Schmuck der armen Leute

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schöne aussage,aber haste dafür belege(bin jetzt mal so pedantisch)
 
Meine Überlegung dabei ist nich ob diese Begrabenen Adelig waren, es reicht ja schon das sie einfach recht wohlhabend waren.
Eben auf dieses wollte ich ja hinweisen. Bei über 150 gefunden Gräbern in fast jedem Grab ein Fund von Schmuck. (Leider habe ich im Moment nicht die genaue Zahl der Gräber zur Verfügung). Könnte man ja davon ausgehen, wenn zb. von 150 Frauengräbern ca. 30 ohne Schmuck waren müsste man ja daraus schließen, das davon 120 Reiche und 30 Bauern waren. ?(
Bei den Alemannen waren die Garbbeigaben für Leben nach dem Tod denke ich? (Kenne mich da nicht so aus)
Richtig gedacht. So ist der momentane Stand der Forschung.
Da kann ich mir kaum vorstellen das arme Leute Schmuck und wertvolle gegenstände mit "verbuddelt" haben wenn sie diese überhaupt hatten! Könnte mir eher Gegenstände des täglichen Gebrauchs vorstellen.
Geh mal von der heutigen Denkweise weg. Damals gab es in den ärmeren Familien nur einen Löffel und wenn der Älteste verstarb wurde dieser weitergegeben nicht verbuddelt. :D
Wurden denn bisher aus dem Frümi keinerlei "kleine" Gräber gefunden in denen nur praktisches als Grabbeigaben lagerte? Oder "Billigschmuck" ?
Selbstverständlich gab es dies zb. von ca. 150 Gräbern so 30 Stück. Ich kenne dies lediglich von den Alamannen, vieleicht war es bei anderen Völkern umgekehrt. Ergo 30 Reiche und 120 Arme. Mann müsste dann daraus schließen, dass die Alamannen wohl ein Reiches Volk gewesen sein müssten. :D So weg von der Fundlage ins Reich von "Es könnte ja so gewesen sein" Mein Vorschlag wäre hier: Schmuck aus floristischem Material zb. Blumenkränze. Einen Fund kenne ich bisher zwar nicht, könnte aber möglich gewesen sein. Alles reine Theorie. Ich finde aber die Überlegung von Dir nicht schlecht. :thumbup:
 
Es gibt Funde Bärenklauen /zähnen durchlocht als Amulett Tschechien 10.-12. Jhd. Haifischzahn Tschechien 11. -12. Jhd. Haifischzahn in Silberfassung 10. Jhd. Ungarn Einfache Amulette aus Hundzahn Rothirschzahn oder HAsenknochen sind hier auch belegt. Zum Thema Muscheln: Ich kenne nur die Erwähnung von Kaurimuscheln, aber soweit ich weiß fast nur in Verbindung mit anderem teurem Schmuck. "frühmittelalter mitteleuropa" (was auch an allgemeiner Sensationlust liegen kann/ Einfache Funde[n paar Muscheln/Knochen/Zähne/eventuell auch Holz] sind für die MAsse nicht von Bedeutung). Bleiamulette kenne ich von Neubrandenburg/Fischerinsel und Fergitz/ Kr. Templin) beide in Fischform. Andere Anregung weniger ist mehr: Statt der Glasperlenkette einfach mal Glasfingerring (11./12. Jhd. in der Brandenburg). Offtopic? : ... und nun noch eine Idee. Beim nähen meiner ersten (noch nicht sehenswerten mütze), kam mir der Einfall, dass die Innenseite interessanter aussieht, als die Außenseite. Man kann Nähte also absichtlich so einsetzen, dass sie sachdienlich sind und schmücken. 3m rotgefärbter Faden könnten noch erschwinglich gewesen sein, wenn man dem die Fäden entgegensetzt, welche in einem kopletten Obergewand verwebt werden.
 
schöne aussage,aber haste dafür belege(bin jetzt mal so pedantisch)
Mais sûrement, mon monsieur: Hier mal eine kleine Literaturauswahl zum Thema für Baden-Württemberg: Forschungen und Berichte zur Vor- und Frühgeschichte in B-W: [font='Arial, Helvetica, sans-serif']Band 084 Dieter Quast, mit Beiträgen von Wilhelm Tegel, Klaus Düwel Die frühalamannische und merowingerzeitliche Besiedlung im Umland des Runden Berges bei Urach [/font] [font='Arial, Helvetica, sans-serif'] Band 075 Barbara Sasse, mit Beiträgen von Kurt W. Alt, Barbara Hollack, Hans-Jürgen Hundt, Manfred Kunter, Elisabeth Nuber, Manfred Rösch, Werner Vach, Gary White Ein frühmittelalterliches Reihengräberfeld bei Eichstetten am Kaiserstuhl [/font] [font='Arial, Helvetica, sans-serif']Band 060 Ursula Koch Das alamannisch-fränkische Gräberfeld bei Pleidelsheim[/font] [font='Arial, Helvetica, sans-serif']Band 056 Susanne Buchta-Hohm Das alamannische Gräberfeld von Donaueschingen (Schwarzwald-Baar-Kreis)[/font] [font='Arial, Helvetica, sans-serif']Band 048 Matthias Knaut, mit Beiträgen von Hans-Jürgen Hundt, Renate Hahn Die alamannischen Gräberfelder von Neresheim und Kösingen, Ostalbkreis[/font] [font='Arial, Helvetica, sans-serif']Band 044, Heft / Teilband 01 Helmuth Roth, Claudia Theune Das frühmittelalterliche Gräberfeld bei Weingarten (Kr. Ravensburg). 1. Katalog der Grabinventare[/font] [font='Arial, Helvetica, sans-serif']Band 041, Heft / Teilband 01 Siegwalt Schiek, mit Beiträgen von Paul Filzer, Hans-Jürgen Hundt, Franz Zauner Das Gräberfeld der Merowingerzeit bei Oberflacht (Gemeinde Seitingen-Oberflacht, Lkr. Tuttlingen) [/font] [font='Arial, Helvetica, sans-serif'] Band 021 Alexandra von Schnurbein Der alamannische Friedhof bei Fridingen an der Donau (Kreis Tuttlingen) [/font] [font='Arial, Helvetica, sans-serif']Materialhefte zur Archäologie in B-W.[/font] [font='Arial, Helvetica, sans-serif']Band 82 Susanne Walter Das frühmittelalterliche Gräberfeld von Mengen (Kr. Breisgau-Hochschwarzwald)[/font] [font='Arial, Helvetica, sans-serif']Band 80 Georg Schmitt Die Alamannen im Zollernalbkreis[/font] [font='Arial, Helvetica, sans-serif']Band 74 Helga Schach-Dörges Das frühmittelalterliche Gräberfeld bei Aldingen am mittleren Neckar [/font] [font='Arial, Helvetica, sans-serif'] Band 61 Folke Damminger Die Merowingerzeit im südlichen Kraichgau und in den angrenzenden Landschaften. Untersuchungen zur Siedlungsgeschichte des 5. bis 8. Jahrhunderts im Gebiet zwischen Oberrhein, Stromberg und Nordschwarzwald Band 54 Annette Maria Groove, mit einem Beitrag von Eva Burger-Heinrich Das alamannische Gräberfeld von Munzingen, Stadt Freiburg [/font] [font='Arial, Helvetica, sans-serif']Band 44 Renate Wörner Das alamannische Ortsgräberfeld von Oberndorf-Beffendorf, Kreis Rottweil [/font][font='Arial, Helvetica, sans-serif'] Band 40 Matthias Weis, mit Beiträgen von Dietrich Ankner, Johanna Banck, Petra Konieczka, Michael Kunter Ein Gräberfeld der späten Merowingerzeit bei Stetten an der Donau [/font] [font='Arial, Helvetica, sans-serif']Und für das Spätmittelalter noch ein Schmankerl:[/font] [font='Arial, Helvetica, sans-serif']Materialhefte zur Archäologie in B-W.[/font] [font='Arial, Helvetica, sans-serif']Band 26 Christiane Schnack Mittelalterliche Lederfunde aus Konstanz (Grabung Fischmarkt)[/font] [font='Arial, Helvetica, sans-serif']Genug? Bei Bedarf gerne mehr...[/font] [font='Arial, Helvetica, sans-serif']Es geht doch nichts über einen gut gefütterten Bücherschrank. [/font]
 
Es wäre sicher von Vorteil, bei Schriften und Bücher die Internationale Standardbuchnummer (ISBN) oder Standardseriennummer (ISSN) anzugeben. ;)
 
Zum Frühmittelalter kann ich leider nicht viel sagen, das überlass ich den Spezialisten dafür. Aber für das Hochmittelalter und Spätmittelalter (ausgehend von einer christlich stark geprägten Gesellschaft in Mitteleuropa) wäre ich ganz ganz vorsichtig mit Amuletten aus Naturmaterialien (Muscheln, Schneckenhäuschen, Zähne usw) und Anhängern, die etwas figürliches darstellen. Es gibt nur einen Gott, nie vergessen. Und sein Symbol ist das Kreuz. Alles andere gehört zu Glaubenswelten, die in dieser Zeit einfach nicht akzeptiert werden. Man trägt also wenn schon dann Muscheln und Zähne oder Knochen in unbearbeiteter Form nur unter der Kleidung oder gar nicht. Denn sie symbolisieren für den Menschen etwas, gehören somit zur Volksmagie. Und wenn das Wort Magie erst mal ausgesprochen ist, denk ich erklärt sich alles andere von selbst. Ich bin sicher, es gab solche Amulette zu Hauf, aber sie wurden sicher nicht als Schmuck, also offen getragen. Es gibt ja genug andere Möglichkeiten, sich zu schmücken. Teure Stoffe, Borten, Bänder, Haargeflechte, Stickereien, bunte Farben, frische Blumen, Gürtellängen, Schnallen, Fürspane und Fibeln, besonders aufwändige Kopfbedeckungen usw. Das alltägliche wird hier aufgewertet und damit Reichtum und Stellung gezeigt.
 
Spontan fallen mir noch "Reliquien" oder Heiligenbildchen ein. Bei den Heiligenbildchen bin ich mir nicht so sicher, aber mit Reliquien gab es meines Wissens nach doch einen recht regen Handel, wobei die Herkunft der Stücke wohl eher dubios war. ;)
 
Es gibt nur einen Gott, nie vergessen. Und sein Symbol ist das Kreuz.
lustig ist ja eigentlich,dass das "kreuz" ja eigentlich gar kein kreuz war und es auch kein urchristliches symbol,sondern eher römischen ursprungs .aber wir kennen ja die christen,die gern alles zu ihren gunsten verdreht und verkorkst haben(ostern,weihnachten,die schaffung des menschen....)----das musste jetzt mal sein!!!sorry,auch wenn es voll am thema vorbei war
 
Ich habe mit Interesse diesen Thread verfolgt, in der Hoffnung auf den einen oder anderen guten Beitrag zu stoßen. Das war auch, wie zu erwarten, am Anfang so. Jedoch ist irgendwann der Punkt erreicht wo die Spekulationen immer unsinniger werden, bzw. die Qualität der Beiträge deutlich abnimmt, wie der letze Beitrag hier zeigt. :thumbdown: Deshalb kann ich nur dazu raten diesen Thread zu schließen, da m.E. hier eigentlich alles gesagt wurde was zu sagen war, aber jeder weitere Beitrag dieser Art hier nur noch das Niveau senken kann !
 
Ich habe mit Interesse diesen Thread verfolgt, in der Hoffnung auf den einen oder anderen guten Beitrag zu stoßen. Das war auch, wie zu erwarten, am Anfang so. Jedoch ist irgendwann der Punkt erreicht wo die Spekulationen immer unsinniger werden, bzw. die Qualität der Beiträge deutlich abnimmt, wie der letze Beitrag hier zeigt. :thumbdown: Deshalb kann ich nur dazu raten diesen Thread zu schließen, da m.E. hier eigentlich alles gesagt wurde was zu sagen war, aber jeder weitere Beitrag dieser Art hier nur noch das Niveau senken kann !
Dem kann / muss ich mich leider anschließen. Völlig andere und neue Aspekte werden wohl auch nicht mehr auftauchen hier. Aber vielen dank an alle die mit tollen und informativen Beiträgen meine Frage beantwortet haben :thumbup: Und wenn doch noch jemand eine Supereingebung zum Thema hat kann er das Thema ja immernoch von einem Mod wieder freischalten lassen um und an seinem Wissen teilhaben zu lassen. :)
 
Eine Kleinigkeit hätte ich dann doch noch, hoffe mal das die nicht schon erwähnt wurde. Finnland Anhänger aus Bärenklauen und -zähnen zwischen dem 9-12.Jhd. Hab ich im Buch Wikinger Waräger Normannen gefunden.
 
Dann mach ich hier mal dicht! [threadclosed]Geschlossen auf Wunsch des Autors[/threadclosed]
 
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