Schwerter reinigen

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Areus

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74206 Bad Wimpfen
ich habe einige Schwerter die Rost angesetzt haben. Leider ist es nicht nur Flugrosten den man abschmirgeln kann sondern das Eisen zeigt dunkle Flecken vom Rost. Am liebsten wäre mir irgendein Werkzeug, dass ich in die Bohrmaschine oder so einspannen kann. Erst müsste man das ganze abschmirgeln und dann anschließend irgendwie polieren. Hat jemand ein paar Links oder Tipps zum Schmirgeln und Polieren?
 
Gott zum Gruße, also ich nehme BREF Spray und einen rauhen Schwamm (mit so einer Polieroberfläche für Töpfe) und dann mit entsprechender Muskelkraft rubbeln. Geht auch mit Flugrost auf Helmen und Beinschienen! Und so ein bissl Flugrost wirkt doch total GNI (...geschichtsnah interpretiert...)
 
Naja ein bischen "Gni" hm i weiss ja nicht... Also wenns nachm abschmirgeln schon dunkle Flecken sind dann ists schon zu spät, da ist des ganze schon zu tief um es wieder abzubekommen. Mehr Pflege und nicht in der Scheide lagern, so als Prävention. Im nachhinein kann man eigentlich nix mehr machen, um die dunklen Flecken weg zu bekommen
 
Naja, geht schon Habs zwar noch nicht mit Schwertern gemacht, aber mit Stahl fürs Schweißen. Kennst du diese Drahtbürtsen, die man in die Bohrmaschine stecken kann? Gibts unterschiedlich hart. Mit denen au Pollieren. Und dann gut einölen, da nehm ich CARAMBA für
 
Wenn nach dem oberlächlichen Rostentfernen dunkle Punkte bleiben, ist das ein Indiz dafür, daß sich der Rost bereits ins Material gefressen hat. Das kann im schlimmsten Fall schon an einem einzigen Marktwochenende passieren. Im Allgemeinen ist der Rost ca. 2 bis 5 Zehntel Millimeter tief und kann nur mechanisch entfernt werden. Schleifklotz mit 150er oder 180er Schleifleinen bestücken und in die Hände spucken. Wenn es damit nicht zu entfernen geht, ist der Rostfraß bereits zu tief und die Klinge würde durchs Schleifen geschwächt werden. Ich nehme für solche Fälle ein sehr feines und abgenutztes Schleifband auf meiner Maschine, da ich prinzipiell faul bin.
 
etwas Salzsäure auf einem Wattebauch beseitigt die schwarzen Flecken. Die Säure gibt es in jedem Baumarkt. Wichtig ist, Handschuhe tragen und das Schwert anschließend gut mit Wasser nachspühlen, trockenreiben und gut einöhlen.
 
aufpassen das nix von dem wasser in die säure kommt.. immer erst wasser dann säure.... andersum wärs ned zu empfehlen wenn da was reinspritzt ;) lg Brokkr :)
 
Ich benutze eine Polierwatte, die sich "NEVER-DULL" nennt. Bin damit super zufrieden... Beseitigt Rost und gibt dem Schwert gleichzeitig einen Schutzfilm. Man kann es natürlich auch blank polieren... das mach ich aber erst, wenn ich es brauche. lg
 
also wenn dein Schwert jemals eine gewisse Härte besessen hat, dann ist sie nach der Behandlung mit dem Schleifausatz der Bohrmaschine, dem Bandschleifer oder Säure weg. Die ersten beiden wirken ähnlich wie das Anlassen des Stahls letzteres greift ihn strukturell an. Wenn du also mit den Klingen mehr vor hast, als sie an die Wand zu hängen, vergiss die durchgerosteten, besorg dir neue und pass besser auf sie auf. @Ekkehard: Das mit dem GNI war ironisch gemeint, oder?
 
Original von Areus....ich habe einige Schwerter, die Rost angesetzt haben. Leider ist es nicht nur Flugrost, den man abschmirgeln kann, sondern das Eisen zeigt dunkle Flecken vom Rost. Am liebsten wäre mir irgendein Werkzeug, das ich in die Bohrmaschine oder so einspannen kann. Erst müsste man das ganze abschmirgeln und dann anschließend irgendwie polieren. Hat jemand ein paar Links oder Tipps zum Schmirgeln und Polieren?
Ja, das ist nicht so schwierig. Das Problem drohender Korrosion gab es ja auch im Mittelalter, und man benötigt zur Entfernung von Rost keine Maschinen (vor allem aber keinen "Wattebauch" mit Salzsäure, in der sich das Eisenoxid ohnehin nicht lösen würde). Das "Spühlen" und das "Einöhlen" sind vielleicht Möglichkeiten der Vorbeugung, aber die Entfernung von Rost machte man mit einem Schleifstein, einem sog. Bankstein (wegen der Form). Ich würde mir dazu bei dem Steinmetz Deines Vertrauens (sie leben in der Umgebung von Friedhöfen und ernähren sich davon.....) ein schönes Reststück eines Sandsteins holen (gibt es meist für Gottes Lohn). Er wird sicher keinen groben haben; der feine ist ohnehin besser. Die Farbe ist im Prinzip zunächst gleich; falls Du allerdings die Wahl zwischen mehreren Varietäten hättest: je heller, desto besser, aber roter geht auch, wenn er frisch ist. Alter Sandstein, also solcher, der lange der Luft und der Austrocknung ausgesetzt war, ist meist härter. Es gibt sie in allen Tönen von weiß über cremefarben und gelbbraun bis hell- und dunkelrot. Das benötigte Steinstück (ideales Maß wäre 300 x 80 x 50, aber größer geht auch) wird ausgiebig gewässert (kann im Wasser liegen bleiben, außer bei Frost); dann wird die Klinge plan mit einer Fläche aufgelegt und mit etwas Druck in langen Zügen geschliffen. Nach wenigen Zügen Klinge hochnehmen, mit einem Tuch abwischen und das Schliffbild kontrollieren. Man arbeitet sich an der ganzen Klinge entlang, nicht etwa nur auf dem Rost! Diese Arbeit hat etwas Beruhigendes, nahezu Meditatives, aber man darf dabei nie unaufmerksam sein! Es ist ziemlich schwierig und mühsam, nach dem Schleifen mit Polierstoffen (feinstes Polierrot/Eisenoxid, Wiener Kalk, Bimsstein u.ä.) manuell einen Glanz zu erzeugen, aber je blanker eine Klinge ist, desto schwerer hat es der Rost. Zur Konservierung eignet sich jedes nicht harzende Öl oder Fett; das sind die mineralischen Schmierstoffe, die aus dem Erdöl stammen. Traditionell nähme man dafür natürlich haushaltsübliches Fett, und da gab es Schmalz, Speiseöl, Wollfett, je nach Region auch Fischöle/Trane usw. Die durch den Gebrauch solcher Fette entstehenden "Düfte" muss man aber mögen.... Ich würde, wenn es um traditionelle Verfahren geht, das sehr zähe Wollfett (gibt es in der Apotheke unter dem Namen ADEPS LANAE ANHYDRICUS/wasserfreies Wollfett - nicht Lanolin!) etwas im Wasserbad anwärmen und mit einem Läppchen ganz dünn auftragen. Ein anderes Verfahren, das nur mit etwas Feuer funktioniert, ist das Einwachsen mit Bienenwachs. Dazu generell die Warnung, Stahl keinesfalls über 180°C zu erwärmen, wenn man einen Verlust der Härte vermeiden will! Es reicht völlig, die Klinge über einem sauberen, nichtrußenden Feuer auf max. 60°C zu erwärmen, so dass das Wachs sich gut verteilen und mit einem Lappen in die Poren reiben lässt. Das sollte genug Schutz für einen gewissen Zeitraum sein - wer auf einer Hallig wohnt, muss das öfter machen! Mit freundlichem Gruße Jean Collin - Historischer Schmied - P.S. Die maschinell angetriebenen Werkzeuge schaden der Struktur des Metalls im Prinzip nicht, wenn man Wärmeentwicklung sicher vermeiden kann. Das ist nicht immer einfach, aber möglich. Ein immer wieder frisch gewässerter Bankstein ist da völlig unproblematisch. Säure greift an der Oberfläche an, nicht im Inneren. Natürlich friisst sich die Säure bei längerer Verweildauer stärker ins Material. Zudem wird durch Säureangriff die Oberfläche vergrößert, was zur Folge hat, dass der Rost um so schneller wieder "zuschlägt"
 

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