Hallo Alix, Über die Suchfunktion ("färben" oder "beize") findest du evtl. schon ein paar deiner Fragen beantwortet:
Pflanzenfärben für Anfänger Nachdem Färben Liter oder Gramm? Vielleicht kann ich dir aber auch die ein oder andere Frage beantworten
Wie genau funktioniert das mit dem Beizen? Wenn ich dunklen Stoff will, dann brauch ich ca. 25% oder? Aber 25% von was? Vom Wasser, vom Stoff?
OK, ich glaube, ich fange mal hier an. Die genauen chemischen Vorgänge kann ich dir nicht erklären, aber grob gesagt, damit der Farbstoff an den tierischen Fasern (Wolle) haftet, muss bei vielen Färbemitteln die Wolle vorher (oder gleichzeitig) gebeizt werden. Walnussschalen beispielsweise brauchen aufgrund der enthaltenen Gerbsäure keine Beize. Häufig wird zum Beizen Alaun (genauer Kaliumaluminiumsulfat) verwendet, es geht aber auch mit anderen Mitteln. Die Prozentangabe bezieht sich immer auf das
Trockengewicht der zu färbenden Wollmenge. 25 % ist schon OK, andere sprechen aber auch nur von 10-15 %. Mehr als 25 muss es nicht sein. Das Beizmittel wird im Wasser aufgelöst und dann die Wolle dazu gegeben. Wieviel Wasser scheint egal zu sein, Hauptsache die Wolle hat genügend Platz. Ich habe es so gemacht, dass ich die Wolle in der Beize eine Stunde gekocht habe und nach dem Abkühlen einige Tage feucht in einem Müllbeutel habe "ziehen" lassen.
Dann, geht die Wolle nicht ein wenn man da das kochend heiße Wasser drauf kippt?
Ganz wichtig: Wollstoff im handwarmen Wasser einlegen, langsam aufkochen und langsam abkühlen lassen. Wolle mag keine plötzlichen Temperaturveränderungen.
Genauso wichtig: Die Wolle sollte bereits
nass (richtig schön eingeweicht) sein, wenn du sie zur Beize oder in die Färbeflotte
gibst, damit sie die Beize/ Farbe gleichmäßig annehmen kann.
Dann hast du Fylgja irgendwas von einer Färbeflotte geschrieben. Was genau ist das? Ich hab dazu irgendwie nichts gefunden =( . Und dann mal noch eine wie ich vermute absolut bescheuerte Frage worin färbt ihr? Wenn ich es richtig verstanden habe in so einer Färbeflotte (Was auch immer das ist ??!) Aber worin kann man das sonst färben? Weil einen sooo großen Topf wo 4m Stoff reinpassen habe ich dann doch nicht ". Und in einer normalen Plastikwanne, wie ich eigentlich verwendet hätte, kann ich das ja nicht erhitzen.
Die Färbeflotte ist sozusagen die Farbbrühe. Hier gibt es auch mehrere Möglichkeiten. Gut funktioniert, wenn man das Färbemittel, z.B. die Birkenblätter einige Zeit, 24 oder mehr Stunden, in Wasser einweicht und dann auskocht. Zur Färbung an sich können die Blätter im Wasser verbleiben (Kontaktfärbung) oder vorher entfernt werden. Dadurch wird vermieden, dass sich teilchen in der Wolle festsetzen und dort Flecken hervorrufen. Ich habe die Blätter in einem Wäschenetz ausgekocht, ausgewrungen und heraus genommen. Zum Auskochen braucht man nicht zwingend so viel Wasser wie nachher beim Färben. Ich habe mir bei E*** einen Einkochtopf mit ca. 30 l Fassungsvermögen besorgt, leider ohne Deckel. Bis zu 3 m Stoff, je nach Gewicht/m2, kann ich damit wohl bewältigen.
Und zwar hab ich eigentlich gedacht, dass vom Färben mit Birkenblättern, der Stoff so ehrer dunkelgrün wird. Ich habe da nämlich Bilder von gesehen, ich mein es war bei Wollstoff.de?! Kommt das jetzt dadrauf an wie oft man den Stoff färbt oder mit wieviel Prozent man beizt.
Also, Färbungen mit Birkenblättern ergeben normalerweise einen Gelbton. Die Tiefe des Farbtons kommt hauptsächlich nicht auf die Menge des Beizmittels an, sondern auf die Menge des Färbemittels. Andere Faktoren wie zum Beispiel die Wasserhärte, die Temperatur und evtl. (ich bin mir nicht sicher) auch die Menge der Beize spielen auch eine Rolle. Dunkelgrün erreicht man mit Birkenblättern durch Zugabe von beispielsweise Eisensulfat. Generell kann man Färbungen durch Zugabe von Metallsalzen verändern. Ich bin mir nicht sicher, ob man das Eisensulfat direkt dazu geben kann. Ich hab's bei meinen Beinwickeln so gemacht, dass ich sie gelb gefärbt habe, heraus genommen (nur kurz), wenig Eisensulfat in einem Glas Wasser voraufgelöst in die Färbefotte gegeben habe und nach Umrühren wieder die Wolle dazu.
Ich wäre sehr dankbar wenn mir hier jemand auf meine vielen Fragen Antworten kann. Ich würde mir sehr gerne passende Bücher kaufen, aber ich habe gerade das letzte Bisschen für den Stoff ausgegeben. Deswegen wäre ich sehr froh wenn ich wenigstens die Informationen Via Internet besorgen kann.
Ich hoffe, ich konnte dir ein wenig weiterhelfen
Wichtig ist, was ich hier beschrieben habe ist meine Erfahrung und betrifft das "Halbwiessen", welches ich mir hauptsächlich auch im Internet angelesen habe. Ich habe einmal wie gesagt mit Birkenblättern und Eisensulfat (vorher gebeizt mit Alaun) und einmal kalt und warm mit Walnussschalen gefärbt. Bücher kannst du auch in einer Bibliothek in deiner Nähe ausleihen. Es gibt Leute, die bei solchen Argumenten sehr empfindlich werden. Viele Fachbücher kann man sich nur ausleihen, wenn man darüber nicht arm werden will. Wenn du aber mit den entsprechenden Schlagworten googelst, findest du auch im Netz ein paar gute Anleitungen zum Färben. Lieben Gruß Ollie