Kreuze um den Hals oder in der Gewandung

[Matthias]

Kopiere mal den Link ohne

. Dann hasts bei mir funktioniert.

 

[haste feuer]

Ich habe die Links bereinigt, sollten jetzt wieder gehen.

 

[mondspeer]

Jau, jetzt geht es. Danke. Die Kreuze gefallen mir. Ich will mich mal dran machen und selbst ein historisch vertretbares Kreuz gestalten. Ich halte Euch auf dem Laufenden.

 

[user1133]

Gerade gestern habe ich auf einem Vortrag gehört (Vortrag des Archäologischen Landesamtes Schleswig), daß in Oldenburg (Starigard) in einem Kindergrab ein kleines Kreuz aus Knochen gefunden wurde, das wahrscheinlich als Halsschmuck getragen wurde. Leider hab ich kein Bild dazu (auch keinen anderen Beleg), da ich das wie gesagt, nur auf dem Vortrag gehört habe und den Katalog der Fürstengräber dort (noch) nicht besitze ...

 

[mondspeer]

Danke.

 

[Marcrad]

Gerade gestern habe ich auf einem Vortrag gehört (Vortrag des Archäologischen Landesamtes Schleswig), daß in Oldenburg (Starigard) in einem Kindergrab ein kleines Kreuz aus Knochen gefunden wurde, das wahrscheinlich als Halsschmuck getragen wurde. Leider hab ich kein Bild dazu (auch keinen anderen Beleg), da ich das wie gesagt, nur auf dem Vortrag gehört habe und den Katalog der Fürstengräber dort (noch) nicht besitze ...

Das von Lisbeth erwähnte Kruzifix findet sich übrigens auch im Katalog der Ausstellung "Otto der Große - Magdeburg und Europa" auf Seite 102. Ein praktisch identisches Kreuz hat man zudem bei Ausgrabungen in der Hamburger Innenstadt gefunden. Beide Kreuze werden auf das 10. Jahrhundert datiert. Auf beiden ist in sehr grober Form der gekreuzigte Christus in einer Ärmeltunika dargestellt. Ein weiteres Kreuz aus Knochen mit Christus in der Ärmeltunika aus dem 10. Jahrundert wurde in Langelsheim (Kreis Goslar) gefunden. Zudem gibt es einen Fund aus der Pfalz Werla, dieses Kreuz ist jedoch aus Bronze (alle Kreuze sind im Katalog der Ottoausstellung abgebildet). Es gibt also reichlich

 

[user1133]

Das von Lisbeth erwähnte Kruzifix findet sich übrigens auch im Katalog der Ausstellung "Otto der Große - Magdeburg und Europa" auf Seite 102.

Echt? Cool! Danke! :danke

 

[Mara]

Ist zwar jetzt nicht ganz so schlicht, aber ich trage grundsäzlich ein byzantinisches Enkolpion. Belegt für 900 - 1200. Wurden hauptsächlich von Pilgern getragen, die im Heiligen Land waren, da man sie aufklappen konnte und drin dann eine Reliquie aus dem heiligen Land war. Siehe hier: http://www7.pic-upload.de/20.03.12/8glz2l5y4amn.jpg (Quelle: eigenes Foto auf meiner HP) Die Kreuze waren so beschaffen, dass man sie eigentlich nur an einer Kette tragen konnte. Vielleicht gibt es deshalb so wenig Bilder von Menschen mit Kreuz um den Hals, weil sie die wertvoillen Stücke nah am Herzen, also unter der Kleidung getragen haben. Nur ´ne Vermutung. Meine 4 1/2 (also vier vollständig und von einem nur die Vorderseite) habe ich durch Glückstreffer bei ebay geschossen. Beleg habe ich dafür auch. (http://www.metmuseum.org/research/m...lture_of_the_Middle_Byzantine_Era_AD_843_1261, S. 173) Zur Trageweise Folgendes: Im Katalog vom Metmuseum steht zu meinem Kreuz Folgendes:

Cross C, a simpler form of double-sided enkolpion, would have contained a relic of a saint or a fragment of the True Cross and would have been used by its owner as an amulet.

Übersetzt:

Kreuz C, eine einfachere Form von einem doppelseitigen Enkolpion, hatte eine Reliquie eines Heiligen oder ein Fragment des wahren Kreuzes enthalten und wurde von seinem Besitzer als Amulett verwendet.

Ergo zur Trageweise: wie ein Amulett - also vermutlich an einer Kette um den Hals.

 

[Janne Varulfson]

Ich überlege mittlerweile auch, ob ich nicht ein kleines Kreuz irgendwo am Gürtel befestigen sollte. Hat da wer nen Fund aus Haithabu parat für 900 herum?

 

[mondspeer]

Ein Kreuz in Haithabu? Ich dachte, die Wikinger der damaligen Zeit glaubten an Walhalla, nicht an das himmliche Jerusalem.

 

[Mara]

@ Janne - Können wir Dich erst einmal taufen??? 8o

 

[Schwester_Amalia]

@ Janne - Können wir Dich erst einmal taufen??? 8o

Da bin ich dabei Übrigens was mir beim durchlesen des Beitrages einfällt, in Wien im DO Museum war eine ganze Reihe an Kreuzanhängern ausgestellt, die um den Hals getragen wurden. allerdings das erste erst 14 jhd datiert. Für die Frauen gab es das sogenannte Franziskuskreuz oder T-Kreuz genannt. Dieses haben die Frauen oft zu ehren des hl. Franziskus getragen. Solch wunderschöne geschnitzte Kreuze bekommt man übrigens in Klosterläden. ich hab meins in Andechs gekauft

 

[Janne Varulfson]

@ Janne - Können wir Dich erst einmal taufen??? 8o

NEIN! :wiki2 @Mondspeer: Um 900 herum war der Umbruch in der Religiosität der Bewohner Haithabus. Es gab nebenzu Christen und Heiden (und vermutlich nen Haufen anderer Glaubensrichtungen). An sich stelle ich einen noch nicht christianisierten Dänen dar, aber es schadet sicher nicht, wenn man sich auch ein Kreuz beschafft, ist gut für die Handelsbeziehungen zu den christlichen Händlern

 

[user1133]

Ein Kreuz in Haithabu? Ich dachte, die Wikinger der damaligen Zeit glaubten an Walhalla, nicht an das himmliche Jerusalem.

Nein, die Wikinger waren viel eher christianisiert als viele glauben wollen. Zum Beispiel wurde Haithabu im Jahre 948 Bischofssitz.

 

[Morgan]

Heißt es nicht auch, dass die Wikingerkunstschmiede Formen hatten, mit denen sie sowohl Kreuze als auch Thorshämmer gießen konnten? Ganz nach Kundenwunsch?

 

[Janne Varulfson]

Heißt es nicht auch, dass die Wikingerkunstschmiede Formen hatten, mit denen sie sowohl Kreuze als auch Thorshämmer gießen konnten? Ganz nach Kundenwunsch?

Soweit ich weiss, wurde in Haithabu ein Hammer gefunden, auf dem eingestanzt ein Kreuz aus Punkten war (wie der Rest der Verzierungen). Fällt nicht sofort auf, aber dem geneigten Beobachter entgeht die Doppeldeutigkeit des Schmuckstücks nicht.

 

[Marcrad]

Das Buch "Haithabu - Fernhandelszentrum zwischen den Welten" zeigt diverse Kreuzanhänger und Fibeln mit Kreuzform aus Haithabu. Wie schon geschrieben wurde, waren viele Dänen bereits christianisiert, die Kirche war in Haithabu seit dem 9. Jahrhundert aktiv. Außerdem lebten dort ja nicht nur Dänen. Die sächsische Einwohnerschaft war nach der Zahl der Gräber zu urteilen wahrscheinlich genauso groß wie die dänische.

 

[mondspeer]

Geil ... mittelalterliches "multikulti". Dabei fällt mir ein, ich habe neulich tatsächlich eine alte Gussform gesehen, in der ein Thorshammer neben einem Kreuz zu sehen war. Ich habe aber die Quelle nicht mehr im Kopf. Gruß, Gerald

 

[Morgan]

Ich hab das irgendwann um die Weihnachtszeit in einer Dokureihe gesehen. Da ging's ua auch um Wikinger, da wurde das erzählt.

 

[Rotschopf]

Ist zwar jetzt nicht ganz so schlicht, aber ich trage grundsäzlich ein byzantinisches Enkolpion. Belegt für 900 - 1200. Wurden hauptsächlich von Pilgern getragen, die im Heiligen Land waren, da man sie aufklappen konnte und drin dann eine Reliquie aus dem heiligen Land war. Siehe hier: http://www7.pic-upload.de/20.03.12/8glz2l5y4amn.jpg (Quelle: eigenes Foto auf meiner HP) Die Kreuze waren so beschaffen, dass man sie eigentlich nur an einer Kette tragen konnte. Vielleicht gibt es deshalb so wenig Bilder von Menschen mit Kreuz um den Hals, weil sie die wertvoillen Stücke nah am Herzen, also unter der Kleidung getragen haben. Nur ´ne Vermutung.

Diese Dinger schmeißen sie einem auf dem Wiener Naschmarkt nach. Zwar vermutlich irgendwo in Ungarn, Rumänien oder so ausgebuddelt, aber ziemlich sicher echt. Sehen deinem sogar sehr ähnlich.