Knochenwürfel

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H

hellobello

Guest
Knochenwürfel waren im Mittelalter sehr geläufige Artikel. Der mittelalterliche Mensch liebte es wohl zu spielen. Was natürlich die Kirche immer wieder versuchte zu verbieten. Es gibt eine Unmenge an Funden solcher Knochenwürfel aus den konstanzer Grabungen. Dort wurden unter anderem Abfälle aus dem Knochenschnitzerhandwerk zum Auffüllen des Bodensees verwendet, um neues Bauland zu erzeugen. Ein unsäglicher Schatz für die Archäologie und damit auch für uns Reenactors. Ferner existieren noch Handelsbücher in denen verschiedene Städte, auch weiter entfernt liegende, sehr grosse Anzahlen dieser Würfel für den eigenbedarf in ihren Spielhäusern bestellten. Meine Würfel haben, wie das Gros der Originalfunde, eine Kantenlänge von etwa 6mm. Dies ist das hauptsächliche Maß wie es aus Rinderknochen gearbeitet werden kann. Natürlich kann ein Metapodium eines Bullen auch mal eine dickere Wandung aufweisen. Diese Würfel sehen etwas dreckig aus, weil ich kurz zuvor die Löcher geschwärzt habe. Das sollte sich allerdings mit der Zeit, und der Benutzung legen.
 
Sehen doch gut aus, das dreckige gibt ihne denn Anschein schon benutzt zu sein. War sicherlich recht schwierig die herzustellen, oder??
 
Am schwierigsten war es die kleinen Dinger mit meinen Wurstfingern festzuhalten. Aber zum Glück gibt's Knipex. :D
 
6 mm ist ja echt winzig! Kann ich mir vorstellen, daß das eine ziemliche Fieselarbeit ist :D. - Toll gemacht, hellobello!
 
mit was hast du denn die punkte geschwärzt? bzw mit was schwärzt ihr? lg brokkr
 
meien haben 8mm Seitenlänge :p Müßen aber noch geschwärzt werden (die löcher)...ich werds mal mit pech versuchen :>
 
was für knochen habt ihr verwendet`? einfach zum metzger gegangen?
 
Jo, beim Fleischer einen Rinder Oberschenkelknochen bestellt und in 1 Woche war er da ;)
 
wird doch sicherlich den ein oder anderen euro noch gekostet haben oder?
 
Welche Werkzeuge können für die Knochenwürfelschnitzerei verwendet werden?
Eine kleine Metallsäge, Feilen und Schleifpapier (ersatzweise Schleifsteine, falls Du bei der Herstellung möglichst authentisch sein möchtest), eine Bohrmaschine oder ein dremel-ähnliches Gerät mit einem Kugelfräser (gebraucht und umsonst von Deinem Zahnarzt), falls "A"-Herstellung gewünscht, eine Dreule. Natürlich geht ein Bandschleifer auch, der "frisst" aber ordentlich Material, wenn man nicht aufpasst, und das ist ja nicht so massig vorhanden. Ich habe einen Würfel mit 12 mm Kantenlänge gemacht, aber lange gesucht, bis ich so kräftiges Knochenmaterial gefunden habe. Freundliche Grüße Jean
 
Danke schon mal für die Infos. Welches Material nimmst du denn zum Färben der Löcher? Wie genau funktioniert das denn, damit das dann auch wirklich nur in den Würfelaugen bleibt und nicht auf der ganzen Oberfläche verschmiert? Hast du dir selbst eine Dreule hergestellt? Gibt es irgendwo eine Anleitung? Liebe Grüße Freydis
 
......Welches Material nimmst du denn zum Färben der Löcher? Wie genau funktioniert das denn, damit das dann auch wirklich nur in den Würfelaugen bleibt und nicht auf der ganzen Oberfläche verschmiert? Hast du dir selbst eine Dreule hergestellt? Gibt es irgendwo eine Anleitung?......
Na, wie man so schon sagt: Leben heißt lernen! Du kannst jeden wasserfesten Filzstift nehmen. Lack geht auch, kannst Dir auch welchen selbst machen aus Harz, Ruß und Lösungsmittel (z.B. Balsamterpentin von Fa. DICK in Metten), kannst mit fein gemahlenem Hammerschlag (aus der Schmiede) Klarlack einfärben usw. Du kannst auch ein wenig selbst recherchieren, das ist ja nicht so schwer (Farben und Anstriche im Mittelalter usw.). Der Trick ist ja, dass die Augen eben nicht nur aufgemalt werden - das würde ja zum Verwischen und langfristig zur Abnutzung der Farben führen. Da die Farbe in der Vertiefung ist, passiert ihr nichts. Natürlich habe ich mir selbst eine Dreule gemacht, das ist ja nun kein Hexenwerk! Mach' Dir doch die Mühe, mal 'Dreule' oder 'Rennspindel' bei GOOGLE einzugeben, dann findest Du bei WIKIPEDIA eine Abbildung einer wikingischen Dreule aus Haithabu. Die ist nun wirklich nicht schwer nachzubauen. Die rotierende Masse kann aus Stein oder Metall sein (beim Steinmetz fragen oder in einer Dreherei in die Abfall- bzw. Schrottkiste schauen). Natürlich musst Du mal ein Stück Knochen opfern und zunächst ein paar Versuche machen, aber Du weißt ja: Versuch macht kluch! Freundliche Grüße Jean
 
Welches Material habt ihr denn bei der Dreule für die Schnüre verwendet und was als Aufsatz (quasi das, was die Löcher bohrt)? Ich habe schon danach gegoogelt, aber noch keine Infos gefunden. lg Maren
 
Welches Material habt ihr denn bei der Dreule für die Schnüre verwendet und was als Aufsatz (quasi das, was die Löcher bohrt)? Ich habe schon danach gegoogelt, aber noch keine Infos gefunden. lg Maren
Versuche es mal mit einer Lederschnur. Oder nimm ein Ende Bindfaden, der Verlust würde Dich (falls es nicht klappt) auch nicht ruinieren. Einfach ausprobieren, was soll Dir denn passieren? Als Bohraufsatz kannst Du Dir einfach einen abgebrochenen Bohrer umschleifen - so habe zumindest ich es für meinen Kreisaugenbohrer gemacht. Achte darauf, dass er nicht zu heiß beim Schleifen wird! Freundliche Grüße Jean
 

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