Messer Haithabu Typ III. mit Damaszierung

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War die Wolle denn von einer historisch korrekten Schafrasse? Handgesponnen von Skandinavierinnen im frühen mittleren Alter? :angel1
 
Rückgezüchtetes Schaf, geschoren mit einer aus Rennstahl geschmiedeten Schere, gesponnen mit einer handgeschnitzten Handspindel von Solveig, meiner altdänischen Bakannten (schon etwas älter die gute Frau)... ;) Gruß Jannis
 
Ich hab mal was über das einfassen von (Messer)Angeln mit Schwefel gelesen. In das Loch kommt gemahlender Schwefel und dann wird die warme Angel in das Loch gesteckt. Der Schwefel schmilzt und verklebt Holz und Angel miteinander. Der Vorteil bei dem ganzen ist, sollte mal ein Griff kaputt gehen, kann man mit einer warmen Schmiedezange die Klinge aus dem Holz lösen. Und diese Technik wäre zumindest belegt. Probiert habe ich es noch nicht, aber es steht auf meiner Liste. Ich meine das Stand beim Theophilus....muss noch mal nachschauen.
 
Hallöchen Ich brenne meine Löcher nur noch,Brandeisen muß aber dünner sein als der Erl. Ich arbeite aber so das keine Spannung im Holz entsteht,vor allem Schlangenholz nimmt einem sowas sonst übel. Schwefel ? wenn dabei die Klinge nicht über 200 °C bekommt,aber das Zeug wird auch brüchig oder die hatte vielleicht auch eine Geheimmischung ?. Gruß Maik
 
Naja, das Klingen mit birkenpech eingefasst wurden ist auch belegt und auch total easy. Birkenpech in einem kleinen Schälchen erhitzen, bis es flüssig ist. In den Griff gießen ein bisschen hin und her schwenken. Dann wieder ausgießen. Angel auf ca. 100-120 Grad erhitzen und in den Griff drücken... Gruß Jannis
 
Pech wird/wurde wohl auch noch mit Holzkohle oder Schwarzkieferharz gemischt,damit es in der Sonne nicht wieder zu warm wird. Gruß Maik
 
Soo ich hab nochmal nachgeschaut. Es steht in Theophilus Presbyter und die mittelalterliche Goldschmiedekunst:
Reibe dann hellen Weihrauch zu ganz feinem Pulver und fülle damit das Loch des Messergriffs, umwickle die Klinge an der Angel dreifach mit einem feuchten Leinenlappen, Lege (das Messer) vor das Gebläse und erwärme die Angel, bis sie mäßig glüht und setze sie sofort vorsichtig in den Griff ein, damit (das Messer) sicher (mit dem Griff) verbunden wird, und so wird es feststehen..... ...In gleicher Weise läßt sich das Messer mit gemahlenem Schwefel befestigen, nicht allein in Bein, sondern auch in Hartholz.
Warum hat Theophilus kein Birkenpech verwendet? Die Antwort ist relativ einfach. Birkenpech hat einen Schmelzpunkt von ca. 180 - 200 °C Weihrauch dagegen unter 150 °C und Schwefel sogar nur 115 °C. Das kann beim Auslösen einer zerbrochenen Klinge aus einem schönen Elfenbein oder Holzgriff schon entscheident sein um Schäden anzurichten. Aber das gilt natürlich nur bei besonders edlen Griffen die sich auch lohnen zu retten. Birkenpech ist natürlich ein guter Kleber für eine Messerklinge.
 
Moin, ein weitere Vorteil könnte (Achtung Spekuation!) auch darin liegen, dass ich mir keinen hässlichen schwarzen Schmodder an meinen liebevoll gekloppelten Griff schmiere. Aus diesem Grund benutze ich inzwischen helles Pech, damit kann man dann auch prima kleinere Spalten am Angelloch schließen. Gruß, Timm
 
Helles Pech ? Interessant...hab ich noch nie was von gehört...Aber ich will jetzt diesen schönen Thread nicht sprengen. Ich schick dir mal ne PN.
 
So liebe Leute, das Messer ist soweit fertig. Hier und da werd ich evtl. noch kleinere Veränderungen vornehmen. Die Riefenverzierungen hab ich freihand mit einem selbst geschmiedeten Meißel ausgemeißelt, was wirklich nicht einfach ist. Hochachtung vor allen Leuten, die Stahl gravieren, schnitzen oder Tauschierarbeiten machen. Ich hab es nur einigermaßen gerade hinbekommen und muss noch viel viel üben... Ich hab die Klinge jetzt doch in Essig geätzt. Die Versuche mit Gallussäure haben mich nicht zufrieden gestellt. Die Klinge wurde sehr fleckig. Mit Essig wird der Kontrast zwar nicht so stark aber dafür ist die Ätzung einigermaßen sauber... Die Klinge selbst hab ich zwar mit dem Bandschleifer in Form gebracht, die Oberfläche hab ich allerdings mit mit einem Natursandstein (ca. 220er Körnung) gefinished. Allerdings muss ich zu dieser konkreten Arbeit sagen, dass es genau genommen keine künstlerische Tätigkeit darstellt. Das Design ist ja nicht auf meinen Mist gewachsen, lediglich die handwerkliche Umsetzung. Und auch das ist kein Hexenwerk. Mit entsprechender Übung kann das eigentlich jeder lernen! Gruß Jannis
 

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:thumbup: Sehr schön geworden! Ich finde den dezenteren Kontrast durchaus passend. ...mit der Gallusätzung müssen wir dann wohl noch etwas experimentieren. ;) Wie hast du die gemeisselte Rille schwarz abgesetzt? Generell finde ich das Messer übrigens schön formschlüssig. Gruß, Timm
 

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