Beinwickel...

This site may earn a commission from merchant affiliate links, including eBay, Amazon, and others.

Swordsister

Well-known member
Registriert
03. Aug. 2008
Beiträge
144
Reaktionspunkte
1
Ort
85221 Dachau
Jooo... also, ich weiß ja nicht, ob's das Thema schon gibt (hab jedenfalls mit der fixen Such-Funktion nix genaueres gefunden). Meine Frage: Für meine Wiki-'Herren'-Gaderobe für'n Kampf - sollten die Beinwickel gewebt sein - oder reicht für den Anfang auch Wickel, die ich einfach genäht habe (also aus Leinen 4m zu 9 cm... jajaja... schon klar - auch das Leinen ist gewebt - mir geht's um nähen...)... oder muss ich mich mit genähten Beinwickeln... schääämen :schock1 Swordsister :whistling:
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hiho, bitte zwischen Tracht und auch dem normalen Leben unterscheiden. Wir wissen leider recht wenig, trotz teilweise guten Fundmaterial über das eigendliche Leben und der Kleidung bei den Wikingern. Beinwickel: Hier stelle ich die provokannt Frage, warum gab es Beinwickel? Dann lässt sich schnell auch eine entsprechende Lösung finden, die ich zwar persönlich habe, aber da es ein Forum ist, sollten wir gemeinsam eine Lösung finden. Gruß Gerwynn :)
 
Sowohl gewebte, als auch genähte Wickelbänder wurden zumindest in Haithabu gefunden, die genähten Bänder waren in Tuchbindung und dann gesäumt. Nur einen Einwand gibt es, sie waren aus Wolle. Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass sie wärmen sollten, im Winter und die Hose davor schützen sollten, kaputtzugehen oder schmutzig zu werden, wenn man durch Schlamm oder Wald und Flur geht. So ein paar Bänder waren sicherlich einfacher zu waschen, als eine Hose. Müsste aber noch mal genauer gucken, da gibt es mein ich in den Funden was zu.
 
@ Swordsister: keine Anung aber ich glaube das es da früher wohl auch verschioedene Varianten gab, je nach Verfügbarkeit. Ich schäme mich für meine Billigbeinwickel die ich aus nem Leinenrest geschnitten habe (6cm breit und nicht vernäht) nicht, zumal gerwynn geschrieben hat das man nicht allzuviel darüber weiß. Aber warte mal ab was die Profis dazu sagen/schreiben. @gerwynn: Warum es Beinwickel gab weiß ich auch nicht, vielleicht war es einfach Mode. In irgendeinem Buch habe ich mal gelesen das die Beinwickel dafür da waren das die Hosen nirgends hängenblieben und kaputt gingen wenn die Wikis durchs Gestrüpp/Wald/o.ä. liefen. Vielleicht diente es auch zur Wärmeisolierung damit die kalte Luft nicht so schnell eindrang und die Beine warm blieben?
 
Zuletzt bearbeitet:
... also das 'warum gab es Beinwickel' kann ich mir (rein logisch) schon vorstellen. Das mit dem 'Säubern' war wenn (zumindest denke ich das so als mittelprächtiger Laie) dann nur ein untergeordneter Grund - ich glaube 'Sauberkeit' so wie wir sie heute verstehen, war ja sowieso nicht angesagt - wobei es dennoch praktisch war (gehen wir mal von weeenigen 'guten' Wegen aus und von gar keinen sauberen Asphalt), so blieb man sicherlich weniger in Gebüsch und Zweigen hängen... wenn man mal nicht eben auf See war... Ich vermute aber eher, das es eine Mischung war aus 'Mode-Schick' und eben der praktischen Seite, das enge Hosen an den Waden weniger stören als weite... im Kampf z.B. Ich komm ja aus der Kampf-Ecke (Kung Fu etc. ...) und habe weite Hosenbeine schon oft als ziemlich störend empfunden - auch wenig tollpatschige Zeitgenossen schaffen es regelmäßig daran selber hängen zu bleiben - mit der Waffe oder dem anderen Fuß 8| ;( Abgesehen davon ist so ein fest gewickeltes Schienbein weit weniger schmerzempfindlich als ein nicht-gewickeltes, wenn's mal einen schönen Schlag abbekommt (egal ob von der Waffe, Schild oder gegnerischen Extremität :wacko: ...) -... ... zumindest hatte ich zu meiner seeehr aktiven Kampfsportzeit irgendwann selber mal begonnen mir heimlich UNTER der Hose meine Schienbeine mit einfachen Mullbinden zu umwickeln, damit's net ganz so schmerzt, wenn das gegnerische Bein mal schneller war als das meine, oder ein böser Ellenbogen meinte meine Schienbeine beglücken zu dürfen ;( ...)... Von Wiki-Mode hatte ich damals noch überhaupt keine Ahnung. Könnte mir also gut vorstellen, das es auch als eine Art 'Soft-Beinschutz' war, der auch noch 'schicker' aussah als ein Bein in Kette... Soviel zu meiner Theorie... Swordsister
 
Zum Thema "warum" wurde ja schon einiges gesagt. Fakt ist zumindest, dass sie getragen wurden, wohl nicht immer, aber es gibt ja Funde und Abbildungen. Genähte Wadenwickel kann man getrost nehmen, es wurden ja, wie Quorthon schon gesagt hat, in Haithabu sowohl am Stück gewebte, als auch aus der Stoffbahn herausgeschnittene, ja sogar aus mehreren Stücken zusammengenähte Wickelfragmente gefunden.
 
Es gibt Wickelbänder in sehr unterschiedlicher Qualität und Ausführung, so dass man davon ausgehen kann, dass sie mehrern Zwecken gedient haben. Die sehr fein gewebten, bunten könnten auch nur reiner Zierrat sein. Daruf lassen auch Aussagen in diversen zeitgenössischen Texten schliessen. Rein von der Funktionalität her sind in einem Stück gewebte (nicht aus dem Stoff geschnittene) Bänder in einer Köperbindung zu bevorzugen. Das wird jeder schnell feststellen, der die verschiedenen Versionen mal ausprobiert. ;) Geschnittenen Bänder sind auch die Ausnahme, könnte eine Arme -Leute-Version gewsen sein (woran ich aber nicht so recht glaube) oder schlichtweg aus einer Notsituation geboren. Bei dem geschnittenen Band aus Haithabu (Fragment 29 ist zudem auch sehr schlecht erhalten) heißt es zur Verwendung als Wickelband auch nur "wahrscheinlich" (Hafenfunde , S. 24) Noch `n link: http://www.geocities.com/baldurstrand/winingas/winingas.html
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi, klasse ist ja richtig was zusammen gekommen, respekt. Modischer Aspekt ist sicherlich bei fein gewebten Bändern ein Agument. Sträucher etc. ist ein sehr gutes Agument. Die Mode der Wikingerzeit änderte sich in den ca. 300 Jahren auch. Am Anfang dominierte die fränkische Tracht noch, hier waren die weiten Hosenbeine z.B. auch zu nennen. Beinwickel gab es in der Frühgeschichte in Form von Schnüren oder (bitte nicht lachen) auch wie bei Asterix und Obelix zu sehen, einfach am Knöchel zugeschnürrt. Mein Hauptagument wären Parasieten die sich nach oben hätten krabbeln können (z.B. Zecken). Was interessant aus den Haithabubeschreibungen ist, die Körperbetonte Kleidung, die bei Frau wie auch Männern immer stärker zunahm. Datierungen um 1000 n.Chr. rum, was also gerade den Hochmittelalterlichen interessieren könnte. Dort trug Mann z.B. Beinlinge, Frauenkleidung wurden eng und somit Körperbetont. Auch Schalenfiebeln sind ca. 900-950 nicht mehr belegbar (die verzierten oder gegossenen), und ab dieser Zeit wurden diese Schalenfiebeln auch schmucklos und dienten einfach dem Zweck oder vielen ganz weg. Daher ist auch zeitlich darauf zu achten welche Epoche man darstellen möchte, viele Wikingerdarsteller müßten daher wenn sie um 1000 datiert sein möchten, kaum einen Unterschied zur Hochmittelalterkleidung haben. Auch ein Punkt was das wirtschaftliche Handeln hervorgerufen hatte, eine Modebewegung. Gruß Gerwynn :)
 
;( wie mache ich den die Dinger so fest das sie halten?? entweder die sind so locker bei mir das sie aufgehen und rutschen :schock1 oder ich mach sie zu stramm und ich kann nicht richtig laufen weil ich mir die Beine abschnüre. Liegts an der Wickeltechnik oder sind die zu kurz und man muss in mehreren Lagen wickeln? Vielleicht habe ich auch das falsche Material (Leinen) benutzt.
 
Viking, schau doch mal bißchen weiter oben, was Beate geschrieben hat:
Rein von der Funktionalität her sind in einem Stück gewebte (nicht aus dem Stoff geschnittene) Bänder in einer Köperbindung zu bevorzugen.
Soweit ich begriffen habe, ist der Grund dafür, daß die am besten sitzen, sich gut dehnen und eben nicht rutschen.
 
Hi, wickel sie bis über die Waden wo es wieder enger wird, also bis unters Knie. Dann rutschen sie auch nicht :D
 
*hihi* - war am Wochenende auf den gnadenlos ... *öhm*... 'komischen' (??? ist das der richtige Ausdruck dafür?) Algäuer Hochmoorspielen ... ... das war eine Mischung aus Schützenfest und Vereinsfeier und ein klein wenig Fantasy-Mittelalter 8|... :thumdown: ... kurzum: Muss nicht nochmal sein... Aaaaber: Eine klasse Frau habe ich da getroffen, die einen Stand hatte mit selbstgewebten Borten, Wiki-Kram - und zwar authentisch - die hatte wunderschöne selbstgenähte Sachen an, mit extrem aufwendigen Stickereien... sehr sehr schön - und wie gesagt: Würde auch einem kritischen A-Blick standhalten!!!!!!! Kurzum: Sie hat mir eine klasse Idee gegeben zum Thema Beinwickel: Pferde-Bandagen aus Wolle!!!!!!!! Die gibts auch in reiner Wolle - gestrickt - und die gibts von 3 m x 7 cm (für Ponys) bis zu 4 m x 10 cm (für Warmblüter)... zwischenlösungen wie 3,50 m x 8 cm gibts auch... ...und da kostet das Paar (aus REINER Wolle) zwischen 10 und 15 EUR!!!!!! Fragt nicht wie daaaankbar ich für so einen Tip bin!!! So. Ich bin also eine Mischung aus Pony und Warmblut - und g'frei mi nun auf meine Wadenwickel aus Wolle!!! :D :D :D Swordsister *Hufescharr!*
 
Hmm, von gestrickten oder gewirkten Wickeln würde ich dir dringend abraten, wenn du nicht nur Fantasy oder Ambiente machen willst. Strick- und Wirkwaren gab es nachweislich im FrühMi noch nicht, die Schutzfunktion bei dornigem Gestrüpp wäre auch absolut kontraproduktiv. Natürlich kannst du dazu greifen, wenn es dir nicht drauf ankommt, gewirkte Bandagen halten auch bestimmt besser am Bein, da dehnbarer, als gewebte. Aber wenn du es 'echt ' haben willst, sparst du lieber noch ein wenig und kaufst dir dann geköperte. Im übrigen wäre ich mit dem Begriff "authentisch" bei Leuten sehr vorsichtig, die für die Wikizeit ihre Klamotte aufwendig mit Stickereien verziert haben. Das sieht zwar toll aus, ist aber genauso "authentisch" wie ein wunderschön beschnitzter Steckstuhl! Marled
 
@ marled... Schon klar, was Du meinst. Ich war begeistert, da wirklich ALLES selbstgefertigt war (von den Holzschuhen der Tochter, bishin zu den Lederschuhen der Mutter, den Kleidern, Stickereien, Borten etc. ...). Man sieht einfach so viele auf den 'normalo' Mittelaltermärkten, die im Elfengewand, Elfenkostüme (ihr wisst, was ich meine) verkaufen ... insofern war ich ganz hin und weg. Abgesehen davon hat sie mir einige gute Infos zu Schildmaiden und Völvas geben können - und kurzum: War einfach eine extrem nette Person. Das mit den Wadenwickeln ist auch klar. Aber mit Geld ist zur Zeit mau, da das Kettenhemd mir böse am Konto gezehrt hat - und ich lieber zuerst auf ein paar RICHTIG gute Stiefel sparen will, bevor ich 60 od. 70 EUR für richtig gute Wadenwickel ausgeben möchte - bis dato, denke ich, werde ich mit den Pferde-Bandagen ganz gut fahren ... :whistling:... Langfristig ist schon die korrekte Darstellung einer Schildmaid mein Ziel - aber bis dahin sind's halt noch die Pferdebandagen und die Kleidung mit Maschine genäht... ;) Auch das die 'normalen' Leute damals kaum Zeit gefunden haben dürften (außer im Winter?!) zum Sticken und verzieren und es schon zweimal nicht an 'normalen' Tagen getragen haben werden... ... ich fand's einfach doll und fesch! --- :rolleyes: *winke* Swordsister
 
Original von Swordsister Aaaaber: Eine klasse Frau habe ich da getroffen, die einen Stand hatte mit selbstgewebten Borten, Wiki-Kram - und zwar authentisch - die hatte wunderschöne selbstgenähte Sachen an, mit extrem aufwendigen Stickereien... sehr sehr schön - und wie gesagt: Würde auch einem kritischen A-Blick standhalten!!!!!!!
Hmmm... was ich hier lese, macht mich skeptisch: aufwendige Stickereien bei den Wikingern? Holzschuhe für ihre Tochter? Und dann empfiehlt sie gestrickte Bandagen als Beinwickel? Ich glaube ich will garnicht mehr wissen, wie die Borten aussahen. 8|
 
Um da noch mal ein paar wenige Infos zur Aufklärung zu geben (es könnte ja dazu beitragen Mißstimmungen gleich vorab zu verhindern ;) ) - Nicht alles was handgemacht ist ist auch authentisch (auch wenn es eine tolle Sache ist seine Ausrüstung von Hand zu machen....) - Holzschuhe zB. sind für Wikinger nicht belegt - Zumindest ich habe keine Idee, was mit Schildmaid eigentlich gemeint sein soll?!?! Vermutung: weit spekulativer als die Frage, ob Frauen nun Hosen getragen haben oder nicht -> eine solche Darstellung kann per Definition nicht authentisch sein Damit will ich nichts kaputtreden - ich möchte nur zum gegenseitigen Verständnis beitragen und die Begriffe etwas genauer benennen... 'Laber-modus aus* :rolleyes:
 
http://de.wikipedia.org/wiki/Schildmaid ... ... mein Schildmaidlink. ...jaja... is scho klar. Kenn Euch ja mittlerweile... :whistling: ... die Borten übrigends könnten nicht mehr A sein - haben sie auch vorort gewebt (2 Brettchenwebstühle waren auch da... und es wurde fleißig gearbeitet... ;)) Wenn Ihr so weitermacht geh' ich gleich mir ein Prinzessinnenkleid nähen!!! Mit viel Schnüren und soooo langen Glitzerärmeln und Schleppe, das dannach der Platz saubergefegt ist! Und ich kauf mir Latexohren! Amen! :zunge :zunge :zunge Swordsister!!! :wiki3
 
Original von Swordsister http://de.wikipedia.org/wiki/Schildmaid ... ... mein Schildmaidlink. ...jaja... is scho klar. Kenn Euch ja mittlerweile... :whistling: ... die Borten übrigends könnten nicht mehr A sein - haben sie auch vorort gewebt (2 Brettchenwebstühle waren auch da... und es wurde fleißig gearbeitet... ;)) Wenn Ihr so weitermacht geh' ich gleich mir ein Prinzessinnenkleid nähen!!! Mit viel Schnüren und soooo langen Glitzerärmeln und Schleppe, das dannach der Platz saubergefegt ist! Und ich kauf mir Latexohren!
wikipedia würde ich nicht als quelle heranziehen. kauf/besorg dir lieber da entsprechende fachliteratur. abgesehen davon steht in deinem schildmaidlink eindeutig das es sich um sagen handelt. eine schildmaid kann daher nur fiktiver natur sein und fällt daher als reenactor-living-history darstellung heraus. was du natürlich im mittelalter-ambiente/fantasy/larp machst bleibt dir überlassen .. da kenn ich einige damen die da ihre maskuline seite auf diese art ausleben. einmal zum begriff A: authentisch ist etwas wenn etwas mit den gleichen mitteln, möglichst mit den gleichen materialien mit den gleichen mustern hergestellt wird/wurde bzw repliziert wurde. ich persönlich finde den begriff "A" sowieso unglücklich, da halte ich es eben für besser wenn man direkt betont das sich die Darstellung auf Belege beruft (d.h. "B" ist :D ). btw: ich bin mir übrigens ziemlich sicher das dir ein prinzessinnenkleid (oder auch ein normales homikleid) verdammt gut stehen würde, jedenfalls besser als in irgendwelchen klamotten einer fiktiven rolle namens schildmaid. und frauen mit elfenohren sind im larp sowieso immer nett anzuschauen :D
 
Zuletzt bearbeitet:

Similar threads

Neueste Beiträge

Oben