@ Albero: Ich gehe mal logisch an die Sache ran. Da es also im Jahr 700 nachweislich schon einen Scherenstuhl mit Rückenlehne, allerdings nur in Form eines Reisethrons gab, wird die Technik danach nicht wieder verloren gegangen sein. Dass es später (bis zum SpäMi) keine Funde gibt, heißt ja nun nicht, dass es zu den Zeiten dazwischen gar keine gab. Man hat sie nur nicht gefunden. Stühle unterliegen ja nun nicht einer ständig wechselnden Mode, wie die Kleidung. Was bequem war wurde sicherlich auch später als 700 verwendet. Nur ist davon anscheinend keiner erhalten geblieben. ;( Insofern - und das ist jetzt keine experimentelle Archäologie, Museumspädagogik oder geschichtswissenschaftlich recherchiert - sondern reiner logischer Menschenverstand - gab es sicherlich auch zu Deiner Zeit Scherenstühle mit Rückenlehne. Allerdings - und auch das ist nur nachgedacht - vermutlich nur für die hohen Herrschaften. Vielleicht hatte der eine oder andere handwerlich geschickte Tischler auch in seiner Hütte einen Stuhl mit Lehne stehen (aber dann sicherlich keinen Scherenstuhl, da er ja nicht auf Reisen war), dieser könnte aber auch beim nächsten kalten Winter mit verfeuert worden sein. Scherenstühle sind nun mal Reisestühle. Und wer ging häufig auf Reisen? Zu Zeiten der Reisekönige und Kaiser der gesamte Hofstaat. Eventuell auch noch reiche Kaufleute, aber die nahmen ihre Stühle sicherlich auch seltener mit, da sie häufig bei anderen Kaufleuten oder in Klöstern, Hospitälern o.ä. Unterschlupf fanden. Man muss schließlich praktisch denken. Wenn man die Möglichkeit hatte, einen Scherenstuhl im Gepäck mitzunehmen, dann fand sich sicherlich auch noch der Platz für das Rückenbrett, wenn man denn Komfort bevorzugte.