Befestigung von Glas in Laternen?

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Hallo zusammen, bin gerade beim Bau von Larternen. Einmal mit Pergament und dann mit Glasplatten. Jetzt habe ich aber keine Unterlagen gefunden wie die Glasplatten befestigt wurden. Eine Nut in den Holzleisten ist für den Zusammenbau am einfachsten, aber ab wann wurden so schmale Nuten in Längsholz hergestellt? Bei einem Falz brauche ich eine zusätzliche Befestigung - Holznagel, Eisenstift, Baumharz(Kitt),...??? Dsa wars fürs erste,liebe Grüße Anton
 
Hallo Anton, bzw. "Die Holzschachtel"... das sind schöne Laternen die du fertigst. Leider kann ich Dir keine Antwort zu deiner Frage geben. Den die mir bekannten Befestigungen kann ich nicht mit Fundbeleg oder Eochnennnung nachweisen. Die sogenannte Visbylatene, die viele bei den Wikingerdarstellenden viele nutzen - eine Rohhautbespannte Laterne... in den verschiedenen Ausführungen ist für meine Wikingerepoche jedoch nicht nachweisbar und darüber hinaus bin ich nicht auf Stand der Zeit. Wikinger hatten Talglampen, Öllampen z.B.: Öl in Gläsern mit eingehängtem Docht als edle Variante wieich sie bei meinen Waren auf Märkten anbiete ... ggf. Kerzen aber Laternen deiner Art, kenne ich nicht für meine Darstellungsepoche. Und in deiner Frage sind diese mir bekannten Befestigungsarten bereits als Antwort enthalten. Es wird sich sicher bald noch jemanden finden der dir antworten wird undeine Zeitstellung nennen kann. Besten Gruß aus NRW/Deutschland sendet Olegsson :wiki4
 
ich bin mir nicht mal sicher ob es im Mittelalter schon Glasplatten gab. Spiegel wurden aus Kugeln gebrochen, Fenster-Scheiben wurde bis übers Mittelalter hinaus aus Butzen (?*) hergestellt, wenn denn Fenster überhaupt verglast waren, das kam meiner Meinung nach auch erst nach dem Mittelalter oder im ausgehenden Mittelalter auf. (*nennt man das Butzen ? Diese geblasenen runden Fensterstücke) Viele Laternen waren aus Buntmetall, solche Laternchen mit Glasscheiben sind wohl eher eine moderne Erfindung.
 
Ja Butzen ist der Begriff für diese frühen runden Glasplatten. Diese werden nicht geblasen (denn sonst wären sie hohl) sondern mit der sogenannten Glasmascherpfeife wird Glas aus der Schmelzmasse entnommen und zur Kugel geformt. Diese Kugel wird dann erst auf einer Graphitfläche flach gedrückt und im noch heißen Zustand mit einem Werkzeug (ähnlich aussehend wie ein kleines Holzpaddel oder mt einer großen Schere die der Schafschurschere ähnelt) bei stetigem drehen flach ausgeformt. Dann wird diese Scheibe genau wie es bei geblasenen Hohlgläsern geschieht, von der Glasmacherpfeife mit einem leichten Schlag von der Stange) gelöst und behutsam abgekühlt. Zur historischen Herstellung von flachem Glas wird ein Glaskörper Hohlglas geblasen und zu einem Zylinder ausgeformt, dieser wird im heißen Zustand aufgeschnitten und auf einer glatten Graphitoberfläche flach ausgewalzt, abgekühlt und weiter verarbeitet. Zur Datierung ab wann dies ausgeführt wurde, wäre weiter zu recherchieren... aber auch das findet sich. Eventuell unter goggle oder wikipedia Modern gefertigtes Flaches Glas wird in sogenannten großen Floatglasanlagen hergestellt. Und auch dort unter dem Einsatz von Walzen flach geformt diese Stränge sind Endlosstränge die ununterblochen 7 Tage über 24 Stunden laufen und werden während die Masse über Temperöfen auf Rollenbänder läuft bei ausreichender Kühle ca bei noch 250 Grad, mit einem Laser geschnitten. Die Glasplatten laufen dann zur Weiterverarbeitung und Lagerung in den Versand. Gruß Olegsson :wiki4 unter anderem Handel mit Glasrepliken
 
Uii - wenn Du mit Glas handelst hätte ich doch ein paar Zahlen erwartet.
 
Hallo Silvia, ich handele unter anderem mit Gläserrepliken im Nebengewerbe. Welche Zahlen hättest du erwartet. Daten zu der Zeitstellung von Flachgläsern, zu Butzen oder den Temperaturen...? Flachglas, Laternen und Butzen sind nicht mein Gebiet. Dazu habe ich keine Daten "Zahlen". Die Herstellungstechniken sind mir ein wenig vetraut, aus dem was ich in den Werkstätten der Mundgeblasenen Gläser meiner Hersteller sehen konnte als auch die Verfahren der modernen Flachglasherstellung die ich ebenfalls bei Arbeitseinsätzen selbst sehen konnte. Einen Bericht könnte ich zu den Hohlgläsern verfassen die ich als Repliken anbiete, mit entsprechnden Literaturverweisen die mir in mehreren Sprachen dazu vorliegen. Doch für wen und dann kostenfrei, wo doch die Damen und Herren Archäologen dies viel angesehener ausführen können und auch bezahlt bekommen. Ich bin kein Glashersteller, kein Archäologe, sondern Wikingerdarstellender mit Handel im Nebengewerbe. Dies geschieht im Hobbybereich also in meiner Freizeit ebenso diese Forenbeteiligung. Den Handel betreibe ich der Steuerehrlichkeit wegen und der Fairness gegenüber denen die damit ihren Lebensunterhalt bestreiten müssen, Amtlich angemeldet mit Gewerbeschein. Die anderen Händler von Waren auf den Märkten müssen es für sich entscheiden, wie sie es tun wollen- mein Weg ist Rechtlich Sauber. Mit dem notwendigen Wissen zu den von mir angebotenten Waren, um den Kunden auch zur Zeitstellung und oder zu der Fundlage der Replik zu informieren, bin ich vertraut. Das ist oft weit mehr Wissen als die üblichen Händler auf den Mittelaltermärkten zu ihren Waren anbieten. Gerne kannst du Preise zu den von mir zum Handel vorliegenden Hohlgläserrepliken erhalten, wenn dir das Zahlen genug wären. Im Hauptberuf bin ich Handwerksmeister im Bauwesen als auch Sicherheits und Gesundheitsschutzkoordinator. Wenn du also mal z.B.: ein Krankenhaus oder eine Brücke bauen möchtest dann kann ich dies Bautechnisch und Arbeitsschutztechnisch in die Realität umsetzen.
 
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hallo @Die Holzschachtel Mein Daumen hoch für dein Projekt, da die Lampe schön ambientig wirkt und mir so in der Erscheinung echt gut gefällt. Ob es die allerdings so gab, nun ist mir nicht bekannt. Hornplatten und Licht bringe ich auch nur mit einer erklärenden Ausführung mittelalterlicher Zeiterfassung (war das nun der Vorläufer der Sand- oder eher der Wanduhr :whistling: ) eines Herrn Asser, welches durch Auftragserteilung geschaffen und im Besitz eines gewissen Hr. Alfred, Rex, in Verbindung :rolleyes: THE LIFE OF KING ALFRED by Asser Bishop of Sherborne Quelle=mcllibrary . org Einfach mal den Suchbegriff "candle" eingeben. Etwas weiter unten folgt dann schon der Hinweis auf den Windschutz aus Horn oder als Zitat in Kurzform: "(58) he caused the chaplains to make six candles thereof, each of equal length, so that each candle might have twelve divisions (59) marked longitudinally upon it. By this plan, therefore, those six candles burned for twenty-four hours, a night and day, without fail," und "the king therefore considered by what means he might shut out the wind, and so by a useful and cunning invention, he ordered a lantern to be beautifully constructed of wood and white ox-horn, which, when skilfully planed till it is thin, is no less transparent than a vessel of glass. This lantern, therefore, was wonderfully made of wood. and horn, as we before said, and by night a candle was put into it, which shone as brightly without as within, and was not extinguished by the wind; for the opening of the lantern was also closed up, according to the king's command, by a door made of horn." Es war einnal die Uhrzeit... wer hat's erfunden... diesmal wohl nicht die Schwyzer... ;)
 
Grobe zeitliche Zuordnungen hätte ich gut gefunden, statt ein Google mal. Man meldet sich nicht in einem Forum an und möchte etwas diskutieren, um an eine Suchmaschine verwiesen zu werden.
 
Anton, um auf Deine Frage zurück zu kommen : da es die Holzlaterne mit den Glasscheiben so wohl nicht gab, und Du keinen Wert auf Autenzizität legst, könntest Du zB Holzleistchen gegen die Scheiben setzen. Das hat den Vorteil das man die Scheiben hoch schieben kann um die Kerze anzuzünden oder zu löschen ohne das man in die Laterne fassen muss und sich die Finger verbrennt.
 
Fürs SpäMi kenne ich keine Glaslaternen... obwohl ein Gemälde meiner Sammlung so aussieht, als ob (die von mir vermuteten Hornplatten sind äußerst transparent gemalt). --> Gefangennahme Christi /Flügelaltar-Werktagsseite ; Frueauf Rueland der Jüngere(1498) /Klosterneuburg, Niederösterreich ; Stiftsmuseum Ein Bild von Caspar Isenman (1465 ,Colmar Underlindenmuseum) zeigt zwar das Innenleben eines Holzlaterne, aber zu undeutlich, ob die Hornplatten eingeschoben (Nuten), oder wie bei Silvia erwähnt, mit inneren Leisten fixiert sind. Bei Gemälde des Meisters der Lyversberg Passion (Köln W.R. Museum 1464-66) wirkt (!) es wie Leisten. - Beim Jan Polack (1492, München, Bayrisches National Museum) ist wieder zu undeutlich. Eine feine Holzlaterne steht im Museum Gottorf. Vielleicht dort mal anfragen, wie die Hornplatten im Inneren fixiert sind? Viel Erfolg bei der Recherche.
 
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PS: Deine Lampen im Post 2 sind geeignet für die Rubrik "Living History/Reenactment"? Das ist feine Handwerksarbeit, aber ich sehe die eher im Bereich "Holzverarbeitung" o.ä. Da Du ein geschickter Bastler bist... gern sende ich Dir als Anregung meine Sammlung von Laternen aus dem 15.Jhdt. zu., falls gewünscht.
 
upps, Google ist ja Omnipräsent, aber diese von mir verlinkte Seite glaube ich gehört noch nicht dazu. Da muss man auch gar nicht lange suchen, bist gleich drinne im Thema ;) Wie such immer Zeitstrahl: steht gleich am Anfang "around 888" Alfred der Große: 9. jh Was ich jetzt allerdings merkwürden finde ist der mitunter nach Belieben erfolgende Paradigmenwechsel. Mal wird die Meinung vertreten, nicht gleich alles aufn silbernen Tablett zu servieren, um auch das selbständige suchen bzw. aneignen zu ermutigen, oder weil man das zB warum auch immer nicht mag/ unterstützt/ irgendwas/ machenandereauchso/ isthaltso/ etc pp Nun wird halt mal ein Vollservice "gewünscht" Vielleicht sollte man es so belassen wie ein jeder selbst für richtig hält. Gibt ja keine Vorgaben dafür. Die jenigen die gleich die gesamte Dissertation posten wollen, bitte gerne. Bei der anderen Lösung kann ein jeder ja nachfragen wenn Fragen bestehen. Werden bestimmt dann auch beantwortet, und viiieeel wichtiger, es fördert den Diskurs. Bei Lösung eins könnten das ansonsten sehr kurze sterile Posts werden. Finde ich zumindest. Grüzi :bye01
 
na schau mal guck, die Lampen auf S. 7 könnte man so auch in diversen Shops kaufen
 
Wow, ich bin sprachlos, so viele Antworten. Die Geschichte der Glasherstellung ist mir im groben bekannt, einmal aus früheren Recherchen bezüglich Denkmalschutz. Was mir jetzt erst bewust wurde ist, das Flachglas erst ende des 1900 Jahrhunderts in großen Formaten hergestellt werden konnte. Frage an Olegsson: Das heißt das alle Fensterscheiben davor Mundgeblasen wurden? Hornscheiben sind mir momentan zu teuer und mit 3+mm sehr dick und lichtundurchlässig.
ich sehe die eher im Bereich "Holzverarbeitung" o.ä.
Bin hier eh in der Holzverarbeitung :) . Meine eigentliche Frage war ja nach der Befestigung. Ab wann kann man mit der Herstellung einer so zarten Nut rechnen?
Da Du ein geschickter Bastler bist... gern sende ich Dir als Anregung meine Sammlung von Laternen aus dem 15.Jhdt. zu., falls gewünscht.
Gerne nehme ich Dein Angebot an. Habe zwar schon viele Bilder gespeichert, aber alle ohne Belegsnachweis. Wie kann ich die bekommen?
Wenn du also mal z.B.: ein Krankenhaus oder eine Brücke bauen möchtest dann kann ich dies Bautechnisch und Arbeitsschutztechnisch in die Realität umsetzen.
Wenn ich die nächse Kathedrale in Auftrag gebe werde ich mich an Dich wenden. :) :) :) Danke auch für die Links, die werden mich jezt eine Weile beschäftigen. Liebe Grüße Anton
 
wenn es das Glas so nicht gab, dann ist die Nut doch auch egal. Aber Du musst ja keine Nut machen, eine extra Leiste davor oder dahinter und gut ist. Kleber gabs schon, allerdings würde ich den für so ein Projekt wasserfesten verwenden, aber da bist Du sicherlich besser im Thema als ich. :) @Lorb in Schloss Gottorf steht so eine Laterne ? Die ist sicher hinterm Textil und den Kämmen, da bin ich nicht mehr aufnahmefähig wenn ich da ankomme. Ist da der Windschutz erhalten/nachgewiesen ?
 

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