Solveig
Well-known member
Wovon haben sich die Wikinger ernährt? Äpfel: Zur Zeit der Wikinger war das rauhe Skandinavien noch etwas milder und so konnten damals bereits Äpfel dort kultiviert werden. In Oseberg wurden zum Beispiel Holzäpfel gefunden. Algen: In manchen Gegenden werden Algen ja heute noch als Delikatesse gehandelt. Damals waren sie eine ganz normale Speise. Bier: Bier wurde hauptsächlich aus Gerste, manchmal aus Hafer gebraut. Hopfen musste importiert werden und wurde daher selten verwendet, eher wurden Wegewartenwurzel und Schafgabe zum würzen eingesetzt. Da sich Bier in Fässern besser als Frischwasser hält wurde für den täglichen Gebrauch ein sehr dünnes Bier gebraut. Für festliche Anlässe gab es aber Starkbiere in verschiedenen Sorten. Die Stärke seines Bieres war etwas worauf der Gastgeber stolz sein konnte und der Höhepunkt der meisten wikingischen Feiern scheint der allgemeine Vollrausch gewesen zu sein. Oft wurde das Bier warm getrunken Birnen Bohne Brombeeren Brot Brot wurde aus Roggen und Gerstenmehl gebacken. Weizenmehl war eine Kostbarkeit die Königen und Edlen vorbehalten blieb, da Weizen ein mildes Klima benötigt und folgerichtig importiert werden musste. Das Brot war ein flach gekneteter Fladen der in langstiehligen Pfannen über dem offenen Feuer gebacken wurde. Sauerteig war den Wikingern wohl bekannt, wurde aber kaum verwendet und Hefe hat nicht genügend Treibkraft für Roggen und Gerstenmehl: es enstand ein relativ harter Fladen der am besten direkt gegessen wurde. Oft wurde dem Brot Kiefernborke beigemischt um dem Körper Vitamine zuzuführen. Denn das Brot war durch seine Konsistenz (steinhart) sehr lange haltbar und war deshalb eines der Hauptverpflegungsmittel auf den langen Schiffsreisen. Dadurch wurde dem Skorbut Vorschub geleistet, was den Zähnen der Nordleute aber nicht wirklich helfen konnte. Das Mehl wurde nämlich in steinernen Mühlen gemahlen wodurch viele Steinpartikel ins Brot kamen, welche dem Zahnschmelz sehr zusetzten. Butter Buttermilch Ein Nebenprodukt der Buttererzeugung, dass zudem den Vorteil hat haltbarer zu sein als Frischmilch und dazu verwendet wurde auch andere Speisen zu konservieren. Dill Erbsen Fisch Hauptsächlich Kabeljau, Hering und Schellfisch wurden entweder direkt verspeist nachdem sie gekocht, gebraten oder an langen Eisengabeln geröstet und gegrillt worden waren oder sie wurden getrocknet, geräuchert oder in Salzwasser eingelegt um sie haltbar zu machen. In Jorvik wurden Reste von Hecht, Brachsen, Flußbarsch, Hering, Kabeljau, Dorsch, Schellfisch, Plattfisch, Lengfisch, Makrele, Auster, Herzmuschel, Muscheln, Uferschnecke, Aal und Lachs gefunden, in Haithabu fand man Heringe, auf dem Jarlshof (Shetlandinseln) und in Dublin wurden Lengfisch, Kabeljau und Dorsch ausgegraben. Man kann also davon ausgehen, dass Fluss- und Meeresbewohner jeglicher Art gefangen wurden und auf die Tische der Wikinger kamen. Fleisch Fleisch war selten, Haustiere wurden kaum geschlachtet da sie zu wichtig als Milch-, Wolle- und Eierlieferanten waren. Reine Fleischrassen (zB Schwein) wurden zwar gezüchtet, aber aufgrund des vergleichsweise hohen Futterbedarfes dominierten andere Tiere. Zusätzlich kam gejagtes Wild auf die Tische. In Jorvik fand man daher auch Rotwild, Rind, Schwein, Hammel, Lamm und Ziege in Haithabu Schwein, Rind, Schaf und Ziege in Oseberg lediglich Rindfleisch, auf dem Jarlshof (Shetlandinseln) fanden sich Rind, Lamm, Hammel, Schwein, Wild und Walfleisch. In Dublin wurden Rind, Schwein, Lamm, Hammel und Hase gefunden. Geflügel Hühnchen, Gans, Ente, Kiebitz, Rauhfußhuhn, Waldtaube wurden bei Ausgrabungen in Jorvik gefunden. Bei den wildlebenden Tieren kann man davon ausgehen, dass sie ausschliesslich gejagt wurden, wohin gegen Huhn und Gans wahrscheinlich bereits als Haustiere gehalten wurden. Gemüse Unser Wort "Gemüse" ist aus der mittelalterlichen Zubereitung der Feldfrüchte entstanden: Sie wurden nämlich sämtlich zu Mus verkocht. Aus heutiger Sicht ist dies nicht nur unappetitlich, sondern wir wissen auch, dass durch das lange kochen die meisten Vitamine zerstört werden. Aus Funden in Jorvik wissen wir, dass dort Karotten, Pastinak, Sellerie, Spinat und Kohl verspeist wurden, in Dublin wurden zusätzlich Erbsen, Rüben und Radischen gefunden. Getreide Getreide wurde benötigt um Brot (siehe Brot) zu backen. In Jorvik und Dublin fand man die heute auch noch kultivierten Sorten Hafer, Weizen, Roggen und Gerste, in Birka fand man im Brot noch zusätzlich Spelz, Leinsamen und Erbsen. In Oseberg wurden lediglich Hafer und Weizen gefunden. Hafer Hafer wurde geschrotet und mit Salzwasser verkocht. Dieser Brei war eines der Hauptnahrungsmittel der Wikinger. Wohlhabendere konnten es sich leisten den Brei mit Kräutern zu würzen, Butter oder Sahne beizumischen oder sogar Nüsse und getrocknete Früchte unterzumengen. Wer es sich leisten konnte gab dem Brei mit etwas Honig einen süssen Geschmack. Hammel Haselnuss Im 10 Jahrhundert herrschte ein nicht ganz so rauhes Klima wie heute und daher war es selbst im hohen Norden möhlich die Haselnuss zu kultivieren. Himbeeren Honig Zur Herstellung von Met wurden auf jeden Fall grosse Mengen Honigs gebraucht. Zum süssen von Speisen wurde er ebenfalls benutzt. Aber ob die Wikinger Bienen domestizierten ist nicht bekannt. Evtl. bedienten sie sich bei wildlebenden Waldbienen. Huhn Das Huhn war, wie die anderen Haustiere auch, eher Nutz- als Schlachttier. Es wurde hauptsächlich wegen seiner Eier gehalten. Joghurt Der "Skyr" ist kein wirklicher Joghurt, sondern gesalzene Dickmilch. Johannisbeeren Käse Knoblauch Knoblauch wurde nicht angebaut, sonder musste wildwachsend gesammelt werden. Kohl Kräuter Kräuter wurden so gesammelt wie die Natur sie gab. Die Wikinger wussten um die heilsame Wirkung verschiedener Kräuter und sie schätzten den Geschmack anderer. Dill, Koreander, Hopfen, Bilsenkraut wurden in Jorvik gefunden, in Oseberg Brunnenkresse, Kreuzkümmel, Senf und Meerrettisch und in Dublin Senf und Fenchel. Kresse Kümmel Lauch Linsen Löwenzahn Met Durch die Sagas gilt der Met als das Wikingergetränk schlechthin. Auch die Edda rühmt den Dichtermet. Die Vorstellung dass dir Wikinger hauptsächlich Met tranken ist jedoch falsch. Met wird aus vergorenem Honig hergestellt und Honig war nicht im überfluss vorhanden. Es kann davon ausgegangen werden, dass Met nur zu besonderen Gelegenheiten die Trinkhörner der Wikinger füllte. Milch Die Wikinger hielten Kühe, Schafe und Ziegen und verwendeten auch deren Milch. Daraus wurden hauptsächlich Käse, Butter, Buttermilch, Sahne, Sauermilch, Dickmilch und Joghurt hergestellt. Zum Joghurt ist anzumerken, dass es sich beim "Skyr" um gesalzene Dickmilch handelte. Muscheln Nüsse Nüsse wurden gesammelt und teilweise zur Verfeinerung des Haferbreis benutzt, oder auch um ein besonderes Brot zu backen verwendet. Aus Jorvik und Oseberg wissen wir, dass Haselnuss und Walnuss gegessen wurden, in Birka und Dublin fand man nur die Haselnuss Obst Auch Obst stand auf dem Speiseplan der Wikinger. Aus Jorvik sind uns Schwarzdorn, Pflaume, Apfel, Blaubeere, Schwarzbeere, Himbeere und Holunder bekannt, in Birka fand man lediglich Pflaume und Hagedorn. In Haithabu wurden Pflaume, Kirsche, Holunder, Brombeere, Himbeere und Erdbeere gefunden, in Oseberg nur Holzäpfel. In den Funden in Dublin fand man Kirschen, Brombeere, Hagedorn, Hagebutte, Apfel, Holunder und Erdbeere. Petersilie Pflaumen Pflaumen waren als Trockenobst sehr beliebt. Sie wurden in Jorvik, Birka und Haithabu in grosser Zahl gefunden. Pfeffer Pfeffer war den Wikingern wohl bekannt. Da er aber ein reines Importgut war, war er entsprechend teuer und den Wohlhabenderen vorbehalten. Pferd Auch das Pferd war ein Nutztier, das wohl nur zu grossen Festen geschlachtet wurde. Zumindest den Isländern scheint das Pferdefleisch aber sehr wichtig gewesen zu sein, denn sie handelten sich bei ihrer Christianisierung unter anderem das Recht aus weiterhin Pferdefleisch essen zu dürfen. Pilze Pilzen wurden gesammelt wie die Natur sie hergab. Dabei waren laut den Sagas auch giftige Pilze beliebt. Ihre halluzinogene Wirkung wurde ausgenutzt um sich in einen Rauschzustand zu versetzen. Die weitverbreitete Meinung die wikingischen Berserker haben sich mit Fliegenpilzen in einen Kampfesrausch versetzt muss allerdings als falsch angesehen werden. Der Fliegenpilz, und allgemein halluzinogene Pilze, verursacht einen Rausch der durch Trägheit und unklare Wahrnehmung gekennzeichnet ist. In diesem Zustand ist ein besonders effizientes Kampfverhalten ausgeschlossen. Rind Das Rind, und Fleisch allgemein, wurde fast ausschliesslich zu Festtagen als Speise zubereitet. Ansonsten waren die Arbeitstiere zu wertvoll um sie zu schlachten. Wenn ein Tier geschlachtet wurde, dann eher eine altes und schwaches - die Qualitaet dieses Rindfleisches kann nicht die beste gewesen sein. Rüben Salz Salz wurde durch das verdampfen von Meerwasser gewonnen. Da diese Methode sehr aufwendig war, war auch das Salz ein teures Lebensmittel. Eher wurde Meerwasser direkt verwendet. Sauerampfer Schaf Aus der Wolle des Schafes wurden fast sämtliche Textilien gergestellt, da der für die Herstellung von Leinen benötigte Flachs zuviel der kostbaren Ackerflächen in Anspruch genommen hätte. Daher kann davon ausgegangen werden, dass Schaffleich in ähnlicher Qualität wie Rindfleisch auf die Tische der Wikinger kam: Nämlich nur als wegen Alter oder Krankheit geschlachtetes. Schwein Das einzige Haustier der Wikinger das mit dem Ziel es zu schlachten gehalten wurde war das Schwein. Seehund Senf Wal Wal war wertvolles Strandgut. Die Technik Wale auf offener See zu harpunieren war eigentlich nur auf Island und den Faröern bekannt, in den restlichen Teilen Skandinaviens wurden hauptsächlich gestrandete Wale in die Behausungen geschafft. Wacholderbeeren