Friseur im Frühmittelalter

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man kann doch bei einem dienstleistenden beruf die situation des 17. 18. und 19. jh. nicht mit dem frühmittelalter gleichsetzen. Da sind doch schon bestimmende Parameter wie Bevölkerung und vor allem Bevölkerungsdichte, Siedlungsstruktur dermaßen unterschiedlich, dass sich ein vergleich verbietet. Was den Punkt mit den Alten angeht, mü+sstest du nochmal genau erklären was du meinst. Alte und gehbehinderte sollten trotzdem noch in der Lage sich selber zu frisieren, als Lebensunterhalt mussten sie es garantiert nciht betreiben. Das erledigt dein Sozialverband für dich sowohl deine frisur solltest du dazu nciht mehr in der Lage sein, als auch der Lebensunterhalt.
 
Klar kann man die Möglichkeiten diskutieren. Ist halt nur, weil ich bei manchen zwischen den Zeilen lese, "das muss es doch gegeben haben, weil es so wahrscheinlich ist". Da habe ich dann manchmal da Bedürfnis daran zu erinnern, dass es zwar "sein könnte" aber nicht zwangsläufig "so war". Bezüglich Birka gab es doch z. B. diesen Reisebericht von Ibn Fadlan. Findet sich da zufällig eine Erwähnung? Ober bei anderen - soweit vorhanden?
 
man kann doch bei einem dienstleistenden beruf die situation des 17. 18. und 19. jh. nicht mit dem frühmittelalter gleichsetzen. Da sind doch schon bestimmende Parameter wie Bevölkerung und vor allem Bevölkerungsdichte, Siedlungsstruktur dermaßen unterschiedlich, dass sich ein vergleich verbietet. Was den Punkt mit den Alten angeht, mü+sstest du nochmal genau erklären was du meinst. Alte und gehbehinderte sollten trotzdem noch in der Lage sich selber zu frisieren, als Lebensunterhalt mussten sie es garantiert nciht betreiben. Das erledigt dein Sozialverband für dich sowohl deine frisur solltest du dazu nciht mehr in der Lage sein, als auch der Lebensunterhalt.
Ich glaube, es war eher so gemeint, dass die Alten, die sonst nichtmehr viel tun können, sich eben um die Frisuren gekümmert haben, denn das kann man auch ohne Beine noch.
 
im grunde haben sie die kleinstarbeiten, die im hausalt bzw. in der gemeinschaft angefallen sind, übernommen. (z.b. haare schneiden, geflügelrupfen, buttern, spinnen etc.) etwas, was heute nicht mehr gemacht wird. sie waren immernoch teil der gesellschaft. heute wird 'das alte' und 'das behinderte' weggesperrt, da es in der jugendlichen leistugnsgesellschaft nichts mehr verloren hat.
 
ich weiß, das in der Neuzeit die Friseure mit den Geräten der Kundschaft arbeiteten, ich weiß, das zu dieser Zeit für normale Arbeit untaugliche diese Dienstleistungen erbrachten. Wenn es denn im Frühmi genauso war, wird über Friseure nichts zu finden sein. Es ist ja auch über die der späteren Neuzeit vergleichsweise wenig zu finden. Schon gar über die, die von Dorf zu Dorf zogen. DEN Nachweis, es gab sie, es gab sie nicht, werden wir schuldig bleiben müssen. Man könnte es Anhand der Frisuren vermuten, aber selbst an großen Höfen mit vielen hochgestellten Personen ist die Person eines Friseurs nur vielleicht wahrscheinlich
 
etwas, was heute nicht mehr gemacht wird. sie waren immernoch teil der gesellschaft. heute wird 'das alte' und 'das behinderte' weggesperrt, da es in der jugendlichen leistugnsgesellschaft nichts mehr verloren hat.
Ich muß zugeben, bei solchen Pauschalaussagen stellen sich mir - um beim Thema des Threads zu bleiben - immer etwas die Haare auf :D . Meine "Recherchen" zum Frühmittelalter sind, verglichen mit dem, was die meisten Leute hier betreiben, bestimmt äußerst beiläufig. Aber schon mir fallen aus dem Stegreif eine ganze Handvoll Gegenbeispiele ein: Behinderte, die aus allen sozialen Bindungen herausgefallen waren und sich im Merowingerreich als Bettler auf der Straße durchschlugen. Chronisch kranke Unfreie, die aufgrund ihrer Krankheit "freigelassen" wurden, damit die Herrschaft sie nicht mehr durchfüttern mußte. Die dauernd wiederholten (also offensichtlich fruchtlosen) Erlasse und Gesetzesbeschlüsse aus den Synoden, man müsse sich der Witwen und Waisen annehmen und dafür sorgen, daß ihre Rechte geachtet würden. Ganz offensichtlich hat dieses "familiäre Auffangnetz" faktisch eben nicht automatisch funktioniert. Es ist auch die Frage, ob ich mir tatsächlich von Oma, die das Zittern hat, nicht mehr gut sieht und nicht mehr lange stehen kann, die Haare flechten lasse, wenn ich das ebensogut selbst erledigen kann? Ein "Friseur" ist - in meiner Definition - jemand, der sich und seine Familie davon ernährt, daß er anderen Leuten die Haare schneidet. So jemanden gab es im Frühmittelalter mit allergrößer Wahrscheinlichkeit nicht. Ob es unter den diversen Dienstboten größerer Höfe oder im Haushalt von Adligen jemanden gegeben haben könnte, zu dessen Pflichten unter anderem auch das Haareschneiden gehörte, ist eine andere Frage. Da würde ich sagen: ziemlich wahrscheinlich.
 
Das ist richtig,früher hatte jeder seine Stellung in der Familie er durfte das machen was er konnte und wer so sehr zitterte das er keine Haare mehr kämmen konnte der wurde zum Vorlesen oder was anderes gebraucht. Vor 50 Jahren war ich mal in Österreich in Urlaub in einem Ort der vom Fremdenverkehr abgeschottet war. Dort lief alles so wie es schon ewig war (sagte mir die Bäuerrin. Auch das Haare machen war Morgens dran,wer es eben konnte und alle gingen gepflegt aus dem Hause. In diesem Ort gab es auch keinen Friseur dafür wäre auch das Geld nicht dagewesen. Die Jungs wurden schlicht gekämmt und die Mädels bekamen wunderschöne Zopf-hochfrisuren. Wer was auf sich hielt machte sich schön.
 
Kleine Anmerkung, das Tragen von Schleiern und Hauben bwz Haarnetzen ist keine Erfindung des Mittelalters in Mitteleuropa, es gibt dazu etliche Belege auch fr die Bronzezeit und vorrömische Eisenzeit.
 

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