Myeskathry
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Ich sitze zur Zeit an einem zugegebenermaßen nicht vollständig belegbaren Kleid für meine angestrebte 1180 Darstellung. Nicht vollständig belegbar bedeutet zum einen, dass ich mich zu einem wunderschönen blau-weißen Diamantwollköper habe hinreißen lassen, obwohl ich weiß, dass diese Webung Ende 12. Jh. nur sehr selten nachgewiesen ist. Zum Anderen stelle ich keinen Adel dar. Mein Mann ist Tischlermeister und das soll auch in der Darstellung so bleiben. Da ich aber für 1180 keine bessere Variante für eine Stillöffnung finden konnte als die Seitenschnürung, die auch für Bliaut-artige Kleider angenommen wird (und in nicht allzulanger Zukunft ein drittes Kind möchte), nähe ich eine solche Seitenschnürung an dem Kleid, ohne jedoch eine Rumpfverlängerung für Falten vorzunehmen. Das Kleid hat auch normale enganliegende Ärmel. Also eine "verbürgerlichte" Form des seitengeschnürten Kleides wenn man es so will. Da das Kleid so bemessen ist, dass ich die Seitenschnürung im Normalzustand sauber aneinanderschließt ist sie auf den Ersten Blick nicht unbedingt für jeden Sichtbar. Also das Unterkleid sollte nicht permanent hervorblitzen. Ich möchte jetzt auch gar nicht über all die Quellen diskutieren, die mich zu diesem Schnitt geführt haben. Und über viele andere Varianten, wie man ohne Schnürung gestillt haben könnte habe ich auch schon nachgedacht. Worauf ich hinaus will: Dieses Kleid bekommt einen kurzen Schlitz am Ausschnitt, wie es auf verschiedensten Miniaturen dieser Zeit zu sehen ist und soll mit einer kleinen Ringfibel verschlossen werden. Auf verschiedenen Miniaturen habe ich auch eine Art Verzierung um diese Ausschnitte gesehen. Ich frage mich nun aber, ob das Borten oder einfach nur andersfarbige Belege oder gar bestickte Belege sein können. Vielleicht hat von euch ja jemand mehr Wissen in diese Richtung, was 1180 (in Mitteldeutschland) üblich war? Liebe Grüße Myeskathry