Nun, wenn das alles so einfach gewesen wäre....Was jetzte kommt, ist bitte nicht bierenst zunehmen, hat aber einen wahren Kern Es gab nicht nur einen jahrhundertlangen kleinen Grenzkrieg zwischen den fränkischen und sächsischen Stämmen an den Grenzen, sondern dank vielfältiger Verflechtungen auch genug Grund zu der einen oder anderen Rache .... Dann waren die Franken der Ansicht, das manche Gebiete zum Frankenreich gehören, was von den dortigen Einwohnern auch unwidersprochen hingenommen wurde, solange die entsprechenden Herrscher keine Herrschaft ausüben wollten, es gab angebliche Verpflichtungen zu Tributzahlungen, für die das selbe gilt.... Daneben gabs in "Sachsen" auch schon vor KdG Christen, die genau wie die Nachbarn für oder gegen einen (fränkischen) König waren ... Jetzt muß man wissen, das nach "sächsischem" Gefühl eine Rache nur dann gut ist, wenn sie serviert wird wie eine gute "Thüringer Rotwurst", eiskalt und gut abgehangen. Auf deutsch, vor 10 Jahren hat Franke Karl meinen Onkel Heinrich ganz gefährlich übern Tisch gezogen o.ä. Nun ist es an der Zeit zur Rache ... Also raube ich dem Gefolgsmann/Liten vom Karl mal eben seine Rinder und Schafe ... Das ist jetzt für ein Reich wie das der Franken ein "kriegerischer Akt" , für die Sachsen ein ganz normaler Fall von Entschädigung... Es kommt zum Einsatz "staatlicher Truppen", ein Sachse wird getötet. Damit ist die Blutrache mit dem fränkischen Grafen perfekt, passiert das auf heimischem Boden, bedeutet das Krieg usw..., irgendwann einigen sich Graf und Thing, alles wieder schön, bis zum nächsten mal ... Hat jetzt erstemal nix mit christlicher Nächstenliebe aber viel mit "sachsenstolz" zu tun. Ob der "Sachse" jetzt anschließend zur Beichte geht oder Wode /Sahsnoth/Donar das geklaute Vieh opfert. Tja und dann kommt ein junger Fränkischer König und trampelt bei seinem Überfall nem sächsischen Hochadligen voll auf den Schlips... Und er will endlich Frieden für die seinen, auch wenns Grabesruhe ist ... Und wegen der Rache ("thüringer Blutwurst" ) gibt das dann immer wieder "Aufstände", bis irgendwann dann beschlossen wird, der Krieg ist vorbei, die hohen Herren tun sich nichts mehr. Die Franken bleiben in Franken, und die Sachsen in Sachsen. 1076 ändert das ein nun deutscher König (Franke/Schwabe) und hat prompt wieder nen Aufstand an der Backe. Vorher die fränkisch -sächsischen Könige haben die Leute ja machen lassen. Nun, über die Eskapaden eines schwäbischen Ministerialengeschlechts und den Irrtum mit einem österreichischen Kunstmaler reden wir denn besser nicht mehr, das ist späte Neuzeit, aber man kann wohl behaupten, das "die Sachsen" im großen und ganzen heute mit ihrer Stellung im ostfränkischen Reich ganz zufrieden sind. Und das , obwohl etliche mit ihren Landsleuten an der Spitze dieser europäischen Region nicht immer konform gehen.