Schuhe - rechts oder links?

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Also es tut mir Leid, aber ein Standartwerk kann das nicht sein. Sonst wäre es annähernd bekannter. Davon mal ab, dass sich innerhalb der Textil-Forschungsehrviel getan hat in den letzten 10 Jahren. Seeeeeeeehr viiiiiiiiiiiel. Fakt ist, ab dem Jahre 1200 spätestens war in Deutschland der Trend zum Maß genommenen Kleidungstück Mode und wurde auch vollzogen. Ich empfehle: "Kleidung im Mittelalter" von Katrin Kania (Frau Kania gibt übrigens ab 7 Personen auch Kurse zu Textilkunde und Handnaht) www.pallia.net
 
Was die Schuhmacher betrifft, den Knall gabs schon. Mein persönlicher Schumacher kann sich aber grad noch bremsen, hier nicht selbst zu posten. Zum dünnen Leder: es ist jedenfalls dick genug, um sogar durch den Winter zu kommen. Und ja, die Schuhe wurden gewendet. Zum "wie man mit neuen Usern umgeht" nein, wir gehen hier nicht immer so mit neuen Usern um. Nicht mal mit Anfängern. Meist sind wir besser als unser Ruf. Aber viele hier haben einfach etwas dagegen, wenn sich hier jemand neu anmeldet und dann, ohne vorher einmal im Forum quergelesen zu haben, seinen Wissenstand als das Nonplusultra hinstellt und das alles noch in einer so kurzen Zeit. Vergleichbar mit ... Man kommt auf ein Treffen von Leuten mit einem gemeinsamen hobby, stellt sich vor und übernimmt ab sofort das Wort und erzählt zu allen möglichen Themen alles möglich was man so weiss. Und wenn dann jemand was dagegen sagt wird trotzig reagiert ... So etwas ist hier nicht wirklich gern gesehen.
 
Ich kehr gern zu den Schuhen zurück :) Aber ich selbst kann zu den Schuhen nu nix mehr sagen - ich warte darauf, was von euch kommt. Vielleicht bin ich ja wirklich völlig auf dem Holzweg!
Das Thema rechter und linker Schuh kannst du selbst widerlegen, wenn du das Bild z.B. von deinem Link vom Deutschen Schuhmuseum Hauenstein betrachtest. Die sind zwar aus dem 14 Jhdt. (immer noch Mittelalter), aber frühere Beweise findet man z.B. auch bei den Ausgrabungen von Schleswig. Dort hat man eine Menge von Schuhen gefunden und die Sohlen dem entsprechend erforscht. Sohlenleder wird auf deinem Link mit einer Dicke von 3,5mm - 4,5mm beschrieben und das ist für Leder nicht gerade dünn. Im Spätmittelalter wurden sogar zwei Sohlen miteinander vernäht.
 
Lass deinen Schuhmacher doch posten. Er wird wohl höflich bleiben können. Hier quergelesen habe ich durchaus. Und geschrieben habe ich keinesfalls zu allem Möglichen. Nur zu Kleidung, Essen und Färben. @Amici: Danke für den Buchtipp. Was den Trend zu Maßkleidung ab etwa 12oo angeht: ich sagte bereits, dass dies für die Zeit des Hoch- und Spätmittelalters gilt, das ist ja keine Frage. Es ging um die Zeit davor. Da bestand die Kleidung im Wesentlichen aus Tunika-ähnlichen Hemden und rechteckigen bis halbrunden Überwürfen. Da war nix auf Maß genäht.
 
Liebe Morgan, wenn du dich auf eine Zeit festlegen würdest über die du dann gerne Bericht erstatten kannst, dann wäre diese Diskussion wesentlich leichter, denn momentan wird gerade mal wieder die "Einheitspampe Mittelalter" angesprochen und die gibt es NICHT! das von dir erwähnte Buch, Großes Bilderlexikon der Mode, hinkt dem momentanen Wissenstand recht hinterher. Besorg dir das Buch von Frau Kania (hatte Amici eh schon erwähnt), das ist dann doch eher auf dem Laufenden. Ich glaube was momentan den Meisten hier etwas säuerlich aufstösst, ist, dass du sehr stark verallgemeinerst. Darum der Einwurf, dass du hier querlesen solltest, hast du das getan, wirst du schnell feststellen, dass die Meisten sich auf eine gewisse Zeit fixieren und dann das Maximum an wissen für die spezielle Zeit austauschen.
 
Hummelchen... DANKE! Dass sich viele hier auf eine bestimmte Zeit festgelegt haben (und darüber auch Spezialwissen haben) hab ich schon gemerkt. Mich selbst festlegen kann und will ich aber noch nicht. Dafür muss ich noch zu viel über die "Einheitspampe" wissen um zu sehen, wie sich was aus dem jeweils Vorhergehenden ergibt. Ich bin hier, weil ich was lernen möchte. Dazu ist so ein Forum ja wohl da. Aber ich wollte euch nicht das Gefühl geben, lediglich von eurem Wissen schmarotzen zu wollen und selbst nichts dazu beizutragen. Also habe ich ein wenig von dem, was ich weiß (oder glaubte zu wissen) mit euch teilen wollen. Wenn ich euch nichts mitteilen konnte, dann nehmt es hin wie das vergrutzte Gebastel eines Grundschülers. Es kam zumindest von Herzen. Danke für deine versöhnlichen Worte.
 
Passt scho, wie der Schwabe so schön sagt :) Vielleicht ist es zu Anfang wirklich besser Fragen zu stellen oder nach den Fragen die einem unter den Nägel brennen via Suchfunktion zu suchen.
 
Morgan, das hat er bereits ... Genau einen Beitrag nach meinem.
 
Ich empfehle mal: "Primitive Shoes" ; Margarethe Hald ISBN 87 480 7282 6
 
Um dieses Thema jetzt nicht mit Off-Topic über Textilkunde zu füllen schreib ich jetzt den Rest mal per PN
 
Dafür muss ich noch zu viel über die "Einheitspampe" wissen um zu sehen, wie sich was aus dem jeweils Vorhergehenden ergibt.
Dann halte dich an deinen eigenen Satz und frage einfach und gib nicht deinem Halbwissen freien lauf. Ein Buchtipp für Schuhe: Die mittelalterlichen Schuhe aus Schleswig Ausgrabungen in Schleswig/ Berichte und Studien 10 Wachholtz Verlag 1992 ISBN:3 529014605 (Quelle:Wachholtz Verlag)
 
Mit modernem Schuhwerk wäre das Tohuwabohu, was Till Eulenspiegel mit seinem "Schuhregen" angerichtet hatte, undenkbar gewesen.
:eek:ff1 Hatte????? Meines Wissens ist lediglich um 1339 ein Thile van Cletlinge urkundlich erwähnt. Ein Protokoll über diese Tat um diese Zeit ist (noch) nicht bekannt. Die Erzählungen wurden ersmals um 1510 veröffentlicht. Ergo: Es könnte so gewesen sein. Die waren damals ja nicht doof. Einer hat dies ja sicherlich irgendwo gelesen. :D :back
 
Um das Thema "Auf Mss nähen kam erst später auf" einzugehen, empfehle ich mal das Studium des Viborg Hemdes. Das Teil, auf one-size-fits-most Grösse geschnitten, sähe übelst schlecht aus
 
Natürlich wurde nicht auf Maß gearbeitet. Man hat sich schließlich nur den leeren Erdapfelsack übergeworfen und mit einem Strick zusammengebunden. Weiß doch jeder. :huh: Mal im Ernst: wie Grimmbold auch schon so schön belegt hat, hätte auch die Kleidung vor dem Hochmittelalter schon rein funktionell nicht gepasst, wenn man nicht angepasst hätte. Nur so als Denkanstoß von Obi-Wan: "only a Sith deals in absolutes". Und wer will schon zu den Bösen gehören? ;)
 
Back to the Schuh! Hab jeweils nur kurz Hinweise überflogen und kebe deswegen auch nur kurz wieder, inkl. einer persöhnlichen Schlußfolgerung. Holzfunde Haithabu Zwei verschieden große Schuhleisten (deswegen im Holzfundebuch) Die beide asymetrisch sind, sprich für mich spricht die asymetrie für ein vorgegebene Füssigkeit. Sprich recht oder Links nicht aber für beide. Lederfunde Haithabu Diverser Schuhe und Sohlen die asymetrisch geschnitten sind und lassen folglich wie die Holzleisten auf eine vorgegebne Füssigkeit schliessen. Lederfunde Schleswig Diverser Schuhe und Sohlen die asymetrisch geschnitten sind und lassen folglich wie die Holzleisten auf eine vorgegebne Füssigkeit schliessen. Was das wenden von Schuhen angeht hatte ich da bisher noch nie Probleme. Sohlenstärke dürfte bei mir so 4-5 mm gewesen sein.
 
Römische Schuhmacher waren wahre Meister ihres Fachs. Es gibt unzählige Funde von Römischen Schuhen die eindeutig zeigen das es Links und Rechts gegeben hat usw usw... Gute Bücher hierzu wären "Römische Schuhe / Luxus an den Füßen" oder "Römische Lederfunde aus Mainz"
 
So, um die Wogen zu glätten: Ich hatte ja gesagt, dass ich ans Schuhmuseum schreiben würde. Heute war die Antwort da. Ihr habt Recht und ich hab Unrecht. Danke für die Buchtipps. ist inzwischen schon ne lange Liste, aber ich hab ja Zeit... ;)
 

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