Nun muss ich mein Machwerk auch mal der Kritik aussetzen. In einer Dürer-Zeichnung von 1497 ist die Querseite einer Kastentruhe zur Hälfte zu sehen. Ich habe versucht, die Proportionen einigermaßen aufzugreifen. Die Winkel der Zinken habe ich absichtlich verändert, aber die Verteilung annähernd übernommen. Bei der Gestaltung der Längsseiten (des Sockels) bin ich wohl etwas "spät" geraten. :wacko: Eine ähnliche Schweifung findet sich dann vom frühen 16. bis ins 19. Jh. immer wieder. Mir fehlen immer noch Truhengriffe, die von Stil und Stabilität wirklich passen...
Truhenbau
- Ersteller Simonscots
- Erstellt am
blaidd ymladdwr
Member
Auf meinem letzten Mittelalterlager, habe ich jemanden kennengelernt, der selber mittelalterliche Truhen herstellt. (meist für den Privatgebrauch, aber auch zum verkaufen) Er baut sich aus bestimmten Holz eine Truhe und brennt dann mit einem Lötkolben Muster in die Holzoberfläche. Das sieht echt gut aus.
aixlibris
Well-known member
Ich habe mir mal erlaubt hervorzuheben, was mich an dieser Aussage stört ! Mittelalterliche Truhen haben keine Brandmalereien !!! Sie sind unverziert, oder wenn verziert, dann geschnitzt, vereinzelt auch bemalt,...aber eben nicht mit irgendeiner Brandmalerei verziert. Über Schönheitsideale läßt sich ja bekanntlich streiten...aber das ist definitiv, aus kunsthistorischer Sicht, so authentisch wie das Trinkhorn am Gürtel, oder in doppelter Ausführung am Wikingerhelm...
blaidd ymladdwr
Member
Du hast recht, aber dies sieht nicht nach "Brandmalerei" aus, sondern als hätte man es hinein geschnitzt.
Wilfried
Well-known member
Es gibt im Truhenbau größere Sünden ....
aixlibris
Well-known member
Das wichtigste hätte ich neben der o.g. Kritik fast vergessen.... :whistling:
von mir ein " Like it " :thumbup:
Leibo
Member
hallo brauch mal etwas hilfe. hab zwar schon geschaut aber finde nichts hilfreiches. hoffe ihr könnt mir helfen. angedacht war für unsere lagergruppe sitztruhen zu bauen, die wir an den tisch stellen können dass jeder während des marktes sein zeugs drinnen verstauen kann. sowas wie geschirr, lebensmittel usw. und nicht wieder alles aufem tisch rumliegt. :cursing: :cursing: vom zeitlichen her 1475 mitteldeutscher raum, in nem södnerhaufen. von der größe hatte ich so an ca 1200x500x300 b h t gedacht. handwerklich sind wir auch nicht grade ungeschickt und haben dass entsprechende werkzeug. bitte aber schwalbenschwanz verbindungen zu vermeiden. :S meine frage nun macht es sinn sowas zu bauen, bzw ist es realistisch. habt ihr vll bilderquellen oder vorschläge für dass aussehen
Martin von Velber
Well-known member
Schaust Du da: http://thomasguild.blogspot.de/search/label/chest L.g. M.v.V.
mondspeer
Well-known member
Toller Link, Danke. Kurze Quer-Topic-Frage: Wo bekommt Ihr die Bretter für solche Truhen her? Im Baumarkt gibt es ja nur noch Leimholz (buuh ... unauthentisch). :kopfwand
Leibo
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der link ist klasse thx. aber nun steht noch die frage im raum gibt es noch bildbeweiße in vorm von malerei? oder texten. zum thema holzbesorgen. entweder im sägewerk um die ecke. die haben !!leider!! nur weißeiche oder zum holzhändler 100m in die andere richtung. der hat schöne lärchenbretter als da und viel nadelholz für den hausbau aber durchaus brauchbar, dort kann mer auch mal 2 einzelne bretter kaufen. im bauhaus gibts aber seit ca 6 monaten auch lärchenvollholz bzw schon immer verschalungsbretter die sind zwar sägerauh und nicht das aller beste holz aber bis zu 40mm dick
oder zum holzhändler 100m in die andere richtung. der hat schöne lärchenbretter als da und viel nadelholz für den hausbau aber durchaus brauchbar, dort kann mer auch mal 2 einzelne bretter kaufen. im bauhaus gibts aber seit ca 6 monaten auch lärchenvollholz bzw schon immer verschalungsbretter die sind zwar sägerauh und nicht das aller beste holz aber bis zu 40mm dick
Wilfried
Well-known member
was ist jetzt an Weißeiche so verkehrt??
@Mondspeer Sägewerk wurde ja schon wiederholt genannt. Aber bitte erfragen, ob das Holz getrocknet wurde. Sonst müsstest du es noch lange ruhen (bzw.trocknen) lassen, oder aber mit Rissen und Verformungen rechnen. :zunge Eine weitere Möglichkeit ist der Holzgroßhandel. Die haben meist breite trockene Bretter am Lager. Kostet dann natürlich mehr. :whistling: Mit Holz-Becker ist wohl auch einer in deiner Nähe. Quelle: Holz Becker Pfungstadt
mondspeer
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Sägewerk kenne ich tatsächlich keines in meiner Nähe, aber Holz Becker wäre ja tatsächlich eine Idee. Darauf bin ich noch gar nicht gekommen. Danke.
Simonscots
Well-known member
Hallo, in einem „Söldnerhaufen“ macht eine „Sitztruhe“ wenig Sinn. Die Teile sind recht sperrig. Man sollte ja auch mal über die Transportmöglichkeiten in der dargestellten Zeit nachdenken. Ich kenne „Sitztruhen“ nur in Gebäuden und hab auch noch keine Zeitgenössische Abbildung gefunden in der eine in einem Lager rumsteht. Im Humpisquartier in Ravensburg steht eine „Kastentruhe“ Sehr schön mit Schnitzereien 15Jhd. Gruß Simon Kistenmacher 1475
Mathias
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Man sieht hier ja wirlich ganz tolle Truhen, einige stehen bestimmt auch zu Hause im Schaf- oder Wohnzimmer. Und das wäre für mich persönlich der entscheidende Punkt. Die Truhen werden im Lagergebrauch doch ganz schön beansprucht. Fürs Lager nehme ich lieber Kisten mit. Sind einfach herstzustellen (Nein kein Baumarktleimholz), robust und man kann sie natürlich leicht so bauen, dass man darauf sitzen kann. Ich hatte ja die Gelegenheit mir das Mary Rose Museum anzuschauen. Da stehen halt die original Kisten von 1545. Die sind sehr einfach gebaut, verschiedene zweckgebundene Größen, eine war auch Trapezförmig und eine mit Schwalbenschwanzverbindungen. Und- es war immer ein Schloss dran! Das waren dann auch Kisten, die tatsächlich in starkem Gebrauch waren und mobil genutzt wurden. Ich hab zwar schon paar Kisten und Truhen, aber es kommen jetzt noch zwei oder drei dabei.
Mathias
Well-known member
Leibo
Member
dass mit der eiche war ein spaß, is ein geniales holz und ich liebe die maserung. mit dem transport ist eben die sache. auf der einen seite haste recht. aber auf der anderen seite haben die truppen damals im tross alles dabei gehabt was sie besasen frau kind usw. gab auch händler schmiede und sogar tavernen die mitgereist sind um die truppen zu versorgen bzw ein geschäft mit ihnen zu machen. und irgendwo musste ja der hausrat verstaut werden und da bietet sich ne große truhe an. klar musste die transportiert werden. aber fuhrwerke sind damals schon bekannt gewesen. und da macht ne einfache truhe wo mer alles reinstopfen kann und mer vll ein bissel mehr mit machen kann. find ich auch nicht so abwegig. beste beispiel dafür finde ich die rudertruhen der wikinger die sind ja belegt.
EdgarDerSchmied
Well-known member
Hallo! der Thread ist schon etwas älter aber ich habe letztens auch mal eine Truhe gebaut und wollte keinen neuen Thread aufmachen, ich finde das praktischer wenn die alle an einem Ort sind. Meine ist eine art Mastermyr - Truhe geworden, ich finde sie ganz schön. Sie ist aus alten Kanalbolen (fichte oder kiefer oder so, stand nich dran :whistling: ), die lagen im Dachboden vom Schuppen und ich habe sie mit dem Beil auf die richtige dicke gebracht. Dann gehobelt und geschliffen (Flex u. Schwingschleifer :/ ) Die Beschläge natürlich selbst geschmiedet und mit Leinöl brüniert. dann mit leinöl eingelassen das ganze und mit trockenem Schachtelhalm übergeschliffen ( irgendwas wollte ich dann doch A machen ) seht selbst!
) seht selbst!Anhänge
AndiP
Well-known member
Schaut nach Kiefer aus. Wie hält die zusammen? Ich seh' so wenig Nägel!
