Zugstärke eines Mongolischenreiterbogens

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"...ein jeder soll Bögen die der eigenen Stärke angemessen sind verwenden, lieber aber darunter. Außerdem soll darauf geachtet werden dass immer genügend Ersatzsehnen, sowie Feilen und Ahlen im Gürtel mitgeführt werden."
'der eigenen Stärke angemessen, lieber aber darunter' - wie man diese Formulierung nun deuten soll, ist mich etwas schleierhaft.
 
Bei FC kommen die Herren ja etwa zum gleichen Ergebnis wie wir. Besonders interessant finde ich die Funde und Rekonstruktionen die "Snake-Jo" da erwähnt. Laut ihm haben diese 60-80 Pfund gehabt. Es stellt sich jedoch die Frage, wie repräsentativ diese früh datierten Funde sind (gerade für die Goldene Horde bzw. das 12/13 JH) und ob es sich hierbei tatsächlich um "Kriegsbögen" handelt. Dabei gehe ich aber mal davon aus, dass diese Nachbauten wirklich akkurat sind. Man könnte bestimmt wieder Diskussionen führen, ob modernes Handwerk dem Historischen gerecht wird oder auch umgedreht bzw. ob man diese modernen Nachbauten wirklich zum Vergleich ranziehen kann, aber das wäre wohl wenig zielführend. Auf jeden Fall bewegen sich diese Zugstärken noch in einem Bereich, den ich im geschichtlichen Kontext ebenfalls für "wahrscheinlich" halte. Weiß jemand zufällig, ob es entsprechende Knochenfunde und Analysen gibt? Zu der in FC erwähnten Ausstellung: Ich habe leider nicht die Möglichkeit nach Bonn zu kommen, aber vielleicht schafft es ja jemand anderes aus dem Forum und kann über die Ausstellung berichten. Ich bin auf jeden Fall gespannt, was diese (und der entsprechende Katalog dazu) für neue Erkenntnisse bringt. Liebe Grüße
 
Zitat von »Dain II.« "...ein jeder soll Bögen die der eigenen Stärke angemessen sind verwenden, lieber aber darunter. Außerdem soll darauf geachtet werden dass immer genügend Ersatzsehnen, sowie Feilen und Ahlen im Gürtel mitgeführt werden."
'der eigenen Stärke angemessen, lieber aber darunter' - wie man diese Formulierung nun deuten soll, ist mich etwas schleierhaft.
das ist so zu verstehen das du deinen Bogen so wählen sollst das es dir keine mühe bereitet ihn über längerezeit eine hohe anzahl von Pfeilen an den Man zu bringen. Ich werd auf jeden fall die 2stunden Fahrt auf mich nehmen mal schaun wie es wird. Die Flyer etc. Klingen ja sehr intressant
 
Danke, so würde ich das auch am ehesten interpretieren. Oh, und selbstverständlich meinte ich "ist mir etwas schleierhaft." Blöd, dass man hier im Forum schon nach ein paar Stunden nicht mehr editieren darf, um Tippfehler auszubessern *grummel*.
 
*off top* Soweit ich weiß, hat Tom die Zeit zum Editieren auf 15 Min gestellt ;)
 
"Mongolische Reiterbögen hatten bis zu 75 Pfund Zuggewicht und warfen speziell für den Bogen angefertigte Pfeile ca. 220-280m weit. Vom türkischen Sultan Selim III geht die Legende, dass er 1789 einen Pfeil in Gegenwart des britischen Botschafters 889m weit geschossen haben soll." Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Reiterbogen Vllt. wenn man die in der Legende erreichten 889m auf einen Bogen umrechnet? Kommt man dann auf die 166 Pfund? ;)
 
schöne geschichte der schuß über denn bosporus. Lies sich haben bis heute wohl nicht wiederholen. Auch die knapp 300 m sind vom pferd aus als sinnlos zu bezeichnen .
 
Die knapp 300 m gehen, der Schuß über den Bosporus wird von einem französischen ? Botschafter bezeugt, manche glaubens , andere nicht. Die wissen nicht,wie der Sultan geschummelt hat. Die Physik spricht gegen diesen Schuß. Ansonsten bis 90# für die goldene Horde
 
Es ist ein Legende und mit Sicherheit übertrieben (gerade da es um "den Sultan" geht). Weiterhin sind türkisch Bögen des 18. JH oder die byztantinischen und osmanischen Modelle früher Zeit nicht gleich den Reiterbögen der Goldenen Horde (!), oder wenn wir die Epochen mal durcheinander werfen, der Hunnen, der Avaren, Magyaren, Skythen usw. ... Abgesehen davon, dass Wiki als seriöse Quelle eigentlich nur nach weiteren Abgleich dienen kann, deckt sich zumindest die Aussage über die Zugkraft mit unseren Erkenntnissen. Alles in allem ist der Beitrag auf Wikipedia (sowohl zur Legende als auch zu den Bögen selbst) für meinen Geschmack viel zu undifferenziert und schwammig formuliert. Zudem fehlen jegliche Quellenbezüge. Das bringt uns nicht weiter bzw. wir sind da meiner Meinung nach bereits weiter. Ich möchte auch noch auf diesen Link aus einem anderen Forum verweisen: http://www.mittelalter-treff.at/forumX/3/viewtopic.php?f=10&t=2455 Es gibt dort einige Stellen, die ich eher kritisch auffasse, aber man kann sich einen ganz guten Eindruck und Überblick über verschiedene Reflexbogentypen und die entsprechenden Eigenheiten verschaffen. Das Thema bis hier kurz zusammengefasst: "Moderne Schützen" benutzen in der Regel 30-50#, die bisherigen Funde und Rekonstruktionen sprechen für Reiterbögen von 60-80# bei den "historischen" Mongolen. Das Ganze ist aber relativ und kritisch zu betrachten, da viele Funde deutlich früher datiert sind (Ich zumindest habe keine Informationen über die Entwicklung der Technologie und der Physis bei den Mongolen), als auch moderne Rekonstruktionen keine 100% sicheren Ergebnisse liefern können und möchte euch an dieser Stelle nocheinmal meine Einwände in Beitrag 21 ins Gedächtnis rufen. Wie gesagt: Ich kann mir die Ausstellung leider nicht ansehen, bin aber auf den Katalog und die neuen Erkenntnisse sehr gespannt. Vielleicht werden dort auch nocheinmal die Aussgen von Snake-Jo zu den Funden in Jargalant konkretisiert und speziell Erkenntnisse über die Goldene Horde angeboten. Liebe Grüße Hermann von Eykstern
 

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