52428 Jülich, Kritik: Gottesschau und Gottesliebe, Christina von Stommeln

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Fusselhirnchen

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Auf der Suche nach Motiven, die nicht unbedingt die feine Minne rühmen, stieß ich vor einiger Zeit auf einen Reliquienbeutel aus dem Rheinland, mit einem sich wiederholenden Tiermotiv, einem Wildschwein. Das hat mich neugierig gemacht. http://www.juelich.de/lw_resource/datapool/_items/item_2761/gottesschau_und_gottesliebe_klein.pdf Lange vorgenommen, heute endlich umgesetzt. An dieser Stelle muss ich gestehen, ich hatte etwas Angst, dass es für meinen Geschmack zu mystisch oder gar sakral werden könnte. Parkplatz fand sich vor der Zitadelle (Samstags mit Parkscheibe 3 Stunden kostenfrei). Allein die Zitadelle fanden wir schon beeindruckend, wenn sie auch kein mittelalterliches Bauwerk ist. Eintritt kostet 4€/3€ ermäßigt. Die Ausstellung selbst war ein Raum. Allerdings (Wissenschaft sei dank!) auch fern ab von Personenkult oder Mystifizierung der Christina Bruso. Es wurden sachlich der Lebensweg nachgezeichnet und anhand von einigen Alltagsgegenständen das einfache Leben vermittelt. Mühlsteine, Münzen, Keramik und eben auch dezent, einige Dinge in Sachen Reliquien. Und ich hab endlich einen Beleg für meine angedachten nächsten Schuhe. Der Ausstellungskatalog lag auch frei zum Stöbern aus. Was mich an diesem Besuch jedoch besonders begeistet hat, waren die Mitarbeiter! Die waren so lieb. Hilfsbereit, aufschlossen und kompetent! Die Austellungsräume im Keller wurden heute jedenfalls fleißig geöffnet und man hörte eigentlich fast immer jemanden erklären. Die Kellerräume bieten zwar keine spektakuläre Virtinenshow, aber wer Museum ganz robust auch mal ohne multimedia mag, der ist dort auch sicher gut bedient. Da ging es teils um die Stadtgeschichte bis hin zu einem Schlachtenmodell von Waterloo. Wie gesagt, es ist sicher nichts für Leute die ne Lichtshow erwarten, aber es hatte so einen liebevollen Charme, das wir trotzdem ganz glücklich nach 2 Stunden mit blutenden Ohren und tränenden Augen aus dem Museum gewankt sind. Den Ausstellungskatalog habe ich mitgenommen. Für Einsteiger aus dem Rheinland finde ich den Katalog sehr empfehlenswert, denn es sind viele Grundlagen für die Region im Hochmittelalter / frühen Spätmittelalter enthalten. Neben archälogischen Analysetechniken wird eben auch der Alltag, nicht nur die religöse Person Christinas beschrieben. Kleines Museum, kleiner Etat, aber riesigliebe, engagierte Mitarbeiter, die mit dem Herzen dabei sind! Für mich hat es sich gelohnt. :thumbsup: Leider ist das Museum nicht barrierefrei. Rollstuhlfahrer kommen ohne Helferchen nicht weit. ;(
 
Das ist die Zitadelle in der auch eine Schule ist oder ? Ich war da und es war gerade Pause, wenns das ist, dann ist das Museum, Wochentags vormittags geschlossen. Da mußte ich die Zeit, die tot zu hauen war, anders ausfüllen - Zuckerrüben gucken, Schuhe kaufen. Hätte ich gewußt was da zu sehen ist... ;(
 
Danke für die liebevolle Beschreibung. Jülich ist nicht der näxte Weg, aber vl ergibt es sich mal. Aber was mich interessiert, ist der tiefere Sinn dieses Satzes:
Auf der Suche nach Motiven, die nicht unbedingt die feine Minne rühmen, .....
?( Suchst Du nach unfeiner Minne, wenn Du dann ein Wildschein rühmst? :bahnhof
 
@Silva *nickt* Ja, genau. In der Zitadelle ist auch ein Gymnasium beheimatet. Die Öffnungszeiten sind der Tat nicht üppig bemessen. Die Themenausstellung "Gottesschau und Gottesliebe" befindet sich im modernen Teil, anhängig an das Gymnasium. Dieser Raum genügt auch in Sachen Beleuchtung modernen muselalen Standarts. Im Keller war es eben sehr urig. Das ist nicht so durchgestylt und zum Mittelalter gab es auch nur ein Vitrine, aber einige Stücke aus der frühen Neuzeit, ein paar Römerfunde und einiges zu Napoleon. Der Teil hat seinen eigenen Charme. Ist natürlich ärgerlich, wenn man vor verschlossener Tür steht. ;( Ich hoffe doch, du bist wenigstens in Sachen "Schuhe" fündig geworden. ;) @frey :groehl Nee, aber das frustriert, wenn an einem als Magd immer vorbei getextet wird. Wenns den guten Tannhäuser nicht geben hätte, dann wären wir einfachen Weiber wohl gar nicht besungen worden. Aber inzwischen bin ich von dem bestickten Beutel weg.
 

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