Frage an die Asatru-Anhänger

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August vom Hohen Ufer

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Wenn ich auf einem Markt unterwegs bin und mir die Gewandungen einiger Leute ansehe komme ich ab und an immer wieder ins Zweifeln wie gut sich manche mit ihrer "Rolle" auseinandergesetzt haben. Beispiel: Ich hatte mit einem Herren ein Gespräch der behauptete ein Schotte um 1330 Jhd. zu sein ,jedoch trug er um seinen Hals einen Thorshammer und wollte mir erzählen das auf den Orkney Inseln der Götterglaube zu keiner Zeit von den Missionierung der Christen betroffen war. Wie hat der Glaube an die alten Götter überlebt? Wo wurde er weitergeführt ......kann mir selbst eigentlich nur Island vorstellen-weiss es aber nicht,deswegen frage ich hier :) Hätte ein "Heide" in Kontinentaleuropa überhaupt überleben können wenn er seinen Glauben frei zur Schau stellen würde (Zeitlich natürlich ab dem Hochmittelalter)?
 
Lies dich mal hier durch: http://de.wikipedia.org/wiki/Orkney Laut diesem Eintrag war das Jarltum auf den Orkneys wohl tatsächlich lang führend aber nicht alleinstehend. Ich nehm aber doch eher an das besagter "Schotte" sich aus Texten wie diesem einfach nur die Absolution für seinen SpassWikiSchottenOdinschreiermitHörneramHelmundKiltweilsgeileraussieht gebastelt hat.
 
@LordMichael ich liebe deine Wortschöpfungen, aber du hast eindeutig den Thorshammer vergessen. Der gehört unbedingt zur Darstellung eines SpassWikiSchottenOdinschreiermitHörneramHelmundKiltweilsgeileraussieht :D
 
@Stella: Wer sich so präsentiert hat schon früh eins mit dem Hammer bekommen, daher setze ich den als gegeben voraus :D
 
@ August Dass es im Jahre 1330 in Europa einen Flecken gegeben haben soll, der zumindest inoffiziell nicht christianisiert war, auch auf der besagten Insel, halte ich für Quatsch. Da müssten ja sämtliche Geschichtsbücher lügen . Selbst wenn wir mal annehmen, dass es mehrere Generationen von kleinen Heidengruppen irgendwie geschafft haben, den alten Glauben ins Jahr 1330 zu retten, dann hätten sie bei offizieller Praktizierung ihres Glaubens, allen möglichen christlichen Gruppierungen einen Anlass für einen Kreuzzug gegeben und die Sache hätte sich sehr schnell erledigt,- auch für einen Schotten mit Thorshammer. Hatte er wenigstens ein " Schottenröckchen " an ?? :D
 
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wenn man bedenkt das 90% der thorhammer funde aus frauen gräber kommen kann man sich in etwa einen reim aus seiner gesinnung machen :p mal spaß bei seite hier den wiki link zu asatru http://de.wikipedia.org/wiki/Asatru ich denke das wird eine wiederauflebung aus der moderne ist . da die nordvölker nicht soooo schreibgewant waren wie die römer und alles und jeden beobachted und dokumentiert haben :ritter07 da wird die christenheit schon dafür gesorgt haben .selbst die edda ist warscheinlich durch diesen einfluß stark verfälscht
 
@Petrus Nein, leider kein Röckchen er trug einen Belted Plaid @All danke für die Link's und Antworten........bestätigt nur meine Gedankengänge :)
 
wenn man bedenkt das 90% der thorhammer funde aus frauen gräber kommen kann man sich in etwa einen reim aus seiner gesinnung machen :p
Genau DARAN muß ich auch immer denken bei sowas... diese harten Kerle mit ihren (Riesen-)Thorshämmern... :thumbsup:
 
Ich habe selbst schon Templer und andere Ordensritter mit Thorshämmern gesehen. Ich denke es kommt einfach darauf an auf welche Veranstaltung man geht. Je höher die Qualtät desto weniger so ein Blödsinn. Wobei das nun nicht gegen die Glaubensrichtung Asatru o.ä. sondern vielmehr gegen diese Legendenbilderei geht.
 
Nein das ist damit sicher auch von meiner Seite nicht gemeint. Wer sich damit befasst und es für sich als gut empfindet soll das auch gern für sich annehmen dürfen. Wir reden hier von dem reinen darstellerischen und das ging da wohl in die nicht vorhandene Hose eines Mittelalterschotten ;)
 
@ August Dass es im Jahre 1330 in Europa einen Flecken gegeben haben soll, der zumindest inoffiziell nicht christianisiert war, auch auf der besagten Insel, halte ich für Quatsch. Da müssten ja sämtliche Geschichtsbücher lügen . Selbst wenn wir mal annehmen, dass es mehrere Generationen von kleinen Heidengruppen irgendwie geschafft haben, den alten Glauben ins Jahr 1330 zu retten, dann hätten sie bei offizieller Praktizierung ihres Glaubens, allen möglichen christlichen Gruppierungen einen Anlass für einen Kreuzzug gegeben und die Sache hätte sich sehr schnell erledigt,- auch für einen Schotten mit Thorshammer. Hatte er wenigstens ein " Schottenröckchen " an ?? :D
Und was ist mit Litauen (offiziell erst 1387 getauft) und vielen heidnischen Gemeinden in Russland, die bis ins XV. Jhr. existierten? So nur als Beispiel.
 
@ Slavomir Russland gehört also richtig zu Europa ? Hm, dann habe ich ja wieder etwas dazu gelernt.....
Ja, der Teil Russlands bis zum Ural-Gebirge wird unter Geographen üblicherweise zum europäischen Kontinent gezählt. Östlich des Urals liegt der asiatische Teil Russlands. Da Europa und Asien allerdings eine zusammenhängende Landmasse darstellen, ist die Differenzierung in "Europa" und "Asien" allerdings mehr akademischer Natur. Allen Unterschieden der Kulturen zum Trotz. Da dieser "Darsteller" allerdings seine Darstellung auf so ner Inselgruppe bei Schottland ansiedelt, ist die dortige Geschichte zu betrachten. Tja, und was lese ich da bei Märchentante Wiki? Olav I. Tryggvasson hat Ende des 10. Jahrhunderts die Orkney-Inseln christianisiert, indem er den dortigen Jarl Sigurd von Orkney vor die Wahl stellte, sich taufen oder seinen Kopf abschlagen zu lassen. Da das Jarltum auf den Orkney-Inseln noch bis Ende des 14. Jahrhunderts auf der Inselgruppe üblich und allgemein anerkannt war, lässt darauf schließen, dass die Christianisierung erfolgreich war. Das Vorhandensein eines Jarltums lässt meines Erachtens nach keinen Schluss zu, ob die jeweilige Gemeinschaft christlichen Glaubens ist oder nordischen Gottheiten anhängt. Mir persönlich ist es ja egal, an was jemand glaubt oder auch nicht. Aber in einer christlichen Darstellung (und das sind nach meinem Dafürhalten eigentlich sämtliche Darstellungen im west- und mitteleuropäischen Raum in der Zeit vom 11. bis zum 15. Jahrhundert, außer sie es handelt sich explizit um eine jüdische/muslimische Darstellung) haben andersgläubige Symbole nichts verloren. Es spricht ja nichts dagegen, als Christ sein Kreuz um den Hals zu tragen, wenn man einen Sarazenen darstellt. Nur dann sollte das Kreuz nicht offen getragen werden, sondern "unter der Kleidung verschwinden". Genauso ziemt es sich, meinethalben als Asatru seinen glaubensbezogenen Schmuck bei einer christlichen Darstellung nicht offen zu tragen. Die geschichtlichen Fakten hingegen so zu verdrehen und zu verzerren, dass persönlicher Glaube und gewünschte Darstellung "unter einen Hut" zu bringen sind, halte ich persönlich nicht für richtig.
 
Mir ging es allgemein um die Aussage, dass es im XIV Jrh. keine Heiden mehr gab. Von den gestalten auf unseren Mittelaltermärkten will ich nicht mal reden, ist ja schon längst alles bekannt und durchgekaut.
 
@ Slavomir Russland gehört also richtig zu Europa ? Hm, dann habe ich ja wieder etwas dazu gelernt.....
Europa geht meines Wissens bis zum Uralgebirge , zumindest hab ich das mal in der Schule gelernt, auch wenns schon ne gute Zeit zurück liegt sollte sich daran nix geändert haben, somit gehört in etwa ein Drittel (o. ein bissl weniger darunter auch Moskau) von Russland zu Europa , in den meisten (wenn nicht allen) Sportarten treten die Russen bei den europäischen Events an . p.s. Die "Kreuzzüge" des Deutschen Ordens in das Baltikum dauerten bis zum Anfang des 15 jahrh. was also darauf schliessen lässt das es da noch Heiden gab , auch wenn da wsl. mehr der wirtschaftliche Faktor ausschlauggebend war ,wobei das meiner Meinung der Hauptgrund bei allen Kreuzzügen war.
 
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Ich habe es in einem anderen Thread schon einmal geschrieben: in Russland gibt es die Republik der Mari, in der Nähe von Tschuwaschien. Diese haben sich bis ins 19. Jahrhundert gegen eine Christianisierung gewehrt. Interessanterweise praktizieren sie ihre übrigens sehr friedliche Natur-Religion bis in die heutige Zeit. Sie sind eine Minderheit mit ca. 15.000-20.000 Anhängern. Berichtet haben mir darüber meine Frau und mein Schwiegervater, die ursprünglich aus Tschuwaschien stammen. Hier ein Link zum Nachlesen: http://www.woz.ch/artikel/archiv/10374.html
 
Interessant von diesem Volk habe ich bis heute noch nichts gehört. Danke für den interessanten Link.
 
Das mit den Mari ist ja interessant. Es kann halt auch sein, dass sich besagter Darsteller einfach durch Brauchtum einiges erklärt hat. Die Kirche konnte mit Gewalt und Druck, zwar viele zum konvertieren zwingen, aber gerade in der Anfangszeit wird wohl im eigenen Haushalt hinter geschlossenen Türen noch einiges an heidnischen Bräuchen überlebt haben. Das nehmen bestimmt auch einige gern als Begründung einen alten Glauben in ihre Darstellung mit reinzutragen. Irgendwann ging es in die christlichen Bräuche über oder wurde wirklich abgelegt. Allerdings haben Asatru damit jetzt nicht wirklich etwas zutuen, denn Asatru ist ein neuer Glauben, der auf einem alten basiert. Entgegen der Meinung von einigen, kann er schlecht rekonstruiert werden. Es ist zu wenig überliefert und die Edda ist wohl auch christlich geprägt. Wenn ich mir als Asatru heraus nehme eine Epoche und Region unter christlichem Einfluss darzustellen, würde ich auf meine persönlichen Glaubenssymbole verzichten. Damit muss man dann halt leben, wenn man relativ authentisch sein möchte.
 

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