papier altern lassen

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hm...ich habs auch mit druckerpapier und starkem kaffee gemacht bzw bin gerade noch dabei...bastel für meine schwägerin ein kochbuch mit meinen lieblingsrezepten... und das funzt echt super...große tupper-klick-box...heißes wasser rein...n paar löffel kaffeepulver...höchsten 5 seiten papier rein...ne stunde drin lassen rausnehmen...vorsichtig auseinanderfummeln wegen reißgefahr..nebeneinanderlegen zum trockenen lassen und zum schluss das trockene kaffeepulver mit dem handfeger abfegen... also ich find das sieht echt alt aus und wenn das papier an den seiten einreißt siehts noch echter aus...
 
Je nachdem wie stabil das ganze sein soll, kann man auch Aquarellpapier nehmen. Da gibt es verschiedene Strukturen und Stärken. Ist halt nur nicht so billig.
 
Ich hoffe keiner von euch legt bei der alterung wert auf haltbarkeit des Papieres. Denn wir haben in der Restauratorenhochschule Untersuchungen gemacht. Kaffee und Tee greifen das papier an und die Schrift wird mit der Zeit ausgeblichen. Es gibt nur eine sehr gute Möglichkeit die auch auf Dauer haltbar ist und das Papier nicht angreift. Das einfachste liegt so nahe. Nehmt aus dem Wassermalkasten einfach das braun oder rotbarun. Mischt es ganz dünn in Wasser ein, zieht das Papier durch und le voila...schönes altes Papier und als bestes Papier empfiehlt sich Büttenpapier. Gibt schon günstiges Maschinenbütten.
 
Wie kommt ihr eigentlich immer auf das "Ecken anflammen" ??? Als ob alle historischen Bibliotheken angekokelt wurden... Woher kommt dieses Klischee eigentlich...??? Ich habe reichlich Zugang, zu einer Privatbibliothek, eines Freiherren...hab da aber noch nix "angekokeltes" entdecken können....obwohl sie bis ins 12.Jhdt zurückreicht und vereinzelt sogar noch älteres beherbergt, was in Bucheinbänden wiederverwendet wurde ( bis ins9.Jhdt) Also....warum die Ecken anflammen....hm ? Il Magnifico
 
Da hast du Recht. Das kommt von den Pseudo Urkunden Verkäufern. Die flammen immer die Ecken an um es alt wirken zu lassen oder aber den Burgbrand überlebt zu haben. Also ich würde auf keinen Fall das Papier anflämmen. Bringt auch nichts, weil das angeflammte eh irgendwann abbricht. Und wie du auch schon richtig sagst, man wird in keiner Bibliothek angeflammte Seiten finden. Es sei denn es hat dort wirklich einmal gebrannt ( siehe vor einigen Jahren eine namhafte Bibliothek ) und dort werden diese Seiten als erstes behandelt, weil das Papier schneller zu reißen droht.
 
Was auch gut geht zum altern ist Kaliumpermaganat in Wasser aufgelöst. Muss man aber etwas aufpassen mit. ;)
 
Ich lege die Seiten des Papiers unter ein Lineal, und reiße dann einen schmalen Streifen ab. Das Ganze an allen 4 Ecken, so dass die sauberen Schnittkanten weg sind (sieht dann schon etwas "älter" aus). Dann kommt der gute alte Zitronensaft-Trick: 1) Backofen auf mind. 200 Grad vorheizen 2) Papier in reichlich Zitronensaft einweichen 3) "nasses" Papier auf Grillrost oder Backblech in den Ofen Das Papier vergilbt durch den Saft, der bei Hitze braun wird, etwas unregelmäßig (ich find das seht zeimlch schick aus). Außerdem wird das Papier relativ "steif". Lässt sich aber noch problemlos falten, rollen etc. Für mich sieht das immer so ein Bisschen nach alter Piratenschatzkarte aus - ist zwar weder "a" noch sieht wirklich altes Papier so aus, als Deko/Requisite aber super, da man den Effekt sofort mit "alt" assoziiert.
 
wir beschäftigen uns zur Zeit intensiv für ein Event mit Buchmalerei und Buchherstellung, daher bin ich zur Zeit ein wenig in der Marterie drin. Daher mal eine gaaanz verwegene Idee ... Warum nicht einfach Methoden verwenden die es damals gab? Nämlich Pergament oder Büttenpapier nehmen? Die Seiten "unsauber" einreisen würde ich übriens lassen. Das wiederspricht der Praxis der damaligen Zeit. Gab ein eigenes Messer um Linienschafte Seiten zu schneiden die den DIN-A4-Seiten der heutigen Blätter in nichts nachstehen.
 
Sorry ich verstehe denn ganzen "Hick Hack" nicht. In gut sortierten Bastel und Schreibwarenläden gibt es sehr gutes Papier das rein äußerlich nicht von Pergament zu unterscheiden ist. Es gibt die Bögen einzeln und in fast jeder gewünschten Färbung. Darüber hinaus sind sie gar nicht so teuer wie die meisten immer denken. :party01
 
Der Thread ist ja schon ein paar Jahre alt, die erste Seite ist schon von Natur aus vergilbt :D Ansonsten denke ich mal: Papier selbst schöpfen. Da braucht man ja nicht viel zu (ok, das ist ein Scherz). Und sieht nicht nur A aus, sondern ist auch A *gg http://scotelingo.de/html/galerie/bissendorf2010/page-0004.htm :rolleyes: Ich persönlich würde für einen solchen Zweck aber auch Papier aus dem Schreibwarenhandel nehmen. Unsere Visitenkarten und unsere Flyer haben wir ja auch auf solches Papier gedruckt
 
Der Thread ist ja schon ein paar Jahre alt, die erste Seite ist schon von Natur aus vergilbt :D
Der war echt gut ! :thumbsup: Aber mal im ernst : Wozu eigentlich Papier künstlich altern lassen ? Laßt ihr Eure Schwerter und Rüstungen ebenfalls rosten, Kleidung etc. verotten, damit sie "alt" aussehen ? Also wozu sollte man dann bei Papier anfangen. Papier ist in Europa seit dem 13. Jhd. belegt und ich glaube nicht das die zeitgenössischen Papiermühlen es als Qualitätsmerkmal angesehen hätten, wenn ihre Produkte braun wären und angeflammte Ecken hätten. ;( Also: Man nehme einfach handgeschöpftes Papier, idealerweise mit einem zeitlich belegtem Wasserzeichen und fertig ist das Ganze. Da muß man also gar nicht in die färberische Trickkiste greifen. Abgesehen davon ist die Bräunung von Papier eher ein Zeichen von extrem minderwertiger Qualität mit hohem Säureanteil ( siehe hier v.a. Papier aus dem 19.Jhd.). Wirklich altes Papier z.B. in Inkunabeln, also dem 15.Jhd., ist stabil und weitgehend noch weiß und es ist für mich immer wieder eine Freude in derartigen Büchern zu blättern. :D Und wenn man Pergamentseiten aus Handschriften anfertigen möchte, da reicht ein normaler Tintenstrahldrucker aus, um alle Feinheiten des Originalblattes zu kopieren. Und wer möchte kann auch noch, sofern vorhanden, die Goldanteile mit Goldtinte oder Blattgold höhen. Die Qualität des Pergaments war übrigens proportional zu seiner Feinheit ( Als "Spitzenreiter" hier das Velin bei dem die Fellseite nicht mehr sichtbar, sondernj nur noch "erfühlbar" ist, wie z.B. in den französischen Perlschriftbibeln des 13.Jhd.). Anm.: Was aber auch legitim ist, das wäre z.B. einen Druck einer Handschriftenseite anzufertigen und dieses Blatt auf einen Bucheinband zu kleben. Das imitiert hervorragend einen Handschrifteneinband und sorgt immer für grosses Staunen.
 
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Ich sehe das wie du. Dazu fällt mir eine kleine Anekdote ein. Mein kleiner Sohn, damals gerade vier Jahre alt, war auf seinem ersten MA-Markt und sah erstaunt, wie eine Gruppe von Leute in ein wenig zerlumpter Kleidung sehr alt aussehende Schüsseln und Becher aus einer ebenfalss nicht mehr ganz "frisch" wirkenden Holztruhe holten und zu essen begannen. Er frage mit großen Augen:"Sind die Sachen ECHT alt?" Als ich verneinte, meinte er nachdenklich: "Aber wenn die Leute "damals" nur SPIELEN, dann müssen die Sachen damals doch NEU gewesen sein. Warum machen die dann, dass sie so alt aussehen?" Ich war einer Antwort erhoben, weil ein Feuerschlucker seine Aufmerksamkeit beanspruchte, aber wo er Recht hat... ;)
 
naja, nicht vergessen das wir hier im larp und fantasy bereich sind ;) eine schatzkarte, eine magische schriftrolle oder was in der art das man aus ner finsteren und dunklen gruft zieht sieht einfach besser aus wenns so richtig verranzt ist :D
 
Ich kann mich erinnern, das ich in meiner Kindheit (so lang ists ja noch net her höhö xD) auch gern selbst Schatzkarten gezeichnet hab, damit die auch schön echt aussahen habe ich mir ein fleckchen trockene sandige Erde draußen gesucht und meine gezeichnete Karte dann im Sand mit selbigen eingerieben. Oftmals hab ich das sogar mit verschiedenen Erdsorten gemacht und ein wenig herumexperimentiert. Der tolle Nebeneffekt war, dass das Papier durch die mechanische Beanspruchung weich und ledrig wurde und auch die ein oder andere authentische Beschädigung einfing. Ansonsten wurde ja die Färbung mit Schwarztee oder starkem Kaffee bereits beschrieben. Ich nutze beide Varianten auch gern um meine Malplatten zu tönen, Illustraionen auf solch getönten Malgründen wirken immer schön "altmeisterlich".
 
wer brauch schon einen kalender, dafür gibts doch die 1:1 stonehenge nachbau sets für den garten im nächstgelegenen steinbruch :p
 
Eine Erklärung fürs anflammen könnte sein, das man so versucht hat Mäuse und Ratten abzuhalten. Später wurde es dann Fehlinterprediert und übertrieben. Das anflammen ist aber bereits seit der Steinzeit bekannt. Vorratsgruben wurden oft mit angekohlten Holz ausgekleidet. Nur mal so am Rande. Kleiner Erklärungsversuch
 
Säurehaltiges Papier (und das ist altes Papier oft) vergilbt mit der Zeit und wird brüchig. Die Kanten brechen natürlich als erstes ab. Ich habe ein paar richtig alte Bücher, da sieht man das sehr schön, wie die kanten immer brüchiger werden und das Papier immer gelbbrauner. Kann sein, dass dieses Abflämmen ein Versuch ist, dies nachzuahmen (für Theater und die ersten Filme) und sich dies dann in unserer Vorstellung von "altem Papier" festgesetzt hat wie der "gehörnte Wikinger"...
 
Ganz allgemein ist Papier sehr Lichtempfindlich und gilbt durch die Einflüsse des Lichts. Säurehaltige Papiere sind meines (Halb-)Wissens nach auch deutlich unbeständiger als säurefreie Papiere. Trotzdem bilde ich mir ein in Erfahrung gebracht zu haben, das Papiere,auch gängige moderne Sorten, unter normalen Umständen nicht viel länger als 100-200 Jahre halten sollen. Bei säurehaltigen Papieren liegt es nahe, das bei diesen eine langfristige Zersetzung durch eine langfristig ablaufende chemische Reaktion mit der Luft stattfindet und zusätzlich zu Lichteinflüssen zur schnelleren Zersetzung beiträgt. In einer Galerie über altmeisterliche Gemälde (ich weiß net mehr ob es die in Dresden, Leipzig oder Berlin war), las ich, das aufgrund der (Licht-)Empfindlichkeit von Papieren und generell Zeichnungen diese in den Galerien daher oft nur kurzeitig ausgestellt werden. Dies erklärte mir im Nachinein auch, warum in den Gemäldegalerien von Da Vinci, Dürer, C. D. Friedrich und Co oft nur 0-3 Zeichnungen vom jeweiligen Künstler zu finden sind. Das Abflammen halte ich auch für völligen Nonsens, der irgendo im Aberglaube der Moderne seinen Ursprung haben muss. LG Stefan
 

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