"Transportmittel" eines Krämers?

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Pit der Schreiber

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Hallo, falls das Thema schon vorkam,bitte entsprechend verschieben. Da ich an der Darstellung eines münsteraner Krämer Ende 12./Beginn 13.Jahrhundert (konkret:ca. 1170 - 1210/1220) arbeite stellt sich mir eine Frage: Wie bekomme ich als Tagesbesucher (meistens,da ich keinen Wagen habe) meine Sachen transportiert,also evtl. Rechentuch,-pfennige,Cappa,Löffel usw.? Alles in der Pilgertasche und/oder Beuteln am Gürtel verstauen ist nicht so das Wahre ("Gebimsel " am Gürtel),eine Kiepe wäre eigentlich erste Wahl aber für einen Krämer/sgehilfen? Ich weiss dass zeitlich und regional unterschiedlich im HoMi Kaufleuten sogar das Tragen von Kiepen untersagt war um sie nicht mit Hausierern ("Hökern") zu verwechseln. Was meint ihr? Gruss, Peter
 
Sack statt Beutel. ;) Würde ich machen wenn ich: kein Fuhrwerk hätte. keine Truhe schleppen möchte. keinen festen Lagerplatz hätte. der Esel zu bockig, das Pferd zu edel, der Ochse zu teuer wäre.
 
Ggf. ein kleiner 2 tlg Sack über die Schulter getragen. Ginge das, oder auch verboten ?
 
Die Krämer hatten viele Säcke. Da war das Geld drin... Also im Ernst @Pit der Schreiber habe mal Mut zur Lücke. Ich habe wie alle anderen auch keine handfesten Belege, noch nicht mal nicht handfeste, und wenn die hier im Forum keiner hat dann hat sie auch kein anderer Mittelalterdarsteller. Das heißt Du hast einigen Freiraum... Meine erste Wahl wäre ein "Einrad-Dreiseiten-Kipper", aber mit Holzspeichenrad und auch sonst aus Holz, wie seinerzeit auf Onkel Erwins Bauernhof, nicht so ein Aluding mit Gummirad zum Selberzammenschrauben von OPI, äh OBI... :D Da paßt doch alles drauf und es ist auch ambientig, fürn Markt allemal. Frage ist der Transport von dem Trumm zum Markt.
 
Ihr habt ja Recht,ich sollte mich nicht zum "A-Papst de luxe" entwickeln. Ausserdem wird damals auch oft die Variante gewählt worden sein,die persönlich am meisten zusagte.
 
Ab wann sind denn Leiterwagen nachgewiesen? Auf ebay werden öfters alte Leiterwagen in unterschiedlichen Abmessungen teilweise für kleines Geld angeboten. Manche Restaurierungsbedürftig, andere gut in Schuss.
 
Offenbar gab es schon zu Zeiten des Konstanter Konzils Kreativität, denn Buchmalereien zeigen einen Backofen (!) für Fladen auf einem 2-rädrigen Karren, der von einem Menschen gezogen wurde. Der expetimentelle Nachbau (dazu gibt es eine TV-Doku) funktionierte und konnte von einer Person bewegt werden. Das Gefährt war ziemlich breit und hatte große Speichenräder! Willst Du Dir so ein Wägelchen nicht nachbauen - beherzige den Rat von Wilfried. Eine gute Kiepe ist m.E. aber allemal kultivierter als einen schnöden Sack. Den verbinde ich eher mit Dieben, die Beute wegschleppen.. ;)
 
Ich denke dass eine Kiepe die einzig sinnolle Variante ist, wenn man ausschliesslich auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen ist. Ein Holzkarren, oder Wagen ist da schlichtweg nicht praktikabel. Ich würde mich zum "Thema Transportmittel" voll und ganz auf die Recherche in diese Richtung konzentrieren.
 
Wie bekomme ich als Tagesbesucher (meistens,da ich keinen Wagen habe) meine Sachen transportiert,also evtl. Rechentuch,-pfennige,Cappa,Löffel usw.?
Da hätte ich gleich richtig lesen können... :kopfhau Also wenn ich Dich richtig verstanden habe reist Du schon in Klamotte mit den Öffentlichen an und willst dann o.a. persönliche Dinge irgendwo verstauen... ... aber keine Waren mitführen weil Du ja kein Hausierer bist oder Wikingermarkthändler mit feinen Tonwaren, Schmuck sowie Gläsern (nutzbar auch für Merowinger- und Karolingerdarstellung). :D
 
Also wenn ich Dich richtig verstanden habe reist Du schon in Klamotte mit den Öffentlichen an und willst dann o.a. persönliche Dinge irgendwo verstauen... ... aber keine Waren mitführen weil Du ja kein Hausierer bist
Richti,da ich - zumindest wenn ich nicht mal bei einer befreundeten Gruppe gastlagern kann - mit dem ÖPNV unterwegs sein werde und das "in Klamotte" spielen für mich zwei Gedanken eine Rolle. 1. Ich stelle einen münsteraner Krämer oder -sgehilfen (Zeitraum zwischen 1170 und 1210/20) dar,der nicht zwingend Ware dabeihat weil er entweder einkaufen möchte oder die Ware in der Unterkunft (oder dem "Kaufhaus") lagert. 2. Ich wollte keinen eigentlichen Handelsstand darstellen,sondern längerfristig angedacht eine Art Display erstellen mit dem ich präsentieren kann,womit "ich" handelte,wie die Handelswege verliefen usw. Eine Kiepe könnte ich auf einer V A schnell umdrehen,ein oder zwei Bretter drauflegen und das Ganze so in einen "Stand" umwandeln.
 
bleibt noch der Hinweis zu Gepflogenheiten der Gegenwart: nimm Deine Reisegewerbekarte mit! :)
 
Überleg mal wie es angefangen haben könnte? Du wolltest was tauschen oder ggfs. verkaufen, dann hast Du es mit den Händen dahingebracht. War es schwierig alles mit zwei Händen festzuhalten, wirst Du eventuell ein Tuch oder einen Eimer oder einen Korb benutzt haben. War es zu schwer, hättest Du es mit dem Pferd oder Esel evtl. transportieren können. Da würde sich ein Packsack anbieten, dass hatte sich ja schon zu anderen Zeiten bewährt. War es zu groß oder zu wackelig um es so auf dem Pferderücken zu transportieren, hättest Du evtl. einen Karren dafür gebraucht. Irgendwo dazwischen wird Du Dich wiederfinden. Aber das sind nur meine schmalen Gedankengänge. ;)
 
Irgendwo dazwischen wird Du Dich wiederfinden. Aber das sind nur meine schmalen Gedankengänge.
Aber es sind logische Gedankengänge. Und logisch erscheint mir dass ich eine Kiepe oder Vergleichbares dabeigehabt hätte. Wenn ich als Krämer/s-gehilfe auf einem Jahrmarkt oder dergleichen unterwegs war werde ich nicht die gesamte Ware dabei gehabt haben sondern sie im nahen "Kaufhaus" oder meiner Unterkunft gelagert haben. Wenn ich z.B. mit Tuchen handelte werde ich eine Art "Musterbuch" der im Lager vorhandenen Stoffe dabeigehabt haben. In einer Kiepe könnte ich dann die Sachen verstaut gehabt haben,die ich wärend der Zeit auf dem Markt brauchte. (Heute auf MA-Märkten ist es nicht anders.)
 
Der expetimentelle Nachbau (dazu gibt es eine TV-Doku) funktionierte und konnte von einer Person bewegt werden. Das Gefährt war ziemlich breit und hatte große Speichenräder!
Auf diese Weise konnten die zahlreichen Menschen versorgt werden,die während des Konzils in Konstanz lebten. Wir sollten den mittelalterlichen Menschen einfach mehr Phantasie und Kreativität zutrauen.
 
Ab wann sind denn Leiterwagen nachgewiesen?
Für meine Region (Münster und Westmünsterland) gibt es schon Darstellungen aus dem 15.,frühen 16.Jahrhundert,die Leiterwagen abbilden,ob sie schon früher bekannt waren weiss ich nicht. Was Transportmöglichkeiten betrifft habe ich ein ganz praktisches "Problem",nämlich keinen PKW,ich fahre die VA`s also immer mit dem ÖPNV (sprich:Bus und Bahn) an.
 
Schon mal mit einer Kraxe geliebäugelt, alternativ ein Bauchladen? ;)
 

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