Hallo wie bereits gesagt will ich mich nun voll auf dieses Thema stürzen: Meine Gewandung soll vom Schnitt her sowas werden: http://www.outfit4events.de/eur/produkt/2285-spatgotischer-herrenanzug/ Denkt eucht das Hemd in Grün, Hose ganz Braun, Hut kommt dieser typische (vergebt mir die Bezeichnung aber ich weiß nicht wie man den nennt^^) "Robin Hood :bow Filzhut" in grün. Weiter über die Schultern hätte ich gerne eine Borde in dieser Art nur ohne Gugel: http://www.outfit4events.de/eur/produkt/2499-mittelalterliche-kappe-kurz/ Hat es das so mit der Borde gegeben, oder würdet ihr diese weg lassen? Um den Gürtel will ich lediglich ein kleines Jagdmesser führen, sowie eine kleine Tasche für Kleinigkeiten. Soviel erstmal zu meiner Gewandvorstellung. prost1
Darstellung Jäger 14 Jahrhundert
- Ersteller burgunder
- Erstellt am
Huhu, ich verstehe deinen Post als Bitte dir unter die Arme zu greifen, daher mal meine Meinung und ein paar wohlgemeinte Ratschläge: Das von dir gepostete Outfit hat m.E. nicht viel mit dem 14. Jahrhundert zu tun. Schon garnicht mit einem Jäger. Bei der Oberbekleidung würde ich auf die gepufften Ärmel verzichten. Die würde ich eher im 15. Jhr. vermuten. Auch mit der Scharmkapselhose währe ich vorsichtig. Beinlinge ohne Kapsel (ruhig hohe) passen meiner Ansicht nach für die von dir gewählte Darstellung im 14. Jhr deutlich besser. Außerdem ist eine Gugel im 14. Jhr für den Mann ein ABSOLUTES Musthave. Folgende Kleidungsstücke würde ich dir für deine Darstellung empfehlen: Schuhe (dabei würde ich auf Schnabel verzichten) Bruche, Beinlinge, Leibhemd, Cotte, Surcot, Gugel, Gürtel + Tasche Immer daran denken: Der Mann ist Jäger, also dürfte seine Klamotte vorallem praktisch sein. Für Einblicke in die Mode des 14. Jahrhunderts empfehle ich dir einen Blick auf http://diu-minnezit.de/ oswe unserer Seite. Für Fragen zur Mode des 14. Jhr. stehe ich dir dabei gerne zur verfügung. Einfach hier posten oder ne PN an mich. Wenn ich kann helfe ich dir gerne
Rotschopf
Well-known member
Leider ist das von dir gezeigte Outfit eher 15. Jhdt. Die Gugel hat leider auch nicht wirklich die passende Form. Grün und braun sind zwar nicht unbedingt falsch, aber doch ziemlich kitschig. Du kannst dich gern mal bei uns ein bisschen umschaun: www.ig14.at oder wh1350.at, wie ein Herr im 14. Jhdt gekleidet sein kann (wobei du dich da besser auf ein Jahrzehnt einschränken solltest und natürlich eine Region, um dich wirklich gut beraten zu können). Dann helfen ich und Nikolaus auch gerne weiter. Kleiner Geschmack gefällig? http://neuesausdergotik.blogspot.co.at/2014/06/niklas-der-girdler-ein.html
Hallo Vielen Dank für eure Hilfe. @ Attares: Habe mich auf eurer Seite mal etwas umgesehen. Dabei habe ich im Album "500 jähriges Jubiläum Marienstiftsgemeinde Lich" das 8 Bild entdeckt. Dort ist ein Herr mit grünem Hemd zusehen. Finde diese Gewandung außerordentlich schön. Eure Einordnung ist 1350. Sowas schlichtes würde für mich schon reichen. @Rotschopf: Auch bei euch bin ich fündig geworden. In eurer Galerie ebenfalls das 8 Bild, ist ein Man mit Gelber Kappe und Korb zusehen. Auch diese Gewandung gefällt mir sehr gut. Über nähere Infos darüber wäre ich dankbar. Grün/Braun als Farbe für einen Waidman finde ich praktisch. Bei der Jagd geht es ja auch darum nicht gesehen zu werden. Ist aber auch Geschmackssache.
Farben hatten damals einen höheren Stellenwert als Heutzutage, da teilweise die Farbpigmente weit transportiert werden mussten. Blau ist z.b eine Farbe die in der Herstellung doch recht teuer war. Ein Beleg habe ich im Sinne dieses Bildes gefunden: http://www.urlaub-im-altmuehltal.de/markt-breitenbrunn/hadamar.htm
@burgunder: meinst du den Herren hier? 
http://neuesausdergotik.blogspot.co.at/2014/02/gestatten-niklas-klaubholzsammler.html unter dem Punkt "Darstellung" findet sich auch was "edleres" aber immer noch einfaches für 1340/50 herum
http://neuesausdergotik.blogspot.co.at/2014/02/gestatten-niklas-klaubholzsammler.html unter dem Punkt "Darstellung" findet sich auch was "edleres" aber immer noch einfaches für 1340/50 herum14. Jahrhundert ist bzgl. der Bekleidung nicht meine Zeit, aber Jäger? Das Recht zur Jagd zu gehen lag im 14. Jhd. doch beim Adel, oder? Das Jagdrecht im heutigen Sinne wurde erst im 19. Jhd. an Grund und Boden gebunden. Meinst du also einen adeligen Jäger oder eher einen Jagdgehilfen? Quasi derjenige der dem Adeligen die Wildschweine, Hirsche usw. zutreibt. Und grün bzw. braun - mag dich im Wald tarnen. Es ist aber erwiesen, dass Rehe z.B. die Farbe rot nicht wahrnehmen können. Mal so als Beispiel.
Glimmlampe
Well-known member
u.U. will man explizit auch nicht getarnt sein. Zumindest in den USA laufen jäger speziell in orangenen warnwesten herum. ist einfach blöd vom jagdkollegen für eine wildsau gehalten und erschossen zu werden
gerade als treiber sind also grelle farben besser @ Glimmlampe: stimmt. Jetzt wird es ff2 Nach UVV Jagd in Deutschland ist es heute nicht mehr ausreichend ein Signalband am Hut zu tragen, Vorschrift bei Gesellschaftsjagden ist es heute mindestens eine Signalweste zu tragen. Solche Unfälle gibt es leider viel zu häufig. Aber : :back Vielleicht helfen Bildquellen zum Thema Jagd im 14. Jhd. welche Farben dort bevorzugt wurden.
ff2 Nach UVV Jagd in Deutschland ist es heute nicht mehr ausreichend ein Signalband am Hut zu tragen, Vorschrift bei Gesellschaftsjagden ist es heute mindestens eine Signalweste zu tragen. Solche Unfälle gibt es leider viel zu häufig. Aber : :back Vielleicht helfen Bildquellen zum Thema Jagd im 14. Jhd. welche Farben dort bevorzugt wurden.Das ist hier auch so. Bei allen Jagden mit Schusswaffen muss man erkennbar sein. Das heißt Warnweste und der gleichen. Ich dachte bei der Darstellung an einen Fürstlichen Jagdbeamten der das Jagdrecht wahrnimmt und den Wildbestand pflegt. Außerdem waren diese Leute auch dafür zuständig verstöße gegen das Jagdrecht (z.b wildernde Bauern) zu ahnden. Auch Klöster hatten meines wissens Jagdrecht.
Ich hab hier ein Bild von einer Gruppe gefunden: http://www.herzogstadt-burghausen.de/images/slider/jaeger/jaeger01.jpg
Mag sein aber schwer ist es überhaupt ein Bild eines Jägers zu bekommen . Ne Ernsthaft, hatte die Epoche mir nicht so genau angeschaut, fand die Seite ansich nur Klasse weil da auch einiges über die Jagd beschrieben ist. Wenn auch 15 Jahrhundert. Ich suche eine schöne Vorlage um mir ein Gewand selber zu machen. Da ich nicht selber nähen kann, muss ich das bei jemanden in Auftrag geben. Zu den Farben kann ich mittlerweile sagen das Rot und Braun recht oft getragen wurde (anhand von Bildern, Zeichnungen aus der Zeit) Jetzt muss ich nur schauen wie ich die Theorie so umsetze das ich irgendwann ein Gewand in meinen Händen halte Der Einfachkeit halber, will ich mich erstmal mit Hemd, Hose und Kappe begnügen. Den Rest kann man dann nach und nach ergänzen. Wäre toll wenn jemand zur besseren Veranschaung ein Bild eines Hemdes posten könnte welches im 14jh. auch von Arbeitern getragen wurde.
. Ne Ernsthaft, hatte die Epoche mir nicht so genau angeschaut, fand die Seite ansich nur Klasse weil da auch einiges über die Jagd beschrieben ist. Wenn auch 15 Jahrhundert. Ich suche eine schöne Vorlage um mir ein Gewand selber zu machen. Da ich nicht selber nähen kann, muss ich das bei jemanden in Auftrag geben. Zu den Farben kann ich mittlerweile sagen das Rot und Braun recht oft getragen wurde (anhand von Bildern, Zeichnungen aus der Zeit) Jetzt muss ich nur schauen wie ich die Theorie so umsetze das ich irgendwann ein Gewand in meinen Händen halte Der Einfachkeit halber, will ich mich erstmal mit Hemd, Hose und Kappe begnügen. Den Rest kann man dann nach und nach ergänzen. Wäre toll wenn jemand zur besseren Veranschaung ein Bild eines Hemdes posten könnte welches im 14jh. auch von Arbeitern getragen wurde.
Rotschopf
Well-known member
Wenn ich du wäre, würde ich mich nicht so viel nach anderen Gruppen richten und deren Ergebnisse rekonstruieren, sondern diese fragen, wie sie umgesetzt haben, was sie an Originalen rekonstruiert haben. Und es heißt übrigens nicht "Hose" sondern "Hosen" im Sinne von Beinlingen, Hose im heutigen Sinne gabs zu der Zeit nicht. Hier ein Schnitt für einen Herrenrock um 1350: http://wh1350.at/kleidung/konstruktion-eines-maennerrocks-um-1350/ Die das Unterhemd geht genauso nur ohne Knöpfe. Hier Schnitte für Oberteile nach Funden mit Datierungsangaben http://www.personal.utulsa.edu/~marc-carlson/cloth/tunics.html Hier SChnitte von Beinlingen http://www.personal.utulsa.edu/~marc-carlson/cloth/hose.html Hier Ideen zum Zuschnitt von Bruchen http://www.personal.utulsa.edu/~marc-carlson/cloth/trousers/breechesindex.htm Und hier Gugeln http://www.personal.utulsa.edu/~marc-carlson/cloth/hoods.html Achte auf die Datierungen, nicht alles passt davon ins 14. Jhdt. Und hier kannst du noch Abbildungen suchen http://tethys.imareal.sbg.ac.at/realonline/ Die Herjolfsnes Funde sollten ein guter Hinweis zum Suchen sein, da sie einfache Kleidung im 14. Jhdt enthalten und die Schnitte sehr gut die zeitgenössischen Abbildungen treffen.
Niklas Girdler
Well-known member
Also nach dem ich großzügigerweise schon mal als Model hier verlinkt wurde, äußere ich mich mal zu ein paar Themen: Jagd: Die Jagd war im 14.Jahrhundert DER Zeitvertreib des Adels, und gleichzeitig eine Übung in allen Belangen die sie für ihre Arbeit brauchten, den Krieg. Ein Jäger war also ein Adeliger und er schlich nicht in Braun und Braun durch den Wald sondern war beritten, mit Freunden und zahlreichen Hunden unterwegs. Das was du dir vorstellst, gab es nur in einer mir bekannten Form .. den Wilderer! Hungrige Männer aus niederen Ständen die das Jagdprivileg brachen und dafür meistens mit Gliedmaßen, Sinnesorganen oder dem Leben büßen mussten. Und wenn man sich Gerichtsakten aus der Zeit ansieht war das Wildern sehr weit verbreitet. Den Wildbestand zu pflegen war in den Urwäldern des 14. Jahrhunderts auch nicht nötig .. was wäre da zu pflegen gewesen? Die Wälder waren wild und voller Wild und zur Bestandregulierung gab es Wölfe, Wildkatzen und Bären (wenn wir hier von Deutschland und Österreich und nicht von der Ile de France oder der Toskana reden ;-) ) Eine Möglichkeit die ich persönlich sehr spannend finde für den "Outdoorman" des 14. Jahrhunderts wäre aber z.B. ein Heckenwart. Kleidung: Gewöhn dir am Besten von Anfang an die richtigen Begriffe zu verwenden! Das erleichtert das arbeiten mit Quellen ungemein. Beinbekleidung nannte man hosen (neudt. Beinlinge) Die Unterwäsche wurde in bruoche (neudt. Bruche), eine Unterhose aus Leinen und hemed / pfait (neudt. Hemd) unterteilt. Als Oberbekleidung trug man einen rok oder kitel (neudt. Rock oder Kittel, aber auch fälschlicherweise Tunika genannt) Damit und den Schuhen und einem Hut war man vollständig bekleidet. Und bis auf die Unterwäsche war alles aus Wolle! Farben: Braun war mit Walnuss gut zu erreichen und billig, auch Naturwolle konnte diesen Farbton hervorbringen. Für niedere Stände ist das also erschwinglich und plausibel. (als interessante Anmerkung: Braun bedeutete für den Menschen des Mittelalters aber eine richtige Farbe, also bunt, und auch lila wurde braun genannt. Das Volk hingegen trug Grau und das war .. Braun, Beige, Schmutziggrau oder jeder andere naturbelassene Textilfarbton) Richtiges Grün aber war eine kostspielige Färbung und daher bei den einfachen Ständen auch nicht sehr verbreitet, anders als Gelb (nahezu jede Pflanze färbt Gelb) oder Waidblau (das schon sehr früh auch Bauern erlaubt wurde). Da man aber ohnehin (vielleicht mit Ausnahme des Wilderers) nie Tarnfarben trug kann das Grün schon mal in der Schublade verschwinden. Jetzt hab ich den Faden verloren ... noch Fragen??
