Teller-Schüsseln aus Holz oder Ton ?

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Norbert

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Hallo ich durchforste den ganzen Tag schon das Internet und je mehr ich recherchiere desto unsicherer werde ich . Zur Darstellung : Bauer ,Brandenburg um 1250 . Wir suchen Essgeschirr möglichst authentisch für unsere Lagerbesuche . Ich habe auch massig gefunden , nur die Entscheidene frage lautet . Was soll ich nehmen ? Keramik oder Holz Ich hab hier was gefunden http://www.thorsschmiede.de/index.php?module=catalogue&action=article_single&articleID=2723 http://www.historische-schuhe.de/epages/61580448.sf/de_DE/?ObjectPath=/Shops/61580448/Products/HT-04 Ich bin der Meinung das der einfache Bauer sich keine Keramik leisten konnte , andersherum hat er sie vlielleicht auch selber getöpfert ? Mit dem Holz auch so, konnte er sich das leisten oder hat er es doch selbst gemacht ? Ihr seht ich bin verzweifelt ;( Norbert
 
Ich vermute sehr stark, dass ein einfacher Bauer ein Holzbrett hatte, wenn überhaupt, also wenn er nicht direkt vom Tisch gegessen hat. Ansonsten hatte er ziemlich sicher ein Schälchen aus Holz, denn das war überall verfügbar und leicht zu bearbeiten. Er hatte vermutlich kein Keramikgeschirr, denn den Ton hätte er kaufen müssen und das hätte er brennen müssen - gegen Gebühr. Als Hausherr hatte er wohl ein eigenes Schüsselchen, außer er war sehr arm und aß mit seiner Frau direkt aus dem Grapen. Abgesehen davon - auf Reisen (übrigens: würde ein Bauer reisen, außer wenn ihn sein Herr in die Schlacht ruft?) hatte er mit Sicherheit ein Holzschüsserl dabei - ist leichter und bricht nicht so schnell ...
 
ich meine,beides ist vertretbar,denn beides kommt in der natur vor und zwar gratis...ton zu bearbeiten ist nicht sonderlich schwer,wenn man auch nur in aufbautechnik das macht(also stück für stück) und dann im grubenbrand brennen.man braucht nicht unbedingt einen ofen dafür.und aus holz ein brett zu schnitzen,ein löffel oder mit dem messer eine schüssel,sollte auch nicht das problem gewesen sein. aus praktischer sicht empfehle ich ton,möglichst selbst gemacht,was nicht wirklich schwer ist(eigene erfahrungswerte).wenn du es nicht unbedingt im grubenbrand machen willst,einfach mal im guten bastelladen um die ecke fragen(der auch ton verkauft),ob da die möglichkeit des brennens besteht oder mal in einer töpferei nachfragen,volkshochschule...
 
du kannst die irdene ware doch auch getauscht haben;-) gibt es bei dir in der ecke keine gruppe bei der du da mal schauen könntest oder gibt es keine abhandlungen aus deiner region zu dem thema? denke das thema ton ist sehr gut belegt. schau doch mal alternativ hier: http://www.mittelalterkeramik.de/
 
Keramik und A. Besuch doch einfach einmal ein örtliches Museum. Dort gibt es sicherlich Funde, bzw. auch eine Museumsbücherei. ;)
 
Armer Bauer oder reicher Bauer? Im 13. Jahrhundert hat sich in der Schicht der Bauern eine Umwälzung ergeben. Herbeigeführt durch das langsame Zerfallen des Frohndienstes im ausgehenden 12. Jahrhundert. Im 13. Jahrhundert gab es Bauern, die eine gewisse Stellung mit dem nötigen Kleingeld hatten. Diese konnten sich sicherlich auch Geschirr aus hochwertigerem Material leisten. Bei den ärmeren Vertretern ist bis in die Neuzeit aus einem Topf oder einer Schüssel gegessen worden. Ansonsten würde ich es wie Lena halten, mit einer Holzschüssel machst Du nichts verkehrt.
 
Hallo man kann das ja noch ein wenig weiter denken. - Reisegeschirr war vermutlich bevorzugt aus Holz (leichter und bricht nicht so schnell) - Einwand: Ein Bauer brauchte Reisegeschirr so dringend wie ein Fisch das berühmte Fahrrad 8| - ... Wir haben bei uns fast komplett auf Steingut gewechselt. Es lässt sich viel besser reinigen und man kann es auch im Winter in einer geschlossenen Kiste lagern, ohne dass es "Fell" bekommt (hatten wir in der Vergangenheit leider mehrfach)
 
Wir haben bei uns fast komplett auf Steingut gewechselt. Es lässt sich viel besser reinigen und man kann es auch im Winter in einer geschlossenen Kiste lagern, ohne dass es "Fell" bekommt (hatten wir in der Vergangenheit leider mehrfach)
8| Es hat Schimmel angesetzt?? Wie habt Ihr das geschafft? Dann war aber noch reichlich Flüssigkeit dran...Das Problem hatte ich bei unglasierter Keramik nie, allerdings verstaue ich die Sachen auch nicht über den Winter, vielleicht braucht es einfach nur länger Luft damit alles Feuchte aus den Poren weg ist. Bei einer Bauerndarstellung würde ich auch Holz nehmen, aus den schon genannten Gründen. (Und wenn Keramik, dann das schon genannte www.mittelalterkeramik.de das ist wirklich zu empfehlen).
 
Wie Lena schon erwähnte, es wurde auch vom Tisch gegessen. In einem Freilichtmuseum (Spreewald?) waren bei einem Tisch an den einzelnen Plätzen Kuhlen ausgearbeitet, der Teller sozusagen im Tisch integriert. Ist natürlich für den Abwasch nicht gerade ideal.
 
Zitat"Ist natürlich für den Abwasch nicht gerade ideal." Dann muss nur noch die autentische Methode zu essen anwenden: Essen bis der Tisch sauber ist und dann noch mit Brot sauber wischen
 
Hallo Norbert, für eine ernsthafte Darstellung eines brandenburgischen Bauern um 1250 solltest du die Finger von der Thors Schhmiede-Keramik (weil modernes Designerzeug, also reine Fantasy) und dieser Schüssel von CP-schuhe (die Vorlage datiert aus dem 15. Jahrh.) lassen. Keramik käme eh nur zum Kochen in Frage. Ein oder zwei schöne Grapen oder evtl. auch Kugeltöpfe das wäre es schon. Gerade bei Keramik solltest du auf regionale Gegebenheiten achten. Als Essgeschirr einfache Holzschalen. Kennst du eigentlich Marca Brandenburgensis? Da Gibt es eine Fülle von sehr brauchbaren Informationen zu Kleidung, Ausstattung und Lebensumständen der landsässigen Bevölkerung in Brandenburg Anno 1250. Nachtrag: "Keramik käme eh nur zum Kochen in Frage". Die Aussage ist so nicht richtig :kopfhau Keramik kannst du auch für Krüge, Trinkgefässe und bedingt auch als Vorratsgefäß nutzen.
 
Zuletzt bearbeitet:
nur mal so am rande....ich habe mir mein zeugs alles selbst nach vorlagen(slawisch/germanisch) getöpfert und mag holz nicht mehr so gern.allerdings sind meine keramiksachen alle glasiert(was ja früher nicht so war),aber aus hygenischen und gesundheitlichen gründen gehts nun mal nicht anders
 
...allerdings sind meine keramiksachen alle glasiert(was ja früher nicht so war),aber aus hygenischen und gesundheitlichen gründen gehts nun mal nicht anders
Geht doch wohl, Johanna deutet es weiter oben ja auch schon an. Es ist nur verboten unglasierte Keramik zu gebrauchen, wenn du z.B. Getränke oder Essen verkaufst. Für den Eigenbedarf geht das wunderbar auch unglasiert. Meine Becher und auch 99 % der Gefäße unserer Gruppe sind unglasiert und funktionieren teilweise seit Jahren wunderbar und ohne Schimmel.
 
...allerdings sind meine keramiksachen alle glasiert(was ja früher nicht so war),aber aus hygenischen und gesundheitlichen gründen gehts nun mal nicht anders
Geht doch wohl, Johanna deutet es weiter oben ja auch schon an. Es ist nur verboten unglasierte Keramik zu gebrauchen, wenn du z.B. Getränke oder Essen verkaufst. Für den Eigenbedarf geht das wunderbar auch unglasiert. Meine Becher und auch 99 % der Gefäße unserer Gruppe sind unglasiert und funktionieren teilweise seit Jahren wunderbar und ohne Schimmel.
Man sollte sie nach dem Essen auch gleich abwaschen, dann passiert da nichts. Ist mit Holz ja das Gleiche. Ich weiß, manchmal ist man faul :) Aber ich habs mir angewöhnt. @ Ragnar: schöner Link!!
 
Hallo
Wir haben bei uns fast komplett auf Steingut gewechselt. Es lässt sich viel besser reinigen und man kann es auch im Winter in einer geschlossenen Kiste lagern, ohne dass es "Fell" bekommt (hatten wir in der Vergangenheit leider mehrfach)
8| Es hat Schimmel angesetzt?? Wie habt Ihr das geschafft? Dann war aber noch reichlich Flüssigkeit dran...Das Problem hatte ich bei unglasierter Keramik nie, allerdings verstaue ich die Sachen auch nicht über den Winter, vielleicht braucht es einfach nur länger Luft damit alles Feuchte aus den Poren weg ist. ...
Es war das Holz, was anfing zu schimmeln. Ist zwar nichts, was man mit Wasserstoffsuperoxid nicht in den Griff bekommt, aber schön ist trotzdem was anderes. An Keramik verwenden wir sowohl glasierte, als auch unglasierte Teile. Da ich ne fleischfressende Pflanze bin, gibts auch öfter mal was gegrilltes und das esse ich dann von einem Holzbrett (selbstgemacht aus einem Stück vom Feuerholz) oder auch direkt vom Tisch (der ist aber völlig unauthentisch, aus gesägten Brettern)
 

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