Fragen zum Naalbinding

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D

Daak

Guest
Also, habe mich jetzt schon eine wenig mit Naalbinding beschäftigt und jetzt kommen solangsam Fragen auf. Vielleicht weiß ja jemand von euch Rat :D 1. Wie unterbricht man eine Arbeit, ohne das die Daumenschlaufen durcheinander kommen? Wenn man z.B. einen neuen Faden anfilzen muss? Oder wenn man am nächsten Tag weiter machen will. 2. Gibt es nur die Filz-Methode um den Faden zu verlängern? Denn ich habe noch andere schöne Wolle, aber die ist aus Synthetik und lässt sich fast nicht filzen. Habe Angst, dass sich die Fäden später lösen und alles kaputt geht. Ich hab auch schon ausprobiert die Fäden mit einander zu verknoten, aber die harten Knoten machen das Gewebe dann total unangenehm zum tragen. 3. Können mit der Freihand-Methode genauso gute Ergebnisse erzielt werden wie mit der Daumenfessel-Methode? Ich habe mir die Freihand-Methode nämlich nicht angeschaut, sondern bin direkt zum Daumenfesseln gegangen. War mir nämlich zu kompliziert >.< Das wär's bis jetzt. Hoffe, dass jemand Rat weiß. Amike Daak
 
Hallo, für den Faden kannst du - falls die Wolle gezwirnt ist - folgendes versuchen: Lass vom alten Faden und vom Neuen etwa 10 cm lange Endstück über drehe da die Zwirnung auf, halbiere jeweils die Endstücke und verdrehe das Ganze wieder. Dein Faden ist dann gleich dick, nicht geknotet und nicht gefilzt. Wie haltbar das auf einem glatten Kunstfaserfaden ist, kann ich dir nicht sagen. Mit Wolle geht es, weil die sich ineinnader verhakt und hält. Zu den einzelnen Methoden: Von der Daumenfesselungsmethode kenne ich nur den Stich und von der Freihandmethode nur den Anfang... :whistling: Zu Frage 1: Google mal nach Bernhard Dankbar (?) - der hat Bilder auf seiner HP, wie du die einzelnen Schlaufen fixieren kannst um die Arbeit zu unterbrechen. LG Fylgja
 
Hallo Daak, wenn du beim Nadeln unterbrechen willst, ist das kein Problem. Einfach aufhören. Da ribbelt nix auf und du musst auch keine Sorge haben wegen des Weitermachens. Wenn du gerade zunimmst, einfach die Masche fertig nadeln und dann geht es ja ganz normal weiter. Wenn du nicht anfilzen möchtest, dann kannst du die Fäden einfach nebeneinander liegen lassen. Das ist am Anfang ein bissl fummelig, aber es geht. Zusätzlich musst du bei dieser Methode aber am Ende vernähen. Ich persönlich bevorzuge daher die Methode des Anfilzens, weil es einfach haltbarer ist und im Endprodukt nicht auffällt, weil nichts vernäht ist. Wenn ich dann anfilze, verwende ich die Methode, wie Fylgja sie genannt hat, nur dass ich den ganzen Faden nass mache und in den Handflächen reibe, bis es verfilzt. Die Freihandmethode ist genauso "schön", wie die Daumenfesselmethode, doch dauert sie viel länger. Je nach verwendeter Methode, hast du auch ein engeres oder ein etwas lockereres Gewebe, wobei das Gewebe bei der Daumenfessel ja schon sehr dicht ist.
 
Frage 1. habe ich so verstanden, dass Daak das Problem hat, beim weiternadeln vordere und hintere Daumenschlaufe zu erkennen und wieder richtig aufzunehmen. So ging es mir nämlich auch. Dazu mein Tip: wenn man an dem Faden zieht, der zur Nadel geht, bewegt sich die vordere Daumenschlaufe, wenn man am anderen Ende der vorderen Daumenschlaufe zieht, bewegt sich die hintere Daumenschlaufe.
 
meine vorposter haben das ja schon super erklärt... kannst die arbeit also einfach in die ecke legen wenn du keine lust mehr hast und enn du weitermachen willst und nicht mehr weiß welcche die vordere und welche die hinter daumenschlaufe war einfach am faden ziehen die schlaufe die sich dann zusammenzieht ist die vordere
 
ich stecke einfach die Naalnadel durch die Schlaufen, dann ziehen sich die nicht zu und ich kann einfach wieder weitermachen.
 
Danke, an euch alle, für die tollen Antworten (wobei ich die Methode von Fylgja nich so ganz verstanden hab). Das mit dem Ziehen am Faden ist ein echt guter Tipp! Hat mich jetzt schon paar mal gerettet. ^^ Habe auch schonmal angefangen und ne Entdeckung gemacht: Zuerst macht man 2-3 Maschen mit dem Oslo-Stich. Dann macht man eine Masche mit dem Korgen-Stich. Dadurch entstehen ja hinter der vorderen Daumenschlaufe zwei Maschen. Um weiter den Korgen zu machen würde man die Linke nehmen. Nimmt man jetzt jedoch kontinuierlich die Rechte, bildet sich langsam aber sicher eine Rosette, mit der man dann z.B. in meinem Fall eine Kappe/Mütze machen kann. Bin schon relativ weit; muss nur noch bis zu den Ohren runter nadeln, dann bin ich fertig. Habe aber ein paar Fehler beim Zunehmen für den "Teppich", der auf dem Kopf liegt, gemacht. Jetzt hab ich da n'paar hässliche Löcher drin. Aber ich glaub ich geh einfach nochmal von der Rosette aus drüber. :D Oder weiß jemand eine bessere Methode? ?(
 
Ich habe bestimmt schon 200 paar Socken, diverse Armstulpen, Handschuhe, Kappem, Beutel, Kissenhüllen, Handpuppen usw. genadelt und habe wenn ich hier mal für eine Web-Site und dessen Forum werben darf, fast mein gesammtes Wissen und Können durch www.flinkhand.de erlernt. Im Forum gibt es eine tolle Rubrik zum Thema Naalbinding mit Lernvideos, Anleitungen, Tipps, Anregungen usw. usw. Lohnt sich echt dort zu schauen. Weil das Erklären oft nicht richtig verstanden wird. ?( :bahnhof :kopfhau Gruß Gisa
 
Ja, die Seite kenne ich auch, aber ich habe dort noch keine Anleitung für eine Rosette gefunden. Im Forum wird zwar erklärt, wie man einen schönen flachen Teller für die Kappen und Mützen hinbekommt, aber wie man die Eigentliche Rosette formt, ist mir noch nicht untergekommen.
 
Doch auf der Site ist recht gut mit Bildern beschreiben wie eine Rosette entsteht. Wenn ich nachher Zeit habe, schaue ich mal nach und setzte den Link dazu. Muß jetzt nur schnell Essen kochen für meine hungrige Meute *LOL* Gruß Gisa
 
Hallo Daak, das mit der Rosette ist im Prinzip ganz einfach. Du nadelst erst 4-5 normale Maschen. Anstatt sie aber zu einem Kreis zusammenzulegen, nadelst du nun rückwärts. Heißt, du stichst in die Schlaufe, die du gerade genadelt hast ein, nadelst den normalen Stich und nadelst dann ganz normal weiter. Dadurch erhälst du die runde Form, wenn du nun immer weiter nadelst.
 
Und noch ne Frage ist mir eingefallen: Da ich Wolle nur kurze Zeit tragen kann, ohne dass es wie verrückt juckt, wollte ich mir für meine Kappe Baumwolle besorgen. Jetzt habe ich aber gerade in einem anderen Thema gelesen, dass es früher keine Baumwolle (so wie wir sie kennen) gab. Da wurde aber ein interessanter Beitrag verfasst, der Alternativen beschreibt: (zum Thema)
Original von Benno Bei Baumwolle im Homi bleiben also genau drei Möglichkeiten. 1. Billigstoff, der aber nichts aushält und den du höchstens als Tischdecke oder Bettlaken verwenden kannst. 2. Sauteurer Import aus dem Morgenland. (allerdings nicht auf musealem niveau machbar, wir wissen halt nicht, wie das Original aussah) 3. Barchent. Ein Mischgewebe mit Leinen als Kette und Bw als Schuss. (für den Schussfaden ist das Zeug gerade noch reissfest genug) Kommt ab dem 13. so langsam als billigerer Ersatz für Leinen auf und findet ab dem 14. recht weite Verbreitung.
Ich weiß aber nicht, ob der Wollhändler meines Vertrauens auch Barchent führt, was meiner Meinung nach, die beste Alternative ist, da ich ja nur einen Knappen darstelle. Amike Daak
 
Zuletzt bearbeitet:
So hier erstmal ein Link, dort wird die Rosette gut erklärt und gezeigt: http://www.nadelbinden.de.vu/ Und dann findest du im Flinkhandforum in der Rubrik Nadelbinding dort unter dem Thema: "Rosette für Begriffsstutzige" Infos und Bilder. Gruß Gisa
 
Original von gisa Und dann findest du im Flinkhandforum in der Rubrik Nadelbinding dort unter dem Thema: "Rosette für Begriffsstutzige" Infos und Bilder. Gruß Gisa
lol selbst dazu bin ich zu blöd...naja ich naal einfach alles immer von oben nach unten bzw bei mützen anders rum... funzt auch super
 
Das ist ganz bestimmt nicht blöd, ich habe den Versuch Ringelsocken oder Ringelbeutel herzustellen auch zigmal hingeschmissen und war der Meinung das ich dazu einfach zu blöd bin, aber irgendwann bin ich dann da hinter gekommen und es hat gefunzt. Also blos nicht aufgeben irgendwann klappt es auch bei dir :tanz01
 
Einige Tips zur Fadenverbindung. Viele in der Literatur oder im Internet dargestellten Fadenverbindungen führten bei mir immer zu unschönen Stellen in der nadelgebundenen Arbeit. Besonders wenn verzwirnte Garne an der Verbindungsstelle einfach verfilzt wurde. Oftmals war das Garn strukturmäßig anders als an den nichtverbundenen Stellen, was beim Schlaufennähen oft zum Verhaken führte. Den Faden bekam ich manchmal nicht durch und dann riß er auch noch! Die Stelle war manchmal zu hart oder zu weich, jedenfalls gabe es einen Unterschied zu den nicht verbundenen Bereich. Oft mußte man vorsichtig nähen, bis die Verbindungsstelle eingenäht war. Nichtfilzbares Material riß oft an der Verbindungstelle durch. Für mich war das Ganze sehr nervlich und häßlich! Nur Schafwolle konnte man auf diese Weise halb erträglich gut verbinden. Da ich mit der Handspindel Garne erzeuge, benutze ich für die Fadenverbindung die Spinntechnik. Als Beispiel nehmen wir mal aus drei Fäden verzwirnte Garne A und B- Garn A und Garn B soll miteinander verbunden werden. Garn A besitzt die Einzelfäden A1,A2 und A3 und Garn B entsprechend B1, B2 und B3. Ich verbinde der Reihe nach A1 mit B1, A2 mit B2 und A3 mit B3 indem ich sie verspinne. Zuerst drehe ich das Ende von A1 und B1 gegen dem Drehsinn der Spinnrichtung auf, um die Fasern zu lockern. Danach ziehe ich ein wenig an den Fasern um den Faden zu verjüngen, damit beim Zusammenlegen von A1 und B1 die ursprüngliche Fadendicke wieder entsteht, sonst ist der Faden doppelt so dick. Durch das Herausziiehen der Fasern werden sie so locker wie bei einem Kammzug. Ein Stück von Fadenende entfernt, wo der Faden normal verdrillt ist, wird A1 als auch B1 in Spinnrichtung gedreht, also stärker verdrillt, um einen Drall für den Spinnvorgang hineinzupeichern. Die gelockerten Fasern von A1 und B1 werden übereinandergelegt verfilzt oder besser durch Reiben mit den Fingern vermischt und durch den gespeicherten Drall versponnen. Selbst nicht filzbares Material wird hierdurch versponnen. Die so verbundene Stelle unterscheidet sich nicht mehr von den anderen Stellen des Fadens. Das ganze wiederholt sich für die Fäden A2 mit B2 und A3 mit B3. Wenn A2 mit B2 verbunden wird, muß man nach dem Verbinden etwas die Fäden auseinanderziehen, damit die Länge der verbundenen Fäden übereinstimmt. Man sollte eigentlich vorher die Fäden so übereinanderlegen, das dieses Ziehen kaum notwendig ist. Am Schluß, wenn A3 mit B3 verbunden wurde, wiederholt man das Gleiche, damit alle drei Faden im Verbindungsbereich gleich lang sind. Durch den gespeicherten Drall in den verbundenen Einzelfäden verzwirnt sich das Garn an der Verbindungsstelle von selbst. Man kann das Garn anfeuchten und an der Stelle nochmals stark verzwirnen und ein wenig filzen, bis es trocken ist und nimmt den Restdrall durch Aufdrehen wieder raus. So bleibt dann die Verzwirnung an dieser Stelle erhalten. Die Verbindungstelle ist am Garn bei sorgfäliger Arbeit nicht mehr zu erkennen, sofern Garn A und Garn B gleichfarbig sind, da durch diese Verbindungsart Oberflächenstruktur des Garnes erhalten bleibt. Die Reißfestigkeit an der Verbindungsstelle entspricht dann der Reißfestigkeit anderer Garnstellen. Es gibt auch keine harte oder weichen Stellen. Das Garn bleibt gleichmäßig. Der Zeitaufwand für dieses Verbinden entspricht dem, wie wenn man drei Fäden verfilzt. Gruß Wolfgang
 
Die russische Verbindungsmethode und auch einige Abarten davon habe ich früher zuerst benutzt. Bei den Abarten wurden nur die Einzelfäden ineinander vernäht. Die Ergebnisse waren sehr gut, aber etwas zeitaufwendig. Um einen abrupten Farbübergang zu haben ist die russische Verbindungsmethode ideal und diese benutze ich dann auch für diesen Zweck immer noch. Man kann sie auch noch verbessern, indem man bei den Fäden, die in den Faden zurückgenäht werden, Fasern herauszupft. damit die Verbindungstelle nicht so dick wird. Man braucht für diese Methode eine sehr lange Wollstopfnadel, die man leider heutzutage nur noch sehr schwer bekommt. Zum Glück habe ich noch so eine- Gruß Wolfgang
 

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