Westslawen im HoMi

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Lena

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Hallo ihr Slawen, ich suche jemanden, der mich in Sachen Westslawen (möglichst heutiges Grenzgebiet zwischen Oberpfalz und Tschechei) im HoMi etwas coachen kann, mir zumindest Literatur oder Links oder ähnliches empfehlen kann. Besonders interessant sind für mich für den Anfang Kleidung samt Accessoires und Kultur. Wäre da jemand bereit dazu? Das wäre total nett!
 
Liebe Lena, Hier einmal ein paar Worte Polnisch, die Du bei Google in die Suche setzt; lesen und suchen mußt Du aber alleine. Es gibt ja Übersetzungshilfen. "Słowian zachodnich w późnym średniowieczu" Der lernende Janusz
 
Hallo Janusz, vielen Dank für diese Hilfe. Der Satz hat mich auf etliche gute Seiten geführt (auch wenn der Google-Übersetzer das Verständnis oft nicht eben gefördert hat ...). Leider betreffen die Seiten aber - logischerweise - vor allem die nördlicheren Gebiete an der Ostsee u. im heutigen Polen. Eine Frage habe ich dazu noch: Was habe ich da eigentlich in die Suchmaschine eingegeben? Ich meine, was heißt der Satz den übersetzt? Zu Westslawen habe ich nach wie vor keine Infos im Netz gefunden. Ich bin also weiterhin dankbar für jeden Hinweis. Z. B. ergibt sich für mich zunächst einmal die Frage nach der Tracht - haben die Westslawen z. B. ebenfalls die Schläfenringe getragen?
 
Hallo Lena, in der Zeit waren die zwischen Oberpfalz und Tschechien doch schon ne ganze Weile Teil des Reiches und Christen. oder?
 
Um genauer zu sein war es sogar einer der reichsten Teile des Reiches durch die Silberminen. Und bedeutsam für die Entwicklung im "Interregnum" und die goldene Bulle. Es gab seit dem 10. Jh. die Bemühung den "Osten" zu christianisieren und soweit ich mich erinnere gab es sogar Pläne unter Barbarossa das Land durch sehr einfache Lebensbedingungen für Bauern und inbesitznahme des Landes für die Landwirtschaft attraktiv zu gestalten. Insbesondere König Ottokar II. von Böhmen hatte ein großes Interesse an der Kaiserkrone. Als er keine Zustimmung bei den Sechs anderen wählenden Parteien erhielt stimmte er als siebter einfach bei beiden Wahlgängen (an verschiedenen Orten abgehalten übrigens ) mit Ja, Wodurch er ein Patt auslöste und somit das Interregnum begann. Als dieses durch Rudolf von Habsburg beendet wurde, stellte sich ihm Ottokar II. wieder entgegen, was aber bei der Schlacht am Marchfeld von den Habsburgern durch deren Sieg unterbunden wurde. Ottokar II. starb auf den Schlachtfeld, man vermutet das ein österreichischer Ritter die Gunst der Stunde nutzte um eine private Rechnung zu begleichen. Danach wurde die Goldene Bulle verabschiedet die expliziet regelte wer den Kaiser wählen durfte und wie. Davor gab es keine solche Schrift, auch wenn gewissen Passagen des Sachsenspiegels darauf hinweisen, dass die Menschen jener Zeit eine ganz genau Vorstellung darüber hatten wer "Kurfürst" ist und wer nicht.
 
Das ist alles richtig, und deshalb liegt die Vermutung nahe, dass es keine großen Unterschiede gab. Aber das ist halt nur eine Vermutung. Und die Nordslawen haben sich gemäß Ruth Hirschberg bis etwa ins 13. Jhd. einige Eigenheiten wie Fingerringe, Perlenketten, die Schläfenringe, Stickereien am Kleid oder bestimmte Ornamente bewahrt; letztere wurden anscheinend teilweise sogar von den angesiedelten Deutschen übernommen.
 
Hej Lena, Das was Boleslaw Dir da geschrieben hat, heißt übersetzt "Westslawen im späten Mittelalter". Man kann das je nachdem mit spätem oder hohem Mittelalter übersetzen. Der Bolle
 
nun, lena das ist eine Vermutung, noch dazu eine gewagte, finde ich. Zwischen Luitizen und Polaben gab es ja auch Gemeinsamkeiten, aber auch die Unterschiede. Und da würde ich jetzt nicht verallgemeinern. Denn in dem von Dir genannten Raum sind ja keltische und germanische Einflüsse nicht unwahrscheinlich. Das war ja auch vor den Slawen kein leerer Raum wie vor den Elbslawen oder in Holstein, wo KdG die vorhergehende Bevölkerung umgesiedelt hatte. Und dann steckt der Teufel im Detail
 
Eben, Wilfried, genau darum geht es mir ja. Ich möchte eben nicht vermuten, sondern soweit möglich wissen. Deshalb bin ich für Recherchetipps dankbar.
 
[font='Comic Sans MS, sans-serif']Hallo Lena,[/font] :) [font='Comic Sans MS, sans-serif'] die Slawen wurden hier in der Oberpfalz 863 zum ersten Mal erwähnt. 894-930 Missionierung u. Verwaltung Böhmens durch das Bistum Regensburg Was das Zusammenleben von Germanen und Slawen in der Oberpfalz angeht, das lappte so im Laufe der Jahrhunderte meist friedlich übereinander.[/font] :wiki4 :wiki1 [font='Comic Sans MS, sans-serif']Vom 8. bis 11.Jh kamen slawische Siedler entlang der Donau und dann nach Norden. Angesiedelt haben sie sich meist an Gewässern. Waren sehr friedliche Zeitgenossen, sogar der Übergang vom Heiden - zum Christentum ging hier in der Oberpfalz friedlich vonstatten, nicht so wie im Norden oben. Hier bei uns in der von Slawen besiedelten OPf., waren bewaffnete Eliten als fester Teil des fränkischen Reiches eingesetzt (z.B. die slawischen Panzerreiter). In der Zeit zwischen dem 11. und 13. Jh. gab es auch den Übergang von der Brandbestattung (slaw.Ritus) zur Körperbestattung (christl. Ritus).[/font] :angel1 [font='Comic Sans MS, sans-serif']Was z.B. die Schläfenringe angeht, waren diese wohl im gesamten slawischen Kulturkreis vorzufinden, werden als ethnognomonisches Merkmal für die slaw.Bevölkerung angesehen. Haben sich im Laufe der Zeit wohl nur etwas in Verarbeitung und/oder Größe und Anzahl verändert. Messer-und Messerscheidenformen unterschieden sich wohl zwischen den "westlicher" und slawischer Machart.[/font] :ritter15 [font='Comic Sans MS, sans-serif'] Da ich nicht weiß, was Du noch wissen möchtest, hab ich jetzt mal nur nen kleinen Überblick geschrieben.[/font] :ritter01 [font='Comic Sans MS, sans-serif'] Viele Grüße Wiebke v. Adlerstein [/font]
 
[font='Comic Sans MS, sans-serif']Ach so, hab ich ganz vergessen... Den Slawen haben wir übrigens die Gurke zu verdanken. Die haben sie uns sozusagen als "Geschenk" mitgebracht und dagelassen.[/font] :allah LG Wiebke
 

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