Buch-Hinweis: „Haferbrei und Hellebarde“

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Graf Moritz von Baernfels

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Meine geliebte Gemahlin legte mir u.a. ein Buch unter den Weihnachtsbaum 2021....

Der Autor, Prof. Dr. Werner Meyer, ist ein in Fachkreisen sehr bekannter Schweizer Mediävist.
Die Geschichte des alpenländischen aber auch über jene Region hinausgehenden Mittelalters, die dbzgl. Archäologie und die Kultur des Rittertums sowie die Burgenentwicklung sind seine Spezialgebiete.
Das vorliegende Werk „Haferbrei und Hellebarde“ setzt, inhaltlich und thematisch erweitert als Überarbeitung auf seinem Werk „Hirsebrei
und Hellebarde“ aus dem Jahr 1986 auf.
Sein aktuelles Buch erschien mit dem Untertitel „Leben im Mittelalter zwischen Alltag und Krieg“ 2021 bei Nünnerich-Asmus Verlag &
Media, Oppenheim am Rhein.
ISBN: 978-3-96176-145-6
Sieht man von Vorwort und Anhang ab, unterteilt sich das Werk in neun Abschnitte. Diverse Fotos und zeitgenössische Darstellungen sowie kleine textliche Exkurse ergänzen und lockern auf.

Meiner Meinung nach ist das Buch eher nicht als Einsteigerliteratur geeignet. Wer sich hingegen schon ernsthaft mit Mediävistik befasste
und bereit ist, zu akzeptieren, dass sich selbst auf 351 Seiten die Thematik von Buchtitel und Untertitel eben nicht allumfassend und detailliert
behandeln lässt, kann mit diesem Werk von Prof. Meyer seinen Kenntnisstand vertiefen und erweitern.
Ich gewann beim Studium des Buches den Eindruck, dass Prof. Meyer den ursprünglichen Kontext seines Ausgangswerkes „Hirsebrei und Hellebarde“ im erweiterten Werk „Haferbrei und Hellebarde“ nicht nur nicht leugnen konnte sondern dies auch gar nicht beabsichtigte. Allerdings finden sich akzeptable Ausweitungen auf den Norden des Reiches mit Themen wie u.a. Springfluten, Seeschiffbau und Landsicherung mittels Meerschutzdeichen und auf andere, im Ursprungswerk nicht oder nur tangierend behandelte Themen und Regionen.

Sehr treffend erscheint mir ein auf der Rückseite des Bucheinbandes befindliches Zitat von Prof. Dr. Werner Meyer: „Wer nicht weiß, woher er kommt, kann auch nicht wissen, wo er steht und wohin sein Weg führt.“

Was mir sehr gut gefällt, istv der in seinem Buch zum Ausdruck kommende Rundumblick auf Geschehnisse, Um– und Zustände, Tun und Lassen, Leben und Sterben, Handel und Handwerk, Politik, Krieg und Religion, auf kleine und große Details im großen Kontext.
 

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