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Ach ja: Das geht schon. Die Karolinger kannten nicht nur klassische Langbögen, auch wenn das vielleicht nicht dem Klischee entspricht. Im Utrechter Psalter etwa sind nur und eindeutig Recurves abgebildet.
Natürlich geht es, es gibt ja sogar Leute, die das auf einem reitenden Pferd tun und dabei sogar treffen. Aber das erfordert Training und ist sicher alles andere als leicht. Zumal wenn man einen etwas schwereren Bogen (lies: mit höherem Zuggewicht) hat. Dass es sich um Recurve handelt, spielt dabei eine geringere Rolle; leider gibt es in der Bogenwelt eine Begriffsverwirrung um den Begriff "Recurve"; er meint einerseits ein Bogen, bei dem die Sehne die Wurfarme über eine längere Strecke als nur in eiunem Punkt berührt, weil die Wurfarme "zurückgebogen" sind; das sieht man auf dem Bild. Genauer ist das ein sogenannter Reiterbogen, eine Variante eines solchen Recurve. Dann gibt es die andere Definition; das war das was ich mit "Recurve" meinte. Ein solcher, moderner Recurve sieht so aus: https://i.pinimg.com/originals/0e/de/81/0ede8176b97530fcb69955b20cc4a1cd.jpg Dieser Bogen ist mit diversen Hilfsmitteln versehen, die das Schiessen einfacher machen.
 
[...] leider gibt es in der Bogenwelt eine Begriffsverwirrung um den Begriff "Recurve"; er meint einerseits ein Bogen, bei dem die Sehne die Wurfarme über eine längere Strecke als nur in eiunem Punkt berührt, weil die Wurfarme "zurückgebogen" sind; das sieht man auf dem Bild. Genauer ist das ein sogenannter Reiterbogen, eine Variante eines solchen Recurve. Dann gibt es die andere Definition; das war das was ich mit "Recurve" meinte. Ein solcher, moderner Recurve sieht so aus:
Sorry, nachdem ich mich ausschließlich im historischen Bereich bewege, kam mir die moderne Version gar nicht in den Sinn.
 
Sorry, nachdem ich mich ausschließlich im historischen Bereich bewege, kam mir die moderne Version gar nicht in den Sinn.
Voll verständlich. Das lustige ist: der abgeblidete Recurve würde in modernen Wettbewerben vermutlich als Barebow (Blankbogen) laufen; das kann aber variieren, je nachdem nach welchen Regeln der Wettkampf läuft.
 
@Panzerreiter, @vibackup & @Fifill - Es ist wirklich ein Hochgenuss, Eurem Gedankenaustausch hier zu folgen. Gerade die feinen Details der Auslegung und das sehr spezielle Fachwissen regen stark zum Nachdenken und auch zur Selbstreflektion an. @vibackup: Deine Frage "warum ist es toll, jemandem anderes mit einem wie auch immer gearteten Gegenstand Schaden zufügen zu können?" impliziert eine gewisse Grundannahme, die möglicherweise nur auf wenige Hobbyisten hier zutreffen mag. Warum finden beispielsweise Rollenspiele am Computer seit jeher so regen Zulauf? Weil der Spieler sich dort in die Rolle eines Charakters begeben kann, die in aller Regel von dessen realem Leben völlig abweicht. Im Spiel kann er/sie/es der große, starke Held sein, während der reale Job, Alltag, Familienleben möglicherweise trist und öde sind. Zudem werden in den meisten dieser Spiele Verhaltensmuster nicht nur erlaubt, sondern gefördert und belohnt, die im realen Leben völlig verpönt sind. Das Töten von Kreaturen jeder Art ist im Spiel nicht nur folgen- bzw. straflos möglich, sondern gewährt im Gegenteil sogar noch Ruhm und Erfolg, oder ist für das Spielziel sogar zwingend erforderlich. Im Spiel lässt sich all das ausleben, was im realen Leben gesellschaftlich eher wenig anerkannt ist. Dem dauernervigen Nachbarn einfach mal eins auf die Kauleiste hauen? Dem bösen Chef mal den Porsche zerkratzen? Irgendeinem Kernassi die Nase brechen? Ganz ehrlich - solche Phantasien hatte vermutlich jeder von uns schon einmal. Kann man meist aus den verschiedensten Gründen allerdings nicht in die Tat umsetzen. Da ist die Phantasiewelt ein ideales Ventil, um genau das eben doch tun zu können. Ein weiterer Aspekt ist der stetige Wettstreit, schneller, besser, stärker als andere sein zu wollen. Das sieht man bereits bei Tierkindern (der Biologe mag mir bitte meine sehr platte Verallgemeinerung nachsehen), die spielerisch ihre Stärken erkunden und versuchen, ihre Geschwister zu besiegen. Bei uns Menschen wird dieser Wettkampf schon seit frühester Kindheit gefördert, und findet sich überall im gesamten Leben ebenfalls. Nur ist der Wettkampf nicht mehr rein auf Stärke, Schnelligkeit und Intelligenz beschränkt, sondern lässt sich mit diversen 'Hilfsmitteln' beliebig ergänzen oder sogar ersetzen. Im Kindergarten wird noch einfach gerangelt. Der Stärkste gewinnt. In der Schule 'gewinnt' dann der mit den coolsten Klamotten und Gadgets innerhalb der sozialen Hierarchie, auch wenn er strunzdumm ist. Im Erwachsenenalter kann mit den richtigen Ersatz-Hilfsmitteln selbst ein völlig verblödeter Idiot Präsident einer Atommacht werden. Nun der Bogen zurück zu den 'Waffen'. Auch Waffen sind nur Hilfsmittel bzw. Ersatz für andere Defizite. Es gewinnt nicht mehr der körperlich stärkste und schnellste, sondern der mit dem besten Hilfsmittel. Es ist also ein völlig natürliches Bestreben des Einzelnen, seine persönliche (Kampf-) Kraft durch eine möglichst gute Waffe zu erhöhen. Das erklärt auch, warum bei den heutigen Darstellern die Schaukämpfe mit einem Knüppel nur in homöopathischen Dosen zu sehen sind, Schwertkämpfer hingegen überaus inflationär. Allerdings - und hier kommt mein Widerspruch zu Deiner These - geht es den meisten keineswegs darum, Ihrem Gegenüber ernsthaften Schaden zufügen zu wollen. Es ist lediglich der spielerische Wettstreit (meist nach festen Regeln, die besonders den Schaden des Gegenübers mindern oder ganz vermeiden sollen), in einer bestimmten Disziplin der beste zu sein. Die Waffe ist dabei nur zum Teil Mittel zum Zweck, diesen Wettstreit zu den eigenen Gunsten zu führen. Ein ganz anderer Punkt ist das klassische 'Männchen' - Gehabe, was sich auch wieder der Tierwelt findet. Wer hat denn die fetteste Mähne? Löwenmännchen oder das Weibchen? Oder die buntesten Schwanzfedern? Pfauenmännchen oder Weibchen? Viele menschliche Männchen putzen sich halt gerne mit Rolex am Arm, Porsche in der Garage, dickem Konto, Macht und Einfluss heraus. Ist halt so. Wer es zur Kompensation von irgendwas anderem braucht - bitte schön. Und machen wir uns mal nichts vor - 'Ritter in glänzender Rüstung und funkelndem (großen) High-End-Schwert' macht irgendwie mehr her als 'Neandertaler-Darsteller mit Lendenschurz und Hokzkeule' ;-) Langer Rede kurzer Sinn: Die Darstellung als alternative Realität mit 'erweiterten' Möglichkeiten zu den Beschränkungen des Alltags, teilweise zum Kompensieren heutzutage nicht mehr gesellschaftsfähiger Verhaltensmuster auf spielerischer (und regulierter) Ebene, aber ohne böswillige Absicht.
 
Ein weiterer Aspekt ist der stetige Wettstreit, schneller, besser, stärker als andere sein zu wollen. Das sieht man bereits bei Tierkindern (der Biologe mag mir bitte meine sehr platte Verallgemeinerung nachsehen), die spielerisch ihre Stärken erkunden und versuchen, ihre Geschwister zu besiegen.
Da gibs nix nachzusehen. Ist vollkommen korrekt und nicht platter formuliert, als die Natur im Kern nun mal ist.
Auch Waffen sind nur Hilfsmittel bzw. Ersatz für andere Defizite. Es gewinnt nicht mehr der körperlich stärkste und schnellste, sondern der mit dem besten Hilfsmittel. Es ist also ein völlig natürliches Bestreben des Einzelnen, seine persönliche (Kampf-) Kraft durch eine möglichst gute Waffe zu erhöhen.
Erinnert mich an Burg Neuhaus vor vielen Jahren, als ich noch die "Waffenkammer" moderiert hab. Da kam mal ein nicht mehr ganz junger Herr vorbei und fragte zu jedem einzelnen Teil, wie schwer das sei. Irgendwann fragte er mich "was wiegt denn die schwerste Waffe, die Sie da haben?" und ich antwortete spontan: "96 Kilogramm"
Viele menschliche Männchen putzen sich halt gerne[...] heraus. Ist halt so.
Richtig. ist halt so. Auch hier wieder verweise ich speziell die Damenwelt auf die Evolution. Wir, die Männer, sind genau so, wie Ihr, liebe Damen, uns seit Jahrmillionen haben wollt: Eitel, gefallsüchtig und irgendwo zwischen selbstbewusst und egomanisch. Wer durfte denn jahrmillionenlang die Weibchen poppen? Der Silberrücken mit den dicken Muckis der sich auf die Brust trommelt oder der intellektuelle, softe Affe, der im Abseits stand und sagte "och, nee, lasst mal, dieses ganze aggressive Zeug ist nich so meins..."? Der Paradiesvogel, der sich rausputzte und protzte auf Teufel komm raus oder der bescheidene, graue Nichttänzer im Off? Tja, das habt Ihr nun davon. Wird mindestens ein paar tausend Jahre dauern, bis Ihr das wieder aus uns raus habt - wenn Ihr das wirklich wollt und nicht nur dem aktuellen Zeitgeist folgend behauptet... Wobei ... der Biologe mal wieder: Wir haben bei unseren Verhaltensforschungen was Interessantes beobachtet: Wer poppt die meisten Hirschkühe? Der Alphahirsch mit dem tollen Geweih, gelle? Stimmt nicht! Es ist die Nummer zwei der Rangordnung, der nämlich heimlich die Damen besteigt, während Nummer Eins dauernd damit beschäftigt ist, seine ganzen Herausforderer in die Schranken zu weisen :D Im Großen und Ganzen hast Du eine sicherlich nicht unwesentliche Motivation für die Kriegerdarstellung gut auf den Punkt gebracht. Auch wenn das so natürlich kaum ein Mann zugeben würde.
 
@'Hendrik1975 und Panzerreiter: das nenne ich eine gute Zusammenfassung der Diskussion! Ich habe dem nichts hinzuzufügen. //M
 
Ich habe noch eine kleine Addition zu den bisherig genannten Szenarien, speziell betreffend dieser Frage:
Warum ist es toll, jemandem anderes mit einem wie auch immer gearteten Gegenstand Schaden zufügen zu können?
Es wurde ja schon von Hendrik passend kommentiert mit dem ganzen männlichen Gehabe, dem "Gewinnen" und das die Meisten das gar nicht mit dem Gedanken anderen Schaden zuzufügen sehen sondern als Wettstreit. Ausnahmsweise finde ich seine Beiträge zur Diskussion mal nicht nervig. ;) Daher lass ich das mal außen vor. Ich bin der Überzeugung, dass wir in dieser Welt von ständigen und zahlreichen Reizen und Eindrücken schnell abstumpfen und nichts mehr als wirklich "aufregend" wahrnehmen, bzw. bestimmte Stoffe einfach gar nicht mehr ausgeschüttet werden. Geringere Situationen als Extreme lösen kein Adrenalin mehr aus, also geht man immer weiter, höher, härter. In Vielen äußert sich das sicherlich eher im ausüben von Extremsportarten mit hohem Risiko, doch auch anderen Menschen Schaden und Schmerz zuzufügen ist eine Ausnahmesituation - Insbesondere heute, insbesondere wenn man aufgrund von gemeinsamer Absprache kaum dafür zur Rechenschaft gezogen werden kann. Es hat gerade heutzutage den Reiz des Verbotenen, des "Bösen" und Dinge die man nicht tun darf sind ( pauschalisiert ) immer aufregender als die Dinge, die man darf. Die andere Seite der Münze ist das eigene körperliche Schmerzen und Verletzungen ebenfalls eine Ausnahmesituation sind und sehr zuverlässig zumindest einen Adrenalinschub ausgeben. Der Geschmack vom Eisen im Mund, der Puls der hochgeht, etc. etc. - Ich denke die "Echtheit" dieser Sachen bietet vielen die im digitalen Sumpf versunken sind die Dosis Realität die sie nötig haben. Dazu kommen natürlich noch psychische Faktoren des Einzelnen, denn ein Mensch der emotional kaum etwas fühlt wird sich als Ausgleich starke körperliche Reize suchen oder extreme emotionale durch Interaktion mit Anderen, die allerdings selten konform mit Gesetzen und Konventionen gehen. Dazu kommt eventuelle Neugier an Dingen, die verboten sind oder die einem keine Dokumentation der Welt wirklich nahebringen kann - Wie reagiert ein Mensch wenn ich dieses oder jenes mit ihm tue? Was ist sein Gesichtsausdruck, seine Reaktion, wie fühle ich mich dabei, WAS fühle ich dabei? Wie ist es wohl wenn.... etc. etc. Zumindest was Ersteres betrifft gebe ich offen zu, dass es einer meine Antriebe war aktive Kampfsport zu betreiben und das auch im Mittelalterhobby dann so gut es ging und so hart wie möglich umzusetzen ( Was gar nicht so einfach ist, der Mangel an gleichgesinnten Verrückten ist real, vermutlich aus gutem Grund ). Wenn die kitschigste Romanze oder der krasseste Splatterhorror absolut nichts in einem auslöst ( Oder andere grausige Dinge die man heutzutage leicht findet ), bleibt einem der physische Reiz. Und da bietet sich gerade in der Mittelalterszene eben besonders eine Art an, diese zu bekommen. Psychische Krankheiten oder neurologische Besonderheiten sind verbreiteter als der gemeine Bürger denken mag, da immer noch viel Scham und Angst vor Diagnosen Arztbesuchen etc. herrscht und damit immer noch eine hohe Dunkelziffer and nicht diagnostizierten, aber trotzdem neuroatypischen oder psychisch Kranken besteht. Und diese dürften in der Mittelalterszene "heimlich und unerkannt" ein paar Möglichkeiten der "Eigenmedikation" führen. Die Bereitschaft zur Therapie oder dem Gang zum Psychiater und Psychologen ist zwar stark gestiegen und die Stigmatisierung zurückgegangen, aber weg ist das Stigma noch lange, lange nicht. Und ich für meinen Teil habe sehr, sehr viele "kaputte", psychisch kranke oder neuroatypische Personen in der "Szene" von Marktmittelalter über Larp bis Living History kennengelernt - Was aber natürlich nur anekdotische Erfahrung ist und nicht den Wert einer Statistik hat.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
@Panzerreiter - Und wer poppt die ganzen Damen im Harem? Der Pascha/Sultan/Scheich/Whatever, oder eher die Eunuchen? ;-) Ähnliche Analogie: Könige, Kaiser und Präsidenten ändern sich - Berater, Minister, Generäle bleiben. Hat bisweilen immense Vorteile, 'nur' zweiter in der Hierarchie zu sein :thumbsup:
 
@Panzerreiter - Und wer poppt die ganzen Damen im Harem? Der Pascha/Sultan/Scheich/Whatever, oder eher die Eunuchen? ;-)
Eunuchen eher nicht... ;-) BTW: auch wenn es nicht authentisch ist (und wohl auch nicht sein soll): die "Wikinger"Satire "Norsemen" ist lustiger, als ich dachte. Und: ob Absicht oder nicht, alle Darsteller sprechen Englisch mit einem unüberhörbarem norwegischen Akzent. //M
 
Falls ich bei den Eunuchen auf dem falschen Dampfer bin, bitte Aufklärung. Waren die nicht lediglich der Möglichkeit zur Chromosomen-Injektion beraubt bei erhaltener Fähigkeit zum Koitus?
 
Und ich für meinen Teil habe sehr, sehr viele "kaputte", psychisch kranke oder neuroatypische Personen in der "Szene" von Marktmittelalter über Larp bis Living History kennengelernt - Was aber natürlich nur anekdotische Erfahrung ist und nicht den Wert einer Statistik hat.
Sind wir schon zwei...
 
Psychische Krankheiten oder neurologische Besonderheiten sind verbreiteter als der gemeine Bürger denken mag, da immer noch viel Scham und Angst vor Diagnosen Arztbesuchen etc. herrscht und damit immer noch eine hohe Dunkelziffer and nicht diagnostizierten, aber trotzdem neuroatypischen oder psychisch Kranken besteht.
Und wenn man den Mut aufbringt, sich fachärztliche Hilfe zu suchen, muss man noch das Glück haben, dass der betreffende auch etwas jenseits einer (seltsamerweise immer wiederkehrenden, also 'rezidivierenden') Depression erkennen kann und bezüglich Problemverhalten nicht einfach mal lapidar raushaut: "Lassen Sie das doch einfach mal." :kopfwand
Und diese dürften in der Mittelalterszene "heimlich und unerkannt" ein paar Möglichkeiten der "Eigenmedikation" führen.
Was m.E. - sofern dabei nicht schwerwiegende, dauerhafte Schäden entstehen - definitiv in den Bereich "Skill zur Selbstregulation" und nicht unter "Problemverhalten" fällt. :thumbup:
 
Falls ich bei den Eunuchen auf dem falschen Dampfer bin, bitte Aufklärung. Waren die nicht lediglich der Möglichkeit zur Chromosomen-Injektion beraubt bei erhaltener Fähigkeit zum Koitus?
...Soweit richtig - ABER - bedenke, Heirat diente zur Festigung von Bündnissen und nicht, weil die Damen so hübsch waren...
 
Bei den Hauptfrauen wird das sicherlich zutreffend gewesen sein. Die anderen wurden dann wohl eher nach alternativen Kriterien ausgesucht :D
 
Ich mach Wiki, weil ich vor meiner Entscheidung mit vielen Wikis gesprochen habe. Es gibt so viel aufbereitetes Material (lockte mich als Anfänger). Man hatte das Gefühl, man müsste nur 1 Buch durchblättern und ein paar internet how to Videos schauen und man ist dabei! Die Community ist riesig und mir war eine Darstellung wichtig, die den Anschein hat, weniger institutionalisiert zu sein. Viele Darstellungen des Hochmittelalters wirkten auf mich als Anfänger unfrei und behördlich verpresst und kompliziert - fast so wie heute. Und ich wollte dazu einen möglichst großen Abstand haben. Ich wollte erst Elbsachse machen aber hatte damals nicht viel dazu gefunden. Heute würde ich mich vielleicht anders entscheiden, weil ich mittlerweile weiß, wo ich suchen muss, aber ich fühle mich auch sehr wohl als Rus Wiki. Ich mag die Hose und den Kaftan und habe familiäre Verbindungen nach Russland.
 
Das hatten wir auch bei dem Thema wie perfekt Repliken sein dürfen - manchen Leuten ist es egal wie etwas aussieht solang man weiß, dass es teuer war... Also bedenke das alte arabische Sprichwort: beiß nur soviel Kuchen, wie du kauen möchtest bei deinem Wunsch, ein Eunuch zu sein ;)
 
Falls ich bei den Eunuchen auf dem falschen Dampfer bin, bitte Aufklärung. Waren die nicht lediglich der Möglichkeit zur Chromosomen-Injektion beraubt bei erhaltener Fähigkeit zum Koitus?
Mit den Testikeln verschwindet das Organ, das den Hauptteil des Testosterons produziert. Damit kommt eine Feminisierung der Person. Chirurgisch kastrieren wird, zumindest in Schweden nur bei Krebs gemacht, aber man kann auch mit Medikamenten Testosteron "verschwinden" (dessen Aussonderung verhindern, dessen Produktion bremsen oder dessen Rezeptor blockieren) lassen; das wird ua bei Krebs, aber auch gelegentlich bei Sexualstraftätern angewendet; dabei verringert sich die sexuelle Aktivität, was das Rückfallrisiko deutlich verringert. Und diesen Effekt des Testosteronmangels kannten schon die Sultane; und er wird heute noch angewendet, um männliche Nutz- und Haustiere leichter hantierbar zu machen.
 
Stimmt ja... 'können' und 'können wollen...' Okay, überzeugt :D
 
Ok, wenn ihr hier alle Bewohner des Nordens von 700 bis 1100 und offenbar auch die Bewohner der Gegend um Kiew als "Wiki" oder "Wikinger" bezeichnet: wie nennt ihr dann
  • die echten Wikinger, also die Westnordmänner, die eben diese gemischten Handels- und Raubzüge im Västerled unternahmen?
  • die Väringar, die ähnliches nach Osten und Süden taten, aber eben auch dauerhaft eroberten und als Söldner tätig waren?
  • das Mischvolk der Staatengründung der Rus in Kiew
  • die Bewohner des westlichen und östlichen Nordens, die keine Wikinger oder Väringar im eigentlichen Sinne waren?
Oder wird einfach alles über einen Kamm geschoren?
 

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