Hosen (nicht Beinlinge) in Münster/Münsterland--seit wann gibt es sie?

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OT Zum Altsächsischen Wörterbuch: Dasselbe Wort für Bruch und Hose? Und woher kannten die alten Sachsen Affen??? Und wie kommt das arabische Lehnwort für Hure ins altsächsische? Altsächsisch ist ~ 900 zu Ende, Hure aus Huri (arabisch Frau) kommt nach dem ersten Kreuzug nach Europa ....Also , es mag ja kein besseres geben, nur traue ich diesem Wörterbuch nicht ohne weiteres, auch dürfte es nicht alle Vokabeln enthalten Mit dem Wörterbuch versuche mal, da Hiltibrandslied zu übersetzen oder den Heliand ....OT off Wie geschrieben: "Wir können vermuten/annehmen" ist aber genauso Spekulativ wie "Vermutlich was anderes"
 
OT Zum Altsächsischen Wörterbuch: Dasselbe Wort für Bruch und Hose? Und woher kannten die alten Sachsen Affen??? Und wie kommt das arabische Lehnwort für Hure ins altsächsische? Altsächsisch ist ~ 900 zu Ende, Hure aus Huri (arabisch Frau) kommt nach dem ersten Kreuzug nach Europa ....Also , es mag ja kein besseres geben, nur traue ich diesem Wörterbuch nicht ohne weiteres, auch dürfte es nicht alle Vokabeln enthalten Mit dem Wörterbuch versuche mal, da Hiltibrandslied zu übersetzen oder den Heliand .... Zum Thema Buxe als studentischer Ausdruck für "Burschenschafter" , googelt mal "Bursa ", der Burse ist Mitglied einer solchen "Vereinigung", und Buxe ist eben die Verballhornte Bezeichnung für das Mitglied einer Burschenschaft, Jodelbuchse meint übrigens Sängerschafter ;-) (war ich mal)OT off Wie geschrieben: "Wir können vermuten/annehmen" ist aber genauso Spekulativ wie "Vermutlich was anderes"
 
*seufz* Zum wiederholten Mal: Die Mode und Gebräuche des letzten Jahrhunderts, lieber Wilfried, besagen nichts über das Mittelalter. Schon gar nicht bei Hosen. Guck mal ins 18. Jahrhundert, da hören sie nämlich am Knie auf. Erst im 19. Jahrhundert werden sie wieder länger. Und auch die Feststellung, dass es verschiedene Worte für Hose(n) gibt, besagt nichts darüber aus, ob es sich um verschiedene Kleidungsstücke handelt, sondern nur, dass die deutsche Sprache ihren Einfluss nun mal aus verschiedenen Sprachräumen bezieht. Die Hose heißt auch in Hamburg Büx, aber unten drunter getragen wird immer noch die Unnerbüx (wenn auch vielleicht nicht von allen, da mag es regional verschiedene Traditionen geben, aber das Wort gibt es eben parallel zur Büx und nicht zur Hose). Das gleiche Phänomen gibt es auch bei anderen Begriffen - sonst wären Bub und Jung grundverschieden, genauso wie die Deern und das Madl, Butzen und Krotze oder Gschiss und Gewese.
 
Wilfried, wenn auch nichts ganz sicher ist, so bin ich doch der Meinung, dass meine Argumentation besser belegt und stichhaltiger ist, als Deine. Schon deshalb, weil Du es bisher nicht geschafft hast eine solche tatsächlich hier nieder zuschreiben. Also in Form von tatsächlich diskutierbaren Thesen. Zweifel sind nötig. Zweifel sind bei gut arbeitenden Geschichtsforschern schon in die Aussagen eingearbeitet. Wenn die Argumentation aber trotz dieser Zweifel stichhaltig und belastbar ist, dann: Ist es schlechter Stil sie ohne einen konkreten Hebelpunkt noch weiter anzuzweifeln. --- Ich muss zugeben, dass ich "Dasselbe Wort für Bruch und Hose?" nicht ganz verstehe. Bezieht es sich auf meine Ausführung zur Sprachgeschichte? Dann: Die Bruche ist im modernen Sinne eine Hose. Und die frühmittelalterliche Hose wurde in ihrer Zeit wohl mit einem aus dem germanischen *broko abgeleiteten Wort bezeichnet. Dass wir "Hose" zur Hose sagen, hat damit zu tun, dass sie sich im Spätmittelalter aus den "hosen", also den Beinlingen, letztlich Strümpfen entwickelte. Dass da heute ein Kleidungsstück bei rausgekommen ist, dass der brok/bruoch ähnelt, ist eine Ironie der Geschichte. Und erschwert die Erklärung natürlich ein wenig. Zu "Das Altsächsische ist ~900 zu Ende": Das ist nicht die gebräuchliche Definition. Altsächsisch (ebenso wie Althochdeutsch) ist eine aus Schriften rekonstruierte Sprache. Sie unterscheidet sich von Althochdeutsch neben dem regionalen Aspekt dadurch, dass die 2. Lautverschiebung nicht umgesetzt wurde. Damit kann man die Sprachstufe erst mit dem aufkommen volkssprachlicher Schriftlichkeit fassen, also im 8. Jahrhundert. Mittelniederdeutsch wird anscheinend mit dem Sachsenspiegel Mitte 13. Jh. angesetzt. Nur bis 900 wäre ein wenig kurz, um anhand der überlieferten Textzeugnisse irgendeine Art von Sprache zu rekonstruieren. 700 bis 1250 dagegen: Damit kann der Sprachgeschichtler arbeiten. Genug Zeit für Lehnworte aus der biblischen/kirchenväterlichen Terminologie. Nur habe ich "hure" oder verwandte Formen nicht im verlinkten Wörterbuch gefunden. Unter welchen Begriff wird "Affe" geführt? Zum Wörterbuch an sich: Der nachgewiesene Wortstand des Althochdeutschen und Altsächsischen ist nicht besonders groß, da er anhand weniger Schriftquellen erarbeitet wurde. Natürlich ist er nicht der komplette Wortstand der Volkssprache. Aber es ist das, womit wir arbeiten können. Möglich dass es bessere Wörterbücher gibt, aber ich werde auf Anraten meiner Freundin davon absehen die Etymologie von Hosenbegriffen in nordgermanischen Sprachgebiet unter Zuhilfenahme umfassender Fachliteratur auszubreiten.
 
Die Bruche ist im modernen Sinne eine Hose. Dass wir "Hose" zur Hose sagen, hat damit zu tun, dass sie sich im Spätmittelalter aus den "hosen", also den Beinlingen, letztlich Strümpfen entwickelte. Dass da heute ein Kleidungsstück bei rausgekommen ist, dass der brok/bruoch ähnelt, ist eine Ironie der Geschichte. Und erschwert die Erklärung natürlich ein wenig.
Da gebe ich Dir vollkommen Recht,denn in Bezug auf die Verarbeitung ist die Brouch(e) eine Hose,während die "Beinlinge" streng betrachtet Hosen sind. Interessant ist,dass mein Vater (Jahrgang 33) mir - als wir vor Kurzem über das Thema sprachen - sagte,dass er noch wüsste,dass es hier (Münster/-land) noch in den 50er Jahren normal war,dass man sich "ein Paar Hosen" kaufte,womit eine heute übliche Hose gemeint war.
 
Das mit dem Paar Hosen kenne ich auch noch. Und im Englischen heißen Beinlinge heute noch "Hoses".
 

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