Winterlager einer Wikingerfahrt

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Eiswolf

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Hallo zusammen, ich hoffe, dass mir hier jemand helfen kann. Ich bin auf der Suche nach fundierten Informationen wie ein Winterlager von Wikingern auf großer Fahrt ausgesehen haben könnte. Soweit ich weiß, lagerten sie in fremden Gebiet bevorzugt auf Inseln in Flüssen, um sich gegen Angriffe gut schützen zu können. Allerdings habe ich keine Aussage gefunden, wie das Lager selbst aussah, also ob es kleinere Befestigungen gab, welchen Unterschlupf man errichtet hat, etc. Benötige die Informationen für einen historischen Roman, sollte insofern also auch einigermaßen belegbar sein. Spekulativ kann ich dann noch einiges kreativ hinzufügen - die Basis sollte aber auf Fakten beruhen. Vielen Dank schon mal für eure Unterstützung, :thumbup: Eiswolf.
 
ich hab mal irgendwo gelesen,dass sie auf ihren schiffen wohl zu zweit in ihren schlafsäcken(wohl robbenfell)geschlafen haben,um sich gegenseitig zu wärmen.aber so genau....weiss das wohl keiner.
 
Hm. Evtl. sind die Herren im Winter überhaupt nicht auf Große Fahrt gegangen? ;)
 
Die Wikinger haben mindstns 1 mal bei Paris uf ner Seineinsel überwintert...ob es dafür auch Grabungsbefunde gibt weiss ich nicht..aber am Morgen des 24.November 885 standen sie vor Paris..es wurde lange gekämpft weildie Wikinger (die eigentlich weiter seinenaufwärts wollten)von den 2 Brücken über die Seine an der Durchfahrt gehindert wurden.Es gibt einen Bericht von einem Abbo de Fleury..der sit aber ein Jahrhundert später geschrieben,der berichtet von Kämpfen bis hin in den Februar...dann wurde die Durchfahrt gewährt--und auch noch ein Danegeld von 700 Pfund Silber entrichtet. Quelle:in der Welt der Wikinger,Komet Verlag ,aus dem englischen 1998 Time Life.
 
In einem Gespräch zwischen König Olav dem Heiligen und dem Schwedenkönig Önund heisst es von Olav: "Wir haben doch ein sehr starkes Heer und gute Schiffe die Menge, und wir können sehr wohl den ganzen Winter hindurch an Bord unserer Schiffe bleiben nach der Art der alten Wikingerkönige"
 
Ja, dass die Herren aus dem Norden nicht im Winter aufgebrochen sind, das ist schon klar. Dennoch habe ich gelesen, dass ihre Fahren oft über den Winter hinweg andauerten und sie deshalb ein Winterlager aufschlagen mussten. Bekannt ist, dass sie oft im Frühjahr auszogen und im Spätjahr wiederkehrten. Was aber, wenn sie es nicht mehr schafften, aus welchen Gründen auch immer, in die Heimat zu gelangen? Wie haben die Wikinger dann überwintert? Einfache Verschläge errichtet oder Zelte erbaut? Die Langboote an Land gezogen, umgedreht und so als Teil (Dach) eines Unterschlupfs verwendet (das mal als Idee eines Architekten, allerdings sind die Teile ja recht schwer ...)? Über weitere Hinweise wäre ich dankbar. Schönen Tag noch, Eiswolf
 
Hallo die irische Stadt Waterford soll durch ein solches Winterlager entstanden sein. Link
 
Wenn ich davon ausgehe was ein "Winterlager" dem Lagernden alles zu gewährleisten hatte, nämlich: §1 Schutz vor 1. Kälte, 2. Niederschlägen (Regen und Schnee), 3. Raubtieren, 4. Feinden und §2 Möglichkeiten der Vorratshaltung (Nahrung und Ausrüstung) und §3 Möglichkeiten der Instandsetzung, dann gehe ich davon aus das das Lagern auf Flußinseln eine Ausnahme war. Die Wikinger werden Vorzugsweise eroberte Gebäude und Infrastrukkturen der unterworfenen Völker genutzt haben und wenn sie bauten, diese befestigt und in Ihrem Sinne erweitert/ergänzt haben. Provisorische Lager werden sicher nur in ausnahmen gebaut worden sein und dann auch mit Einsatz der entsprechenden Anzahl an Männern und Schiffen, und nicht nur aus dem Grund zu Überwintern. Das Lagern auf Flußinseln wird aufgrund der Besonderheiten der Insel heute kaum nachweißbar sein, denn solche Lager sind garantiert über die Jahrehunderte hinweg durch Hochwasser zerstörrt worden und aufgrund der proviesorischen Anlage selten besonders stabiel gebaut gewesen. Der Schlaue Krieger hat sich bestimmt in gesicherte Gebiete zurückgezogen und der schlaue Händler hat den Winter an für Ihn wichtigen Handelplätzen verbracht. Meiner bescheidenen Meinung nach würde ich auf Winterlager in der von dir beschriebenen Form als authentischen Bezugspunkt verzichten. Die Flußinsel als vorgeschobenen Landungspunkt bzw Sammelpunkt von mehren Schiffen vor einem Angriff halte ich für deutlich warscheinlicher. Das umdrehen von Schiffen und die Nutzung dieser als Dach halte ich aus verschieden Gründen für unwarscheinlich, der wichtigste: Das Schiff war das einzige Fortbewegungsmittel der Seefahrer und auch die einzige möglichkeit bei Gefahr sich zurück zu ziehen. Dem sicheren abgeschlachtet werden wird man sich lieber entzogen haben und die Chance genutzt haben den Naturgewalten zu entkommen mit Hilfe der Schiffe. Deshalb halte ich ein an Land ziehen für warscheinlich um das Schiff zu warten, kalfattern, etc. damit es für einen schnellen Rückzug bereit ist und ein sicher Platz auf See ist. ACHTUNG: Das ist alles spekulativ ich beziehe mich nicht auf historische Quellen, sondern versuche mich nur in die Welt der damaligen Menschen zu versetzten und es sollte jedem so wie mir bewußt sein das das der schlechteste Weg zu autenzität ist. Wer sich auf die Spekulationen einlässt sollte das bitte bedenken und mich bitte nicht als "A" Quelle zitieren oder kritisieren. Womit ich nicht Kritik abwürgen möchte sondern nur darauf hinweisen das ich mir der unsicherheit meines Standpunktes sehr bewußt bin. PS. In Russland, ich weiß leider gerade nicht mehr wo genau, gab/giebt es einige Grabungen an und in Flüßen die auch teilweise Wikingerfunde hervorbrachten. Vieleicht kann hier der ein oder andere noch einen Hinweis geben.
 
Das mit dem Longphort als Winterlager ist ein guter Hinweis, Jan. Vielen Dank. Meine Kurzrecherche im Internet zeigt, dass das wohl die Art von Winterlager ist, die mir für meinen Roman vorschwebt. Etwas modifiziert und kleiner angelegt könnte das für 3-5 Langboote eine mögliche Form gewesen sein. Jedoch habe ich noch nichts gefunden, wie sich die Wikinger dann dort eingerichtet haben. Wenn dazu noch jemand nähere Info hätte ... das wäre perfekt. Gruß, Eiswolf.
 
Ich meine auch mal etwas gelesen zu haben im Bezug auf die Wetterfahnen der Wikinger, die heute auf Einigen skandinavischen Kirchen prangen. (war aber afaik nur eine Theorie) Dass die Wikingerschiffe über den Winter in Kirchen hineingetragen wurde, weil dies die einzigen Gebäude mit genug Platz waren. (Und die Wetterfahnen solange auf die Kirchen gesteckt wurden. Das halte ich persönlich für eine vage Theorie...müsste auch nochmal schmökern wo ich das denn gelesen habe....
 
Ich glaube es stand in "Die Wikinger. Geschichte und Legende" von Magnus Magnusson...kann aber leider gerade nicht nachsehen, weil ich das Buch verliehen habe :(
 

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