Ist "the Northman" so gut?

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Hallo HannaChristine, nun wenn du den Trailer mal anschaust oder die Trailer die man so findet, dann ist sowohl recht ordentliche Bekleidung, Schmuckstücke, Gebäudekulissen, Waffenausrüstung und Beiwerk zu erkennen. Den Rest erledigt die umfangreiche Trickkiste die den Filmschaffenden zur verfügung steht. Jedoch kommt auch mindestens eine reitende Walküre mit golden glitzerndem Helm, Berserkerähliche Krieger mit Tierfellbehang und mindestens einen in einer Zeremonie zu sehenden gehörten Helm vor. Soweit ich das in den kurzen Ausschnitten eines Trailers erkennen konnte. Es darf davon ausgegangen werden, man hat sich redlich bemüht auch Authenzität einzubauen und kam dann nicht um die Klischeedarstellungen herum. Von diesem Film Vorlagen für die eigene historische Darstellung zu entnehmen würde ich Abstand nehmen. Dafür gibt es zu viele fundierte Vorlagen bei den Homepages verschiedener Gruppen, sowie Tipps hier im Forum und natürlich in den guten Büchern. Ein Film der zumindest in Teilen ansehnlich zu sein scheint, aber dafür lohnt es vermutlich nicht den Besuch auf einem ordentlichen Wikingermarkt oder Mittelaltermarkt zu vernachlässigen. Ohne den Film bisher gesehen zu haben, ja das kommt wohl irgendwann noch...aber Eilt nicht, it dieser ggf. gut für einen Filmabend an einem Regentag
 
Danke für deine Einschätzung. Für eine Darstellung würde ich nie einen Film als Grundlage nehmen :groehl auf die Idee kam ich nicht, aber jetzt wo du es sagst, das habe ich auch schon ein oder zwei Mal voll stolz erzählt bekommen. :help Aber für einen netten Filmabend ist es doch schön, wenn der Film authentische Elemente enthält
 
Keine Einschätzung von mir, aber etwas neugierig auf das Viking Wonderland habt ihr mich jetzt doch gemacht. Evtl doch mal Trailerguck und co alleine schon wegen den :wiki4 :D
 
Cool... können wie auf Märkten dann die sich untereinander fetzenden "Vikings" und "Northman" Darsteller sehen? "Das war damals gar nicht so." "Doch, das habe ich in Northman gesehen und die werden doch wissen wie das wirklich ausgesehen hat!" "Nein Vikings hat einen geschichtlichen Hintergrund, das gab es tatsächlich!" "..." :D
 
Zumindestens wurde Geld investiert um bei ordentlichen und bekannten Händlern das Bling-Bling einzukaufen. Natürlich gibt es da Diskussionswürdiges, aber ganz ehrlich: welcher ernsthafte Darsteller orientiert sich in seiner Ausstattung an solchen Filmen? Und wer sich an Vikings oder auch jetzt the Northman orientiert, hat im Rückschluss an einer enrsthaften Darstellung kein Interesse. Deshalb verstehe ich die Aufregung nicht so ganz. Marled
 
Guten Morgen, Ich denke schon das man über die Ausstattung von Filmen und Spielen wenigstens eine bessere Sichweise erzeugen kann weil viele über solche Medien an das Thema heran geführt werden. Sicherlich verhindert das keine "Wolpertinger" aber man muss dann nicht alles Wegschmeißen wenn man es ernsthafter betreiben möchte.
 
Sind wir mal ehrlich- wie stiefelt denn der typische Markt- "Wikinger" über das Gelände? Fangen wir mal oben an: Iro oder Glatze, manchmal sogar aufgemalte oder echt tätowierte Ornamente auf dem Schädel. Vollbart mit Bartperlen. Tunika mit möglichst vielen Borten, Besätzen oder mit Orknähten "verziert". Wolldecke mit riesiger Rundfibel geschlossen, darüber das Fell vom Polyestertier oder die Fuchsstola von der Oma. Gürtel mit vielen Taschen behängt, Schwert, Messer, Sax hinten quer, Axt. Egal welche Epoche, welche Herkunft, Hauptsache viel davon. Pluderhose MIT Beinröhren, oft schlecht sitzende ebenfalls mit Fibeln geschlossene Wadenwickel. Schuhe was gerade so im Schrank steht, manchmal sogar Modell "Ragnarök" von CP, vereinzelt sogar welche von Andy Helfert. Frauen ähnlich ausstaffiert. Schürze ist ein Muss, egal ob Birka, Haithabu, Gotland usw. Möglichst große Ovalfibeln und ganz viele bunte Glasperlenketten. Da auch wieder egal woher, muss nur bunt sein. Natürlich dürfen die Borten, Besätze, Orknähte und ein ebenfalls voll gepackter Gürtel nicht fehlen. Fell, ganz viel Fell nicht zu vergessen. Wo haben wir das alles schon mal gesehen? Vikings, Uthred- Verfilmung, GoT, "Die Reiter von Rohan" aus Herr der Ringe, 13. Krieger usw. Sieht teilweise richtig gut aus, steckt oft viel Arbeit drin, doch frage ich mich oft ob es irgendwo eine Gußform gibt aus der die raus fallen. Da ist tlw sehr viel Potential für den letzten Schubs hin zu belegorientierter Darstellung, doch denke ich es muss von den Leuten selbst kommen. Die meisten wollen einfach nur gut aussehen und für ein Wochenende Spaß haben. Ganz ohne historische Akkuratesse. Ungefragt etwas aufschwatzen wollen ist Kontraproduktiv. Dann lieber mit gutem Beispiel voran gehen und zeigen was geht.
 
Guten Morgen, Ich denke schon das man über die Ausstattung von Filmen und Spielen wenigstens eine bessere Sichweise erzeugen kann weil viele über solche Medien an das Thema heran geführt werden. Sicherlich verhindert das keine "Wolpertinger" aber man muss dann nicht alles Wegschmeißen wenn man es ernsthafter betreiben möchte.
Die Filmemacher haben KEINEN Bildungsauftrag. Sie haben den Auftrag, mit dem Film Geld einzuspielen. Auch der Marktwolpertinger hat keinen Bildungsauftrag, selbst du und ich nicht. Wenn wir uns bemühen, Geschichtliches möglichst korrekt zu vermitteln, dann weil wir das so wollen und nicht müssen. Die eigene Motivation ist die treibende Kraft hinter einer korrekten Darstellung. Marled
 
Der Regisseur hat ja schonmal einen Film in historischen Setting gemacht: The VVitch. Die Ausstattung da war groß-ar-tig! Und die Handlung war es auch - aber vor allem für Kenner des Hexenglaubens des 17. Jahrhunderts. Weil in diesem Film diese Vorstellungen unkommentiert als Fim-Realität gezeigt wurden. Das Ergebnis war natürlich für ein breiteres Publikum etwas schwer verständlich, begegnete dem Glauben des 17. Jahrhunderts aber ehrlich auf Augenhöhe. Und war damit ein tatsächlicher historischer Fantasy-Film. Ich vermute (!), dass das bei The Northman genauso ist - nur mit einer Saga. Es wird unkommentiert und auf Augenhöhe eine Saga filmisch so erzählt, wie sie historisch erzählt würde. Mit dem Blick der Zeit, mit der Ausstattung der Zeit, aber Saga-typisch überdramatisch, überheroisch und überinszeniert. Weil genau dieser Erzähltypos im modernen Actionfilm aber eigentlich schon Usus ist, wird der eigentlich coole Ansatz aber wahrscheinlich schlicht nicht wahrgenommen und als "Wikinger-Action, gefühlt schon hundertmal gesehen" laufen. So wie der Umstand, dass bei 300 die Überzeichnung eigentlich daher kommt (und im Film erklärt wird), dass die Geschichte im Vorfeld einer Schlacht erzählt wird - das aber (leider) keinen Einfluss auf die Rezeption hat.
 

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