BH im Mittelalter?

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Ist es vielleicht möglich, dass es sich dabei um eine "Gegenwelt"-Darstellung handelt? Davon gibt es nämlich mehrere. Da wird dann meist dargestellt dass die Frau "die Hosen anhat" bzw sie sich gerade anzieht und meist noch ein Mann dazu mit einem Spinnrocken in der Hand. Das soll quasi Beziehungen veralbern, wo der Mann unter der Fuchtel der Frau steht.
Das Mädchen hat noch ein Kleid an und ist im Sitzen scheinbar dabei, sich eine kurze Unterhose auszuziehen. Es macht für mich hier eher nicht den Eindruck einer "Gegenwelt"-Darstellung, ausschließen kann ich das aber natürlich auch nicht. LG Martina
 
@Swanhild Wow. 8o Da kann man mal wieder sehen, wie sehr der moderne Mensch sein Denken und Handeln umstellen müsste, um einer realen Darstellung wirklich Nahe zu kommen. Und man kann doch nicht alles auf's Alter schieben ;) LG Martina
 
Von dem Bild ausgehend, könnte das, was ich gesehen habe auch in die Richtung gehen. Leider fehlt bei meinem Bild das drumherum, daher wohl schwer zu deuten. Ich muss mal schauen, ob ich das gescannt bekomme und irgendwo einstellen kann. LG Martina
 
So, jetzt habe ich endlich das Bild "unten ohne" wiedergefunden. Nachdem ich zum zweiten Mal mehrere Bildbände durchgewälzt hatte fiel mir dann endlich ein, dass ich kurz vorher in den weiten meiner PC-Datenbanken Bilder angesehen hatte :D . Die Frau ist bis zum Bauch entblößt und trägt nichts drunter. Leider ist die Abbildung nicht ganz so lecker, da sie gerade erstochen wird. Also das Bild stammt aus der Regensburger Weltchronik, entstanden um 1360. Verlinken kann ich es leider nicht, da ich sehr selten mal vernünftig zur Morgan Library durchkomme. Daher hier nur die Bildnummer: m769.304va Falls jemand mehr darüber möchte, schickt mir einfach eine PN LG Martina
 
da die meisten hier eher jünger sind und wohl noch keine Kinder haben: + während man schwanger ist hat man keine Periode! also auch kein Problem damit. + nach der Schwangerschaft "säubert" sich die Gebärmutter und man hat Nachblutungen - wie überall zu lesen ist, ist die Frau in dieser Zeit unrein, sollte im Wochenbett bleiben, darf vom Mann nicht angefasst werden und darf oft nicht in die Kirche gehen. + dann kommt die Stillzeit (sofern es sich nicht um eine Adelige Frau handelt). Während der Stillzeit haben die wenigsten Frauen, die nebenher nicht wirlich gut genährt sind und dazu noch arbeiten müssen eine Periode (von daher kommt ja auch die Mär, dass das Stillen die Empfängnis verhüten würde, was nur dann stimmt wenn die Faktoren stimmen) ... + zumeist wurde die Frau nach der STillzeit recht schnell wieder schwanger.... - wir haben also einen natürlichen Kreislauf in dem die Periode ein eher seltener Bestandteil ist - aus eigener Erfahrung (ich habe jedes meiner Kinder ein Jahr voll gestillt ohne ihnen etwas anderes zuzufüttern, JA, in der Zeit hatte ich sozusagen meine Ruhe vor einer Blutung. Ich erinnere mich sehr genau, meine Mädels sind 22 Monate auseinander geboren und von der Schwangerschaft der ersten bis nach der STillzeit der 2. (wir sprechn hier über 4 Jahre!) hatte ich genau 3 x eine Regelblutung... um wieder zum Ausgangsthema zurück zu kommen: Unterwäsche wegen der Monatshygiene war sicherlich nur für unverheiratete Frauen (Nonnen, Beginen, ...) von Nöten. Für die einfache Bauersfrau, eher nicht.
 
Interessanter Gesichtspunkt, danke fürs Ansprechen! Das vergisst man heutzutage schon gern mal in seine Überlegungen einzubeziehen... Klar waren mir die Fakten als solche bewusst, aber man stellt gedanklich die Verbindung nicht so direkt her, wenn man selbst keine Kinder hat.
 
noch eine Anregung hat mir meine Schwiegermutter gerade gegeben. Sie meinte, dass ihre Mutter im Krieg bereits mit 35 in die Wechseljahre gekommen ist, was wohl zum einen an der Mangelernährung und der harten Arbeit, aber wohl auch am psychischen Stress (Flucht im großen Treck, alleine mit kleinem Kind ) gelegen haben könnte. ihre Mutter sei auch optisch bereits mit 35 eine alte Frau gewesen (weisse Haare, viele Falten)...
 
Ab wann gab es eigentlich den Zwickel-Zwang :huh: ,mein Bruder hatte davon ab und an erzählt aber...weiß ich nicht mehr. Also gab es zumindest eine Zeit in der es keine geschossene Unterbuchse gab. Gruß Maik
 
Nein,den darum geht es hier ja auch nicht,wann dieser war,müsste ich erst nachfragen wenn es hier keiner kennt. Gruß Maik
 
Also ich habe in einem alten Buch von Hildegard von Bingen gelesen das die Frau eine art BH trug ( als Abbildung war sowas wie ein Bikini Oberteil aus Leinen) dazu trug Frau eine art Unterhose in Form einer Bruche... Als Hygiene wegen der Mensturation wickelte Frau Moos in Leinen und legte sich das in die Hosen. Leider kann ich das Buch nicht Posten, da es im Kloster meiner Tante ist (St. Vinzenz in Köln)
Alveradis, auch wenn das Buch in Klosterbesitz ist und es aus kirchlicher Sicht pikante Themen behandelt, wenn es "Neuerungen" beinhalten würde, wäre das mit Sicherheit bekannt. Ich wäre ein wenig vorsichtig mit Behauptungen wie: "man hat es so und so gemacht. Punkt." Moos wächst nicht in jeder Gegend und in einer Stadt wie Köln die auch im Mittelalter schon recht groß war, dürfte es schwierig gewesen sein, Moss in ausreichender Menge zu beschaffen.
 

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