Die Jesus - Darstellungen am Kreuz variieren in vielen Dingen und das nicht nur im MA . Auch bei diesem Thema kommen wir an den berüchtigten Fragen nach " Region und Zeitangabe " nicht vorbei . Je nach Zeit, Region und somit Kultur hatte der Gekreuzigte lange Haare, mittellange Haare, einen griechisch - römischen Kurzhaarschnitt der Antike, Locken, usw . . Die gleiche Vielfalt finden wir, wenn es darum geht eine ethnische Abstammung abzuleiten, von arabisch - semitischen Kopfformen über die Europäischen, bis hin zu Darstellungen mit eindeutig negroiden Merkmalen, ist so gut wie alles zu finden . Weitergeführt wird der bunte Interprätationsreigen u.a. bei den Einschlagsstellen der Nägel . Fakt ist, dass die Handteller eines Menschen das Gewicht eines Körpers nicht halten könnten und somit ausreißen würden, von daher werden die Nägel mit 99% ger Sicherheit immer durch die Speichen, unterhalb des Handgelenks getrieben worden sein, was die Füße anbetrifft, gab es mehrere Möglichkeiten, es gibt z.B. Funde bei denen der Fuß mehr oder weniger ganz erhalten blieb, dafür aber immer noch ein Nagel, seitlich in der Verse steckte . Der Darstellungsreichtum macht natürlich auch nicht vor verschiedenen Kreuzesformen halt, - Klassisches Kreuz, T - Kreuz, einfacher Pfahl, runde Balken, kantige Balken, usw..Wenn es " pressiert " hat, wurden die zum Tode Verurteilten auch an einen ganz gewöhnlichen Baum genagelt, die Fantasie und Flexibilität der Römer kannte da so gut wie keine Grenzen . Das klassische Kreuz, wie wir es zu kennen glauben, gab es in dieser Form bei den Römer höchstwahrscheinlich nicht und wenn doch , dann nur unter Anderem . Zum Thema bekleidet / unbekleidet : Die Kreuzigung war nicht nur die grausamste Hinrichtungsmethode der Römer, weil die Verurteilten u. U. mehrere Tage am Kreuz hingen, bis man ihnen endlich die Beine brach, so dass sie ersticken „ konnten „, sondern zugleich auch die entehrendste, wozu auch die totale Entblössung gegenüber den Gaffern gehörte . Somit gehört auch ein bekleideter Jesus am Kreuz in die Abteilung historisch unkorrekt . Was nun die Darstellung auf dem Foto anbetrifft, bin ich der Meinung, dass der Devotionalien - Künstler einen Mittelweg zwischen Kreuzigungsdarstellung und Wiederauferstehungs - Darstellung gewählt hat . Von der Pose her, die hier zu sehen ist, bin ich eher der Meinung, dass der Gekreuzigte seine Wunden zeigt, so wie es nach der Wiederauferstehung im Kreise der Jünger geschehen ist, das würde auch die komplette Kleidung und die Stellung der Füße, die normal auf einen Boden zu stehen scheinen, erklären . Das alles steht keines Falls im Wiederspruch mit dem Kreuz " im Hintergrund ".