gedichtübersetzung

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Masl

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ich bitte darum, da ich zurzeit wenig zeit zur gründlichen wöterrecherche habe, dass mir bitte jemand, der auf dem gebiet des übersetzens bewandert ist, dieses gedicht übersetzt: es stammt aus „Der Renner“ Hugo von Trimbergs (1300, Bamberg) Wenne T und N und R Sint von den Franken verre An maniges wortes ende: Wer will dâr üm si pfende, Ob Swanfelder ir wörter lengent Und Babenberger ir sprâche brengent Von den hülsen ûf den kern? Ein ieglich mensche sprichet gern Die sprâche, bî der ez ist erzogen. Sint mîniu wort ein teil gebogen. Gein Franken, nieman sî daz zorn, Wenne ich von Franken bin geborn. Ouch sol man noch besunder danken Eins sprichwortes allen frumen Franken: Man sprichet gern, swen man lobet hiute, Er sî der alt frenkischen liute: Die wâren einveltic, getriuwe, gewêre: Wölte got daz ich alsam wêre! Sin vaterlant nieman schelten sol, Sînen wirt, sînen herren, daz zimt wol: Is aber iht tugent in disen drîn, Schiltet man si denne, daz lâze ich sîn. Frankenlant hât êren vil: wär sau nett, danke :danke
 
Ich versuchs mal - ist aber ohne Garantie für Fehlerfreiheit! (Mein letztes Mediävistik-Seminar ist schon ne Weile her...) In Klammern am Ende des Verses hab ich "meine" Deutung des Gesagten geschrieben, was ich geraten hab (weil nicht im Wörterbuch und auch aus dem Kontext nicht erschließbar), hat ein Fragezeichen, wenn ich zur besseren Verständnis ein Wort eingefügt habe, steht es auch in Klammern: Wenn T und N und R von den Franken weit weg sind (= evtl. "bei den Franken nicht existieren"?) am Ende vieler Worte: Wer wollte sie darum pfänden (= bestrafen?) wenn die Schwanfelder ihre Wörter in die Länge zögen und die Babenberger ihre Sprache von der Schale auf den Kern brächten? (= evtl. "nicht um den heiße Brei herumreden"??) Ein jeder Mensch spricht gern die Sprache, in der er erzogen ist. Sind meine Worte (auch) teilweise nach Franken hin gebogen (= Klingen meine Worte zum Teil etwas fränkisch), sei das niemandem Zorn (wert), bin ich doch von fränkischer Herkunft. ("wenne" nicht ganz eindeutig) Auch soll man allen frommen Franken noch extra danken für ein Sprichwort: Man sagt gern, wenn man heute lobt, er sei von den altfränkischen Leuten; Die waren arglos, treu, zuverlässig (?): Wollte Gott, dass ich genauso wäre! Über sein Vaterland soll niemand schimpfen, seinen Gastgeber, seinen Herrn: das gehört sich so: Ist aber keine Tugend in diesen, schimpft man sie dann, das lasse ich sein. Das Frankenland hat viel Ehrenhaftes: Wie gesagt, ich bin kein Mittelhochdeutsch-Profi... manche Wörter sind im Taschen-Lexer einfach nicht zu finden... Hilft dir das? Wozu brauchst du denn die Übersetzung?
 
Mal eine etwas freiere Version. Auch hier: Keine Garantie. Der Grundtenor ist aber eh recht eindeutig. Wenn T und N und R bei den Franken am Ende vieler Worte fehlen: Wer wird sie deshalb zahlen lassen, wenn die Schwanfelder (Sualafeld = ganz grob Gegend um Nürnberg bis zum Steigerwald) ihre Worte verlängern und die Bamberger ihre Sprache stark verkürzen? Jeder Mensch redet eben gerne in der Sprache, mit der er aufgewachsen ist. Erscheinen meine Worte also teilweise fränkisch gefärbt, möge das niemanden wütend machen, denn ich bin in Franken geboren. Außerdem soll man mit einem Sprichwort allen guten Franken danken: Man sagt, wenn man heute jemanden lobt, gerne, dass er wie ein Alter Franke wäre: Nämlich direkt, treu und verlässlich (einfältig ist im MA positiv und das Gegenteil von verschlagen. Direkt und gerade eben.): So Gott will, möchte ich genauso sein! Auf seine Heimat soll keiner schimpfen, oder auf seinen Meister oder Herren, denn das gehört sich nicht. Solange in diesen (dreien) irgendeine Tugend ist trotzdem über sie zu lästern, das ist etwas, das ich nicht tuen werde. Denn das Frankenland hat viel an Ehre.
 
boah, vergelts gott für die schnelle übersetzung. jetzt versteh ich wenigstens den inhalt :thumbsup:
 
Na, das ist doch gleich viel eloquenter als meine nachts-um-drei-Übersetzung :thumbsup:
 

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