Südwestnorwegischer Häuptling des 6. Jahrhunderts CE

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Ásaþór

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Seyd gegrüßt Freunde der Antike und des Mittelalters, nachdem es in einem anderen Thread (siehe »Die Anfänge« ab 68. Beitrag) zu etlichen OT-Diskussionen um meine Gewandung und im Speziellen um meine »Focale« kam, möchte ich dieses Thema hierher auslagern. Ich poste Euch deshalb auch nochmals meine aktuellen Photos, damit man nicht ständig im anderen Thread nachschauen muß, worum es da genau ging. ..... ..... ..... ..... Nun, wie Ihr sicher schon wißt, stelle ich einen südwestnorwegischen Häuptling des 6. Jahrhunderts CE dar, welcher dem germanischen Stamm der Rugier angehört. Geographie: Skandinavien Zeit: 08.03.511 CE (heute) Stamm: Rugier Stand: Häuptling, Gutsbesitzer und Krieger Geboren: 11.12.476 CE Skandinavien um 550 CE nach Jordanes Quelle: de.wikipedia.org/wiki/Scandza
Zu den Bilder, die sind gut gemacht. Nur und ich hoffe du nimmst es mir jetzt nicht übel Aonghus, aber deine Ausstattung wirkt egal ob Focale oder nicht für einen Rugier schon sehr Fantasymäßig. Da passt sehr vieles nicht zusammen.
Nein, lieber Renatus, ich nehme es Dir überhaupt nicht übel. Allerdings würde mich interessieren, was genau Du meinst oder was ich verbessern resp. auswechseln sollte. Diese Aufforderung zur konstruktiven Kritik soll natürlich auch für alle anderen hier im Forum gelten. Also, laßt uns hier über meine Gewandung und meine Ausrüstung sprechen und ich danke Euch allen, welche sich konstruktiv einbringen, schon im Voraus für Eure rege Beteiligung. Gehabt Euch wohl, Aonghus
 
ich sehe auf den ersten blick zwei probleme, weswegen an deiner gewandung kritisiert wird: 1) die qualität der photos ist zu gut ;) sehr gut inszenierte, professionelle photos, auf denen aber eher die show im mittelpunkt steht als die ausrüstung. ich denke, das fördert den fanstasy-eindruck ungemein. details der gewandung (schnitte, farben, deko, etc) lassen sich relativ schwer erkennen. ich würde mich sehr über genauere photos der einzelnen bestandteile freuen, nach denen man so etwas besser beurteilen kann. 2) die farben. in der mittelalterszene wird sehr gerne alles, was nicht walnussbraun, krapprot oder eine der typischen geldbtöne ist, als unpassend abgetan. das passt aber bei dir in mehrfacher hinsicht nicht: a) zum einen gab es im frühen mittelalter keine spezialisierten färber wie in späteren zeiten. es wurde meistens nur stoff wie man ihn gerade brauchte gefärbt, und da man dadurch weniger färbemittel brauchte als für die späteren "großaktionen", wurden auch färbemittel verwendet, von denen es für solche großen aktionen nicht genug gegeben hätte. insbesondere weil b) vor allem in skandinavien (also deiner gegend!), aber auch in anderen germanischen gegenden in dieser zeit auch viel mit pilzen gefärbt wurde und die meisten damit erzeugten farben auf den ersten blick künstlich aussehen. wenn man das dunkle blau des mantels zB als ersten oder zweiten zug kiefern-habichtspilz auslegt (ist nachgewiesen und gibt eine sehr ähnliche farbe), und nicht als "gabs damals höchstens als 20-fach-färbung waid und da kommt mir der farbton immernoch komisch vor", wirkt es gleich um klassen authentischer. c) als häuptling (also sehr hoch gestellt und vermutlich auch mit etwas mehr finanziellem spielraum als zB ein bauer) kamen auch mehrfachfärbungen und teurere/seltenere färbemittel in betracht, eventuell hat da jemand nicht drüber nachgedacht beim interpretieren der farben... hoffe, das hilft weiter - wie gesagt, detailphotos würden helfen, ohne trau ich mich zu den einzelnen kleidungsstücken nicht so richtig, da was zu beurteilen^^ lieben gruß raka (die irgendwie vermutet, dass man ihrem post das momentane haupt-recherchegebiet färbegeshcichte und pilzfärben ansieht...)
 
Moin, hier mal 2 Punkte, die mir besonders ins Augen springen: Die Lederrüstung mit den Schulterstücken entspricht keiner mir irgendwie bekannten Rüstungsform, auch nicht mit poströmischen Anleihen. Dazu kommt noch der maschinell erstellt wirkende Nahttyp, die vielen Doppelschnallen und die Metallapplikationen. Die Gürtelschnalle und der breite Gürtel wirken auf mich auch eher 'ungewöhnlich' sind aber kaum zu erkennen. Dann passen die Bundschuhe meines Erachtens fürs. 6.Jh in der Form nicht, auch wenn Bundschuartiges für die Zeit wohl nachgewiesen ist. Sowohl das Lederrüstungsthema sowie auch Bundschuhe wurden im Forum ja eingehend diskutiert, ich will also keine Diskussion lostreten, sondern nur darauf hinweisen. Gruß, Timm
 
Nochmal kurz zur Focale Es ist einfach ein Praktisches Kleidungsstück.Schützt vor Kälte,Wärme.Wurde auch wegen seiner Schmückenden Funktion wie eine Krawatte getragen.War auch in der Zivilbevölkerung verbreitet,zb Gallisch-Römische Tracht und schützte vorallem den Hals vor der eigenen Rüstung.Das Kettenhemd und vorallem die Segmantata können unangenehm am Hals scheuern und da hilft die Focale wunderbar. Um Schläge oder so zu dämpfen trägt man unter der Rüstung die Subarmalia,eine art Gambeson.Da braucht es die Focale nun wirklich nicht. Und nun zu deiner Ausrüstung Aonghus Die Gürtelschnallen passen so garnicht in deine angestrebte Zeit.Auch Schwarzes Leder würde ich lassen. Die Lederrüstung ist ein NO GO.Kein Fund Wie Timm schon sagt die Bundschuhe bei dir Römische Carbatine wird es wohl so nicht mehr gegeben haben.Zur Not aber brauchbar.Irgendwo hier im Forum gibt es einen Threat zur Schuhe aus dem 6 Jhdt glaube ich. Die Axt ist irgendwie so Wikimäßig.Hier gäbe es andere Axte,sogar aus dem 6 Jhdt Das Schwert ist ein Wikischwert Der Helm ist auch nicht passend.Ich glaube 8Jhdt. Der Rundschild wäre fürs erste ok,nur kenne ich keinen Fund mit genageltem Rand.Der Halbrunde Schildbuckel würde gehen aber es gibt aus der Zeit viel interessantere. Die Wadenwickel und Untertunika sehen ok aus. Bei der Hose kann ich nur schwer etwas erkennen,ist die Schwarz? Deine Übertuniken sehen nach LC aus.Hier gibt es in einschlägigen guten Büchern auch gute vorschläge zu Tuniken dieser Zeit.Blau als Farbe ist ok.Da gibt es ja nachweise Dein Rechteckmantel ist Super und gefällt mir am besten. So,jetzt hoffe ich wieder das du mir nicht böse bist.Aber ich denke eine offene ehrliche Antwort ist besser als nur passt scho.
 
Mit gutem Willen kann man den Helm als Vendelhelm auslegen..trotzdem noch knapp am Darstellungszeitraum vorbei. Die kamen erst im ausgehenden 6. Jh. auf.
300px-Helmet_from_a_7th_century_boat_grave%2C_Vendel_era_brighter.jpg
Anfang des 6.Jh. waren meines Wissens bei den germanischen Völkern eher Spangenhelme verbreitet...ein skandinavischer Fund ist mir leider nicht bekannt. P.S. Mich würde interessieren, wo du den Rechteckmantel her hast...
 
Ja eine ähnlichkeit besteht.Würde den Helm aber nicht benutzen. Wenn schon 6 Jhdt dann Spangen,Lamellen oder Bandhelme.Da aber Funde von helmen bei Germanen allgemein eher rar sind würde ich gar keinen verwenden. Ich glaube der Mantel stammt von Renata Bock. Übrigens,was mich stutzig macht.Die Rugier waren doch wärend des 5 Jhdt bei mir in Niederösterreich ansässig,Waren Arianische Christen wie die Goten,hatten eine menge Spass mit unserem Heiligen Severin :D und schlossen sich am Ende des 5 Jhdt den Ostgoten an und zogen nach Italien,machten somit Platz für die langobarden in Österreich. Hatten Teile der Rugier die Völkerwanderung nie mitgemacht und waren immer noch im 6 jhdt (ich dachte immer die kamen aus Norddeutschland) in Skandinavvien ansässig? Und naja,Jordanes war ja selbst nur ein abschreiber.Vieles was er als Historischen Fakt darlegt hält der modernen Forschung nicht stand.
 
Also am besten finde ich den Mantel…der hat schon was (bis auf die Farbe). Ich denke Du bist auf einem guten Weg und wirst wenn Du weiter machst nicht mehr viel von dem haben was auf den Bilder zu sehen ist. Die Lederrüstung sollte ganz weg. Schwert & Schild sollten den regionalen Funden angepasst werden. Naja das ist alles nicht in ein paar Tagen erledigt, das wird aber schon…
 
Übrigens,was mich stutzig macht.Die Rugier waren doch wärend des 5 Jhdt bei mir in Niederösterreich ansässig,Waren Arianische Christen wie die Goten,hatten eine menge Spass mit unserem Heiligen Severin und schlossen sich am Ende des 5 Jhdt den Ostgoten an und zogen nach Italien,machten somit Platz für die langobarden in Österreich. Hatten Teile der Rugier die Völkerwanderung nie mitgemacht und waren immer noch im 6 jhdt (ich dachte immer die kamen aus Norddeutschland) in Skandinavvien ansässig?
Hab auch mal meine Germania rausgekramt...Tacitus erwähnt die „Rugii“, die zusammen mit den Goten und Lugiern an der Südküste der Ostsee wohnten. Die ursprünglichen Rugier zählten zu den Weichselgermanen, zogen dann mit den Goten nach Süden und nahmen wie sie den Arianischen Glauben an. Ein Stamm gleichen Namens (rygir) ist auch im südwestlichen Norwegen nachweisbar. Da es unwahrscheinlich ist, dass es zwei germanische Stämme gleichen Namens gab, geht die Forschung oft davon aus, dass es sich um einen Teil der Rugier handelt.
 
Nun gut, dann werde ich nach einer längeren Pause endlich Stellung zu den vielen Beiträgen beziehen. Inzwischen hat sich auch einiges getan und ich konnte etliche Dinge meiner Gewandung optimieren. Dies soll jetzt jedoch nicht heißen, daß ich mich nun ausruhen werde, doch ich bin meinem Ziel schon ein beträchtliches Stück näher gekommen.
Deine Übertuniken sehen nach LC aus
Nein, meine Untertuniken sind schon lange nicht mehr von »Leonardo Carbone«, sondern maßgefertigt von Renata Bock, so wie eigentlich alles andere auch. Aber am besten mache ich mal eine kleine Aufstellung der Dinge, welche auf den Photos vom 26.02.2011 CE (siehe 1. Beitrag) zu sehen sind und inzwischen zum Teil bereits ersetzt oder ergänzt wurden: - Helm: Spangenhelm mit vendelzeitlichem »Touch«. Ich erhebe damit ganz bewußt nicht den Anspruch auf »A«. Er gefällt mir einfach und ich trage ihn auch nicht unbedingt an Veranstaltungen. - Schal: Der Schal ist aus fester Schafwolle gefertigt und mißt in der Länge 146 cm, in der Breite 20 cm, ist etwa 3 mm dick. Er soll meinen Hals wärmen, wenn es mal kalt ist. - Untertunika: Maßgeschneidert aus ungebleichtem Leinenstoff. - Tuniken: Maßgeschneiderte, knielange Tuniken aus blauem resp. dunkelgrauem Leinenstoff mit Brettchenborten. - Mantel: Der Mantel ist in Anlehnung an die germanischen Prachtmäntel aus verschiedenen Moorfunden in Norddeutschland gefertigt. - Unterwäsche: Maßgeschneiderte »Subligaculum« nach römischem Vorbild, denn dies ist hygienischer als »A«, resp. nichts. - Hosen: Maßgeschneiderte Hose nach Thorsbergschnitt aus dunkelgrauem Leinenstoff. - Wadenwickel: 300 x 10 cm aus Wolle im Fischgrätmuster (siehe Photos unten). - Schuhe: Carbatinæ nach römischem Vorbild als Übergang, bis ich etwas Besseres gefunden habe. - Lederrüstung: Ich erhebe auch damit keinen Anspruch auf »A« und will mir die nächsten Wochen einen Stahllamellenpanzer bauen. - Gürtel: Der schwarze Ledergürtel wurde durch einen Gürtel mit Dornschnalle ersetzt (siehe Photos unten). - Schwert: Wikingerschwert aus dem 9. Jahrhundert CE, welches bereits durch einen Spatha aus meiner Zeit ersetzt wurde (noch kein Photo vorhanden). - Sax: Historisch korrekter Sax, welcher inzwischen mit einem verzierten Knochengriff ausgestattet wurde (siehe Photos unten). - Bartaxt: Ob diese Axt wirklich »A« ist, kann ich noch nicht sagen (siehe Photos unten), doch ich brauche sie öfters mal zum Holzhacken. - Schild: Der genagelte Rundschild wird demnächst durch einen vernähten Schild ersetzt. - Geldkatze: Die Geldkatze und ein Täschchen wurden durch einen simplen Lederbeutel und eine Nierentasche ersetzt (siehe Photos unten). - Trinkflasche: Handgefertigte Trinkflasche aus naturgegerbtem Rindsleder. - Diverses: Die Fibeln und auch ein weiteres Messer sind weiterhin in Gebrauch und wurden ergänzt durch einen 2 m langen Speer (noch kein Photo vorhanden). Des weiteren verfüge ich über eine Art von Schlauchbeutel aus ungebleichtem Leinenstoff für über die Schultern oder einen Pferderücken, in welchem ich für Gewöhnlich auf Lager meine Ersatzwäsche, mein Holzgeschirr und mein »A«-Eßbesteck verstaue.
 
Mit den Änderungen hört sich das doch schon wesentlich besser an. Gerade der Gürtel schaut mir (ohne jetzt nach Funden gesehen zu haben) schon viel passender aus. Spatha hört sich vielversprechend an, oder um Leonidas abgewandelt zu zitieren: "Sword? This is no sword. This! Is! A Spathaaa!!!" Dennoch: Die Darstellung einer Person aus einer Gegend und Zeit, die sich durch die praktisch totale Abwesenheit von Bild- und Schriftquellen auszeichnet, ist immer knifflig und besonders angreifbar. Es ist natürlich schön, weil man seine eigenen Vorstellungen gerade in Bezug auf Religion, soziale Normen und dergleichen fast ungehindert auf die Darstellung projizieren kann und mit "Mangel an Funden/Vorbildern" eine Begründung hat sich im weiten zeitlichen und räumlichen Umkreis an gefälligen Vorbildern zu bedienen, aber: Man muss mit Gegenwind rechnen. Und eigentlich bei Gegenwind von Leuten, die tatsächliche Funde der Zeit und Region als Belege anbringen sofort auf deren Vorschläge eingehen. Ist abseits von Wadenwickeln und Schal nur Leinen nicht etwas frisch für einen Norweger?
 
Ich stimme Heidensohn zu wegen leinen - der Eide-häuptling trug zwei wolle-tunikas, wollehosen und mantel. Das passt erheblich besser zu das west-norwegische klima.
 
Schön das eine weiterentwicklung bei dir stattfindet. Auch wenn deine Kleidung die Renata genäht hat so hätte ich doch andere Farben,einen anderen Schnitt und kein Leinen für die Obertunika oder Hose gewählt. Der neue Gürtel und die Tasche sehen ok aus. Obwohl (und ich möchte wirklich nicht unhöflich sein) du dir bei den Ziehnähten mehr mühe geben hättest können.
 
Zuletzt bearbeitet:
also mir gefällt das was ich auf den bildern sehe nicht schlecht gearbeitet mit liebe und fleiß :thumbsup: :thumbsup: bestimmt schwer aus der zeit infos zubekommen
 
bestimmt schwer aus der zeit infos zubekommen
Also im Zeitalter des Internets und der Emailfähigkeit, Leihbüchereien ... eigentlich nicht ... ;) Aber zum Thema. Es wurde schon viel gesagt, daher nur ein kleiner Anhang. Leinen hält nicht war und nimmt keine Flüssigkeit auf. Ergo, nimm eine schöne Wolltunika und eine Wollhose und du brauchst keinen Schal mehr weil es dich frieren würde. Dann kann nämlich deine Wollkleidung etwaigen Nieselregen oder Tau auffangen ohne das du frieren müsstest weil dein Leinenunterhemd trocken bleibt und zwischen den Stoffschichten deine Körperwärme speichert. Nur so ein Tipp ...
 
rekonstruktion: tracht eines westnorwegischer häuptling der völkerwanderungszeit - https://bora.uib.no/bitstream/1956/3413/1/56406862.pdf
Das ist wirklich ein toller Link :thumbsup:. Obschon ich kein Norwegisch kann und bereits ein paar der dort erwähnten Dinge kannte, habe ich mir das Dokument sofort ausgedruckt.
Mit den Änderungen hört sich das doch schon wesentlich besser an. Gerade der Gürtel schaut mir (ohne jetzt nach Funden gesehen zu haben) schon viel passender aus. Spatha hört sich vielversprechend an, oder um Leonidas abgewandelt zu zitieren: "Sword? This is no sword. This! Is! A Spathaaa!!!"
Schön das eine weiterentwicklung bei dir stattfindet.
Wer Veränderungen scheut, der bleibt halt stehen und ich bin jedoch der Meinung, man sollte sich ein Leben lang weiterentwickeln ;).
Dennoch: Die Darstellung einer Person aus einer Gegend und Zeit, die sich durch die praktisch totale Abwesenheit von Bild- und Schriftquellen auszeichnet, ist immer knifflig und besonders angreifbar. Es ist natürlich schön, weil man seine eigenen Vorstellungen gerade in Bezug auf Religion, soziale Normen und dergleichen fast ungehindert auf die Darstellung projizieren kann und mit "Mangel an Funden/Vorbildern" eine Begründung hat sich im weiten zeitlichen und räumlichen Umkreis an gefälligen Vorbildern zu bedienen, aber: Man muss mit Gegenwind rechnen. Und eigentlich bei Gegenwind von Leuten, die tatsächliche Funde der Zeit und Region als Belege anbringen sofort auf deren Vorschläge eingehen.
Nun, das habe ich mich auch schon öfters gefragt. Dennoch gibt es ein paar Funde, welche man verwenden kann, und man kann ja bei absoluter Abwesenheit oder Unkenntnis dieser auch ab und zu etwas weiter runter in den Süden schielen. Die von mir ausgesuchte Gegend und Zeit habe ich gewählt, weil ich auf mein Herz gehört habe und - das mag sich jetzt absolut verrückt anhören - ich habe irgendwie das Gefühl, daß ich genau dort zu dieser Zeit bereits einmal lebte. Ungeachtet davon gehe ich ja bei Gegenwind von Leuten, die tatsächlich Funde der Zeit und Region als Belege anbringen, auf deren Vorschläge ein. Man sollte jedoch beachten, daß auch Rom nicht an einem Tag erbaut wurde :rolleyes:.
Ist abseits von Wadenwickeln und Schal nur Leinen nicht etwas frisch für einen Norweger?
Ich stimme Heidensohn zu wegen leinen - der Eide-häuptling trug zwei wolle-tunikas, wollehosen und mantel. Das passt erheblich besser zu das west-norwegische klima.
Aber zum Thema. Es wurde schon viel gesagt, daher nur ein kleiner Anhang. Leinen hält nicht war und nimmt keine Flüssigkeit auf. Ergo, nimm eine schöne Wolltunika und eine Wollhose und du brauchst keinen Schal mehr weil es dich frieren würde. Dann kann nämlich deine Wollkleidung etwaigen Nieselregen oder Tau auffangen ohne das du frieren müsstest weil dein Leinenunterhemd trocken bleibt und zwischen den Stoffschichten deine Körperwärme speichert. Nur so ein Tipp ...
Da ich mich ja vorwiegend in Helvetien oder Südgermanien bewege und es in dieser Gegend hier meistens - abgesehen von den letzten Tagen - eher warm ist, trage ich lieber Leinen, denn ich muß mir trotz aller Liebe zu meiner Darstellung keinen Hitzeschlag holen. Es ist nämlich so, daß ich die Hitze unheimlich schlecht vertrage und mich eher bei Kälte wohl fühle. Trotzdem ist die Klamotte aus Wolle für den Winter bereits in Planung ;).
Auch wenn deine Kleidung die Renata genäht hat so hätte ich doch andere Farben, einen anderen Schnitt und kein Leinen für die Obertunika oder Hose gewählt.
Nun, lieber Renatus, welche Farben und welchen Schnitt würdest Du mir denn für die oben erwähnte Planung konkret empfehlen?
Der neue Gürtel und die Tasche sehen ok aus. Obwohl (und ich möchte wirklich nicht unhöflich sein) du dir bei den Ziehnähten mehr mühe geben hättest können.
Stimmt, jetzt wo Du's sagst, fällt mir das auch auf. Ja, das ist eben das Problem, wenn man beruflich dermaßen eingespannt ist und deshalb praktisch nichts selbst machen kann - außer den bereits erwähnten Stahllamellenpanzer (siehe 11. Beitrag) im Urlaub. Ich werde Deine Kritik jedoch gerne weiterleiten :huh:. Ich danke Dir von ganzen Herzen für Deine stets sehr kompetenten Anmerkungen :thumbsup:.
 
Moin, ich finde Aonghus klasse. Das Outfit braucht nur noch etwas "Patina" durch Wind und Wetter. Mein Tipp: Nicht über jeden Winter neue Sachen machen. Damit sieht man immer brandneu aus. Grüße Cord PS: Ich finde die Fotos gut. Besonders gefällt mir das "Küsschen". So hab ich das noch nicht gesehen bei Fotos von Gewandungen. :thumbsup:
 

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