Neuorientierung

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Also ich habe für normale Touri-Märkte ein paar Schuhe mit genagelter Sohle und die halten schon einige Zeit auch auf Asphalt.
Wir sind ja mit den ÖV unterwegs und meine Schuhe haben mit genagelten Sohlen jetzt 4 Saison überstanden. Abgesehen von der Ferse wo langsam aber sicher das Leder durch gelaufen ist, ist die Sohle immer noch ganz. Wenn es nicht Lagertauglich sein muss ist das eine gute Zwischnlösung.
 
Alles klar, dann werde ich mir genagelte besorgen. Authentische spare ich mir dann zusammen ;)
 
Blöde Frage - wie lange soll die Übergangs Phase dauern ? Wie viele Sohlen willst Du bis da hin durch laufen ? Vergeude nicht so viel Kraft in die Überlegung von Kompromissen, die Ernergie würde ich auf die Belege verwenden. Belege heißt nicht in Foren zu gucken was machen die anderen so, sondern zu suchen wie es wirklich war. Austellungskataloge der gewünschten Epoche sind ein guter Einstieg, da hat Du mit etwas Glück auch mal nen erhaltenen Schuh und im Kleingedruckten steht oft weiterführende Literatur. Die Recherche musst Du als Teil des Hobby verstehen, als Schnitzeljagt der Details. Glaube keinen Forenmitgliedern und erst recht keinen Händlern. Stehe kritisch anderen Gruppen und deren Seiten gegenüber, wir alle machen Fehler, haben Interpretationsspielräume und beim einfachen kopieren übernimmt man zwangsläufig Fehler/Kompromisse. Mach Dir ne Klamotte und stürze Dich ins Gewühl, wohl wissend, das Du am Ende der Saison viele Tipps und Ideen hast wie es besser geht, und Du alles was Du Dir jetzt angeschafft hast warscheinlich nicht mehr gut genug ist.
 
Eigentlich sollte die Übergangsphase nur dieses Jahr darstellen, aber so wie ich das langsam zu erkennen anfange, muss ich noch viel tiefer in die Materie eindringen, und die Recherchen als Großteil des Hobbies sehen.Quasi als Pflicht und die Darstellung als Kür :) Zumindest habe ich schon mal ein paar Funde meine Zeit und Region beziehend gefunden und mir einen Ausstellungskatalog besorgt.
 
Setz Dich nicht unter Druck, Spaß soll es ja auch noch machen. Ich glaube wir alle haben eine Reise hinter uns. Meine erst Klamotte war aus OP grüner Bettwäsche so ungefähr irgendwie nach Bildern aus dem Internet, und Schuhe - mein Gott guckt da einer drauf ? Auf dem Mittelalter Markt bekam damals alles einen Gewandetenrabatt was lustig angezogen war. Bis zu den Schuhen haben die da nie geguckt. Also Du bist jetzt schon tiefer drin, als mach Anderer - das wird schon.
 
Danke für die motivierenden Worte. Ich habe eben die mir noch bekannten Museen Nähe Schongau angeschrieben. Vielleicht hat sich ja was getan. Ist ja schon ne Zeit her, als ich der Heimat den Rücken zuwandte,und vielleicht wurde ja was gefunden. Mit römischen Funden könnte ich mich zuschmeissen. Aber wird schon.
 
Nicht die Museen anschreiben, die haben schon für die eigentlichen Aufgaben viel zu wenig Personal. Wie sollen die die Flut von Fragen beantworten ? Das ist nicht deren Aufgabe. Die Antwort steht meist schon irgendwo aufgeschrieben, man muss sie nur suchen/finden. Museen leben davon das man sie besucht und die Antworten selbst sucht. Auch das ist ein Teil der Schnitzeljagt, viel sehen und ein Gespür für den Zeitgeist der ausgesuchten Epoche bekommen. Und irgendwann stehst Du vor einer Vitrine siehst einen Gegenstand und kannst ihn einfach zeitlich einordnen, aufs Schild schaust Du dann nur noch zur Kontrolle. Entspann Dich das Ganze ist ein Spaß.
 
Eigentlich muss man sich auch an die Archivare der Museen wenden weil sie auch wissen (oder wissen sollten) war in den ganzen Lagern noch liegt. In den Vitrinen sieht man doch leider oft nur ausgewählte Stücke
 
Manchmal lohnt es sich mal Kontakt mit örtlichen Geschichtsvereinen oder der Gemeinde/Stadt aufzunehmen. Auch wenn bei den Vereinen meist ältere Herren mehr über ihre Jugend referieren gibt es doch oft eine oder Zwei die sich mit Ahnenforschung oder doch mit älterer Geschichte beschäftigen. Und die haben meistens entsprechende Ansprechpartner. Bei den Gemeinden gibt es durchaus manchmal Archive oder gemeindeeigene Museen und mit etwas Glück kommt man da auch an Infos. In meiner Heimatstadt ist die Dame, welche das Touristikbüro leitet auch für das Museum und die Stadtführung verantwortlich. Und wenn es zeitlich passt bekommt man auch mal Dinge gezeigt die eben nicht in der Vitrine liegen oder mal eine Auskunft aus dem Stadtarchiv. In den meisten Fällen sind die sogar Froh wenn sich mal jemand für die Sachen interessiert. Allerdings sollte man sich dabei nicht immer auf das Fachwissen dieser Personen verlassen.
 
OT : das wäre sicherlich wert mal gesondert zu diskutieren, ob und wann man ein Museum "belästigt". (auch wenn ich mir sicher bin mal wieder verbal gesteinigt zu werden) Museen leisten mehr als blosses Aufbewahren und Eintrittskärtchen abreißen. Die warten nicht auf Anfragen von Hobbyisten mit Luxusproblemchen, sondern ein Jedes hat irgenwelche Forschungen, Restaurationsarbeiten oder Erhaltungsmaßnamen im Hintergrund laufen und ist froh diese Personaltechnisch halbwegs am laufen zu halten.
 
Das ein Museum mehr leistet, als den üblichen Tagesverlauf ist klar, finde ich. Und nichtsdestotrotz habe ich einen ganzen Fragenkatalog gerade vom bayerischen Nationalmuseum bekommen, den ich bitte beantworten möge, damit meine Anfrage beim richtigen Referenten landet. Das hat mich doch eher überrascht. Den Heimatverein Schongau habe ich auch mal angeschrieben, da ich von früher noch weiß, daß der "Hobbyianern" gegenüber sehr aufgeschlossen ist.
 
Ich vermute mal das dei meisten Museen sich nicht total sträuben wenn ein wirklich intressierter Hobbyist Fragen hat. Der Fragenkatalog zeigt ja das die Sache wohl ernst genommen wird. Zumindest sehen sie auch ob jemand einfach nur mal was Fragt wil es so ähnlich in Infotainment TV oder bei Tante Wiki steht, oder ob wirklich ernsthaft damit umgegangen wird. Meine persönliche Erfahrung mit Kuratoren, Archäologen und sonstigen Fachleuten war zumeist positiv, wenn ich ernsthaft nachgefragt habe.
 
SO. Mal ein Update von meinereiner. Ich war die letzten Monate nicht untätig, sondern habe mir einige Gedanken darüber gemacht, wo es hingehen soll. Zeitstellung und Darstellung ( Kriegsknecht ca 1250) bleibt. Um meine Darstellung auf ein höheres Level treiben zu können, wähle ich als Herkunftsort den Bodenseebereich nähe Lindau. Hierfür tue ich mich leichter, mich an passenden Funden zu bedienen, da ich keine Möglichkeit fand, eine Verbindung zwischen Lindau (dort bzw Konstanz gibts ja einige gute Funde) und Schongau herzustellen. Was sollte einen Kriegsknecht aus Schongau dazu bringen 120 km bis Lindau zurückzulegen? Da sehe ich es besser erklärbar, mich an Funden aus Konstanz zu bedienen. Liegt ja viel näher. Bei meinem Knechtlein wird es sich um jemanden handeln, der im zivilen Leben als Fischer am Bodensee tätig ist. Als gelernter Fischwirt habe ich dann die Möglichkeit, dies auf dem Lager besser darstellen zu können. Hier spreche ich jetzt nicht von Räuchervorführen etc pp. Da sind mir die Auflagen des Gesundheits- und Veterinäramtes viel zu aufwendig. Es geht mehr um die Darstellung der Fischereigeräte zu jener Zeit und hierbei am ehesten das Stricken eines Zugnetzes. Da hab ich was zu tun und weiß auch wovon ich rede. Hier geht es mir weniger darum, eine großartige Biografie zu spinnen. Was die Gewandung angeht, ist es ja relativ belanglos, aus welcher Ecke Schwabens/Altbayerns der Bursche stammt. Mir geht es, wie gesagt, um die Belegbarkeit, gerade wenn es um Schuhfunde geht. Außerdem finde ich nichts schrecklicher, als irgendwas darzustellen, was ich evtl interessierten nicht erklären kann. Aufgrund privater Dinge, die erstmal Vorrang haben ( Haus renovieren etc pp) werde ich erst frühestens ab Herbst das Basteln und Nähen anfangen, aber mir läuft ja nix davon.
 
Ja, den Jörg kenne ich. Zwar nicht persönlich, aber seine Darstellung ist wirklich über jeden Zweifel erhaben. Was die Herstellung eines Stellnetzes betrifft, werde ich mich mit dem Fischereimuseum im Malhaus kurzschließen, ob es irgendwelche regionalen Besonderheiten zu beachten gibt. Hätte ich mir auch nicht träumen lassen... Während der Lehre habe ich Netzstricken immer gehasst :D
 

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