verwenden. Kopfbedeckungen finden in Schriftquellen wie z.B. den erst viele Jahre nach dem Ende der Wikingerzeit niedergeschriebenen Sagas Erwähnung. Viele der Texte wurden schon im vorletzten Jahrhundert übersetzt und werden aktuell neu bearbeitet – mit neuen Erkenntnissen. Die zeitgenössischen Schriftquellen sind mehrheitlich im klösterlichen Kontext entstanden und spiegeln ein sittliches Idealbild – also nicht zwangläufig den realen Alltag. Das Fundmaterial ist häufig so fragmentiert oder spärlich, dass keine genaue Aussage möglich wird. So ist die detaillierte Auswertung von wikingerzeitlichen Kopfbedeckungen aus Dublin ein besonderer Glücksfall. Wertvolle Tücher, Schals und Kappen machen es wahrscheinlich, dass Kopfbedeckungen in jedem Alter getragen worden sind. Die alte Lehrmeinung vom Kopftuch der verheirateten Wikingerinnen ist zu überdenken – der oft gehörte Lehrsatz von den freien Heidinnen, die stolz die langen Zöpfe zur Schau trugen, sogar haltlos.
lg Petra
 
Ja liebe Perchta...doch steht nirgendwo geschrieben das es nicht auch für Vikingr möglich gewesen wäre es so zu Tragen ;) und erst recht weil schon uralt und bekannt :) immer aufm Mü genau.... 8)
 
:allah Was ist mit den Runen und dem Thing der Germanen....auch Uralt und doch hatten die Vikingr dieses auch.... :whistling: oder bring ich da was total Durchnander? Daher denke ich das man es Tragen kann, war nur ein Vorschlag der aus meiner Sicht sehr nahe Liegt. Ansonsten hätten wir ein Problem mit den Runen, dem Thing etc...Vlg Thorlejf.
 
Du, ich werde dir bestimmt nicht verbieten, zu kombinieren und zu spekulieren, Thorlejf. Ich wollte nur darauf hinweisen, daß es eben eine Kombination mit einer Trachtsitte bei einem fremden Volk ist - ich weiß ja nicht, wie genau Maren es bei ihrer Wahl nehmen möchte. Denn ein halbes Jahrtausend ist halt schon ein bißchen viel Wasser, das die Elbe runter gelaufen ist. War das nicht eigentlich auch eine Männer-/Krieger-Haartracht? Dann wäre es ja eher was für den Bräutigam ^^. Und auch wenn es bei einigen Dingen Gemeinsamkeiten gibt, ist mein Eindruck schon, daß sich etliche Entwicklungen in Skandinavien ganz anders vollzogen haben als auf dem Festland und zum Beispiel in Süddeutschland. Sowas wie den Hängerock scheint es außerhalb des Wikingergebiets ja nicht gegeben zu haben. Auch Runen waren ja scheinbar im Süden weit weniger verbreitet (sagt zumindest Wikipedia), und teilweise wurden sie dort ja noch nicht einmal korrekt geschrieben (sondern z.B. spiegelverkehrt oder seitlich gekippt. Erinnert mich ein bißchen an die ersten Schreibversuche meiner sechsjährigen Nichte *g*). Die typischen Thorshämmer sind in unserer Gegend völlig unbekannt, usw. Also, ich persönlich versuche einfach immer sehr vorsichtig zu sein, wenn ich ein Detail auf eine andere Zeit oder Gegend übertrage. Lieber einmal mehr drüber nachgedacht. Machen kann man's ja immer noch, aber zumindest immer im Hinterkopf behalten, daß es spekulativ ist.
 
:rolleyes: Ja es ist ne Haartracht der Männer weil soweit ich weiss durch ein Moorleichenfund eines Mannes in Osterby...zufall! Was wenn es ne Frau gewesen wäre? Ja Spekulativ ;) also ich habe schon in Dänemark diese Haartracht sowohl bei Mann als auch bei Frau gesehen. Denke vieles ist ein sehr schwammiges gebiet eben weil es zu grosse Lücken gibt die wiederum einen aber auch Anregung und Spielraum verschaffen. Ich bin halt auch viel am Denken und aber auch am Spekulieren...und ich Wage mir auch etwas zu Vertreten. :)
 
mal abgesehen vom zeitlichen Kontext, denke ich auch, daß der Suebenknoten eher Männersache ist/war... ich finds ganz interessant, daß der Aspekt, ob bedecktes Haar als verheiratete Wikingerin überhaupt ein "Muß" war, hier auch aufkommt... ich habs absichtlich mal offen gelassen (das Thema, nicht das Haar), denn ich zweifle da auch eher dran. Bedecktes Haar ist natürlich zum Kochen etc. praktisch (daraus ergibt sich u.U., daß ich als verheiratete Frau öfter am Herd stehe und deshalb öfter mal Kopftuch trage :wacko: ), aber so im ich sage mal grob "christlichen Sinne" ist es bei den Wikis, soweit ich weiß, mit nichts begründet... ?
 
Es gibt eine Darstellung auf einem gotländischen Bildstein mit einem Zopf, der im Nacken zusätzlich "sozusagen" geknotet ist. (Ist auf der von Perchta genannten Seite (nicht ganz korrekt) unter "Runestone Images" aufgeführt.) Das finde ich doch eine sehr deutliche Abbildung einer Haartracht für Frauen mit laaangen Haaren. Sueben-Knoten klingt für mich auch nicht so naheliegend. Soweit ich weiß ist das eine Haartracht die von Männern getragen wurde, bin mir auch gar nicht sicher, ob das mit wirklich langen Haaren überhaupt geht - und warum in die Ferne schweifen (und somit "spekulieren") wenn es auch Abbildungen gibt, die räumlich und zeitlich besser passen.
 
ja, ich glaube dazu habe ich auch schon mal eine Bild einer "Rekonstruktion" gesehen. Muss mal hier im Forum suchen....
 
ich frage mich gerade, ob das hält, ohne daß man irgendwas feststeckt oder ob sich so ein Knoten nicht schnell wieder löst?
 
*Grummel* So auf die Schnelle habe ich hier im Forum nichts gefunden - bin mir aber ziemlich sicher, dass ich hier schonmal ein Foto oder einen Bereicht gelesen habe, von einer Frau, die das ausprobiert hat. Ich selber kann da leieder mit keinerlei Infos dienen - habe viiieel zu kurze Haare. Vielleicht liest ja jmd. mit der/die sich ebenfalls an den Beitrag erinnert?
 
[...]aber so im ich sage mal grob "christlichen Sinne" ist es bei den Wikis, soweit ich weiß, mit nichts begründet... ?
Dahinter steht natürlich unausgesprochen die Annahme, daß es sich bei Kopfbedeckungen für Frauen grundsätzlich um eine "christliche" Sitte handelt. Wissen wir das? Ich habe auch schon Rekonstruktionen gesehen von einer Frauentracht aus der Bronzezeit mit hüftlangen Schleiern. Die Lady hatte vom Christentum ganz bestimmt noch nichts gehört ^^. Vielleicht denken wir ja da auch völlig falsch, weil wir zu sehr im Frauenbild der Moderne gefangen sind? Unsere Großmütter und Urgroßmütter haben hart dafür gekämpft, Hosen und kurze Haare tragen zu dürfen; in ähnlicher Weise kommen uns Kopfbedeckungen wie frauenfeindlicher Zwang vor. Sieht man ja auch bei den immer wieder hochköchelnden Diskussionen ums muslimische Kopftuch. Aber wir können toten Frauen nicht mehr in die Köpfe gucken. Vielleicht haben sie das ja ganz anders empfunden? Vielleicht waren sie ganz gierig nach Hauben und Schleiern und haben ihren Ehemännern in den Ohren gelegen "Ich will auch so einen Schleier wie Nachbarin XY"? - Textilien waren, ich denke, darauf will Frau Crumbach hinaus, eine ideale Möglichkeit, um zu protzen. Kopfbedeckungen sind zunächst mal nicht wirklich notwendig, wer sich dafür also auch noch Stoff leisten kann, und dann womöglich noch so teuren Stoff wie Seide und das Ganze schön verziert, der gibt ganz klar zu verstehen, daß er sich als materiell gut versorgt empfindet ^^. Nur, damit kein Mißverständnis aufkommt: Ist selbstverständlich auch nur Spekulation. :p An den Beitrag zum "Walkürenknoten" kann ich mich leider auch nicht erinnern. Ich denke aber, daß dafür Haare bis weit über Hüftlänge notwendig sind, sonst rutscht das untere Ende doch immer wieder zurück? Feines Haar wäre wahrscheinlich auch von Vorteil. Meine Haare sind auch zu kurz (nicht ganz taillenlang) und viel zu dick; ich hab's gerade probiert ^^.
 
*lach ich habs auch grad probiert... meine Haare sind alles andere als fein, und wohl doch auch zu kurz für diese Variante...
 
Also wenn ich Braut währe und lange Haar hätte würde ich sie mir: - Haare flechten , wie auch immer und dann einen Blumenkranz aufsetzen. - Oder was bei den Wikingern ja auch möglich war, ein gesprangtes Haarnetz mit Blüten und bunten Seidenbändern verzieren. - Oder als Händlersgattin auch ein Tuch, aus Seide oder dünner Wolle das mit einem Stirnband oder Blutenkranz gehalten wird. - Oder eine Haube(Dublin, Jork) die schön bestickt oder anderweitig verziert ist Ich denke, da wird sich bestimmt was finden lassen. Gruß Gisa
 

Neueste Beiträge

Oben