Plauder Thread über Orden

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Oftmals hängt sowas mit gewissen Filmen zusammen, die eine gewisse Schwämme verursachen, doch ein zwei Jahre danach bleiben nur noch wenige hiervon übrig. Ein Beispiel hierzu wäre Königreich der Himmel, danach bemerkte ich einen großen Zulauf von Leuten, die so rumgelaufen sind wie im Film. Also ich bin ja auch ein Ordensdarsteller der ersten Stunde... Hab vor 17 Jahren mit dem DO und Schwertbruder angefangen, ich kann jetzt nur von mir sprechen... Der Orden fasziniert mich nach wie vor, und ich werde diese Darstellungen auch nicht aufgeben, doch nach all der Zeit bin ich an einem Punkt angekommen bei dem ich mir denke, es ist alles so einfach geworden. Sprich, der Markt bietet alles was man für eine gute Ordensdarstellung braucht. Wie ich damit begonnen habe war es noch etwas schwerer. Und gerade hier fehlt mir ein bisschen der Anspruch. Wenn ich möchte und genug Geld zur Verfügung habe, habe ich innerhalb einer Woche eine komplette Ordensdarstellung zusammen ohne viel mühe. Ich kann mich noch erinnern wie schwer es vor 10 Jahren war Kettenfäustlinge zu bekommen oder Sporen oder Kettenbeinlinge oder oder oder... Aber hierauf hat sich der Markt mittlerweile eingestellt und liefert alles was das Darsteller Herz begehrt. Deshalb drifte ich auch immer mehr in Darstellungen ab bei denen man noch nicht alles irgendwo zu kaufen bekommt. Mir macht es hier großen spaß sich noch in die Materie rein zu lesen und Museen oder Ausstellungskataloge zu wälzen. Dann kommen die ganze Anfertigungen und und und... Eine gewisse Herausforderung sehe ich noch in einer berittenen Ordensdarstellung, hierzu arbeite ich bereits mit unserer Kleinen um sie an das ganze gerödel zu gewöhnen. Doch sie ist erst 1 1/2 und das ganze dauert noch einige Jahre bis sie so weit ist. Wenn sie dann ihr alter erreicht hat kommen Sattel Zügel usw. Das ganze wird dann bestimmt wieder interessanter weil es hier bis jetzt noch nichts von der Stange gibt ^^ Hoffentlich bleibt das bis dahin auch so :p
 
Dass gerade die besonders aktiven Leute ihren Fokus verschieben ist ganz normal. Man begeistert sich für was. Recherchiert. Bastelt. Lernt neue Leute kennen. Tauscht sich aus. geht auf neue tolle Veranstaltungen. Fühlt sich bestätigt. Hilft Neulingen. ... Aber irgendwann hat man halt ziemlich alles durch. Fortschritte gehen langsamer. Das Hochgefühl des Neuen, der Antrieb der Verbesserung versickert. Gerade im Ordensbereich, wo das Neue meist dem Alten sehr ähnlich sieht und nurnoch in Details angepasst wird. Und dann lässt man sich von Freunden überreden eine andere Darstellung zu probieren. Oder man sieht in einem Museum eine unglaublich tolle Quelle zu einer anderen Zeit. Oder man sieht einen tollen Film. Oder irgendwas anderes Und plötzlich hat man Antrieb, neue Ziele, alles ist neu und interessant. Und weil man schon Erfahrung hat, vermeidet man gekonnt Anfängerfehler und kann nach kurzer Zeit bei den coolen Kindern mitspielen. Und das macht alles noch besser. Das heißt nicht, dass man die andere Darstellung aufgibt oder sich nicht mehr dafür interesiert - aber man geht je nach Veranstaltung lieber in den anderen Sachen aus. Bis die auch ein wenig langweilig werden. ;) Ich mach ja auch neben dem 1300-Minderbruder noch nen 1470-Gelehrten, einen 1200-Bauern und einen 1630-Trommler. Und die Pläne für 1860 liegen auch schon rum. - Als Folge packe ich den Minderbruder nur auf Veranstaltungen aus, die mir den richtigen Rahmen für ordentliches Religionsspiel geben. Man passt sich halt an.
 
Ich muss sagen, ich hab auch noch eine Spämidarstellung neben meiner ordensdarstellung. Die Ordensdarstellung passt aufgrund ihrer Schlichtheit und Bescheidenheit zwar besser zu mir, aber hin und wieder liebe ich es auch in der Spämidarstellung richtig auf den Putz zu hauen, mit allem was ich in der ordensdarstellung nicht tragen kann. D.h. knallenge hosen, alles möglichst bunt und viel Gold und Blingbling. Und wie schon von meinen Vorschreibern erwähnt, man hat als ordensdarsteller nicht den riesen Freiraum. Das ist für mich Quasi ein Ausgleich, und mir macht beides spaß. Aber das viele jetzt die Darstellung deswegen wechseln, könnte ich so nun nicht unterschreiben meiner Erfahrung nach.
 
Man darf auch nicht ausser Acht lassen, das eine "anständige" Ordensdarstelleung auch eine Gruppenangelegenheit ist. wenn man eine Truppe hat, die komplett eine Abordnung einer Komturei darstellt kann es sehr schön aussehen vom Marschall bis zum Ordensdiener alles dabei zuhaben. Allerdings, und hier liegt ein Problem, ist der moderne Mensch doch selbst ständigen Änderungen unterworfen, wie ein neuer Job oder, auch heutzutage nicht aus der Mode gekommen, Kinder werden geboren. Nun ist aber so ein Orden der Templer, Deutschritter etc. nicht gerade ein Spielplatz und eigentlich zumindest in der lebendigen Darstellung ein straffer Militärapperat. Dazu kommt das sich Menschen unterschiedlich (weiter-) entwickeln und es zum Thema Ausrichtung der Darstellung schnell unterschiedliche Meinungen bilden können, die irgendwann nicht mehr gruppenkonfirm gehen. Hier kommt schnell die Frage auf inwiefern die eigene Darstellung familientauglich bzw. wie weit eine Familie darstellungstauglich ist. Ich persönlich habe es so geregelt: in unserer HoMi-Truppe bin ich Ritter Emmerich, der zusammen mit seiner Frau und seinen Kindern, sowie einem verbündeten Ritter und dessen Gesinde umherzieht. Also trage ich normale HoMi-Adelsgewandung mit Ordensmantel, bin schließlich Johanniter, aber nicht im Kampf. Kommt es zur Schlacht ziehe ich den roten Waffenrock und meine Ausrüstung an, geselle mich zu den anderen Ordensrittern und fröhne dem gemeinschaftlichen Geben und Nehmen einer Feldschlacht. :ritter15 Wenn ich dann mal keine Lust habe als Johanniter aufzutreten, lasse ich den Mantel weg und den Waffenrock zu Hause. Gekloppt wird sich natürlich trotzdem. Dem trend folgend habe ich mir einen zweiten Waffenrock für nicht-Ordens-Angelegenheiten genäht und dann wird eben dieser übergeworfen. Was den allgemeinen Trend angeht ganz andere Zeiten und Stilrichtungen anzugehen kann ich nur sagen, das es in der gesamten Geschichte unheimlich faszinierende und interessante Epochen gab und wenn man die zum Leben erwecken kann, warum nicht. Ich liebäugle schon lange mit der Darstellung eines freien Sachsenkriegers sowie einem Bogenschützen aus dem 14. Jahrhundert. :wiki4 :robin Es gibt einfach so viel Schönes zu entdecken und ich fühle mich da wie das sprichwörtliche Kind im Süßwarenladen.
 
Da hast du recht, die Gruppe macht viel aus. Das würde tatsächlich so ziehmlich alles erklären. Kreuzfahrergruppen lösen sich auf oer gehen zum Teil getrennte wege, was mach der Teil der sich trennt, sucht eine neue Darstellung. Es kann halt nicht nur Häuptlinge geben es muss eben auch Indianer geben. Ich finde es z.B dann immer schrecklich wenn es nur Ritter von und zu gibt aber kein Fußvolk wie Sarianten, Knappen, Gesinde was weis ich. Oder wenn dann in einem Ordenslager welches aus 4 Männern besteht 5 edel Damen drin sitzen, das passt irgendwie nicht. Ja das stimmt, es ist zu einfach geworden einen Ordensritter darzustellen. Vorallem was ich beobachtet oder mitbekommen habe, als der Deutschritter "in" war wurde der Cruisader fast angebetet und war das Maß aller Dinge, dann waren die Johanniter "in" und der Kitguide einer Komturei wurde die Bibel. Es wurde nicht selber recherchiert sondern einfach gemacht was auf deren Homepage zu finden ist und somit ist der Reiz der Recherche dahin. (Das soll jetz kein Vorwurf an die Homepageersteller sein) Auch ist mit aufgefallen, das Kreuzritter auf einigen VA`s nicht mehr gewünscht sind, warum auch immer, den Grund konnte mir noch keiner sagen. Mir ist es nur letztes Jahr aufgefallen "ja ihr dürft mit lagern aber bitte in Ziviler Darstellung das Kreuz und Ritter Zeug wollen wir nicht" Wurde hier von den Gewandungssäufern evtl zu viel kaputt gemacht? Fragen über Fragen
 
ich weiß nicht, ob man sagen kann, dass eine Ordendarstellung einfach ist....klar man bekommt einiges aus diversen shops, teilweise auch hochwertige sachen. Aber z.b. die Zivilklamotte, richtig gemacht, findet man fast nirgends. Ich hab an meiner darstellung fast alles selbst gemacht und dafür 2 Jahre gebraucht, kann jetzt aber sagen, das diese Darstellung fertig ist. Gut, die Homi-Schnitte der Kleidung sind wirklich simpel, aber viele scheuen zurück vorm nähen. Und gute Ordensdarsteller sind immer noch selten. Wenn ich so drüber nachdenke, kann ich mich nicht erinnern, jemals einen guten Templer gesehen zu haben. Und Hospis (wie ich^^) in roten Waffenröcken ist auch eine Rarität.
 
Es ist halt einfach so, dass die FOTM Zeit der Ritterorden zuende gegangen ist. Dafür haben wir jetzt eben andere Trends wie das ja schon oft erwähnte Spätmittelalter. Als Ordensdarsteller sehe ich das jetzt weniger problematisch. Der "harte Kern" bleibt ja erhalten, und mit weniger Leuten organisiert und verständigt man sich möglicherweise leichter. Wir haben also jetzt tendenziell mehr Leute in der "Szene" die das wirklich mit vollem Herzen machen wollen, als diejenigen die halt halbherzig auf der Trendwelle mitschwimmen. Dass es so etwas wie eine Vereinheitlichung und Vereinfachung gibt, der den Zugang zur Darstellung vereinfacht, ist sehr zu befürworten. Ich behaupte jetzt einfach, dass da die Eitelkeit aus den etablierten Darstellern spricht, wenn sie sich beschweren, dass andere zu dem, wofür sie schwerer arbeiten mussten einen leichteren Zugang haben und damit das "Prestige" ihrer eigenen Arbeit leidet. ich finde es aber super wenn ich Leuten die nach mir einsteigen würden einen leichteren Anfang bescheren kann, indem ich ihnen das schon vorkauen konnte, an dem ich mir mal die Zähne ausgebissen habe. Und wenn ich die Ergebnisse meiner eigenen schlaflosen Nächte nach außen tragen kann, müssen sich andere nicht mehr damit beschäftigen und können sich dafür dann in Dinge vertiefen, die mir wiederrum in meiner eigenen Darstellung helfen. Kurz: Wenn man es hinter sich lassen kann, dass man sich auf seine eigenen Leistungen ständig einen abwedelt, profitieren nicht nur andere, sondern letztendlich auch man selbst. Um einen Vergleich zu bringen: Man züchtet ja auch keine Historiker heran, indem man ihnen in der 6. Klasse die MGH vor die Nase wirft und sagt: "Schau da steht alles drin, find es selber raus du faule Sau, ich hab des damals bei meiner Doktorarbeit genauso gemacht!" Nein, man versucht den Leuten einen möglichst schnellen Einstieg zu geben, sodass sie dann später auch ihren Beitrag leisten können. Ich, als noch einigermaßen neuer in diesem Bereich, finde es jedes mal erschreckend wenn ich höre, dass andere die Ordensthematik anscheinend schon durchgekaut haben können. Selbst wenn die Gewandung schließlich steht, gibt es so viele Bereiche in denen man sich verbessern kann. Sky erwähnte schon den Einsatz von Pferden, was sicherlich ein Mammutprojekt ist. Aber auch wenn man sich mit der äußeren Darstellung schon vollendet sieht, kann man ja immer noch die "innere" Darstellung perfektionieren. Man kann versuchen den Ordensalltag möglichst perfekt zu rekonstruieren, mit Horen und Trainings. Ich würde jedem "alten Hasen" ans Herz legen doch einfach mal auf Lager um 2 Uhr nachts aufzustehen und die Vigilien zu begehen, und dann über den Tag alle anderen Horen. Das ganze ist sicherlich recherchierbar, und wenn man dass alles dann auch noch gut auf Latein singen will, hat man auch zu tun. Und wem das zu viel ist, der kann sich immer noch daran versuchen seine Mitbrüder zum täglichen beten der Paternoster zu animieren.
 
Naja Das es einige gibt, die es mit dem "Kostümsaufen" auf Veranstaltungen übertrieben haben kann ein Grund sein. Man sollte dabei aber auch nicht die ODIIIIIIN-brüllenden Rufhornbenutzer mit Schafsfellbesatz der Schulter vegessen. Ich denke da sind in beiden Lagern genug vertreten, ob nun Malle-Viki oder Trümmertempler, wie ich diese Spezies zu nennen pflege. Ich denke aber auch das eine öffntliche Darstellung von christlichen Fundamentalisten, die sie ja letztenlich waren ist vielen momentan ein Dorn im Auge. Und wenn man mal nicht die Chorus " Gott will es" hören muß ist das auch nicht schlimm. Was die Rufhornmissbraucher angeht, da hatte ich schon mal vor mit einer Truppe Bewaffneter hinzustimen und zu fragen wo denn der Feind nu ist. Sollte zufällig keiner da sein, kann man ein Ordnungsverfahren auf Grund des Verstoßes gegen unsachgemässe Benutzung des Notrufes (Paragraphenrune 8 des Ortnungs- Things) einleiten. Der Verursacher sollte eine Abgabe von mindestens 2 flaschen Met oder aber 1 Kiste Schwarzbier auferlegt werden.
 
@ Emmerich: letzteres halte ich für eine sehr schöne Idee, die sich mMn unbedingt durchsetzen sollte!
 
Tja, warum ist die Ritterordenszene so am einschlafen? Wahrscheinlich weil es einfach eine Mode war? Dan Brown oder Königreich im Himmel verlieren ihre Wirkung. Gesellschaftlich hat sich ja auch einiges geändert. Christliches und sogar ganz besonders ein schlimmer Katholik, ist in der Gesellschaft und auf Märkten fast schon eine Provokation. War das in Schweden, wo auf Märkten, geplant wurde Ordensritter und sonstige klerikale Darstellungen zu verbieten? Nicht wegen Gewandsäufer, sondern aus Rücksicht auf nicht christliche Besucher. Ich stehe zwar drüber, aber wenn ich als ziviler Templer beim Toilettenbesuch vom Betreiber dumm angemacht werde, steigert es nicht gerade die Lust auf die MA Szene. Und ich rede nicht von MPS, sondern von kleine ruhigen Märkte. Aber es gab ja auch nette Momente auf Märkte. So vor 2 Jahren als ich noch auf DO gemacht habe. Gerüstet noch einen schnellen Einkauf für das Grillen im nahen Supermarkt machen und beim eintreten feststellen das es ein türkischer Supermarkt ist. Nein es gab keine Problem. Mein Einhänder war die größte Klinge im Supermarkt. So what. Nun „bin“ ich ein Templer und werfe mich höchsten als Tagesgast in mein Gromi Zivilgewand. In Zwischenzeit beschäftige ich mich mehr mit der Geschichte des Ordens, der Kreuzzüge, und der Templer in Frankfurt. Alleine beim letzten Punkt habe ich so viele kleine Geschichten zu Frankfurt gefunden, die sogar studierte Historiker neugierig gemacht haben. Also wird es viele Stunden im Stadtarchiv geben warum eine Gasse ihren Namen hatte und nicht welchen Stoff man im Jahre 1250 für eine Waffenrock benutzte.
 
Probleme hatte ich bis jetzt noch keine als Hospitaliter auf den Märkten. Ein paar freundliche Neckereien mit den Heiden, ein paar mal wurde mir ein "Mäh" nachgerufen :kopfhau und ein paar mal haben einige ein Ritterorden Raten veranstaltet und sind nicht drauf gekommen :ups Böswilligkeiten gab es keine und bei dem ein oder anderen Markt gehe ich (auch mit mehreren Ordensleuten) zum Dönermann um eine Kleinigkeit zu essen und zu trinken. Mit der Zeit habe ich eine Zunahme von Hospitalitern festgestellt, auch Lazarener sieht man etwas häufiger, manchmal kommt es mir vor als hätte einer eine Maxitüte Ordensritter ausgekippt. Da ist Qualitativ alles dabei, aber sehr viele mit Trinkhörnern und anderen Absonderlichkeiten, die auch mal gerne "Odin" brüllen 8| Ich überlege mittlerweile, ob ich mir nicht eine Zweitdarstellung als Normanne oder ähnliches mache, aber es gab dafür auch 2-3 Märkte, wo man als Ordensritter eher die Ausnahme war. Schauen wir mal, wie die nächste Saison wird.
 
Also falls jemand seinen Hospitaliter aufgeben sollte: Ich kann immer noch ein Upgrade meiner "Ausrüstung" vetragen. Marculf kann das bestätigen. Er hat mich als Gromi auf dem Hessen-Forums-Treffen erlebt. Aber dafür habe ich dem Fuch zwischen die Augen geschossen. :D
 
Ich wurde dieses Jahr auf einem Markt mal richtig dumm angemacht von einem, naja bestensfalls, Gromi. Das kam aus heiterem Himmel, ich war in Hospiklamotte auf dem weg zur toilette und auf einmal plärrt der kerl mich sau dumm an; von wegen Scheiß christ und blabla. aber das war auch schon das schlimmste
 
Wie ist es für einen Darsteller des Johanniterordens wenn man auf die heutigen echten Mitglieder des Ordens trifft? Habe eine Kommturei in der Umgebung, wo auch heute noch gelegentlich hoher Besuch vorbei kommt wie: Seine Hoheit und Eminenz, Fürst und Grossmeister des Malteser Ordens, Frá Matthew Festing persönlich in Begleitung seines Grosskanzlers, S.Exz. Jean-Pierre Mazery, sowie der Kanzlerin der Helvetischen Assoziation, Catherine Glutz von Blotzheim, mit weiteren Vertretern. Irgendwie wärs mir glaube ich unwohl dabei. Gibts da Probleme mit noch bestehenden Orden?
 
Ich glaube die heutigen noch existierenden Orden sehen das Marktgeschehen tolerant und halten sich da raus. Falls überhaupt jemand von denen mal einen Markt besuchen sollte, werden sich diese entweder nicht zu erkennen geben, oder wenn Deine Darstellung gut ist und sie interesse haben, Dich evtl. darauf ansprechen. Wahrscheinlich haben die "jüngeren" Ordensmitglieder auch nicht das geschichtliche Hintergrundwissen wie das eines guten Darstellers und scheuen daher den Kontakt. Wie der Orden allerdings darauf reagiert wenn Du in Gewandung direkt in die Komthurei marschierst, könnte ich nicht sagen. Sicherlich wären die überrascht, wenn Du in Kettenpanzer und Bewaffnung vor deren Empfangsdame aufkreuzen würdest. ^^
 
Es sind ja nicht nur Märkte. Gerade in dieser Komthurei war ich auch schon ( nicht als Johanniter) engagiert für einen Anlass. Der Ort würde sich wunderbar für mehr eignen, aber die verantwortliche Organisation hat nicht viel für Mittelalterliches übrig. Openairkino und Jazztage sind da lieber gesehen.
 
Ja und nein. Ich habe letzten Sommer auf einer Hochzeit einen Baron von und zu kennen lernen dürfen. Er ist echter Ritter vom Malteser Orden. Als ich mich mit ihm unterhalten hatte (er war zufällig mein Tischnachbar) wusste ich allerdings nicht wer er ist, hat sich dann im Gespräch ergeben. Er ist Jurist und hat mir dann auf genau diese Fragen geantwortet. Es gibt bei den Maltesern extra Leute, die dafür angestellt sind, das Internet zu durchforsten. Sie sind da sehr allergisch drauf, wenn jemand das geschützte weisse Kreuz mit den 8 Spitzen verwendet, welches nach innen auch spitz zu läuft. Dieses Kreuz ist rechtlich geschützt und darf nur der echte Malteserorden benutzen. Da versteht werder er noch der Orden Spass. Kann man auch googeln, da stehn berichte über Prozesse diesbezüglich, welche der Malteserorden gewonnen hat. Z.B diese schwedische Brauerei welche dieses Kreuz auf ihr Bier gedruckt hat. Die Malteser haben auch einen Geschichtsbeauftragten, der bekommt wohl Regelmäßig Anfragen von Mittelalterbegeisterten. Da hat er mir verraten wird gerne weitergeholfen. Allerdings schauen sie sich vorher auf Facebook usw. die Leute und Gruppen an um zu sehen ob da eine Ernsthaftigkeit dahinter steckt. )Wenn du also auf FB mit Habit, Turnschuhen und Bierflasche zu sehen bist, erwarte keine Antwort ;) ) Prinzipiell befürworten sie unser Hobby und finden es super, sehen es aber nicht gerne wenn da ein Gewandungssaufen veranstaltet wird. Es gab wohl auch eine Festlichkeit in München, wo Darsteller eingeladen wurden, hat mir der Baron erzählt. Was er allerdings über den Tod nicht ausstehen kann ist, wenn dann Darsteller Messen halten oder solche Sachen, da kann und wurde er bereits ungemütlich. Ich denke bei den Johannitern wird es nicht viel anders sein. Was er mir ausdrücklich mehrfach gesagt hat, es gibt in Deutschland nur noch 2 kirchliche anerkannte Ritterorden und das sind die Johanniter und die Malteser. Der Lazarusorden ist kein Ritterorden. Das Wort Lazarusorden ist nicht mal rechtlich geschützt, also jeder Hanswurst kann sich Lazarusorden nennen. Es gibt sogar eine rote Liste mit falschen Orden. Also fazit, solang du nicht die aktuelle geschützten Kreuzformen nimmst, dich anständig aufführst, wird keiner was dagegen haben
 
Das alles macht es ja so entspannend, einen Hospitaliter darzustellen. Hier gibt es keine aktuellen juristischen Probleme. Ähnlich sieht es wohl mit Templern aus. :D Messen lesen sollte aber auch ein Hospitaliter meines Erachtens nicht. Schon aus Respekt vor der kath. Kirche.
 
@mondspeer war das nicht ne Perserkatze? ^^ Das ist richtig Schwester Amailie, bei den Johannitern ist das auch so. Eine Freundin von mir ist Ordensschwester im Johanniterorden und sie sagte, dass es doch vom Orden sehr kritisch beobachtet wird, was da an Darstellern rumläuft. Ich glaube aber kaum, dass sie sich an der Flut von Bettlakenrittern aufhängen, die so auf den herkömmlichen Märkten rumfallen, sondern eher an solchen, die den Orden mit unadäquaten Verhalten repräsentieren.
 
Ich hatte bis jetzt nie Schwierigkeiten und auch öfter mal eine nette Unterhaltung mit Leuten der Johanniter und Malteser. Wenn ich mich nicht irre, hat oder hatte zumindest der Malteserorden eine Gruppe, die in entsprechender Gewandung den Sanitätsdienst auf Mittelaltermärkten verrichtet hat. Hab die leider in Hessen nie angetroffen.
 

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