Damast stahl

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Ähnliche gedanken hab ich auch gehabt. Aber ich hab schonmal Puddeleisen (P=0,1%) mit entsprechenden C-Stahl verschweißt und auf eine gewisse Lagenzahl gebracht. Und dieses Stück konnte allen Anschein nach durchgehärtet werden... Gruß Jannis
 
Letzlich wird das halt nur der Versuch zeigen. Wir müssten dann eben immer Teststücke abzweigen und Bruchtests machen. Gruß, Timm
 
Tja..es bleibt spannend. Zum Buch: Ich will mal so sagen. Das gute Stück ist ü 40 und es mag natürlich sein das die eine oder andere Erkenntnis überholt ist. Aber trotz allem finde einige Ergebnisse schon sehr interessant. Und solange uns keine neueren Ergebnisse vorliegen, müssen wir nehmen was wir bekommen oder selber forschen :D . Und bei letzterem bin ich gespannt wie ein Flitzebogen.
 
Mal sehen ob uns da jemand weiterhelfen kann der im öffentlichen Dienst Ausgrabungen macht,werde mal versuchen Kontakt aufzunehmen,habe ja jetzt eine funktionierende Mail-Adresse von ihm. Leider hat/will mein Analytiker sowas nicht. Gruß Maik PS.jetzt bin ich Jungspund und das mit 46
 
Halo Leute, neue Erkenntnisse. Hab mich weiter mit Heinz Denig auseinandergesetzt und einiges an Literatur durchgewälzt. Ich stelle mal kurz die Ergebnisse zusammen: - Die Herstellung einer Luppe mit gleichzeitig hohem Phosphor- und Kohlenstoffgehalt ist durchaus möglich. Der Phosphorgehalt ist in erster Linie von den verwendeten Erzen abhängig. Der Kohlenstoffgehalt von der Art der Temperaturführung während des Reduktionsablaufes. - Wenn beim Verhüttungsprozess eine schmiedbare Luppe entsteht, ist der Phosphor scheinbar nicht schädlich. Nur wenn bei dem Prozess ein überkohltes Eisen/Stahl entsteht, wirkt sich der Phosphorgehalt negativ aus. Beim Aufbereiten des überkohlten Rohmaterials (Abkohlen/Frischen) findet dann die negative Erscheinung der Seigerung des Phosphors statt. - Bei der frühzeitlichen Mustererzeugung war es sowohl üblich, durch unterschiedliche Phosphorgehalte, als auch durch unterschiedliche Kohlenstoffgehalte den Kontrast zu steuern, bzw. durch eine Kombination von beidem. Bei der Mustersteuerung durch den Kohlenstoffgehalt, war die jedoch nur bei entsprechend geringer Lagenzahl möglich... - Phosphor im Eisen scheint das Einwandern von Kohlenstoff nicht zu behindern. Dennoch ist das Phänomen des Kohlenstoffaustauschs im Schweißverbundstahl für mich noch nicht ausreichend geklärt. Ich bleibe dabei, ich werde einige Proben schmieden und analysieren lassen... Hier nochmal ein Link zu einem Stück "Damaststahl", von Heinz Denig ausschließlich aus versch. Renneisen hergestellt. Einfach "Ergebnisse aus verarbeiteten Rennfeuerwerkstoffen" anklicken: http://www.heinz-denig.de/news.html Gruß Jannis
 
Da frag ich mich ehrlich gesagt, wie verlässlich dieses Werk ist....
Da teile ich Deine Skepsis; es gibt ohnehin wenig Literatur zu diesem Thema, die frei von Spekulation und Annahmen wäre. Das gilt ganz besonders für alte Bücher aus vorindustrieller Zeit. Im Bereich Metallurgie wende ich mich daher bei konkreten Fragen an Ulrich Gerfin aus dem Messerforum, der in wissenschaftlicher Hinsicht eine wirkliche Größe in Europa ist. Ähnlich kompetent, aber mit noch mehr Erfahrung in der Rennofenpraxis, ist Achim Wirtz aus Würselen, der übrigens auch ein gutes Stahlprogramm im Verkauf hat. Freundliche Grüße Jean
 
@Xerxes Kannst du dich noch erinnern an Bahnschienen aus Glasfabrik im Blauen ?, habe jetzt die Analyse. Zitat:Auf jeden fall handelt es sich bei der Schiene um einen "alten" Schlackereichen Schmiedestahl/eisen. Fast reines Eisen (Ferrit) ohne Perlit dh. ~C< 0,5%,der hohe P+S-Gehalt und der Si (Silicium/Sand) konzentriert sich -wohl- inden Schlackezeilen. Die dürften überwiegend aus FeO sein. Ferritkörner-große sehr inhomogen,z.T.normal (klein) z.T. sehr groß-Riesig. ENDE P=0,15 , S=0,15-0,28 habe aber auch mal bis 0,29 W,aber könnte vielleicht in den Schlacken sein. Ich weis jetzt nicht wie es mit dem S-Gehalt aussieht aber der P dürfte doch das sein was wier suchen ?,dann könnte man erst mal das Rennöfenfahren sich sparen. Gruß Maik
 
Jep, das könnte interessant sein. Sofern der Si gehalt nicht zu hoch ist... Aber, wenn der P wirklich hauptsächlich in der Schlacke ist, weiß ich nicht, ob es zum gewünschten Zeil führt... Wir sollten einfach versch. Sachen ausprobieren... Mein Puddel hat wie gesagt einen P-Gehalt von 0,1%. Kommt deinem also recht nahe... Hehe, hab gerade mit meinem FMA Prof geschnackt. Ich werd meine Bachelorarbeit im Bereich Mittelalterliche Metallverarbeitung/Waffenschmiedekunst schreiben :heupf1 Er persönlich hat nichts gegen eine mehr technisch orientierte Arbeit. Allerdings brauche ich natürlich eine vernünftige Fragestellung, ich kann nicht einfach nur eine darstellende Arbeit schreiben. Ich studiere ja Geschichte und nicht Technik;-) Also wird es wohl in Richtung: Wie wirken sich die Veränderungen der Metallverarbeitung von der ausgehenden Merowingerzeit bis zum ersten Kreuzzug im Bereich des heutigen Niedersachsen und Nordrhein Westphalen auf die gesellschaftliche Bedeutung des Schwertes als Prestigeobjekte aus... Oder sowas ?( Naja, jedenfalls werde ich mich also demnächst ganz offiziell mit dem Thema beschäftigen und kann so weit mehr Zeit investieren... Gruß Jannis
 
Hi Leute, hier ein paar neue Interessante Infos... Ich hab mich in letzter Zeit recht intensiv mit dem Thema auseinandergesetzt und mich mit einigen Interessanten Leuten unterhalten, die uns enorm weiterhelfen können. - Erstens hab ich meinen Mittelalterprof weiter belabert und er ist einer rein technischen Bachelorarbeit nicht mehr abgeneigt. - Dann habe ich den Mann ausfindig gemacht, der dass Raseneisenerz für den Rennofenversuch von Heinz Denig (2009) gesammelt hat. Er verhüttet selbst regelmäßig regionale Erze und hat enorme Ergebnisse vorzuweisen. Gestern war ich in seiner Schmiede und hatte eine kompakte 15Kg Luppe in der Hand. Und das war nur die Hälfte von der ursprünglich 25-30Kg schweren Luppe (aus 75Kg Raseneisenerz). Die Luppe war sehr kompakt und hatte sehr wenige Einschlüsse. Der Kohlenstoff variierte von ca. 0,0% im Kern bis zu 0,9% in den Randschichten. Der P-Gehalt lag durchschnittlich bei 1,0% :heupf1 Er will mir gerne diverse Proben für meine Bachelorarbeit zur Verfügung stellen und auch ausreichend große Stücke für versch. Schmiedeproben geben... Außerdem darf ich ihm im März 2011 bei einem größeren Rennofengang helfen... Es bleibt also spannend und wie es aussieht, wird es in nächster Zeit interessante Ergebnisse geben :D Gruß Jannis
 
Moin, das klingt wirklich hoch spannend! Braucht der noch mehr Helferlein für die Reise? Wäre die Lanzenspitze evtl. was für deine Bachelorarbeit? Gruß, Timm
 
So, wie angekündigt war ich heute bei dem Herrn Bullermann und er hat mir den Aufbau und die Durchführung seines Ofens erklärt und sich außerdem bereit erklärt, bei meinen/unseren erten Rennversuchen dabei zu sein. Seine Ausführungen unterscheiden sich an vielen Stellen von dem was man sonst so über die Verhüttung im Rennofen hört, insgesamt hört sich aber alles sehr plausibel und logisch an. Außerdem geben ihm seine Ergebnisse recht. Er hat durchschnittlich eine Ausbeute von 25% des Erzes. Außerdem hat er mir ein kleines Randstück Luppe und etwas von dem Erz das er verwendet für unsere Analysen mitgegeben. Bilder sind angehängt! Es wäre noch zu erwähnen, das die Luppe insgesamt noch wesendlich kompakter war, nur das Randstück ist etwas amorph! Hier noch nen Link zu sehr interessanten Videos! Ok, gerade gesehen. Ich kann die Videos wohl nicht direkt verlinken. Also, bei der angezeigten Seite oben links auf Projekte klicken. Dann runter scrollen und auf "Ferro Insight 1999" klicken! Ich bleib weiter drann, Gruß Jannis
 

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Moin, passend zum Thema habe ich eine Quelle aufgetan, bei der ich 'nen Batzen alten Schwarztorf bekommen kann. Also noch das richtige gute Zeug. Gruß, Timm
 
Sauber, hab mir auch gerade 70Kg Schwarztorf organisiert. Sobald der Schnee weg ist (also wohl mitte Mai :D ) wird Erz gesammelt!!! @ Timm: Den Torf am besten trocken aber draußen lagern. Der Torf sollte noch etwas Restfeuchtigkeit haben... Gruß Jannis
 
Jetzt dürfte der furztrocken sein, der lag Jahrzehnte auf einem Dachboden. Werde mich mal um das Zeug kümmern und zusehen, dass es draußen unter 'nen Unterstand kommt. Wird das Erz dann auch aus Friesoythe umzu kommen? Sag mal Bescheid wenns mit dem Sammeln losgehen soll, dann sehe ich zu, mich dafür hier loszueisen. Einige Dinge, die mir in dem netten Video aufgefallen sind: 1: recht tiefe Ofengrube von 50cm 2: kräftiger Querschnitt, unten 60cm oben 40cm 3: sehr hoher Schacht, geschätze 190cm 4: kein Rösten, nur grobes Pochen 5: relativ grobes Schichten, nur nach Schaufelmengen dosiert (1:1?) 6: kein Schlackenabstich! 7: sehr kurze Laufzeit (6h) 8: Tiegel zum Komprimieren (nette Idee ;) ) Gruß, Timm
 
Gut beobachtet, dann Mal nen paar Details, die er mir gesagt hat... - Erz nicht rösten oder trocknen, nur in Wahlnussgroße Stücke schlagen. Kein fein zerbröseltes Erz verwenden. Frisches ungetrocknetes Erz direkt vom Acker verwenden;-) - Kohle oder Torf nicht kleiner als Wahlnussgröße und nicht zu trocken. - Knietiefes Loch, auf Bodenebene fünf Düsen, auf Hüfthöhe verjüngt sich der Innendurchmesser etwas, geht dann aber bis auf Schulterhöhe wieder auf ca. 400mm auseinander! - Wandstärke ca. 100mm - Düsen 30 Grad Winkel, innen bilden die Mündungen der Düsen einen Kreis mit ca. 150mm. - Dosierung nach Gewicht, Verhältniss 1-1 - Immer abwechselnd 5-7Kg Erz und Brennstoff! - Luftzufuhr nur ganz gering (nur ein sanftes pusten), direkt im Brennraum soll es um die 1150 Grad sein... - Laufzeit kommt auf die Menge des Brennmaterials und des Erzes an. Meist so 8h bei 80Kg Erz und 80Kg Brennmaterial (er holt aus 80Kg Erz 20Kg schmiedbare Luppe). - Keine Schlackekammer und kein Schlackeabstick während des Ofenganges!!! ?( Gruß Jannis
 
Hm, man staune... Dafür ist der Aufbau super reproduzierbar! Kommst du an ausreichend Ziegel? Ich kann sonst hier bei einer Brennerei nach Fehlbränden fragen. Oder willst du für die Bachelorarbeit auf vollen Lehmaufbau setzen? Ein passendes Gebläse hätte ich, oder solls auch da historisch korrekt mit Bälgen sein? Die Düsen könnte uns ja evtl. einer der Keramik-Experten hier aus dem Forum machen?
 
Für die Bachelorarbeit werd ich keinen Ofengang durchführen. Da beschäftige ich mich eher mit der Frage Damast aus weichen und harten Lagen... Für die Düsen hab ich ne Quelle. Steine evtl. auch. Ich denke wir müssen das nicht unbedingt mit Blasebalg und aufgestampft machen. Für mich reicht es mit gebläse und Lehmsteinen... Gruß Jannis
 

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