Um nur mal die Frage zu beantworten: ich hab zwei kleine Bücher mit Färberezepten. Dorothea Fischer ("Naturfarben auf Wolle und Seide") empfiehlt 100% vom Färbegut. Das wären also in deinem Fall 500g. Dorit Berger ("Färben mit Pflanzen") nimmt dagegen nur 50%, das wären bei dir 250g. Und ansonsten was Wirich gesagt hat. Ich hab bei meinen allerersten Färbeversuchen auch mal Leinen gefärbt, ganz konventionell mit Alaun-Beize und Birkenblättern, für einen Besatz auf dem Kleid. Es geht schon, aber das Ergebnis ist immer nur ein ganz zarter blasser Pastellton, während du auf Wolle richtig kräftige, strahlende Farben hinkriegen kannst. Das Gelb auf dem Leinenbesatz ist aber tatsächlich auch nach zwei Jahren immer noch da, ich habe sogar das Gefühl, das Leinen ist weniger stark ausgebleicht als der Grünton des Wollstoffs. Wobei ich fast annehme, daß ich da einfach nur Glück gehabt habe. Nachdem Krapp ja fürs Mittelalter kein ganz billiger Färbestoff ist, weiß ich nicht, ob irgendjemand den tatsächlich an Leinen verschwendet hätte, wenn man auf Wolle oder noch eher Seide so viel schönere Ergebnisse erzielen kann. Falls du's trotzdem versuchen willst: probier's mal mit mehrmals Überfärben, und viel Glück!