Steigeisen im Frühmittelalter

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user6023

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So langsam sind wir ja wieder im matschigen Teil des Jahres angelangt und in den Wendeschuhen wirds rutschig. Gummisohlen fallen komplett raus, für genagelte Sohlen fehlen die Belege also bleiben die Steigeisen übrig. Da geben Birka und Haithabu doch einige Funde her. Bei einfachen Verhältnissen reicht mir bisher vorsichtigeres Gehen aber im Schnee oder Matsch stell ich mir die Steigeisen ganz angenehm vor. Die Befestigung mit Leder lässt sich auch Belegen, jedoch sind keine komplett erhaltenen Befestigungen vorhanden. Da bleibt nur die Ableitungen von neueren Steigeisen und try&error. Meine Typ B/Haithabu Typ 1 Steigeisen hab ich probehalber mal in Leder gepackt um sie auszuprobieren. IMG-20201014-WA0000.jpgIMG-20201014-WA0001.jpg Quelle: Eigene Fotos Auf der Innenseite ist ne Dopplung über dem Steigeisen um Druckstellen und Reibung zu vermeiden. Zusätzlich lässt sich das Eisen so gut mit Nähten fixieren. Spannend wird ob die Schnürung über dem Spann ausreicht oder ob ich einen Knöchelriemen ergänzen muss. Habt ihr Erfahrungen mit Steigeisen oder fallen euch Arbeiten zu dem Thema ein? Die Arbeit auf Project Forlog ist mir bekannt und war die Grundlage es mal selbst zu versuchen. Wenn ich mir nachher kein Bein brech oder Löcher in den Fuß stanz werd ich die Testerfahrungen ergänzen :)
 

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Sehr schöne Arbeit, mir fallen jetzt keine Funde dazu ein aber nur als "Gleit"schutz wären kürzere Spitzen max. 1,5cm sinnvoll oder. Vieleicht trug man die Kralle mehr unter dem Mittelfuß so wie ich es einer anderen Nachfertigung geshen habe und somit hälz sie dann besser ohne zusätzlichen Riemen Einmal damit durch den Wald und du hast nett Laub und kleine Äste darunter
 
@Wolfram von der Oerz Danke und du hast recht, mit den Dingern ist man nen 1a Müllsammler. IMG-20201014-WA0014.jpg Der Test war erfolgreich bis der Regen zu stark wurde, an nen Regenkittel hab ich leider nicht gedacht. Die Steigeisen halten sehr gut, da wackelt garnix wenn mans richtig schnürt. Aber ohne Riemen über die Ferse oder um den Knöchel rutscht man da, je nach Fußform, bestimmt öfter mal raus. IMG-20201014-WA0011.jpgIMG-20201014-WA0017.jpgIMG-20201014-WA0016.jpg Auf dem gepflasterten Boden hats sich angefühlt als ob man Fußballschuhe trägt an denen die Hälfte der Stollen fehlt, auf Holz oder festen Feldwegen ists wahrscheinlich genauso unangenehm. Im Gras und auf dem aufgeweichten Feldweg wars aber angenehm zu tragen, egal ob man mit der Ferse oder dem Ballen zuerst auftritt. Der Halt ist super, die Dornen stecken so gut im Boden, dass man nicht wegrutscht, egal wie sehr mans versucht. Beim Vergleichstest ohne Eisen, nur mit den Ledersohlen, hab ich mich deutlich vorsichtiger bewegen müssen. Als nächstes steht mal nen längerer Test an und ich will mich noch an kleineren Eisen mit 4 Zinken versuchen die unter der Ferse getragen werden.
 

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Ich habe mal meine Bücher durchgesehen und bin da auch auf ein paar Eisgreifer gestoßen und man findet sie immer wieder durch die Jahrhunderte durch. Hier sind ein paar Beispiele aus dem Spätmittelalter und dem 17. Jahrhundert. Bild 01 Fund aus Smeerenburg, Spitzbergen, 17. Jahrhundert, Specksporn für den Walfang Bild 02 Fund Kampen, 15.Jahrhundert, Eisklampe, um ein verrutschen auf dem Eis zu verhindern. Bild 03 Fund Leiden und Trondheim, Spätmittelalter Quelle: STEPPING THROUGH TIME: Archaeological Footwear from Prehistoric Times Until 1800
 

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@Wolfram von der Oerz Danke fürs verlinken, des hab ich tatsächlich ganz vergessen. Bei der vierzinkigen Version werd ich mich auch wieder an die Funde halten und mich am Erfahrungsbericht vom Projekt entlanghangeln. @Hermann Vielen Dank, interessant wie sich die Form mit der Zeit verändert. Das Buch steht auch schon länger auf meiner Liste :)
 

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