Kalzit statt Kompass: Forscher enträtseln Sonnenstein der Wikinger

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Leif_der_Rote

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Sehr interessant! Leider war es nun ja doch (noch) kein Drachenschiff, in dem der Stein gefunden wurde, aber trotzdem...!
 
äh so neu ist das alles gar nicht. Die steine polarisieren das licht der sonne. So kann man die sonne auch bei dichter bewölkung sicher ausmachen. Fürs navigieren braucht man einen sonnenkompass und man muß ein sogenantes gnomon erstellen. An dieser gnomon linie kann man dann die himmelsrichtung ablesen. Nachteil, man braucht für verschiedene breitengrade und jahreszeiten verschiedene gnomon linien. Ich habe mal in einer doktor arbeit eine spannende theorie gelesen. Demnach ist es möglich., das handelsschiffe, welche nur bestimmte strecken fuhren, eine reeling nach der jeweiligen gnomon linie hätten. Das heißt, man konnte an mast und reeling erkennen, ob das schiff noch auf dem richtigen breitengrad fuhr. Sehr spannend das alles.
 
sehr schöne Erkentniss wie war denn die bisherige Quellenlage, die den Einsatz solcher Steine bei der Wikinger-Seefahrt vermuten lies? war das nicht auch irgendetwas aus den Sagas? weiß da jemand zufällig genaueres?
 
Ja, finde ich auch spannend. Die National Geografic Society hatte eine DVD zum Thema Wikinger, in der diese "Sonnenkompasse" mit Kalzit auch beschrieben wurden. Aber das mit den Gnomon wusste ich nicht.
 
Tolles Thema, sehr interessant . Die Navigation zu dieser Zeit steckte ja noch in den Kinderschuhe, aber neben markanten Landmarken und der Sonne, bzw. Gestirnen bei Nacht muß es noch andere Möglichkeiten gegeben haben.
 
Nicht nur Kalzit wird diese wirkung zugesprochen. ebenso cordierit. ein halbedelstein. Gehört zur Familie der iolite. ACHTUNG funktioniert nicht mit Trommelsteinen. Cordierit ist ein bläulicher Stein. hält man ihn nach oben, verändert er dort wo die sonne sich hinter wolken versteckt die farbe. Er leuchtet dann Honig gelb. Bei Kalzit gibt es wohl eine Spiegelung im Stein. Hab ich selber aber noch nicht probiert. Man fand auf einer insel vor amerika eine Wikisiedlung. dort fand man ein rundes holzstück,welches man lange für einen Knopf hielt. Es ist aber wohl ein kleiner teil eines sonnenkompasses. Ein sonnenkompass besteht aus einer runden Scheibe. In der Mitte der Scheibe steckt ein Holzstab. Aufällig an dem "Knopf" waren geritzte Linien. Sonnenschattenlinien oder auch Gnomonlinie genannt. Durch diese Linie war es einem pfiffigen Forscher dann bald klar das es eben kein Knopf ist. Er konnte auf diese Weise sogar mehrere Schiffsrouten nachweisen. In denn Sagas werden solche Steine erwähnt. Wohl auch einen ganz magischen. bei selbigen bildet sich ein blutrotes Kreuz, welches auf dem Stein wandern kann. So ein stein ist aber nicht bekannt. Die Doktorarbeit....Navigation der Wikinger..... kann man über das Schifffahrtsmuseeum in Bremen ausleihen. Ist absolut lesenswert und es werden auch funde aufgelistet. ebenso auszüge aus denn sagas wo solche steine erwähnt werden. Es war aber wohl auch damals absolutes geheimwissen. Und nur sehr wenige wußten darüber bescheid. Deshalb standen steuermänner bei Wikinger wohl sogar über dem Kapitän und wurden sehr gut bezahlt.
 
Moin .. alles ganz toll .... ich habe mir Kalzit aus Island besorgt ... und der Erfolg war gleich Null .... nun habe ich einen Beutel mit "Halbedelsteinen" und bin immer noch am probieren .... die Meldung mit der "Lösung" des Problems "Sonnenstein" geistert immer wieder mal durch die Presse .... Das Buch "Navigation der Wikinger" von Uwe Schnall aus dem Jahre 1975 kann man kaufen .. ISBN-3-7979-1871-2 LG Hergils, ein-kil-i
 
da gab es vor einiger zeit einen bericht in dr klotze. Da hat das mit dem kalzit gut funktioniert. Wie gesagt trommelsteine funktionieren nicht. Ebenso bruchsteine. Ich habe sehr lange nach einem "unverletzten" cordierit suchen müßen.
 
Archäologen haben die Funktion eines auf Grönland entdeckten Artefakts aus der Wikingerzeit rekonstruiert und diese auch erfolgreich getestet. http://grenzwissenschaft-aktuell.blogspot.de/2014/03/forscher-rekonstruieren-bislang.html Wie die Forscher um Balázs Bernáth von der Eötvös Universität aktuell im Fachjournal "Proceedings of the Royal Society A: Mathematical and Physical Sciences" (DOI: 10.1098/rspa.2013.0787) berichten, stellt das "Dämmerungsbrett" damit neben dem einfachen Sonnenkompass, dem Horizontbrett und dem sogenannten "Sonnenstein", mit dem sich die Position der Sonne auch bei bewölktem Himmel ermitteln lässt (...wir berichteten), ein weiteres Navigationsinstrument dar, dass es den Wikingern ermögliche zielgerichtet etwa den Atlantik zu überqueren. (Quelle; Quelle: rspa.royalsocietypublishing.org, news.discovery.com)
 
*hust* Ich kann den Link leider nicht verfolgen (geht nur bis zur Homepage), aber ist das eine seriöse Quelle? Oh, jetzt geht es doch...-Mal lesen. Macht erstmal einen überzeugenden Eindruck. Hier ist was zur Funktion des "Sonnensteins": http://grenzwissenschaft-aktuell.blogspot.de/2013/03/studie-belegt-die-existenz-und-wirkung.html Edit sagt, das war schon oben verlinkt. Sorry... Allerdings frage ich mich, ob das soooo viel ausmacht, wenn man bis 40 Minuten nach Sonnenuntergang noch manövrieren kann...
 
Nur schade, das Dir es wenig nützt, zu wissen wo die Sonne ist, wenn Du keine Uhrzeit hast. Mit entsprechenden Tabellen o.ä. allerdings verrät Dir die Uhrzeit Greenwich Time, ganz genau , wo Du gerade bist. Nur Uhren und Tabellen ht man noch nicht gefunden. Nur so ein e Art "Sonnenuhren" mit Schattenstab un d da dann die "Fahrtkurven"
 
Allerdings frage ich mich, ob das soooo viel ausmacht, wenn man bis 40 Minuten nach Sonnenuntergang noch manövrieren kann...
Nun ja, diese 40 min. (oder mehr) gelten ebenfalls für die Zeit vor der Morgendämmerung, daß heißt, bei einer angenommenen Durchschnittsgeschwindigkeit von 12 kn (1 kn = 1,85 km/h) sind das zusammengerechnet roundabout um die 30 km Strecke weniger, die man ohne Peilung / Orientierungspunkt in der Dämmerung / Dunkelheit / bis zum Aufgang der Sterne / Sonnenaufgang durch die Gegend schippern muß... 30 km hört sich sich zwar erst einmal rel. wenig an, ist aber immerhin schon 5 x mehr als die direkte Sichtlinie zum Horizont...bei einer Augenhöhe von 2 m über NN... ;) LG Halfdan Horntrinker
 
Und wenn man am Boden kriecht? :trink01 Dreissig Kilometer war ungefähr die Entfernung, die ein Mensch damals am Tag zurücklegen konnte(per pedes). Von daher ist das schon eine konkrete Grössenordnung. Finde Ich.
 
Hallo Leif, herzlichen Dank für deinen Artikel und die auch Dank an die weiteren Informationen von den Forenmitgliedern. Da werden nun wohl einige von uns nach Kalzit, cordierit und andere benannte Steine Ausschau halten. Grüße sendet Olegsson :wiki4
 

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