Wie passen Pfeile in den Pfeilsack

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Richard von Willensbach

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Ich mach mir schon seit geraumer Zeit gedanken über den Pfeilsack, wenn ich mir bilder eines Pfleilsackes ansehe, befindet sich ja ca. in der Mitte des Sackes ein rundes Lederstück mit Löchern durch die die Pfeile gesteckt werden! Meine Frage: Wie konnten die Pfeile durch die Löcher passen, da sie ja viele verschiedene Spitzen hatten. Mit Bodkinspitzen ok, aber es gibt ja auch breitere/größere Spitzen wie hat das funktioniert. Wurden die Pfeile mit den größeren Spitzen überhaupt in dem Sack aufbewahrt, gab es noch eine andere Form des Pfeilsackes oder wurden die Pfeile ohne montierte Spitze in den Sack gesteckt und die Spitzen erst kurz vor gebrauch auf die Schäfte aufgebracht!
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Auf Eure Antworten und Gedankengänge bin ich gespannt
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Gruß Richard
 
Der Pfeilsack ist rein militärisch. Zu der Zeit, als er auf kam, wurde beim Militär nur mit Bodkinspitzen geschossen, weil sonst kein Pfeil Rüstungen durchdringen konnte. Für einen Soldaten macht es also Sinn. Jäger zum Beispiel, die Dreiecksspitzen und anderes Zeig verwendeten, brauchten nicht so viele Pfeile, meistens nur 3 oder 4, wenn überhaupt. Die wurden entweder in den Gürtel gesteckt oder in der Bogenhand gehalten (ähnlich wie moderne Köcher, die am Bogen befestigt sind, nur dass du sie halt in der Hand hälst... weniger Komfort damals :p) Wenn du einen Nachbau überlegst, kann ich dir nur empfehlen, statt des Leders eine dünne Holzplatte zu nehmen (Sperrholz oder Spannplatte), weil es a) um einiges günstiger, b) haltbarer ist. Ich hoffe das hilft dir. MfG Merc
 
So ein Pfeilsack ist ja für den Krieg, da hast Du dann nur Bodkin drauf. Für die Jagd nimmt man keinen Pfeilsack. Was willst Du mit 24 Pfeilen bei der Jagd? Da brauchste nur 3, einen zum Vorbeischießen, einen zum Anflicken und einen zum Abfangen
 
Ich nehme mal an, dass Du den allseits bekannten Pfeil-Sack von der Marry-Rose meinst. Und damit ist die Frage doch schon fast beantwortet: Kriegsschiff --> Kriegszweck --> Kriegsspitzen. Und welche dürften das zur Zeit der MR noch gewesen sein?? Bodkins! Zum Pfeilsack nochmal als weitergehende Info: http://www.labelle.org/Argear_Bag.html
 
Wenn du einen Nachbau überlegst, kann ich dir nur empfehlen, statt des Leders eine dünne Holzplatte zu nehmen (Sperrholz oder Spannplatte), weil es a) um einiges günstiger, b) haltbarer ist.
"Bodkin" ist sicher richtig, aber bei der Holzplatte muss ich nach eigenen Experimenten widersprechen. Gehärtetes Leder hat den besten "Klemmeffekt" wenn die Pfeile im leicht schräg hängenden Sack stecken. Holz auf Holz rutsch einfach viel mehr und die Pfeile können sich je nach Tragweise aus dem Sack schieben/fallen. Mit der Lederscheibe kann ich den Sack sogar mit der Öffnung leicht schräg nach Unten unter den rechten Arm Hängen (muss bei Gelegenheit mal ein Foto machen) und die Pfeile bleiben trotzdem drin, können aber leicht gezogen werden. Mit einer Holzplatte die ggf. härter als das Schaftholz der Pfeile ist kann man auch noch unschöne Druckstellen auf dem Pfeil erzeugen. Kosten: Habe ein passendes Stück pflanzlich gegerbten Rindernackenleder (ca. 25x25 cm) bei einem Händler auf einem MA für 3 oder 4 Euro erstanden. (und das Wasser für's Härten ist ja auch nicht soooo teuer :D ) Nur so meine Erfahrung.....
 
Ich kann Friedebarth's Meinung und Erfahrung nur teilen. Leder verkratzt die Schäfte nicht so. Härten muss man nicht unbedingt. Ferner ist das stechen/stanzen der Löcher vor dem Härten empfehlenswert. :D
 
Ist ja eigentlich logisch, doch war ich immer der Meinung, daß nicht nur Bodkin-Spitzen verwendet wurden. Es gab ja auch spezielle Spitzen für Rüstungen (ich meine nicht Bodkin-Spitzen), die waren etwas dicker und ich hab mal gehört, das es auch Spitzen gab um hauptsächlich die Pferde der Gegner auszuschalten!?!? An einen Nachbau habe ich bereits gedacht und ich glaube eine Lederscheibe ist einfacher zu befestigen und flexibler, die Scheibe aus Holz, naja ich weiß nicht. Dennoch Allen herzlichen Dank, daß Ihr euch mit diesem Thema auseinandergesetzt habt Gruß
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RvW
 
Ferner ist das stechen/stanzen der Löcher vor dem Härten empfehlenswert. :D
Nach dem Härten geht es sehr gut mit Holzbohrern (15er/16er für die Pfeillöcher) und einem Akkuschrauber. Anschließend die Ränder mit feinem Sandpapier etwas entgraten. (o.k.... ....ist nicht ganz A :D aber funktioniert gut) Für die Löcher zum einnähen am Rand dann natürlich eine Lochzange. Das Bohren ist mit dem gehärteten Leder dann zwar eine riesen "Krümelei" ;( , aber wofür gibt es Staubsauger.
 
@ Richard: Dieses Projekt habe ich mir auch vorgenommen. Vielleicht und wenn Du Lust hast können wir uns ja mal zusammen tun.. Grüße TvH
 
Nach einigen Erfahrungen mit meinem Pfeilsack in diesem Sommer bin ich zu der Erkenntniss gekommen, dass der Hinweis auf einer Englischen Website, daß die Säcke im unteren Teil früher ggf. mit Stroh/Gras (gemeint sind hier wohl langhalmige, trockene Gräser von einer Wiese - nicht unser heutiger Schnitt vom Ziertrasen) ausgestopft waren, eine wirklich sinnvolle und praktikable Lösung ist. Nach meinem ersten Versuch mit Leinenlappen zur Verhinderung des Durchstechens der Spitzen (TvH: Du hattest es ja gesehen), verwende ich nun nur noch Stroh. Nach mehreren Versuchen mit verschiedenen Füllhöhen kann ich zum kompletten Ausstopfen (lose - nicht zu fest) des unteren Teils (ab Lederscheibe abwärst) raten. Alle Pfeile werden perfekt vereinzelt, wodurch auch die Federn nicht so stark gegeneinander arbeiten können. Weiterhin haben die Schäfte zusätzlichen Halt (ohne das Herausziehen zu erschweren) und sind ausserdem in einem Gewissen Maß gegen äußere Einwirkung auf dem Pfeilsack geschütz, ähnlich der heutigen Luftpolsterfolie bei Paketen. (Habe den Sack dann sogar schon mal als "Nackenrolle" zum schlafen mißbraucht.) Auch das Wiederbefüllen des Sackes wird so erleichtert, da dieser nicht mehr schlapp und somit schräg herunter hängt, sondern ein gerades einstecken der Pfeile ermöglicht. Von Zeit zu Zeit das Stroh erneuern, da dieses bei häufigem Gebrauch etwas "zerkrümelt". Viel Spaß beim ausprobieren.
 
Mach das wie du Fridebarth. Also komplett (aber lose gestopft) mit Stroh befühlt. Kann ich nur weiterempfehlen.Auch das Thema wegen der "Lockplatte" Leder ist da ganz klar besser.
 
Habe mir im unteren (offenen) Teil meines Pfeilsackes einen kleinen Trichter aus hartem Leder eingenäht wodurch der Sack, wenn die Pfeile drin stecken, immer schön gerade bleibt. Der Trichter verhindert auch dass die Pfeilespitzen unten durch den Sack stechen bzw. oben an den Federn zu tief in den Sack rutschen, wodurch dann auch die Federn nicht beschädigt werden. Grüße TvH
 
Ein User hier, kann bestimmt Tipps und Erfahrunsberichte liefern. Nixx71 Er hat einen Pfeilköcher nachgebaut und auch ständig in Gebrauch. Schreibt ihn einfach mal an.
 
Ich verstehen die Problematik ehrlich geschrieben nicht. Mein Pfeilsack aus Leinen ist seit Jahren im Gebrauch. Bisher ist noch keine Spitze durch das Leinen gegangen. Auch nicht auf Turnieren mit viel Bewegung. Bei den normalen 3 D Spitzen reicht Stroh locker. Long Needle Spitzen bekommen ein kleines Leder- oder Holzstück an die Spitze und gut ist. Oder wie oben bereits genannt, unten ein kleines Leder einlegen. Wenn ich beim Bau eines Leinenpfeilsack die Löcher für die Lederscheibe stanze bleiben ja kleine runde Lederscheiben übrig. Diese etwas kleiner geschliffen, bzw. geschnitten, eigenen sich gut als Schutz für die Spitzen der Long Needle. Und am Pfeilsack geht keine Spitze durch. ;)
 
@Merc: Es ist nicht korrekt, dass zu der Zeit nur Bodkins militärisch verwendet wurden. Es gab verschiedene Pfeile für verschiedene Zwecke, Bodkins eben zum Einsatz gegen verschiedene Rüstungen, aber es wird unter anderem vermutet, dass die am häufigsten verwendete Spitze eine Typ 16-Form mit Widerhaken hatte, auch Pferdeschinder genannt. Die sah in etwa so aus: http://ih3.redbubble.net/work.7290653.1.flat,550x550,075,f.monochrome-type-16-arrowhead.jpg @Richard von Willensbach: Die "speziellen" Spitzen gegen Rüstungen SIND die Bodkins (die sich auch wieder in verschiedene Typen gegen bestimmte Rüstungstypen aufspalten). Broadheads mit Widerhaken sind gegen Rüstungsstahl eher untauglich (aber durch Kettenhemden kriegt man sie mit einem außreichend starken Bogen trotzdem noch locker durch), jedoch extrem wirkungsvoll gegen leichtgerüstete Truppen, Pferde oder bei der Jagd.
 
Meine Frage: Wie konnten die Pfeile durch die Löcher passen, da sie ja viele verschiedene Spitzen hatten. Mit Bodkinspitzen ok, aber es gibt ja auch breitere/größere Spitzen wie hat das funktioniert. Wurden die Pfeile mit den größeren Spitzen überhaupt in dem Sack aufbewahrt, gab es noch eine andere Form des Pfeilsackes oder wurden die Pfeile ohne montierte Spitze in den Sack gesteckt und die Spitzen erst kurz vor gebrauch auf die Schäfte aufgebracht!
Andere Fragen was die o.g. Frage vielleicht beantwortet. 1. Was ist leichter auf das Schlachtfeld zu transportieren wenn man keine Kenntnisse hat, wie der Gegner gerüstet ist? Hunderte von Pfeilen mit den verschiedensten Spitzen oder Pfeile ohne Spitzen und nach passender Gelegenheit die jeweilige Spitze aufgesetzt? 2. Was ist effektiver, den Gegner in der Bewegungsfreiheit zu hindern: Ein Pfeil den man mit der Spitze wieder herausziehen kann oder einer wo die Spitze stecken bleibt? :bow 3. Warum sollte man Spitzen mit Tülle kleben? Damit diese wieder zurückgeschossen werden konnten? :shoot Bei Jagtspitzen sind die Gegebenheiten natürlich etwas anderes. :robin Nur mal so gedacht. :D
 
Andere Fragen was die o.g. Frage vielleicht beantwortet. 1. Was ist leichter auf das Schlachtfeld zu transportieren wenn man keine Kenntnisse hat, wie der Gegner gerüstet ist? Hunderte von Pfeilen mit den verschiedensten Spitzen oder Pfeile ohne Spitzen und nach passender Gelegenheit die jeweilige Spitze aufgesetzt? 2. Was ist effektiver, den Gegner in der Bewegungsfreiheit zu hindern: Ein Pfeil den man mit der Spitze wieder herausziehen kann oder einer wo die Spitze stecken bleibt? 3. Warum sollte man Spitzen mit Tülle kleben? Damit diese wieder zurückgeschossen werden konnten? Bei Jagtspitzen sind die Gegebenheiten natürlich etwas anderes. Nur mal so gedacht. :D
Gebe Dir da 100% recht. So denke ich mir das auch und meine auch auf irgendeiner Englischen Website davon gelesen zu haben, dass die Schützen in einer Tasche einzelne Spitzen dabei hatten, die (vermutlich) mit etwas Birkenpech o.ä. gefüllt waren. Vor dem Schuss die richtige Spitze für das Ziel aufstecken. Hält für einen Flug und die Spitze bleibt dann prima in der Lunge stecken oder so ähnlich. Heute wollen wir natürlich einen Pfeil mehrfach schiessen (habe schon welche die bis zu 100 Schuss hinter sich haben) und schon passt der historische Sack nicht mehr zum aktuellen Pfeil
 

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