Mittelalter-Veranstaltungen und die Sicherheit...wie seht ihr das?

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Pit der Schreiber

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Angesichts des Attentats in London ging mir vorhin ein Gedanke durch den Kopf: Wie sieht es bei Mittelalter-VA`s in der BRD aus...und hat sich jemand hier von den Aktiven schon mal Gedanken darüber gemacht? um mal meine Meinung zu nennen: Ich war schon auf verschiedenen VA`wie dem MPS,den Zaunreiter-Märkten oder Märkten von Ars Westfalica und vor Kurzem noch beim "Mengeder Gaudium". Nicht ein Einziges Mal habe ich mich bedroht oder verunsichert gefühlt,mir gingen höchstens gegen Abend angetrunkene "Touris" auf die Nerven. Aber wie seht ihr das? Sind die VA`s sicher genug oder sollte mehr getan werden?
 
Ja,Sicherheitskonzepte sind wichtig und gut,gleichgültig bei welcher Veranstaltung. Aber das in der BRD schon üblich gewordene "Wir stellen LKWs quer und sorgen damit für Sicherheit!"-Argument geht mir zunehmend mehr auf die Nerven. Wer es darauf anlegt einen Anschlag zu verüben kann auch zur Haupteinkaufszeit in einen Supermarkt oder ein Kaufhaus gehen und dort wie auch immer eine Tat verüben...absolute Sicherheit gibt es nicht.
 
Kommt es mir nur so vor, oder ist das wieder so ein typisches "Pit der Schreiber-Thema"?
Keineswegs aber ich habe schon mit Leuten (Besuchern) auf VA`gesprochen,die wirklich mehr Sicherheitsmassnahmen forderten. Meiner Meinung nach wird aber auch durch die Medien eine gewisse Angst geschürt.
 
Ich finde, das passt auf den Märkten so wie es ist. Und wenn einer Stunk machen will, soll der's ruhig mal probieren :wiki1 Aber ehrlich: Da hab ich deutlich mehr Angst, wenn ich in der Mittagspause mir in der Stadt nen Döner hole.
 
Nein, habe ich mir nie Gedanken drum gemacht und werde ich auch nie. Warum auch? Wegen den paar Vollidioten? Nein. Ganz, sicher, nicht. Wenn wir Angst haben, haben sie gewonnen. Wenn wir wütend werden, haben sie gewonnen. Wenn wir sie ignorieren und sogar noch belächeln (wie arm muss man sein um so etwas zu machen) haben sie verloren.
 
Schwierig... So wie das Thema aber bisher angegangen worden ist war es teils mehr als falsch, ich erinnere an die Geschichte in Rüsselsheim. Wer es nicht mitbekommen hat:
Zum Hessentag im Juni sollte Geschichtsfenster für die Festung Rüsselsheim an zwei Wochenenden die Geschichte der Festung über vier Jahrhunderte beleben. Darsteller aus dem ganzen deutschsprachigen Raum hätten dort an sechs Tagen Geschichte erlebbar gemacht. Leider haben die Verantwortlichen in Land und Stadt aufgrund der "Bedrohungslage" jegliches zeigen und führen von Waffen verboten. Damit sind nicht nur Schwerter und Stangenwaffen gemeint sondern auich Böller und selbst Dolche und Messer am Gürtel. Nachvollziehbarerweise hat die Museumsleitung daraufhin entschieden, das eine solche Veranstaltung, keinen Sinn ergibt. Eine rein zivile Veranstaltung wäre zwar möglich gewesen, aber vor der Kulisse der Festung einfach merkwürdig. Ein vorher bereits ausgesprochenes Verbot von Schußvorführungen habe ich ja sogar nachvollziehen können, aber eine "Gefährdungslage" als Begründung für eine völliges Verbot von Messern in einer historischen Darstellung lässt mich professionell wie menschlich ratlos zurück. (Geschichtsfenster via Facebook - https://www.facebook.com/Geschichtsfenster/ - Post vom 24. März)
Eine "absolute Sicherheit" wird es nie geben. In dieser Hinsicht gibt es wohl deutlich "verwundbarere Punkte" als MA-Veranstaltungen (z.B. U-Bahn, Einkaufszentrum etc.). Vollkommene Sicherheit ist eine absolute Wunschvorstellung, jedoch sollte man sich davon nicht wahnsinnig machen lassen, denn genau das ist ja das Ziel von Terror - Euch glauben zu machen, dass ihr immer und überall angreifbar herumlauft. Und wenn ihr nicht mal mehr angstfrei euer Haus betreten könnt, dann ist das für Terrorgruppen in dem Sinne wohl das höchste der Gefühle. Cool bleiben ist denke ich die beste Lösung. Und beispielsweise einmal damit aufzuhören, die Polizei kaputtzusparen und die Menschen zu mehr Hilfsbereitschaft zu erziehen... Langfristig sicherlich effektiver als zwei Absperrungen mehr als sonst aufzustellen. :|
 
Die Gefahr, auf dem Weg zur Veranstaltung einen Unfall zu erleiden ist vermutlich mehrere hundert mal höher, als dort in einen Anschlag zu geraten. Die Märkte sind wohl auch von Größe und Bedeutung her eher nicht so im Visier von Terroristen. Was man wirklich wahrnehmen konnte und auch immer noch kann waren die Auswirkungen der Loveparade: keine Veranstaltung mehr ohne Sicherheitskonzept, Notausgänge etc. Und das ist vielleicht gar nicht so schlecht, viele Menschen auf einem Haufen sind nunmal ein Risikofaktor, selbst wenn keiner mit bösen Absichten erscheint. Das mit den Messern und Waffen auf Veranstaltungen führe ich eher auf eine fehlgeleitete Gschaftlhuberei in der Art zurück von "Die Menschen wollen mehr Sicherheit... Terroristen kommen wir schlecht bei, also versuchen wir wenigstens an anderer Stelle gefährlich aussehende Dinge wegzupacken, dann haben sie wenigstens das Gefühl wir tun was." Sowohl das Verhältnis zu Waffen als auch die Einschätzung von Gefahren und Sicherheit hat halt allgemein sehr wenig mit Rationalität und sehr viel mit Emotionen und allgemeinen Gefühlslagen zu tun.
 
Das mit den Messern und Waffen auf Veranstaltungen führe ich eher auf eine fehlgeleitete Gschaftlhuberei in der Art zurück von "Die Menschen wollen mehr Sicherheit... Terroristen kommen wir schlecht bei, also versuchen wir wenigstens an anderer Stelle gefährlich aussehende Dinge wegzupacken, dann haben sie wenigstens das Gefühl wir tun was." Sowohl das Verhältnis zu Waffen als auch die Einschätzung von Gefahren und Sicherheit hat halt allgemein sehr wenig mit Rationalität und sehr viel mit Emotionen und allgemeinen Gefühlslagen zu tun.
So sehe ich es auch. Wenn man von dieser "allgemeinen Gefährungslage" a la Rüsselsheim ausgehen würde,dann müsste man auf allen Grossveranstaltungen wie grossen Pfadfinderlagern usw. Gabeln verbieten,also die aus Metall,denn auch eine solche Gabel kann man als "Waffe" benutzen und einem Zeitgenossen in den Hals rammen,oder eine Haarnadel oder was auch immer geeignet ist. Nach einem Attentat vor längerer Zeit sagte der Vater eines Todesopfers an die Täter gerichtet "Meinen Hass bekommt ihr nicht!" Das ist eine Haltung vor der ich den Hut ziehe. Geben wir nicht nach,lassen wir uns nicht in eine Grundhaltung der Angst und Panik treiben,denn dann hätten die Terroristen gewonnen.
 
Vollkommene Sicherheit ist eine absolute Wunschvorstellung, jedoch sollte man sich davon nicht wahnsinnig machen lassen, denn genau das ist ja das Ziel von Terror - Euch glauben zu machen, dass ihr immer und überall angreifbar herumlauft.
Und noch mehr wenn wir uns einreden lassen,dass "die" Muslime uns angreifen oder vernichten möchten. Dann wächst die Ablehnung der Muslime in diesem Land und die Islamisten a la Pierre Vogel können sich als Retter aufspielen. "Sehr her,junge Muslime,die Deutschen lehnen euch ab,verachten euch aber wir (!!) nehmen euch ernst!;kommt zu uns!"
 
Aber ehrlich: Da hab ich deutlich mehr Angst, wenn ich in der Mittagspause mir in der Stadt nen Döner hole.
Es kann (!) immer und überall etwas passieren. Wir sollten einfach aufmerksam aber ohne Angst oder gar Panik durch die Strassen gehen. ... und über die Veranstaltungen!
 
Wie schauts mit der Sicherheit auf mittelalterlichen VAs aus? So wie bei jeder anderen VA auch - es gibt keine 100% Sicherheit. Das war immer so und das wird immer so bleiben.Weil nämlich der oder die welche einen Anschlag vorhaben IMMER einen Weg finden werden. Was nutzt eine Rucksackkontrolle am Eingang wenn ein potentieller Attentäter als Klomann arbeitet? Oder glaubt Ihr wirklich diese Leute werden intensiv auf Herz und Niere geprüft? Oder dieser Typ sich am Eingang in der Warteschlange mit seinem Rucksack in die Luft sprengt? Oder der Kontrollör die Bombe findet und der Attentäter fragt nur: hier bei Dir oder doch lieber drinnen? Es braucht auch keinen ausländischen Hintergrund um anfällig für diese krausen Gedanken zu sein - es reicht dass man mangelndes Selbstwertgefühle hat. Da wird einem dann ein Floh ins Ohr gesetzt, einem sonstwas im Paradies versprochen und zack! - haben diese Typen Dich. Nein - weder die oben erwähnten quergestellten LKWs noch V-Leute können ALLES und JEDES im Terrorkrautsalatkopf dieser Leute verhindern. Mein Mann und ich haben nach den diversen Anschlägen der Vergangenheit aus einem Gespräch heraus ungefähr 10 verschiedene Anschlagsideen durchgespielt - alle wären erfolgreich gewesen. Unter Ausschluß der gängigen Sicherheitsvorkehrungen, der Einbeziehung des Ideenreichtums fehlgeleiteter "Gotteskrieger" und dem Einschalten des eigenen Verstands kamen da Szenarien bei heraus die in der Tat sehr sehr schlimm wären. Und wir sind ganz normale Leute die einfach nur Fantasie haben. Aus verständlichen Gründen schreib ich hier keine Details zu unsren Ideen....aber es wäre schon so, dass man mit diesem Wissen eigentlich gar nichts mehr unternehmen dürfte. Und genau das wollen diese Leute doch. Aber ICH nicht! Das es sinnvoll ist ein Auge auf die Waffen einer VA wie einem MA Markt zu haben dürfte klar sein. Aber nicht wegen irgendwelcher Terrorkasper sondern mehr im Hinblick auf die Leichtfertigkeit mit der viele Besucher mit diesen Dingen umgehen. Mal eben ein Schwert durch die Luft wirbeln - kann schon mal der eine oder andere Schwerverletzte bei rauskommen. Kinder mit gespanntem Bogen herumspielen zu lassen - schwups ist ein Auge raus. Nein - ich brauch keine Terrorwarnungen - mir reichen die normalen Leute. Und wir werden auch in Zukunft die eigentlich doch friedlichen Mittelaltermärkte besuchen - mit gutem Gefühl, da wenns passiert man halt die A.... karte hatte. Aber die war schon zu Beginn unseres Daseins gezogen. Und deshalb ist auch nicht leichtsinnig weiterhin einem Hobby zu frönen, dass zwar in der damaligen Realität sehr hart und auch grausam war - aber uns nicht zwingt dem nachzueifern. Gesine
 
Aber ehrlich: Da hab ich deutlich mehr Angst, wenn ich in der Mittagspause mir in der Stadt nen Döner hole.
Es kann (!) immer und überall etwas passieren.Wir sollten einfach aufmerksam aber ohne Angst oder gar Panik durch die Strassen gehen. ... und über die Veranstaltungen!
Eben deshalb. Mir könnte auch jede Sekunde ein Meteorit auf die Rübe krachen, das Dach über meinem Kopf zusammenstürzen oder einer kommen und mich abknallen. Ist absolut unvorhersehbar. Aber ich bin eher soziophob, deswegen hab ich auf einem Markt oder unter Freunden und Bekannten zumindest eine sichere Atmosphäre, die mir behagt.
 
Ist absolut unvorhersehbar.
Aus dem Grunde finde ich es auch albern bei einer Mittelalter(!)veranstaltung Gebrauchs(!)messer am Gürtel Gewandeter zu verbieten. Ich kann auch als Gewandeter einen Pilgerstab dabeihaben...und damit auf einen Menschen auf der VA einprügeln. Oder ihn im richtigen Moment mit meinem Langgürtel erdrosseln,sollten deswegen Langgürtel verboten werden?? :/ ?(
 
Was man wirklich wahrnehmen konnte und auch immer noch kann waren die Auswirkungen der Loveparade: keine Veranstaltung mehr ohne Sicherheitskonzept, Notausgänge etc. Und das ist vielleicht gar nicht so schlecht, viele Menschen auf einem Haufen sind nunmal ein Risikofaktor, selbst wenn keiner mit bösen Absichten erscheint.
Und das in der Hinsicht Manches überdacht wurde finde ich auch in Ordnung,denn es genügt schon wenn auf einem MA-Markt durch einen Kabelbrand ein grösserer Brand entsteht und die Besucher panisch fliehen. Wenn dann nicht genug Fluchtwegen vorhanden sind...gute Nacht,Marie.
 
*Vorsicht Ironie* Man könnte ja damit anfangen, Kopftücher zu verbieten. *Ironie aus* Die Gefahr das ich beim Schuhe zubinden, ein Schwert ohne Scheide ins Auge bekomme, stufe ich höher ein. Zumindest gestern als normaler Besucher auf dem Flachsmarkt in Krefeld wo wieder etliche Kostümpotpourries, 3 1/2 Händer ohne Scheide, am Gürtel spazieren trugen.
 
@Meister Daniel und @Authomas haben das Wichtigste zum Thema geschrieben. Lassen wir uns in unserer Lebensweise einschränken, geben wir der - meiner Ansicht nach unnötigerweise von Medien und Politik geschürten - Angst nach, haben die religiösen Spinner gewonnen. Das was bestimmte Veranstalter mit Waffenverboten versuchen ist zumindest meiner bescheidenen Ansicht nach aus dem zuvor genannten Grund falsch. Ein gestiegenes Sicherheitsbedürfnis ist vorhanden, dann aber bitte durch entsprechend geschultes Personal. Terroristen suchen sich bewusst garantiert wehrlose Ziele. Die lassen sich durch Waffenverbote für Besucher und Teilnehmer nicht abschrecken.
 
Ich oute mich als Paranoid: Ich habe, eigentlich fast immer, eine kleine Verbandstasche dabei. Seit München/Paris ist die um einen sog. Bleeder Kit erweitert (Aderpresse und Druckverband). Das Vorhandensein diese Sachen erhöht, zumindest für 1-2 Personen die Überlebenschancen (so gesehen beim Boston Marathon Anschlag). Das ist aber auch meine einzige Reaktion darauf, wenn es passieren sollte, wäre es eher Zufall, wenn unsereins dies verhindern könnte
 
Ich entschuldige mich schon vorab, ich weiß die Frage wurde aus Sorge gestellt, dennoch passt der Beitrag des Postillion gerade so gut, ich bekam ihn eben angezeigt : http://www.der-postillon.com/2015/11/ratgeber-9-tipps-wie-sie-sich-vor.html (Quelle : http://www.der-postillon.com ) Und um Deine Sorge ernst zu nehmen, ich glaube es gibt verlockendere Ziele, als das was wir so machen, egal ob Fantasy Spektakel, nachgestellte Schlacht oder Museums Veranstaltung, dazu ist jede Sparte zu spinnert, und in der Regel frei von Politik und Religion. (soll heißen im großen und Ganzen, Religiosität gehört meist schon zur Darstellung, aber meist halt nicht hauptsächlich) Es gibt viele Punkte in Sachen Sicherheit, um die ich mir Sorgen mache (Alkohol, offenes Feuer, unbeaufsichtigte Kleinkinder, scharfe Waffen und zwar alles in Verbindung miteinander) aber vor Terrorangriffen nicht.
 

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